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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2023

Überzeugt mit poetischem Schreibstil und feministischen Aussagen

Jetzt sind wir eins (Jetzt-Trilogie, Band 2)
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„Manchmal bist du am stärksten, wenn du loslässt. Oder gehst.“

Tillie braucht Hilfe für ein Videoprojekt, um ihr Stipendium zu retten. Jonathan wäre perfekt dafür, wenn sie nicht ausgerechnet mit seinem ...

„Manchmal bist du am stärksten, wenn du loslässt. Oder gehst.“

Tillie braucht Hilfe für ein Videoprojekt, um ihr Stipendium zu retten. Jonathan wäre perfekt dafür, wenn sie nicht ausgerechnet mit seinem Bruder unschön auseinander gegangen wäre. Doch auch für ihn hat es Vorteile, sein neues Fotoprojekt mit Tillie als Model umzusetzen. Also machen sich die beiden zusammen auf die Reise und lernen andere Seiten aneinander kennen, als sie erwartet haben.

Tillie ist schon aus Band 1 als laute, selbstbewusste Person, die kein Blatt vor dem Mund nimmt, bekannt. Doch in ihr drin sieht es ganz anders aus. Man lernt neue Seiten an ihr kennen und sie offenbart ihre Verletzlichkeit.

Jonathan ist ein sehr ruhiger Charakter, was Tillies Präsenz perfekt ergänzt. Ich hätte mir manchmal mehr Kommunikation zwischen den beiden gewünscht, da ich nicht alles hundertprozentig nachempfinden konnte.

Die Reise durch Skandinavien, größtenteils Norwegen, hat mir richtig gut gefallen! Ich hätte mir noch eine Karte im Buch und mehr Details gewünscht, um die Route, der beiden genau verfolgen zu können. Durch die tollen Beschreibungen und das Gefühl der Freiheit, was die Protagonisten empfinden, wurde definitiv Fernweh bei mir ausgelöst.

Wie auch Band 1 hat mich dieses Buch mit dem poetischen Schreibstil und den feministischen Aussagen überzeugt.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Fühlt sich natürlich an

Wie Melodien im Wind
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Toni und Luka gehen auf das gleiche Internat und beide verstecken sie ihre wahren Familienverhältnisse vor ihren Mitschülern. Doch das aus völlig verschiedenen Gründen, die gleichzeitig eine Beziehung ...

Toni und Luka gehen auf das gleiche Internat und beide verstecken sie ihre wahren Familienverhältnisse vor ihren Mitschülern. Doch das aus völlig verschiedenen Gründen, die gleichzeitig eine Beziehung zwischen ihnen erschweren. Doch die Gefühle füreinander sind immer noch da und lassen sich nicht so einfach ignorieren.

Alicia Zett schreibt Bücher, die sich total natürlich anfühlen. So sind auch die Gedanken der Protagonistin Toni sehr gut nachvollziehbar. Ich habe sehr gerne gelesen, wie sich die beiden immer näher gekommen sind.

Die Musikthematik mit der Band und den selbstgeschriebenen Liedern hat mir sehr gefallen! Für mich hätte sie noch mehr im Vordergrund stehen können. Generell sind im Buch für mein Gefühl zu viele Themen auf einmal angesprochen worden. Mit etwas weniger hätte der Fokus mehr auf den einzelnen Themen liegen können.

So fand ich zum Beispiel die Thematik rund um Tonis Familie sehr interessant, weil mir das bisher in Büchern noch nicht untergekommen ist. Leider ist das jedoch im Laufe des Buches sehr in den Hintergrund gerückt. Die Aufarbeitung der Beziehung zu ihrer Mutter am Ende hat mir jedoch wirklich gut gefallen!

Das Internat ist ein absoluter Wohlfühlort und es ist schön, wieder ein Teil der Fußballmannschaft zu sein und die Charaktere aus Band 1 erneut zutreffen. Ich freue mich riesig auf den dritten Band der Reihe!

Wie auch im 1. Band sind leider ein paar kleine Logikfehler und -lücken unentdeckt geblieben. Das finde ich super schade, denn der Schreibstil der Autorin lädt dazu ein, durch die Seiten zu fliegen. Mich werfen solche Sachen dann aber aus dem Lesefluss.

Insgesamt ein schönes Jugendbuch, das sich natürlich anfühlt und bedeutungsvolle Themen behandelt.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Schönes Sommerbuch

Kein Sturm zu nah (Tales of Sylt, Band 2)
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Aufgrund eines Vorfalls an ihrer Uni fliegt Elisa aus dem Schwimmteam und ihre Profikarriere steht vor dem Aus. Um der Situation zu entfliehen, fliegt sie zurück nach Deutschland. Wieder in ihrer alten ...

Aufgrund eines Vorfalls an ihrer Uni fliegt Elisa aus dem Schwimmteam und ihre Profikarriere steht vor dem Aus. Um der Situation zu entfliehen, fliegt sie zurück nach Deutschland. Wieder in ihrer alten Heimat Sylt, trifft sie auf Jonah, den sie von früher kennt. Zwischen den beiden fliegen direkt die Fetzen, jedoch verbirgt der Profi-Kiter viel hinter seiner Fassade.

Auch im zweiten Band der Reihe sorgt das Setting auf Sylt und die Stimmung im Buch für eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Es ist sehr schön, die E.M.I.L.-Mädels wiederzutreffen.

Jonah wird im ersten Band aus der Perspektive der anderen immer als Bad Boy der Insel dargestellt. Es ist spannend, nun seine Beweggründe und ihn kennenzulernen. Ich hätte mir mehr Kapitel aus seiner Perspektive gewünscht.

Elisa kehrt nach Sylt zurück, um sich selbst wiederzufinden. Elisa und Jonah wissen beide nicht so wirklich, wo sie hin möchten und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Die damit verbundenen Gedanken sind mir nicht unbekannt, sodass ich mich darin wiederfinden konnte.

Besonders Jonahs kleine Schwester Hannah habe ich sehr ins Herz geschlossen. Sie ist ein sehr lebendiger Charakter. Ich hoffe, dass sie, wenn sie älter ist, ihre eigene Geschichte in Form eines Buches erhält.

Die Kitesportthematik finde ich toll beschrieben. Ich konnte immer gut nachvollziehen, was Jonah im Wasser macht. Außerdem war es richtig cool, den Kitewettbewerb mitzuverfolgen.

Insgesamt hat mir die Geschichte gefallen und vor allem in der ersten Hälfte war ich sehr begeistert. Leider hat der letzte Funke gefehlt, sodass das Buch keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Tolles Debüt, das viele spannende Themen vereint und gesellschaftskritisch auf die Zukunft blickt

Arcadia – Die Auserwählten
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Wir schreiben das Jahr 2050, in dem der Klimawandel weit vorangeschritten und die Welt von drei großen Technologieunternehmen beherrscht wird. Nur die Arcadia ist noch eine unabhängige Institution mit ...

Wir schreiben das Jahr 2050, in dem der Klimawandel weit vorangeschritten und die Welt von drei großen Technologieunternehmen beherrscht wird. Nur die Arcadia ist noch eine unabhängige Institution mit dem Ziel der Menschheit, mit ihrer Forschung zu helfen und den Klimawandel zu bekämpfen. Emilys größter Wunsch ist es dort angenommen zu werden, doch die Aufnahmeprüfungen sind hart. Gleichzeitig schleicht sich Ben unter falscher Identität im Auftrag eines der Unternehmen an die Schule.

Emily und Ben kommen eigentlich aus ähnlichen Verhältnissen, in der Schule haben sie dennoch unterschiedliche Ausgangssituationen. Es ist spannend, zu sehen, wie sie damit umgehen.

Die Autorin schafft es auch in der Erzählperspektive, die Gedanken der beiden Protagonisten zu verdeutlichen. Außerdem hat sie mich dazu gebracht, um eine Spinne zu weinen, was ich vorher niemals gedacht hätte.

Mrs Vermont, die Mutter von Kane, dessen Identität Ben übernommen hat, hat mich zwar tierisch genervt, aber gerade deswegen finde ich sie toll ausgearbeitet. In ihre Rolle würde ich in einem Theaterstück gerne schlüpfen!

Das Worldbuilding ist sehr detailreich ausgearbeitet. Deswegen dauert es einen Moment, bis man die Strukturen versteht. Es gibt viele technologische Erfindungen, die das Leben der Menschen verändert haben. Es ist sehr spannend, das Ganze zu lesen. Trotzdem sind noch viele Fragen offen. Ich hätte gerne noch mehr über die drei Technologieunternehmen erfahren. Außer, dass sie die Menschen und den Planeten ausbeuten, erfährt man nichts weiter.

Auch manche Handlungspunkte waren mir nicht genau genug beschrieben, sodass ich bei manchen Stellen ins Straucheln gekommen bin. Die versprochene Sogwirkung hat bei mir nicht richtig eingesetzt, da Emilys Prüfungen die spannendsten Szenen sind. Nach dem Cliffhanger und der Wendung am Ende habe ich für Band 2 große Hoffnungen auf eine noch temporeichere Handlung.

Der Klimawandel ist ein großes Thema im Buch. Gesellschaftskritisch wird auch die Schere zwischen Arm und Reich und verschwenderische Lebensweisen eingegangen. Ich finde alles sehr gut dargestellt, auch wenn mich das Thema Klimawandel beim Lesen etwas bedrückt hat.

Ein tolles Debüt, das viele spannende Themen vereint und gesellschaftskritisch auf die Zukunft blickt. Ich freue mich auf Band 2!

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Wundervolles Jugendbuch mit toller Atmosphäre

Wie Wellen im Sturm
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„Manchmal gibt es nicht das eine perfekte Wort für eine Situation. Manchmal muss man ein Gefühl umschreiben, damit es richtig rüberkommt.“ Lou ist an ihrer Schule eine Außenseiterin und vertieft sich am ...

„Manchmal gibt es nicht das eine perfekte Wort für eine Situation. Manchmal muss man ein Gefühl umschreiben, damit es richtig rüberkommt.“ Lou ist an ihrer Schule eine Außenseiterin und vertieft sich am liebsten in ihren Geschichten. Als sie ein Stipendium für das Schlossinternet Mare erhält, bekommt sie endlich einen Neuanfang. Doch dann ist da Mika, ihre Mitbewohnerin und Kapitänin des Fußballteams, für die sie mit der Zeit Gefühle entwickelt… Alicia Zett erschafft eine wundervolle Atmosphäre, in der ich mich direkt wohlgefühlt habe. Das Internat, die Fußballmannschaft, aber auch Lous Familie und der Bauernhof sind wunderschön und einladend beschrieben.

Lou schreibt an einem eigenen Buch und zwischendurch sind immer wieder Absätze aus ihrer Geschichte eingestreut. Es ist spannend mitzuerleben, wie sie die Handlung fortsetzt und ihre Charaktere entwickelt.

„Wie Wellen im Sturm“ ist ein queeres Jugendbuch, das einige Themen aufnimmt, über die man sich als Jugendlicher vielleicht Gedanken macht. Auch die „Queer and Friends“-AG ist ein Safe Space für Lou und einige ihrer Mitschüler*innen.

Das Thema Fußball kommt auch nicht zu kurz. Die Internatsmannschaft trainiert natürlich regelmäßig, fährt im Dezember aber auch zu einem Turnier nach London. Die Fußballszenen sind richtig cool beschrieben.

Mein einziger Kritikpunkt sind die vielen kleinen logischen Fehler und Ungereimtheiten. Leider gab es davon so viele, dass sie den Lesefluss gestört haben und ich dafür einen Stern in der Bewertung abziehe. Ich finde das super schade und würde mir wünschen, dass bei den weiteren Bänden der Reihe darauf genauer geachtet wird.

Insgesamt ein wundervolles Jugendbuch, dass ich jedem, der Lust auf ein Internat am Meer und eine wundervolle Atmosphäre hat, sehr empfehlen kann.

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