Paris, Mode und die Nazis
Das Geheimnis der HutmacherinLeider konnte mich der Roman von Natalie Meg Evans nicht überzeugen, schon das Cover wirkt sehr unruhig und der Blick des Betrachters schweift unruhig umher. Für mich ist im Nachhinein das Cover so extravagant ...
Leider konnte mich der Roman von Natalie Meg Evans nicht überzeugen, schon das Cover wirkt sehr unruhig und der Blick des Betrachters schweift unruhig umher. Für mich ist im Nachhinein das Cover so extravagant wie das Buch selber und somit passt es schon irgendwie zusammen.
Der Klappentext bietet eine kurze und knappe Zusammenfassung, reißt aber letztlich nur die eigentliche Geschichte an. Was mich an dem Buch interessierte war die Zeit, der historische Rahmen der Geschichte. Der Einmarsch der Deutschen Truppen in Paris und Frankreich nehmen automatisch einen Raum in der Geschichte ein.
Ich konnte leider zu keiner Zeit eine Beziehung zu Cora während des Romans aufbauen, sie blieb mir fern, ich hatte das Gefühl sie nicht als Figur greifen zu können. Aber auch die anderen Figuren konnten mich leider nicht überzeugen, viele blieben für mich oberflächlich und unnahbar. Ich muss nicht zwingend eine positive Bindung zu einer Romanfigur aufbauen, ich kann sie auch von Herzen ablehnen bzw. hassen, aber ein Protagonist muss Gefühle in mir auslösen und dies passierte leider bei diesem Roman nicht.
Der Roman ist insgesamt in sechs Teile gegliedert und wird größtenteils chronologisch erzählt, lediglich Rückblenden knüpfen an die Vergangenheit an. Zeit- und Ortsangaben am Anfang der Kapitel dienen der Orientierung, was gerade bei Zeitsprüngen bzw. Zeitraffungen hilfreich ist.
Der Schwerpunkt dieses Romans liegt definitiv auf der modischen Komponente. Es geht nicht nur um die verschiedenen Damenhüte, sondern auch um die Herstellung, Gestaltung und ein modisches Gesamtkonzept, welches für jede Frau individuell angefertigt werden sollte. Eine gewisse Affinität zur Mode und Hüten sollte bei den Lesern somit vorhanden sein.
Mir persönlich ist der historische Kontext ein klein wenig zu kurz gekommen, zwar wurde er immer wieder mal thematisiert, aber eine gewisse Stringenz habe ich vermisst. Der Schreibstil der Autorin hat mir leider auch nicht sehr zugesagt, ja er ist lesbar, aber ich habe oft die Lebendigkeit in den Dialogen vermisst, noch habe ich die ausschweifenden Beschreibungen gerne gelesen, sondern eher nur „quer“, weil ich wollte, dass die Autorin weitererzählt.
Leider kann ich für diesen Roman nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen, da er mich nicht überzeugen konnte, weder von seinem historischen Kontext, noch in der Zeichnung der Figuren.