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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2023

Eine gefühlvolle, queere Lovestory aus dem Krankenhausalltag.

Das St. Alex - Abendstern
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"Wenn das jetzt mein Leben ist, habe ich keine Wünsche mehr."

Mit diesem Buch habe ich meine erste Liebesgeschichte von zwei Frauen gelesen. Und ich fand es richtig schön und herzergreifend. Anfangs hatte ...

"Wenn das jetzt mein Leben ist, habe ich keine Wünsche mehr."

Mit diesem Buch habe ich meine erste Liebesgeschichte von zwei Frauen gelesen. Und ich fand es richtig schön und herzergreifend. Anfangs hatte ich etwas Bedenken, dass ich mich nicht so hineinversetzen kann, aber ich muss sagen, dass ich da eigentlich gar keinen Unterschied zu ungleichgeschlechtlichen Geschichten gemerkt habe.
Die Story ist sehr authentisch beschrieben und auch die Sorgen von Maya und Ella bezüglich ihrer ersten gleichgeschlechtlichen Beziehung empfand ich als nachvollziehbar und absolut realistisch. Umso schöner fand ich es wie die Kollegen und Freunde der beiden reagiert haben. So wünscht man es sich und auch wenn es leider nicht immer so läuft, habe ich mich so gefreut, dass sie die beiden bestärken und nicht negativ urteilen. Generell fand ich das Team der Station super sympathisch. Man hat hier die Liebe zu ihrer Arbeit deutlich gespürt.

Ella und Maya haben eine ganz eigene Dynamik und sie passen richtig gut zusammen. Sie lernen voneinander, bestärken sich und kitzeln die beste Version der anderen hervor. Ich mochte beide Frauen sehr und habe die ganze Zeit mitgefiebert.

Mir gefiel außerdem auch der Einblick in die Arbeit der Intensivstation. Ich habe großen Respekt vor jeglicher Arbeit in der Pflege und hier wurde auch nochmal aufgezeigt, dass dies gerechtfertigt ist. In den Beschreibungen merkte man die Liebe in den Details und mit wieviel Hingabe die Autorin die Arbeit beschreibt. Es wurde aber nicht mit Fachbegriffen um sich geworfen, sodass man alles verstanden hat. Der Schreibstil war sehr angenehm und leicht.

Ich kenne die anderen beide Teile der Reihe leider noch nicht, werde sie aber ganz bestimmt auch bald lesen.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Tiefgründiges Young Adult Buch mit starkem Thema

A place I never knew
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Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen. Das lag zum einen an dem flüssigen Schreibstil und zum anderen an der Geschichte selbst.
Die Jugendliche Josefine, die an der unheilbaren Krankheit Morbus Crohn ...

Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen. Das lag zum einen an dem flüssigen Schreibstil und zum anderen an der Geschichte selbst.
Die Jugendliche Josefine, die an der unheilbaren Krankheit Morbus Crohn leidet, versucht ihren Platz im Leben zu finden. Sie hat aufgrund ihrer Erkrankung mit einer starken Scham zu kämpfen, hat kein großes Selbstbewusstsein und Angst sich anderen zu öffnen. In dem Buch versucht sie zu verstehen, dass ihre Krankheit sie nicht definiert. Dabei helfen ihr Finn und Elia. Finn und Josefine fühlen sich zueinander hingezogen, jedoch möchte Josefine keine Nähe zulassen aus Angst vor Finns Reaktion, wenn er die Wahrheit über sie erfährt. Finn ist ein richtig tolles Kerlchen, der sehr respektvoll, einfühlsam und auch ehrlich ist.
Im Buch gibt es auch schwarzen Humor, den ich aber tatsächlich auch nachvollziehen kann und nicht unangebracht finde, da ich mir vorstellen kann, dass es Betroffenen damit etwas leichter fällt. Generell finde ich die Gedankengänge und Reaktionen von Josefine sehr nachvollziehbar. Man muss zudem auch bedenken, dass es hier auch um Jugendliche geht, die mitten in der Pubertät stecken.
Ich finde es wirklich klasse, dass hier das Thema Morbus Crohn bzw. generell Krankheiten, die man nicht sieht, behandelt wird. Es ist wichtig, dass so etwas kein Tabu mehr ist und sich die Betroffenen nicht wegen ihrer Krankheit schlecht fühlen müssen.
Ich hätte mir nur gerne noch ein paar Kapitel mehr gewünscht wie es weiterging.
Nichtsdestotrotz ein tolles Debüt.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Starkes Jugendbuch mit wichtigen Themen

Ihr sollt (nicht) schweigen
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"Collige Virgo Rosas."

Ich muss sagen, dass mich bereits das Cover und der Titel mit dem durchgestrichenen Wort neugierig gemacht haben.
In diesem Jugendbuch geht es um die Themen häusliche Gewalt und ...

"Collige Virgo Rosas."

Ich muss sagen, dass mich bereits das Cover und der Titel mit dem durchgestrichenen Wort neugierig gemacht haben.
In diesem Jugendbuch geht es um die Themen häusliche Gewalt und Waffenbesitz. Bekannterweise ist in Amerika der Besitz und Umgang mit Waffen ein ganz anderer als hier in Deutschland. Dies wird in diesem Buch von vielen Seiten (kritisch) beleuchtet und bietet so Konfliktpotential, Redebedarf und den Wunsch nach Veränderung.
Ausschlaggebend ist der Tod des Mädchens Cassie durch einen Schuss in den Kopf von ihrem Exfreund. Ihre beiden besten Freundinnen Beck und Vivian spüren seitdem eine tiefe Wut in sich und wollen zum einen das Andenken ihrer Freundin bewahren und zum anderen eine Revolution im Waffengesetz und gegen den großen Waffenhersteller in ihrer Stadt antreiben.
Erzählt wird hier in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven. Das Buch ist dadurch sehr abwechslungsreich und ich empfand die jeweiligen Wechsel immer absolut stimmig. Außerdem ist auch noch ein Podcast integriert, der Aufklärung leisten möchte. Cassie selbst übernimmt ebenfalls eine große Rolle, allerdings aus einer ganz anderen Perspektive. Diese empfand ich anfangs als recht befremdlich, aber ich wollte dem Buch dennoch eine Chance geben und habe es nicht bereut. Durch Cassies Anteil wird das Buch sogar nochmal emotionaler.
Die Charaktere sind greifbar und detailliert ausgearbeitet. Beck und Vivian könnten unterschiedlicher nicht sein, finden aber ihren gemeinsamen Weg, um an ihr Ziel zu kommen. Die Freundinnen waren mir alle sehr sympathisch.

Ein Jugendbuch über Wut und Trauer, das zum Nachdenken anregt und (leider) sehr gut in die heutige Zeit passt. Es zeigt, was wahre Freundschaft und Schicksalsschläge bewirken können und wie diese einen selbst formen. Außerdem wie wichtig es ist hinzusehen und für Veränderungen zu kämpfen.
"Wir werden die Heldinnen unserer eigenen Geschichten."

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Emotionale Slow Burn Romanze mit Tiefgang

Ich in deinen Augen
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Hannah ist Augenoptikerin, ist für keine Beziehung zu haben. Dann kommt Sonny zu ihr und während einer Untersuchung müssen sie intensiven Blickkontakt eingehen. Es funkt zwischen beiden. Sonny hält jedoch ...

Hannah ist Augenoptikerin, ist für keine Beziehung zu haben. Dann kommt Sonny zu ihr und während einer Untersuchung müssen sie intensiven Blickkontakt eingehen. Es funkt zwischen beiden. Sonny hält jedoch genauso wenig von Beziehungen. Schuld daran sind ihre Dämonen aus der Vergangenheit. Doch umso öfter sie sich sehen und sich näher kennenlernen, desto schwerer wird es Abstand zu halten. Finden sie vielleicht doch einen Weg zueinander?

Ich bin sehr schnell mit Hannah und Sonny warm geworden und konnte mich in sie hineinversetzen. Beide haben wirklich heftige Päckchen zu tragen. Ich habe mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert. Manchmal wollte ich Hannah aber auch einfach schütteln, dass sie sich Sonny gegenüber endlich öffnet und sich ihm anvertraut. Die Art wie die Traumata der beiden angesprochen wurden empfand ich als angenehm und die Autorin macht dies auch auf sanfte Weise. Etwas mehr Aufarbeitung hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht. Jedoch fand ich es wirklich toll, dass durch Kommunikation und Vertrauen dann doch so viel erreicht werden konnte.
Auch die Nebencharaktere fand ich sehr sympathisch und passend.
Der Schreibstil ist flüssig, sodass man leicht durch das Buch gekommen ist. Ich hätte am Ende sogar gerne noch ein paar Seiten mehr von den beiden lesen können. Die Situationen waren detailliert beschrieben, sodass man sich direkt in der Geschichte einfinden konnte und ich mich beim Lesen rundum wohl gefühlt habe.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Herzliche, liebevolle Single-Mom trifft auf trauernden, verlorenen Sänger

Denn ohne Liebe werden wir zerbrechen
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"Wenn Schmerz auf Liebe traf, konnte etwas Wunderschönes entstehen."

Ich liebe den leicht poetischen, wortgewandten Schreibstil von Brittainy C. Cherry und auch mit diesem Buch konnte sie mich wieder ...

"Wenn Schmerz auf Liebe traf, konnte etwas Wunderschönes entstehen."

Ich liebe den leicht poetischen, wortgewandten Schreibstil von Brittainy C. Cherry und auch mit diesem Buch konnte sie mich wieder überzeugen und berühren.

Hier geht es zum einen um die alleinerziehende Mutter Emery, die nach vielen Rückschlägen dringend einen neuen Job braucht und um den Sänger Oliver, der nach dem Tod seines Bruders nicht mehr aus der Abwärtsspirale herauskommt.
Emery ist eine wundervolle, starke Frau mit so viel Liebe und Fröhlichkeit in sich. Sie sieht immer das Gute im Menschen, obwohl ihr so viel Schlechtes entgegengebracht wird. Ihre Tochter Reese ist ihr Ein und Alles. Ich mochte dieses selbstbewusste, neugierige Mädchen ebenfalls sehr und habe die Szenen mit ihr mit einem Lächeln im Gesicht genossen.
Oliver wirkt anfangs sehr verloren und in sich gekehrt. Man spürt seinen schweren Verlust in jeder Zeile und möchte ihn einfach nur ganz fest in den Arm nehmen. Aber er ist auch mehr als das. Er ist viel stärker als er denkt, braucht nur den Schubs in die richtige Richtung.
Diesen gibt ihm vorallem Emery, aber auch seine Familie und Freunde. Die Nebencharaktere konnten mich ebenfalls überzeugen und sind liebevoll ausgearbeitet. Bis auf Emerys Eltern - die sind einfach furchtbar.
Emery und Oliver finden sehr behutsam und zart zusammen, was mich komplett überzeugt hat.
Natürlich sind auch wieder ein paar Tränen geflossen. Sie schafft es einfach immer wieder.

Das Buch ist unabhängig vom ersten Teil lesbar.

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