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Veröffentlicht am 17.09.2017

Rock my Heart - Adam und Rowan

Rock my Heart
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Inhalt
Als Rowan mit ihrer besten Freundin ein Rockkonzert besucht, will sie sich eigentlich nur amüsieren. Als sie dort aber auf ihren Freund Brady trifft und ihn beim Fremdknutschen erwischt, ist ihr ...

Inhalt
Als Rowan mit ihrer besten Freundin ein Rockkonzert besucht, will sie sich eigentlich nur amüsieren. Als sie dort aber auf ihren Freund Brady trifft und ihn beim Fremdknutschen erwischt, ist ihr Abend gehörig verdorben und so flüchtet sie noch vor Konzertbeginn aus dem Club. Dort trifft sie auf Adam Everest, den Sänger der Band, und bevor sie weiss, was geschieht, landet sie heftig knutschend mit ihm im Tourbus. Ein Kuss, der alles verändern wird...

Meine Meinung
Ich mag Rockstars, und da die Reihe von Jamie Shaw sich besonderer Beliebtheit erfreut, wollte ich natürlich wissen, was es mit Adam und seiner Band The Last Ones to Know auf sich hat. Recht schnell war ich mitten im Geschehen drin, denn der Schreibstil ist toll. Locker, leicht, mit einer anständigen Portion Humor, gespickt mit einer Prise Sarkasmus. Genau so, wie es mir gefällt und wie ein solcher Roman geschrieben sein sollte.

Rowan wird von ihrer besten Freundin auf ein Konzert mitgeschleift und während diese abfeiert, entdeckt sie ihren Freund Brady mit einer anderen. Für sie bricht eine Welt zusammen und so flieht sie vom Konzert nach draussen und trifft dort auf den Leadsänger der Band, Adam. Dieser bietet ihr an, den Abend zu vergessen und so enden sie knutschend im Tourbus. Von da an ist Rowan komplett durcheinander, denn sie versucht gleichzeitig, über ihren (Ex-)Freund Brady hinwegzukommen und nicht zu oft an Adam, den Rockstar, zu denken. Natürlich taucht dieser dann an ihrem College auf und natürlich sind Chaos und Schmetterlinge im Bauch vorprogrammiert.

Zugegeben, das Buch ist ziemlich klischeehaft; Mauerblümchen und Einserschülerin trifft auf Rockstar, der sonst jede ranlässt, aber sehr von ihr fasziniert ist. Und natürlich passiert alles irgendwie so, dass es der Protagonistin in die Hände spielt. Trotzdem unterhält das Buch sehr gut, dies auch dank des tollen Schreibstils und dem Humor. Ich habe zwar zwischendurch die Augen verdreht, dies aber eher im amüsierten als im genervten Sinne.

Was mich fast am meisten gestört resp. irritiert hat, ist das Alter der Protagonisten. Anhand des Klappentextes und vor allem auch des Covers hätte ich erwachsene Protas erwartet. Rowan ist aber noch nicht mal 18 (und obschon sie so brav ist, kennt sie ein breites Spektrum an Drinks) und das hat sich teilweise negativ auf die Geschichte ausgewirkt. Denn Teeniekram hätte ich hier definitiv nicht erwartet. Und gerade dieser Aspekt hat mir nicht wirklich gefallen. Schulprobleme, Teenagergefühle, Hormonachterbahn. Ich hätte mir da was anderes gewünscht.

Dass "Rock my Heart" zur Sparte eher leichte Lektüre mit grossem Unterhaltungswert gehört, war von Anfang an klar. Unterhalten wurde ich auf jeden Fall sehr gut und auch wenn Adam nicht unbedingt der Typ Rockstar ist, in den ich mich verlieben würde, ist er doch ganz süss. Die Geschichte um Rowan und Adam konnte mich also packen und unterhalten, hat mich zum lächeln gebracht und ein klein wenig in Rockstar-Fieber versetzt.

Setting
Ich muss gestehen, dass ich den Grossteil der Geschichte nicht wirklich wusste, wo dass wir uns befinden. Lediglich, dass sie in den USA spielt, war mir klar. Auf das Setting wird nicht allzu viel Zeit verschwendet, was in so einem Roman auch völlig in Ordnung ist.

Neben den Szenen im College und im Wohnheim, darf der Leser auch viel Zeit im Tourbus der Band und Backstage an Konzerten verbringen, was mir gut gefallen hat. Ausserdem wird man öfters in einen IHOP entführt, eine amerikanische Restaurantkette, spezialisiert auf Frühstück (dank Google weiss ich das jetzt auch) und bekommt ordentlich Lust auf Pancakes, Crêpes etc.

Charaktere
Rowan Michaels ist für mich das typische Mädchen von Nebenan. Eigentlich ganz süss, wenn aber auch sehr zurückhaltend. Sie ist sehr brav, pflichtbewusst, kann sich aber manchmal auch gehen lassen. Ihr Verhalten war mir zwar oft schleierhaft und vor allem gegen Ende der Geschichte ist sie mir zeitweise auf den Zeiger gegangen mit ihrem Selbstmitleid und dem vielen Rumgejammere, aber im Grossen und Ganzen fand ich sie nett und sympathisch und irgendwie passt sie auch zu Adam.

Adam Everest ist der Leadsänger der Rockband The Last Ones to Know und der Inbegriff einer männlichen Schlampe. Er steckt wirklich jeder die Zunge rein und schleppt eine nach der anderen ab. Er raucht, trinkt, und ist wohl wirklich einfach beschädigte Ware. Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich angefangen habe, ihn zu mögen, jetzt aber finde ich ihn toll. Als Charakter zumindest.

Die Charaktere in "Rock my Heart" sind teilweise - so wie die Geschichte - ziemlich klischeehaft, und doch habe ich sie gerne bekommen. Die Freunde von Rowan, Dee und Leti, aber auch die Jungs aus der Band, Joel, Shawn, Mike und Cody habe ich in mein Herz geschlossen. Wobei nein, Cody mag ich irgendwie nicht...

Fazit
"Rock my Heart" strotzt zwar vor Klischees, ist aber wirklich sehr unterhaltsam, mit Charakteren, die man ins Herz schliesst und zum Schreien komischen Situationen. Ein Feel-Good-Roman von der ersten bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 10.09.2017

Ein irrwitziges, fantastisches Abenteuer

Sternenerbe
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Inhalt
Seit vor Hunderten von Jahren die Technik komplett vernichtet wurde, haben sich primitive Stämme und Gesellschaften gebildet. Doch in einer kleinen Universität versucht man das Wissen zu bewahren ...

Inhalt
Seit vor Hunderten von Jahren die Technik komplett vernichtet wurde, haben sich primitive Stämme und Gesellschaften gebildet. Doch in einer kleinen Universität versucht man das Wissen zu bewahren und zu lehren. Nach fünf Jahren lernen und bäuerlicher Arbeit entscheidet sich der Waldläufer Thomas Cushing, die Universität zu verlassen und sich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Ort zu machen, wo die Menschen den Planeten einst mit Raumschiffen verlassen haben. Unterwegs erhält er Gesellschaft von der Hexe Meg und ihrem äusserst sensiblen Pferd Andy sowie dem vielleicht letzten Roboter der Welt, Rollo. Für die kleine Gruppe beginnt das grösste Abenteuer ihres Lebens...

Meine Meinung
Seit kurzem erst reizt mich das Genre Science Fiction und mit "Sternenerbe" habe ich ein Buch gefunden, dass mich auf Anhieb angesprochen hat. Recht schnell musste ich dann feststellen, dass man der Geschichte sehr wohl anmerkt, dass sie sozusagen von einem Altmeister geschaffen wurde (der Autor war bereits 73 Jahre alt, als er das Buch geschrieben hat), denn der Schreibstil ist komplett anders, als ich ihn sonst so lese: Voller langer verschachtelter Sätze, poetischer aber auch gesellschaftskritischer Botschaften und manchmal, ja manchmal hatte ich ein klein wenig Mühe, hatte mich zwischen den Sätzen zu verloren. Dennoch hat mir gerade der Schreibstil besonders an der Geschichte gefallen.

"Sternenerbe" erzählt ein aberwitziges, irres Abenteuer. Die Welt ist vor Ewigkeiten von jeglicher Technik befreit worden, es herrschen fast schon barbarische Zustände. Thomas Cushing, einer der wenigen, der es in die Universität geschafft hat, bricht auf, um einen sagenumwobenen Ort zu finden, von dem er gelesen hat. Bald schon schliessen sich ihm die alte schrullige Hexe Meg und ihr Zauberpferd Andy an - das sich als sehr sensibel gegenüber so ziemlich allem entpuppt, sowie Rollo, der wohl letzte Roboter der Welt, der ziemlich gesprächig ist. Gemeinsam ziehen sie durch das Land, das voller Geheimnisse und Sonderheiten steckt und suchen den Abflugort, von dem aus die Menschen angeblich die Welt in Raumschiffen verlassen haben.

Zugegeben, das alles klingt ziemlich abgefahren. Ist es auch. Aber auf sehr angenehme und befriedigende Art und Weise passt alles zusammen, harmoniert miteinander und es macht richtig Spass, die Geschichte zu lesen. Natürlich war ich vom Klappentext vorgewarnt und so war ich auch nicht allzu enttäuscht, dass das Buch doch eher Richtung Fantasy mit Sci-Fi-Elementen geht, als reine Sci-Fi. Aber als Einstieg in das Genre war mir das ganz recht so. Mit der Zeit, je weiter sich die Geschichte entwickelt hat, wurde es immer spannender und es fiel mir immer schwerer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Auflösung, das grosse Ende, kam anders, als ich es erwartet hatte. Für mich war es auf jeden Fall ein schlüssiges und passendes Ende.

Was mir wahrscheinlich lange in Erinnerung bleiben wird, sind die Botschaften, die sich in der Geschichte verbergen. Schon im Jahre 1977, als der Autor das Buch geschrieben hat, hat er die menschlichen Missstände erfasst und analysiert und sie lassen sich in gewisser Weise leider auf die heutige Zeit anwenden.

Setting
Die Geschichte um Cushing, Meg und Co. spielt auf der Erde in einer weit entfernten Zukunft. Die Technik hat überhand gewonnen und wurde deshalb vor Jahrhunderten schon beseitigt. Das einzige was aus dieser Zeit übrig geblieben ist, sind die Gehirnkapseln der Roboter, die aus einem unzerstörbaren Material geschaffen sind. Die Menschen leben als Sammler, Bauern, Jäger, primitiv, immer auf der Hut, aber ein paar wenige haben eine Universität geschaffen, in der das alte Wissen gelehrt wird: Lesen und Schreiben. Ausserhalb der wenigen übrigen Städte und der Universität ist die Wildnis, die von Stämmen bewohnt wird. Manche von ihnen haben sich zu kriegerischen, barbarischen Stämmen entwickelt.

Die Erde wird von allerlei seltsamen Wesen bewohnt: Zitterschlangen, verfolgende Schatten, lebendige Steine - von denen man nie genau weiss, ob sie wirklich sind, und wenn ja, woher sie kommen. Auch die Hexe Meg und ihr Zauberpferd Andy gehören zu den eher seltsameren Erscheinungen dieser Geschichte, wobei ihre Magie vielleicht eher eine Art Hypersensibilität gegenüber der Welt ist.

Das Setting und das Worldbuilding ist sehr gelungen, sehr bildhaft, ich war mitten drin, immer dabei und trotz der Schrecken und dem Mangel an jeglicher Art Technik habe ich mich irgendwie wohl gefühlt in dieser Welt.

Charaktere
Thomas Cushing ist ein Waldläufer, der sich in die Universität eingeschrieben und dort von dem Abflugsort gelesen hat. Dieser lässt ihn nicht mehr in Ruhe und so macht er sich auf den Weg dorthin. Er ist ein sehr sympathischer Kerl, in sich gekehrt, ruhig, nachdenklich, aber auch abenteuerlustig und fröhlich und manchmal gar impulsiv und verzweifelt.

Meg ist eine alte schrullige Hexe, die irgendwie ihren Platz in der Welt erkämpft hat. An ihrer Seite steht der treue Andy, ein Pferd, das ihr mehr als einmal gute Dienste erwiesen hat. Mit Meg wurde ich erst nicht warm, dann aber umso mehr. Andy hingegen habe ich von der ersten Begegnung an geliebt.

Rollo ist der wahrscheinlich letzte lebende Roboter der Welt. Und weil die meisten Menschen sich vor ihm fürchten, ist er oft allein - was sich darin äussert, dass er verdammt gesprächig ist. Seine Erzählungen füllen manchmal eine ganze Seite und ich hatte zu Beginn etwas Mühe damit. Aber wie alle anderen Charaktere ist auch er mir ans Herz gewachsen.

Die Protagonisten von "Sternenerbe" fand ich wirklich äusserst gelungen. Wie erwähnt musste ich mit Meg und Rollo erst warm werden, aber schliesslich muss ich sagen, dass sie wunderbar gezeichnet resp. beschrieben sind. Sie alle haben eine Geschichte zu erzählen, die sie zu dem gemacht hat, was sie heute sind, und das macht sie einfach liebenswert und so echt. Auch die wenigen anderen Darsteller der Geschichte sind sorgfältig gewählt und gut umschrieben.

Fazit
"Sternenerbe" ist eines dieser Bücher, bei dem es mir schwer fällt, sie zu bewerten. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und den Protagonisten, habe ich mich in beide verliebt, die Längen, die ich manchmal gefühlt habe, waren doch auch spannend und die ganze Kuriosität der Geschichte war irgendwie vollkommen befriedigend.

Veröffentlicht am 28.07.2017

Hat definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient!

Die Mondiar-Trilogie / Diatar
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Inhalt
Jaros Volk, die Diatar, bekämpft seit jeher das Volk der Dämonen, der Monandor. Er selber kämpft mit, in diese Welt hineingeboren, doch dann rettet ihm ausgerechnet eine Monandor das Leben. Zum ...

Inhalt
Jaros Volk, die Diatar, bekämpft seit jeher das Volk der Dämonen, der Monandor. Er selber kämpft mit, in diese Welt hineingeboren, doch dann rettet ihm ausgerechnet eine Monandor das Leben. Zum zweiten Mal. Jaro muss sich eingestehen, dass seine Weltanschauung falsch ist. Und dass er nur gemeinsam mit seiner Retterin, dem Dämonenmädchen Risa, ihre beiden Völker vor dem Untergang bewahren kann...

Meine Meinung
Für mich war Diatar das erste Buch der Autorin. Dank einem sehr angenehmen Schreibstil und dem Herzklopfen verursachenden Prolog habe ich sehr schnell in die Geschichte gefunden. Man merkt, dass die Autorin Übung hat im Schreiben, ihr Stil ist ausgereift und an den richtigen Stellen detailliert oder emotional. Ein paar wenige Grammatik- und Interpunktionsfehler sind mir trotzdem noch aufgefallen, diese haben aber nicht wirklich gestört und auch nicht Überhand genommen.

Die Geschichte zeigt kapitelweise die Geschehnisse vom Jetzt und von Jaro's Vergangenheit, was mir gut gefallen hat, da man so die Beweggründe der Protagonisten nachvollziehen kann und einen Überblick bekommt. Trotz der fremden Welt, den eher speziellen Namen und Orten und den beiden Völkern und deren Geschichten habe ich mich zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte verloren gefühlt sondern hatte das Gefühl, stets den Überblick zu haben.

Jaro ist ein junger Krieger der Diatar. Mit seinem Dorf bekämpft er die grausamen Monandor, ein Volk der Dämonen - so sagt man. Dass er früher mit einem Monandor-Mädchen befreundet war, hat er erfolgreich verdrängt. Als er beim Kampf gegen die Dämonen schwer verletzt wird, rettet ihm ausgerechnet besagtes Mädchen wieder das Leben: Risa, die mittlerweile zu einer angesehenen Heilerin ihres Volkes herangewachsen ist. Doch nicht nur der Krieg zwischen ihren Völkern stellt ein Problem dar, sondern auch der Vulkan auf ihrer Heimatinsel, der auszubrechen droht. Vor diesem Hintergrund müssen die beiden eine Lösung finden, was sich als ziemlich schwierig erweist.

Die Geschichte von Jaro und Risa hat mich sehr berührt. Sie birgt wichtige Botschaften; dass man sich stets selber ein Bild von etwas machen und keinen Vorurteilen glauben soll, dass man auf sein Bauchgefühl hören und sich auf seinen Verstand verlassen soll, dass man nicht in blinder Wut handeln soll und dass gemeinsam besser ist, als gegeneinander.

Obschon das Buch spannend und der Schreibstil toll war, ist der letzte Funken nicht vollständig übergesprungen. Irgendetwas hat mir gefehlt... gewisse Szenen fand ich perfekt, andere hingegen haben mich nicht richtig erreicht. Das Ende fand ich toll und ich hoffe, dass mich Band 2 dann komplett abholen kann.

Setting
Diatar spielt in einer fiktiven Welt, auf einer Insel, auf der ein lange inaktiver Vulkan liegt, der langsam wieder erwacht. Die Völker der Diatar und Monandor leben auf dieser Insel und bekämpfen sich seit Anbeginn - Aberglaube und Unwissenheit schürt den Konflikt stets.

Die Diatar leben in einem Dorf, betreiben Ackerbau und Fischerei, haben strenge Regeln, was Fortpflanzung angeht und verfügen über eine strikte Hierarchie. Die Monandor hingegen leben in Höhlen, können kein Sonnenlicht vertragen und haben weniger strikte Regeln und mehr Freiheiten untereinander. Sie sind also wie Tag und Nacht und da sich keine der Seiten Zeit nimmt, sich eingehend über die andere zu informieren, bekriegen sich die beiden Völker und planen die Ausrottung des jeweils anderen.

Das Setting der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich immer direkt vor Ort gefühlt, wenn Jaro und Risa unterwegs waren. Auch die Visionen und Träume waren erschreckend realistisch gestaltet und die Angst vor dem Ausbruch des Vulkans hat mich gepackt.

Charaktere
Jaro ist ein junger Krieger, der alles dafür tun würde, seine Familie und Freunde zu beschützen. Obschon er sich sein Ansehen hart erarbeitet hat, sieht er nicht recht, welchen Rang er mittlerweile hat. Er ist von Selbstzweifeln geplagt und leidet unter seiner Vergangenheit. Die Wandlung, die er an Risa's Seite nach und nach durchmacht, fand ich sehr gelungen.

Risa ist eine junge Monandor, sie beherrscht die Heilkunst, ist selbstbewusst und kämpferisch. Sie ist eine geduldige Person, aber manchmal auch etwas stur. Ich fand sie ziemlich sympathisch, gleichzeitig hat sie mir auch leid getan, weil sie sich so sehr Frieden wünscht, aber kaum jemand auf ihrer Seite ist.

Fazit
Diatar ist ein gelungener Auftakt zu einer fantastischen Trilogie, die definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Ein Konflikt zwischen zwei Völkern, der drohende Untergang ihrer Heimat und eine verbotene Freundschaft sorgen für reichlich Spannung und Action und ich bin sehr auf den zweiten Teil gespannt!

Veröffentlicht am 21.05.2017

Lasst die Revolution beginnen! - Ein gelungener Abschluss für eine tolle Trilogie

Das Juwel – Der Schwarze Schlüssel
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Inhalt
Der Geheimbund Der schwarze Schlüssel plant einen gross angelegten Anschlag auf den Adel, einen Anschlag, der das Leben auf der Insel für immer ändern soll. Mittendrin sind Violet und ihre Freunde, ...

Inhalt
Der Geheimbund Der schwarze Schlüssel plant einen gross angelegten Anschlag auf den Adel, einen Anschlag, der das Leben auf der Insel für immer ändern soll. Mittendrin sind Violet und ihre Freunde, die Mitkämpfer anwerben und ausbilden. Doch auch wenn Violet sich ihrer Wichtigkeit in dem Plan bewusst ist, kann sie an nichts anderes denken, als an ihre kleine Schwester Hazel, die an ihrer Stelle nun im Juwel festgehalten wird. Und so fasst sie den Beschluss, ins Juwel zurückzukehren und ihre Schwester zu befreien. Als Dienstmagd verkleidet gelangt sie zurück ins Haus zum See, doch kann die Revolution beginnen, wenn sie nicht vor Ort ist?

Meine Meinung
Nachdem ich von Band 1 positiv überrascht war und mich Band 2 total geflasht zurückgelassen hatte, habe ich voller Vorfreude den dritten und letzten Teil von Das Juwel angefangen. Schnell war ich wieder in der Geschichte drin, auch wenn ich erst etwas Mühe hatte, mich an die vorderen Teile zu erinnern - schliesslich ist ein halbes Jahr vergangen, seit ich den Auftakt gelesen habe. Dennoch habe ich mich gut zurecht gefunden und die Charaktere schnell wieder erkannt. Der Schreibstil ist zwar in Präsens gehalten, was ich sonst nicht sehr mag, aber hier stört es mich irgendwie nicht, tatsächlich habe ich es nicht einmal richtig bemerkt. Der Schreibstil ist toll, lässt sich flüssig lesen, schafft es, den Leser zu fesseln. Nur ganz gegen Ende des Buches sind mir plötzlich ein paar wenige Fehler aufgefallen.

Das Buch beginnt eher etwas langsam, es passiert noch nicht sehr viel, wir sind wieder in der weissen Rose, wo sich der Widerstand gebildet hat. Violet und Raven rekrutieren Mädchen aus den Verwahranstalten - künftige Surrogate - und zeigen ihnen ihr wahres Wesen. Dennoch kann sich Violet nicht vollständig auf ihre wichtige Aufgabe konzentrieren, da ihre kleine Schwester Hazel im Haus zum See gefangen gehalten wird. Also macht sie sich auf den Weg zurück ins Juwel, wo sie - getarnt als Zofe - ihre Schwester befreien will. Natürlich läuft nicht alles nach Plan, und ab hier wird es dann langsam immer spannender.

Es passiert sehr viel, die Stimmung wird immer bedrückender. Der Adel fühlt sich zwar noch sicher hinter seinen Mauern, aber man merkt, dass etwas in der Luft liegt. Der schwarze Schlüssel verübt mehrere kleine Anschläge, die Stimmung kippt immer mal wieder, aber das macht das Buch gerade besonders spannend. Nie weiss man, ob die Sache nun klappen kann, oder ob alles zum Scheitern verurteilt ist, ob Violet weiter unerkannt im Haus zum See ihre Intrigen spinnen kann, oder ob sie bald auffliegt und ihr der Tod droht. Diese Stimmung zu schaffen ist der Autorin wirklich gut gelungen.

Der Abschluss der Trilogie befasst sich mit dem geplanten Anschlag auf den Adel, deckt aber auch weitere Geheimnisse auf, liefert Insiderwissen und gibt den Charakteren noch mehr Tiefe. Alle Stränge des teils verworrenen roten Fadens laufen hier zusammen. Gegen Ende hin gab es für mich kein Halten mehr, die Spannung war fast unerträglich und ich bin zwar traurig, dass es vorbei ist, gleichzeitig aber sehr zufrieden mit diesem Ende.

Setting
Das erste Drittel spielt wieder in den äusseren Kreisen, vor allem in der weissen Rose im Kreis der Farm. Der Ort ist sehr harmonisch beschrieben und ich habe mich wohl gefühlt, auch wenn man merkt, dass alle dort wie auf Nadeln sitzen.

Dann darf der Leser wieder mit Violet ins Juwel zurückkehren. Dieses Mal wird das Haus zum See aus Sicht der Dienstboten dargestellt und man erfährt viel darüber, was hinter verschlossenen Türen geschieht. Diese Sicht der Dinge habe ich als wirklich gelungen empfunden.

Ebenfalls wird noch mehr Licht auf die Geschichte und das Wesen der Paladininnen geworfen, was sehr interessant und spannend war. Das Setting und das Worldbuilding können in der Trilogie Das Juwel definitiv überzeugen.

Charaktere
Violet's Wandlung im zweiten Teil hat mir ja schon sehr gefallen und nun macht sie noch mehr Fortschritte. Sie wird zu einer Kämpferin, zu einer Anführerin, muss schwierige Entscheidungen treffen und mit den Konsequenzen leben. Eine sehr mutige Protagonistin, die viel durchmachen muss.

Ash, Violet's grosse Liebe und ehemaliger Gefährte bekommt nicht ganz die Aufmerksamkeit, die er verdient hätte. Violet will ihn immer zurückhalten, weil sie grosse Angst um ihn hat, während er fast verzweifelt, weil er nicht wirklich helfen kann. Er kommt sehr authentisch herüber und ich fand es etwas schade, dass er etwas in den Hintergrund gerückt ist.

Auch Raven ist wieder mit von der Partie, sie hat sich gut erholt und ist ebenso kämpferisch und selbstbewusst, wie Violet geworden. Sie gibt eine wunderbare Freundin ab und einen sehr sympathischen Nebencharakter. Garnet, der Sohn der Herzogin vom Haus zum See hat sich im Geheimen den Rebellen angeschlossen, seine Rolle fand ich in diesem letzten Band fast die beste. Er muss sehr viel mitmachen, kämpft aber stets für die gute Sache. Natürlich ist auch Lucien wieder mit von der Partie. Er war mir nie ganz sympathisch, aber ein starker Charakter, der viel durchgemacht hat. Hier hat er mich vollends überzeugen können als Anführer der Rebellen, aber auch als Freund von Violet.

Auch hier kann ich die Charaktere wieder nur loben. Sie sind wirklich gut durchdacht und ausgearbeitet, haben Schwächen und Stärken, eigene Geschichten, ein eigenes Leben. Wie in jeder guten Geschichte, muss der Leser aber auch in "Der schwarze Schlüssel" von geliebten Charakteren Abschied nehmen und ja, ich war geschockt und ja, mein Herz ist phasenweise fast stehen geblieben. Aber auch das kann ich nur loben.

Fazit
"Der schwarze Schlüssel" ist ein würdiger Abschluss für eine gelungene Reihe. Erst etwas ruhig vermag er mit der Zeit richtig zu fesseln, legt ein tolles Tempo vor, bringt Action und Spannung und lässt einen atemlos aber zufrieden zurück. Mit einem wunderbaren Setting und perfekt ausgearbeiteten Charakteren vermag diese Trilogie mein Herz höher schlagen lassen und ich stelle die Bücher mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück in mein Regal.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 15.05.2017

Schattenmacht

Die Krieger der Königin: Schattenmacht
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Inhalt
Sechs Jahre nachdem Solie zur Königin der Sylphen wurde, regiert sie über das blühende Reich Sylphental. Immer mehr Fremde und Händler zieht es in die florierende Stadt. Doch mit ihnen kommt nicht ...

Inhalt
Sechs Jahre nachdem Solie zur Königin der Sylphen wurde, regiert sie über das blühende Reich Sylphental. Immer mehr Fremde und Händler zieht es in die florierende Stadt. Doch mit ihnen kommt nicht nur Handel und Reichtum, sondern auch Attentäter aus anderen Königreichen, die Sylphental und seine Königin nicht anerkennen. Krieger Hedu und seinesgleichen beschützen ihre Königin und den Stock mit ihrem Leben, doch was, wenn das Böse nicht von aussen kommt?

Meine Meinung
Band 1 und 2 konnten mich schon total begeistern und auch Band 3 hatte mich schnell wieder in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist und bleibt - und da bin ich mir nicht sicher, ob es effektiv der Stil oder aber die Übersetzung ist - etwas zu einfach und vor allem die phasenweise häufige Wiederholung von "aber" und "trotz" verleiten manchmal zum Augenverdrehen. Trotzdem lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen und dadurch, dass sie wieder auf Solie und Hedu fokussiert ist, gibt es auch wieder einiges zu lachen.

Sechs Jahre nach Band 1 und erst kurz nach Band 2 beginnt "Schattenmacht". Wir befinden uns diesmal in Sylphental, dem Tal, dass Solie's Sylphen aus der kargen Einöde geschaffen haben. Unter den Bewohnern herrscht Friede und alle fühlen sich wohl und frei, obschon sie von den Kriegern bewacht werden. Bis ca. Seite 100 plätschert das Buch vor sich hin, bietet Einblick in das Geschehen und die Wirtschaft und das Leben von Sylphental und ich wollte erst schon etwas enttäuscht sein. Doch dann werden Attentäre gefasst und es kommen erste Meister um, was deren Sylphen schier in den Wahnsinn treibt. Und plötzlich rast die Geschichte nur so, ein Ereignis jagt das andere und ich habe die Seiten regelrecht inhaliert.

Dadurch, dass auch in diesem Band die Perspektiven immer wieder wechseln, ist man als Leser allwissend. Trotzdem hat die Autorin versucht, das eine oder andere Geheimnis einzuweben. Meiner Meinung nach ist ihr das nicht immer gelungen und ich fand einiges vorhersehbar, dennoch war das Buch unglaublich spannend.

Sylphental an und für sich finde ich einen sehr schönen Ort, friedlich, voller Leben und wunderbar dargestellt. Die Autorin hat sich sehr um ihre Welt bemüht, was man immer wieder merkt. Mir auf jeden Fall hat es gut gefallen, wie sie die neu geschaffene Stadt umschrieben und integriert hat.

Die Charaktere fand ich wieder super. Solie und Hedu kennen wir ja aus Band 1 schon und vor allem Hedu sorgt regelmässig für Lacher. Auch Lizzy, Ril und Leon haben wieder ihren festen Platz, ihnen merkt man die Ereignisse aus Band 2 noch gut an, sie haben sich aber toll entwickelt. Neu dazu kommen Gabralina und ihr Krieger Wass, die beide nicht gerade mit Intelligenz gesegnet sind, aber im Verlauf der Geschichte an Sympathie gewinnen. Dann gibt es da noch Sala, Gabralina's beste Freundin, die mir von Beginn an etwas suspekt war. Leider muss der Leser in diesem dritten Teil auch Abschied nehmen von geliebten Charakteren und ein Tod hat mich besonders hart getroffen und ich trauere der fiktiven Gestalt noch etwas nach...

Fazit
Der dritte Band der "Krieger der Königin" trumpft mit einem wunderbar fantastischen Setting, tollen Charakteren, fesselnden Schicksalen, Humor und vor allem mit Spannung. Zum Ende hin konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen und ich bin traurig, dass die Serie nun (zumindest auf Deutsch) zu Ende ist.

4.5 Sterne