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Veröffentlicht am 30.10.2023

unterhaltsam und lehrreich

Das Elfenlicht von Arwarah
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„»Du willst die Menschen unterwerfen!? Das wird dir niemals gelingen!«
»Etwas mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten wäre angebracht! […] Diese nichtsnutzige Brut ist untereinander so uneins, dass es ein ...

„»Du willst die Menschen unterwerfen!? Das wird dir niemals gelingen!«
»Etwas mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten wäre angebracht! […] Diese nichtsnutzige Brut ist untereinander so uneins, dass es ein Leichtes sein wird, sie zu unterwerfen. Ihr hohen Potenzial an schlechten Eigenschaften wird mich dabei bestens unterstützen. Jeder weiß, dass sie neidisch, stretisüchtig und voller Habgier sind. Ich werde ihre Träume vergiften und ihre Gedanken verwirren!«“ (S. 186)

Till trauert um seine Eltern und das Meer, das nicht mehr direkt vor seiner Tür ist. Zum Unglück aller wird er in seinem neuen Zuhause auch ganz furchtbar krank, sodaß der Arzt ihm Heilstunden in der naheliegenden Feengrotte verschreibt.
Die Feengrotte in Saalfeld ist Dreh- und Angelpunkt vieler Sagen um Feen und Elfen, und Till wird schnell in ein Abenteuer hineingezogen, daß ihn nicht nur über sich hinauswachsen läßt, sondern auch aus der Trauer zieht. Und weil Abenteuer alleine keinen Spaß machen, begleiten ihn Lilly und Flora und bringen so ganz viel Schwung in das Unternehmen.

Das Elfenlicht von Arwarah ist ein wundervolles Buch über Familie, Trauer, magische Wesen, Abenteuer und die Feengrotte in Saalfeld. Obwohl der Einstieg mit der Beerdigung der Eltern trübsinnig ist, wird mit dem Thema Trauer sehr umsehend umgegangen. Auch wie die Familie um Tills Onkel mit ihm umgeht, ist sehr umsichtig und feinfühlig.
Nachdem Till das erste Mal in der Feengrotte war, bin ich neugierig und habe einen Besuch dieser schon auf meine Liste gesetzt. Der Rundgang wird wunderbar beschrieben, die Besonderheiten hervorgehoben und vielleicht kann ich ja sogar einen Blick nach Arwarah werfen.
Auch das Abenteuer im Elfenland ist bis zum Ende spannend. Die Beschreibungen der Welt sind düster, lassen aber die Schönheit, die einst herrschte, durchblicken. Die drei Menschenkinder werden unterstützt, wo es nur geht, während gleichzeitig auf ihr Wohlbefinden geachtet wird. Selbst die Dynamik der drei Geschwister ist bezaubernd.

Ich bin zwar nicht die Zielgruppe für dieses Buch, trotzdem habe ich dieses Abenteuer genossen und nebenbei noch etwas gelernt. Die Bücher aus diesem Verlag sind wirklich etwas Besonderes, geben sie Reisetipps in Deutschland und Hintergrundwissen weiter.

„Ach, die Menschen heutzutage sollen nur noch an das glauben, was sie sehen! Aber der Glauben allein kann auch schon Berge versetzen!“ (S. 53)

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Sie ist unscharf an den Rändern

Das Licht von Aurora (Band 1)
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„Ich fühlte mich nicht mehr klar definiert, es war, als würde ich langsam an den Rändern verschwimmen und mit meiner Umgebung verschmelzen […].“ (SD. 219)

Sasha, die meisten vergißt, daß sie eigentlich ...

„Ich fühlte mich nicht mehr klar definiert, es war, als würde ich langsam an den Rändern verschwimmen und mit meiner Umgebung verschmelzen […].“ (SD. 219)

Sasha, die meisten vergißt, daß sie eigentlich Alexandra heißt, kann es kaum fassen, als der bestaussehendste Junge aus ihrer Schule im Buchladen vor ihr steht. Noch weniger kann sie glauben, wie zuvorkommend Grant ist und daß er unbedingt mit ihr zum Abschlußball gehen möchte. Doch endet der Abend des Balls nicht so, wie erhofft.
Obwohl Grant sie an einen schönen kleinen See geführt hat, erwacht Sasha am nächsten Tag in einem Bunker, orientierungslos und einem Jungen gegenüber, der wie Grant aussieht, aber behauptet Thomas zu heißen. Außerdem behauptet er, in einer Parallelwelt zu sein, in der Sashas Analog, wie die Doppelgänger dort genannt werden, die entführte Prinzessin ist, deren Platz sie einnehmen soll.

„Ich habe schon kapiert, dass du ein großer, harter Typ bist und mir nach Belieben drohen kannst, aber du wirst mir nichts tun – sonst wäre das nämlich längst geschehen. Trotzdem muss ich es dir nicht leicht machen und das habe ich auch nicht vor, es sei denn, ich kriege ein paar Antworten.“ (S. 77)

Prinzessin Juliana soll in sieben Tagen heiraten. Das ist auch der Tag, an dem Sasha wieder zurück auf die Erde und in ihr altes Leben darf, so die Versprechungen des Generals. Thomas ist solange ihr Leibwächter und zusammen geben sie sich die größte Mühe, Juliana zu ersetzen. Doch ein Netz aus Lügen und Intrigen kann nicht lange halten und wird irgendwann zusammenfallen.

Sasha hat mir von Anfang an gefallen, weil sie sich ihrem Schicksal nicht kampflos ergeben hat, ständig einen Ausweg sucht, und trotzdem nicht aus Trotz handelt. Ihr Verhalten war durchweg nachvollziehbar und ich habe bis zum Ende mitgefiebert. Kein Wunder also, daß die Jungs ihr alle verfallen.
Die Welt von Aurora ist interessant und die Theorie der Mulitversen logisch dargestellt. Auch die Analoge und alles, was damit zusammen hängt, fand ich nachvollziehbar und haben sich nahtlos in die Geschichte eingefügt. Und obwohl es einen zweiten Band gibt, endete das Buch nicht mit einem Cliffhanger und macht trotzdem Lust auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

es geht spannend weiter

Das Erbe der Lilith
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Für diese Dimension hatte ich große Hoffnungen, da es wirklich gut begann. Lizzy wurde beim Eintreffen wie eine lang erwartete Retterin begrüßt, und auch wenn der Monarch mehr als seltsam ist, ist die ...

Für diese Dimension hatte ich große Hoffnungen, da es wirklich gut begann. Lizzy wurde beim Eintreffen wie eine lang erwartete Retterin begrüßt, und auch wenn der Monarch mehr als seltsam ist, ist die Elisabetta dieser Dimension endlich mal Lizzys Ebenbild. Selbstverständlich kann Satan die Hüterin nicht gewinnen lassen und treibt ein perfides Spiel.
Lizzys Mission schickt sie wieder an die schlimmsten Orte und jedes Mal denke ich mir: „Das kann doch nicht schlimmer werden als in der letzten Dimension“, und trotzdem schafft es die Autorin noch eins drauf zu setzen. Auch wenn bisher nichts so deprimierend war, wie die römische Dimension unter dem Berg.

Die Entwicklung von Lizzy von Teil zu Teil, wie sie sich an die Begebenheiten anpaßt und alle mit ihrem freundlichen Wesen für sich gewinnen kann, ist immer wieder bemerkenswert. Es wird nicht langweilig, jede Dimension und jeweilige Hüterin sind von Grund auf verschieden und haben ihre eigene Geschichte. Vor allem der Epilog gibt dem ganzen Geschehen einen wundervollen Abschluß und läßt keine Fragen offen. Ich bin schon gespannt auf die letzten beiden Teile, die noch nicht erschienen sind.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

zermübrned spannend

Das Erbe der Lilith
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„Was muss ich noch tun, um ihr Leid unerträglich zu machen? Ich will dieses Mädchen brechen, denn sonst wird sie nicht aufgeben.“ (S. 201)

Wieder schließt das Buch direkt an den vorherigen Band an. Diesmal ...

„Was muss ich noch tun, um ihr Leid unerträglich zu machen? Ich will dieses Mädchen brechen, denn sonst wird sie nicht aufgeben.“ (S. 201)

Wieder schließt das Buch direkt an den vorherigen Band an. Diesmal landen Matthias und Lizzy in einer scheinbar völlig zerstörten Welt, die von Lava durchdrungen wird. Sie gelangen an ein großes Tor, daß ihnen Zuflucht vor einem Geröll-Hagel bietet. Allerdings werden sie direkt gefangen genommen und landen, mit vielen anderen Menschen, in einer Arena für Gladiatorenkämpfen. Denn in dieser neuen Welt herrscht der Gott der Unterwelt, Pluto, über die Gemeinschaft. Alles wirkt sehr römisch, und gleichzeitig auch sehr dystopisch. Die Menschen leben in einem Berg, haben künstliches Licht und essen als Proteinquelle Insekten. Fast ein wenig Zukunftsweisend.
Selbstverständlich gibt es als Gegenspieler nicht nur eine böse Senatorin, die mit Pluto im Bunde steht und an Grausamkeiten kaum zu überbieten ist. Es existieren aber auch Echsenwesen, genannt Echsana, die Menschen wie Vieh halten und im wahrsten Sinne des Wortes bestialisch sind. Auch untereinander.
Lizzy trifft auf einen dieser Echsana, der in seiner eigenen Gemeinschaft mißhandelt wird, aufgrund seiner Größe und einer körperlichen Behinderung. Die beiden werden sofort Freunde und beschließen, sich gegenseitig zu helfen.

Dieser Teil zerrt an den Nerven, da die Welt wirklich grausam ist und die Menschen sich von ihrer schlechtesten Seite zeigen. Allerdings ist das den Umständen und Pluto geschuldet, und nicht unbedingt der Natur der Menschen. Trotzdem war es schwierig, Lizzy in dieser furchtbaren Welt zu folgen. Daß sie nicht hoffnungslos zusammengebrochen ist, ist ein wahres Wunder. Ich hoffe sehr, daß die nächste Dimension etwas erholsamer wird, bezweifel es aber stark. Jetzt gönn ich mir eine kleine Pause, bevor es in die vierte Dimension geht.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

deprimierend, aber spannend

Hanne. Die Leute gucken schon
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„Aber weißt du, wenigstens in Büchern, Liedern und Filmen will ich einen blauen Himmel, schöne Gegenden und glückliche Menschen haben.“ (S. 196)

Hanne ist der zweite Teil der Mütter-Trilogie und schließt ...

„Aber weißt du, wenigstens in Büchern, Liedern und Filmen will ich einen blauen Himmel, schöne Gegenden und glückliche Menschen haben.“ (S. 196)

Hanne ist der zweite Teil der Mütter-Trilogie und schließt unmittelbar an den ersten an. Minnas Geschichte fing 1920 in Düsseldorf an und der erste Band endete in den 50er Jahren in Minden. 1952 ist Hanne elf Jahre alt und Minnas einzige Tochter. Sie leben zusammen in einer kleinen Wohnung in Minden; der Vater von Hanne hat Minna für eine andere Frau verlaßen. Der zweite Teil endet im Jahre 1978, nicht lange nach dem Epilog des ersten Teils.
Hannes Geschichte ist keine sehr schöne. Sie ist ein Kriegskind, wächst ohne Vater auf und obwohl ihre Mutter Minna recht modern ist, sind es die anderen Menschen meistens nicht. Doch die schwierige Schulzeit ist nicht ihr einziges Problem, denn sie steckt sich bei Minna mit Tuberkulose an und muß ständig für mehrere Monate in Heilanstalten verbringen. Die Tuberkulosekrankheiten von beiden haben ihre Leben nachhaltig verändert. „Die Leute gehen nicht zu einer, die TB hatte, weil sie Angst haben, sich anzustecken. Dabei hätten sie mich in Bad Lippspringe gar nicht entlassen, wenn ich noch ansteckend gewesen wäre[…].“ (S. 99)

Obwohl Hanne die Größe und Schlankheit von Minna geerbt hat, ist sie längst nicht so durchsetzungsfähig wie sie. Sie gibt nie Widerworte, ist sehr ergeben und ein stilles Kind, das zu einer naiven jungen Frau heranwächst. Weil Minna ihre Tochter beschützen will, trichtert sie ihr ein, ja nicht mit einem Kind nach Hause zu kommen. Wie diese entstehen, das erzählt sie ihr allerdings nicht.

Während Minna meistens fröhlich war, trotz Krieg, Armut und treulosen Männern, ist Hanne vor allem still. Sie nimmt vieles irgendwie hin und ist hauptsächlich unglücklich, geradezu verbittert. Diese Reihe strotzt nur so vor unangenehmen Männern, die geheiratet werden, und von Schicksalsschlägen, die einen nahezu in den Keller ziehen. Minna hatte genug Kraft, sich aus allem herauszuziehen und immer das Beste aus den Situationen zu machen, während Hanne wie eine Blume eingeht. „Sie hatte nie gelernt, glücklich zu sein, den Moment zu genießen, den Augenblick zu leben. Ihre ganze Kraft hatte sie immer darauf verwendet, sich nicht anmerken zu lassen, wie sie sich fühlte.“ (S. 527)

Obwohl ich bei diesem Buch lange, deprimierende Strecken hatte, hat mich die Geschichte um Hanne ebenso fasziniert wie die von Minna. Im ersten Buch wurde ein großes Familiengeheimnis erwähnt und ich hatte schon die wildesten Vermutungen. Nach diesem Buch ist ein großer Teil dieses Mysteriums (dem Leser) bekannt, jedoch noch nicht ausgesprochen. Der Epilog legt nahe, daß es genau darum im dritten Teil Romy – Mädchen, die pfeifen gehen wird. Dieses Buch erscheint in diesem Sommer und ich bin schon sehr gespannt, wie die Trilogie zu Ende geht.

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