Cover-Bild Gute Nacht, Tokio
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 23.10.2023
  • ISBN: 9783446278455
Atsuhiro Yoshida

Gute Nacht, Tokio

Katja Busson (Übersetzer)

Nachts um eins in Tokio, Atsuhiro Yoshida erzählt warmherzig von Außenseitern und zufälligen Begegnungen.
»Eine zarte Ode auf unerwartete Glücksmomente des Lebens.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Tokio bei Nacht. Eine Filmrequisiteurin, eine Telefonseelsorgerin, ein Privatdetektiv, eine angehende Schauspielerin, ein Barkeeper. Sie treffen sich, verpassen sich, träumen und erinnern sich. Im Mondschein und dem Licht der Neonröhren wird die Nacht fast zum Tag.
In Atsuhiro Yoshidas liebevoll erzähltem Episodenroman hängt alles auf besondere Weise zusammen - und oft lenken zufällige Begegnungen das Leben in die richtige Richtung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2023

Nachts unterwegs in Tokio

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Yoshida schafft es, mit seinen Worten Stille über eine Stadt auszubreiten, die auch nachts nicht zur Ruhe kommt. In einzelnen, gedanklich miteinander verbundenen Episoden erzählt er von denen, die nachts ...

Yoshida schafft es, mit seinen Worten Stille über eine Stadt auszubreiten, die auch nachts nicht zur Ruhe kommt. In einzelnen, gedanklich miteinander verbundenen Episoden erzählt er von denen, die nachts durch Tokio streifen – Nachteulen, Nachtschwärmer, Menschen, denen der Tag zu laut und zu grell ist. Matsui, der mit seinem Taxiunternehmen »Blackbird« nur Nachtfahrten unternimmt, Mitsuki, die als Filmrequisiteurin eine Biwa, eine seltene Frucht, auftreiben soll oder Kanako, die bei der Telefonseelsorge arbeitet, und die korrekte Entsorgung einer Sprachaufzeichnungsbox beaufsichtigen soll.
Alle Figuren scheinen nach etwas auf der Suche zu sein, wirken seltsam verloren, ein bisschen skurril und werden abwechselnd von Yoshida in den Fokus gerückt. Perspektiven werden gewechselt, so dass jede*r seine Wichtigkeit erhält mit seinen Sorgen, Aufgaben, Wünschen und Träumen.
Und so lassen wir uns mit dem Taxi durch ein Tokio kutschieren, das nur wenig mit der hektischen Stadt zu tun hat, wie wir es kennen. Folgen ihnen in einen Trödelladen, dessen Besitzer einzelne Treppenstufen verkauft, und gebrauchtem Werkzeug neue Namen gibt; zu vier Frauen, die das »Drehkreuz«, ein Nachtbistro leiten; einem Privatdetektiv, der sich auf den Spuren seines Vaters befindet und alte B-Movies ansieht.
Beim Lesen ahnt man schnell, dass ein Gespinst von zarten Verbindungen gewebt wird, das die Menschen früher oder später zusammenführen wird. Es ist die Einsamkeit, die sie verbindet, während sie nachts alle auf besondere Art voneinander abhängig sind und sich nur um Haaresbreite verpassen.

Eine Lektüre, die entschleunigt, die mit der gedämpften Stimme der Nacht leise und empathisch daherkommt, leicht der Wirklichkeit entrückt scheint und nahe am Übersinnlichen vorbeistreicht, doch immer in Rahmen des Vorstellbaren bleibt. Schicksale, Träume und Lebensentwürfe schimmern durch den wolkenverhangenen, nachtblauen Himmel wie eine blasse Mondsichel. Aber auch Liebe und Verlust finden ihren Platz in den Gesprächen – Kanako, deren Bruder seit vielen Jahren verschwunden ist oder Matsui, der noch immer darauf wartet, das diese eine Frau aus vergangenen Tagen wieder in sein Taxi steigt. Vom Verpassen und Erinnern ist die Rede, aber die Nacht macht sichtbar, was das Tageslicht verschluckt.
Mit nur 191 Seiten war es für mich die perfekte Lektüre auf der 5-stündigen Bahnfahrt. Alle, die es gern etwas ruhiger haben und vielleicht noch nicht viel japanische Literatur gelesen haben, sollten sich dieses zauberhafte Büchlein nicht entgehen lassen.
2022 erschien das Buch im Cass Verlag und stand zu Recht auf der Hotlist der unabhängigen Verlage. Nun hat es hanserblau erneut herausgebracht. Übrigens wunderbar übersetzt von Katja Busson und die Illustration auf dem Cover stammt vom Autor selbst.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Episoden aus Tokio

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Gute Nacht, Tokio ist ein ruhiger interessanter Episodenroman
von dem Schriftsteller Atsuhiro Yoshida.

Schon das Cover ist ansprechend und einfach in schwarz weiß.
Nachts fährt ein Taxifahrer verschiedene ...



Gute Nacht, Tokio ist ein ruhiger interessanter Episodenroman
von dem Schriftsteller Atsuhiro Yoshida.

Schon das Cover ist ansprechend und einfach in schwarz weiß.
Nachts fährt ein Taxifahrer verschiedene Personen, da ist die Requisiteurin, ein Detektiv, eine Notruftelefonistin und eine angehende Schauspielerin.

Jeder fährt mal mit dem freundlichen Taxifahrer, der mit Rat und Tat hilft.Es ist eine interessante Geschichte über Tokio bei Nacht.
Mit ruhiger Stimme schildert der Autor über die Emotionen der Personen. Das ist wirklich perfekt gemacht und macht Lust auf diese Lektüre.Der Autor versteht es Spitze, den Roman mit tollen Dialogen zu versehen.

Veröffentlicht am 12.11.2023

Leiser, zarter Episodenroman

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„Gute Nacht , Tokio“ von Atsuhiro Yoshida handelt von unterschiedlichen Menschen, welche überwiegend nachts unterwegs sind.

Matsui ist Taxifahrer und die Hauptprotagonisten sind ab und zu seine Fahrgäste. ...

„Gute Nacht , Tokio“ von Atsuhiro Yoshida handelt von unterschiedlichen Menschen, welche überwiegend nachts unterwegs sind.

Matsui ist Taxifahrer und die Hauptprotagonisten sind ab und zu seine Fahrgäste.
Mitsuki, die Filmrequisiteurin, Kanako die Telefonseelsorgerin, Tashiro oder Palme der Meisterdektiv, alle sind sie auf der Suche. Auch Matsui und die Stille der Nacht bringt die fremden Personen einander näher, Vertraulichkeiten werden getauscht und in der Anonymität der Metropole Gefühle und Gedanken ausgesprochen.

Das Drehkreuz, geführt von vier Frauen ist ein Bistro, welches nur nachts offen hat und auch hier verpassen sich immer wieder die Suchenden.

Der Autor schreibt sehr intensiv über das Leben der einzelnen Personen in einer Metropole und
verbindet auf geniale Weise alle Geschichten miteinander.
Er gibt allen Persönlichkeiten den benötigten Raum, stellt ihre Leben, Gedanken, Ängste und Sorgen vor. Leise, unaufgeregt und empathisch beschreibt er die verschiedenen Leben in der Nacht.

Er zeichnet ein friedliches, ruhiges Nachtleben in der hektischen Stadt, die immer in Bewegung ist. In der Stille der Nacht sind nur die Nachtschwärmer unterwegs. Dunkle Straßen, kuriose Geschäfte, skurrile Gestalten, Nachteulen und der unaufgeregte Schreibstil ziehen mich als Leser in den Episodenroman.

Der Roman berührt zart und weckt die Sehnsucht des Lesenden zu einer Verbundenheit , einer Zugehörigkeit und Ganzheit. Oftmals steckt das Detail in Sekunden oder Kleinigkeiten und wir suchen vergeblich in der dunklen Nacht. Bis ein Stern am Himmel erscheint ….

Ein sehr schöner Episodenroman und ein kleines Highlight für alle Lesenden die ein Faible für japanische Bücher haben.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Kurzweiliger Episodenroman

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Tokio bei Nacht. Requisiteurin Mitsuki ist stets auf der Suche nach bestimmten Stücken für den Film, an dem sie gerade arbeitet. Unterstützt wird sie dabei oft von Taxifahrer Matsui, der sich ebenfalls ...

Tokio bei Nacht. Requisiteurin Mitsuki ist stets auf der Suche nach bestimmten Stücken für den Film, an dem sie gerade arbeitet. Unterstützt wird sie dabei oft von Taxifahrer Matsui, der sich ebenfalls für ein Leben in Nachtschicht entschieden hat. Bei ihren gemeinsamen Fahrten lernen die beiden auch andere Menschen kennen: Telefonseelsorgerin Kanako, Privatdetektiv Shuro oder Bistrobesitzerin Ayano. Die laute Großstadt Tokio gerät dabei völlig in den Hintergrund, denn im Fokus stehen all diese besonderen Charaktere.

„Gute Nacht, Tokio“ ist ein kurzweiliger Episodenroman aus der Feder des preisgekrönten Buchdesigners und Schriftstellers Atsuhiro Yoshida. Die Handlung wird von einem allwissenden Erzähler in der dritten Person und der Vergangenheitsform geschildert, wobei in jedem Kapitel eine andere Figur im Mittelpunkt steht. Dadurch entsteht eine Art literarisches Kaleidoskop, in dem sich das Gesamtbild immer wieder verändert und neu zusammensetzt.

Alle Figuren in diesem Buch haben etwas, das sie beschäftigt. Mitsuki zweifelt beispielsweise daran, ob sie ihren Freund Koichi heiraten soll, Matsui sucht eine verlorene Liebe, der er nur einmal kurz begegnet ist, Kanako ihren vor vielen Jahren verschwundenen Bruder. Zu einen wichtigen Angelpunkt wird im Verlauf der Handlung ein Bistro mit dem bezeichnenden Namen „Drehkreuz“, in dem nach und nach alle Figuren in unterschiedlichen Kombinationen aufeinandertreffen. Dass sich alle wichtigen Szenen bei Nacht abspielen, gibt der Geschichte dabei eine ganz bestimmte Atmosphäre und schafft eine unsichtbare Verbindung zwischen den Charakteren.

„Gute Nacht, Tokio“ ist ein liebevoller, kurzer Roman darüber, wie zufällige Begegnungen unser Leben positiv beeinflussen können. Manchmal fügt sich dabei alles etwas zu einfach und glücklich zusammen, aber bei dieser Art von Wohlfühlgeschichte sehe ich darüber gerne hinweg. Das Episodenhafte der Geschichte führt jedoch dazu, dass wir all die sympathischen Charaktere leider nicht näher kennenlernen oder ihr Schicksal weiterverfolgen können. Schade!

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