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Veröffentlicht am 18.12.2023

Serienmord beim Tête-à-Tête

Maintod
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Der dritte Band der Franken-Krimireihe entführt uns in die Welt der Kontaktbörsen. Main-Schatz ist eine neue Dating-App, die das erste Treffen mit einer Challenge verbindet. Leider endet die Verabredung ...

Der dritte Band der Franken-Krimireihe entführt uns in die Welt der Kontaktbörsen. Main-Schatz ist eine neue Dating-App, die das erste Treffen mit einer Challenge verbindet. Leider endet die Verabredung für einige Kavaliere tödlich. Für die Würzburger Hauptkommissarin Nadja Gontscharowa und ihren Kollege Peter Steiner eine besondere Herausforderung, denn es gilt neben der Tätersuche auch die Presse, die davon Wind bekommen hat, von wilden Spekulationen abzuhalten.
Der Krimi steigt gleich in das Geschehen ein, das erste Opfer lässt nicht lange auf sich warten. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mit den Protagonisten warm wurde. Einige der handelnden Personen konnte ich auch nicht gleich einordnen, das lag wahrscheinlich auch daran, dass ich die Vorgängerbände nicht kannte. Auch kam ich nicht sofort mit dem Erzählstil zurecht, manche Passagen (Teamsitzungen) und auch die beschriebenen Gedanken empfand ich als etwas zu weitschweifig ausgeführt. Neben dem durchaus spannenden Fall wird auch dem Privatleben der Ermittler Raum gegeben. Auch von daher empfiehlt es sich, die Krimireihe von Beginn an zu lesen, ich hatte ein echtes Mangelempfinden. Gefallen hat mir, dass der Roman auch einiges Lokalkolorit zu bieten hat.
Wenn man sich erst einmal eingelesen hat, unterhält der Krimi gut, bietet auch humorvolle Passagen und bleibt bis zum Schluss spannend mit einem dann doch überraschenden Ende. Von daher gebe ich gerne eine Leseempfehlung ab.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Konkurrenten um Arbeitsplätze nach Ende des Ersten Weltkrieges

Die Postbotin
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Regine arbeitet in Berlin als Postausträgerin. 1919 kommen viele Männer aus dem Ersten Weltkrieg wieder nach Hause und ihnen sollen Arbeitsplätze angeboten werden, Arbeitsplätze, die viele Frauen ausgefüllt ...

Regine arbeitet in Berlin als Postausträgerin. 1919 kommen viele Männer aus dem Ersten Weltkrieg wieder nach Hause und ihnen sollen Arbeitsplätze angeboten werden, Arbeitsplätze, die viele Frauen ausgefüllt haben. Regine kämpft um ihren Arbeitsplatz und ist auch bereit dafür zu streiken.
Eine Geschichte um eine starke Frau, die mich gleich interessiert hat. Die damalige Zeit und die Lebensumstände wurden von Elke Schneefuß gut recherchiert und wirken authentisch. Im Buch treten viele Protagonisten auf, die alle ihre eigene Geschichte mitbringen. Die vielen Nebenschauplätze hatte ich zunächst als Bereicherung bei der Darstellung der historischen Zeit empfunden, im Verlauf des Lesens war es doch etwas zu viel des Guten. Und das ist auch der Grund für einen Stern Abzug. Vieles bleibt offen und lässt auf einen Folgeband hoffen, um die Geschichten aufzulösen. Zahlreiche Figuren kamen dabei nicht an mich ran, blieben für mich fremd. Sogar für Regines Entwicklung fehlte mir der zufriedenstellende Abschluss. Zu viel Wert wurde auf das Seelenleben ihrer Freundin Evi gelegt, finde ich.
Der Schreibstil der Autorin hat mir jedoch gefallen, das Buch liest sich gut und das Thema ist interessant. Trotz einiger Mängel habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Gut gefallen hat mir auch der Stadtplan zu Beginn, der das Berlin der damaligen Zeit zeigt. Ich empfehle das Buch für Leserinnen und Leser, die an der Epoche und vielfältigen Schicksalen in der Zeit interessiert sind.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Sherlock Junior und der verschwundene Weihnachtsbaum

Ein Fall für Sherlock - Weihnachten in Gefahr!
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Sherlock und seine Freunde schauen zu, wie der große Weihnachtsbaum im Topf auf dem Rathausplatz aufgestellt und geschmückt wird. Am folgenden Tag ist der Baum verschwunden, wer hat ihn entwendet? Ein ...

Sherlock und seine Freunde schauen zu, wie der große Weihnachtsbaum im Topf auf dem Rathausplatz aufgestellt und geschmückt wird. Am folgenden Tag ist der Baum verschwunden, wer hat ihn entwendet? Ein Fall für Sherlock, bei dem auch die kleinen Leseratten miträtseln können.
Das Buch ist handlich, ist in großer Schrift und verständlicher Sprache verfasst und auch farbenfroh illustriert. Die Bilder schaut man sich gerne an. Die Geschichte wird in sieben überschaubaren Kapiteln erzählt, eingebunden sind insgesamt acht Rätsel. Will man mitraten, sollte man nicht zu schnell weiterblättern, sonst kennt man gleich die Lösung. Die Rätsel sind unterschiedlich, es geht um aufmerksames Bilderbetrachten, Spurenlesen, auch ein klassisches Bilderrätsel ist dabei. Man muss schon einen Moment überlegen, um auf die Lösung zu kommen, aber allzu schwer sind die Rätsel auch nicht, wenn man wie Sherlock und Watson genau hinschaut.
Das Buch ist für Erstleser ab sieben Jahren gut geeignet und für alle, die schon etwas sicherer im Lesen sind, ist es ein nettes Buch für zwischendurch und zum Mitnehmen, bei dem man unterwegs gut rätseln kann.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Kriminelle (Ent-)Spannung für die Adventszeit

Köstlich killt der Weihnachtsmann
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Astrid Plötner und Anke Kemper haben gemeinsam einen Adventskalender mit 24 Kurzkrimis geschrieben, die alle im Ruhrgebiet und Sauerland angesiedelt sind. Die Bandbreite reicht dabei von Diebstahl und ...

Astrid Plötner und Anke Kemper haben gemeinsam einen Adventskalender mit 24 Kurzkrimis geschrieben, die alle im Ruhrgebiet und Sauerland angesiedelt sind. Die Bandbreite reicht dabei von Diebstahl und Einbruch über Mord im Affekt bis Mord aus niedrigen Beweggründen, gemordet wird dabei 14mal, wenn ich richtig mitgezählt habe. Aufgrund des Titels hätte ich eigentlich noch mit mehr mörderischen Geschichten gerechnet. Es liest sich jedenfalls abwechslungsreich, angereichert wird jede Geschichte mit einem dazu passenden Rezept, welches zum Ausprobieren animiert.
Mir persönlich gefielen die Geschichten, die richtig perfide daherkamen, am besten. Nicht alle Krimis trafen meinen Geschmack, aber das kann man bei der Bandbreite auch nicht erwarten. Auch für Liebhaber der eher soften Krimis ist vieles dabei. In einigen der kurzen Krimis zeigt sich, dass man die ältere Generation nicht unterschätzen soll, sie besitzt durchaus Zivilcourage und kann es mit so manchem jüngeren Gauner aufnehmen - oder wird selbst kriminell. Das gefiel mir mit Mitte sechzig schon gut. Es fällt schwer, sich täglich mit nur einem der Krimis zu begnügen, man ist versucht weiterzulesen, auch wenn dann der ursprüngliche Sinn eines Adventskalenders konterkariert wird. Aber was soll’s, auch beim Lesen hat jeder seinen eigenen Rhythmus. Lesenswert und zum Verschenken geeignet!

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Zum Schmunzeln und Nachdenken

Ach herrje!
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(E-Book)
Jupp, fast neunzig Jahre alt, will mit seiner nur ein paar Jahre jüngeren Frau Maggie noch ein letztes Mal mit seinem alten Porsche auf Reisen gehen. Zwar ohne Führerschein, aber was soll ihm ...

(E-Book)
Jupp, fast neunzig Jahre alt, will mit seiner nur ein paar Jahre jüngeren Frau Maggie noch ein letztes Mal mit seinem alten Porsche auf Reisen gehen. Zwar ohne Führerschein, aber was soll ihm schon passieren, meint er. Gegen die Schmerzen, die Krankheit und Alter mit sich bringen, könne ein Einkauf in einem Amsterdamer Coffee Shop, Linderung bringen. Dass er unterwegs seine demente Maggie verliert, in Drogengeschäfte hineingezogen wird und sie von ihren Kindern und der Polizei gesucht werden, konnte er nicht ahnen. Gut, dass ein türkischstämmiger Taxifahrer sich als helfender Engel erweist.
Eine Geschichte, in der in mich in Teilen an meine Familie erinnert fühlte. Das hochbetagte Paar hätten Onkel und Tante sein können, er zwar nicht gesund, aber fit im Kopf und sie an Demenz leidend. So wie Jupp hat auch mein Onkel sich um alles gekümmert und war besonders um seine Frau besorgt.
Die Geschichte selbst entwickelt sich rasant und wechselt auch rasch zwischen Handlungsorten und den Protagonisten. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, zumal sich der Stil im Verlauf etwas ändert, wenn dann von Jupps und Maggies Kindern erzählt wird. Das Lesen und Verfolgen von Jupps und Maggies Reise hat letztendlich Spaß gemacht. Der Humor kommt trotz ernstem Hintergrund nicht zu kurz, amüsant sind die Bemühungen der Gauner zu verfolgen, wieder an ihren Stoff und ihr Geld zu gelangen und der Chor aus der Schweiz sorgt auch für heitere Leseabschnitte. Insgesamt eine runde Geschichte, die Bilder im Kopf erzeugt. Im Bonusteil ergänzen zusätzliche Informationen zur Demenz den Roman, es lohnt sich, diesen Teil auch zu lesen.
Ein wichtiges Thema wurde hier gut verpackt aufgegriffen, ohne dass der Spaß zu kurz kommt.

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