Cover-Bild Gute Töchter
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.10.2015
  • ISBN: 9783959670067
Joyce Maynard

Gute Töchter

Constanze Suhr (Übersetzer)

„Aber wir wollten mehr als seine Lieblinge sein. Wir wollten seine Helfer und Handlanger, seine Geheimwaffe sein. Wir lebten vielleicht nicht mehr mit ihm zusammen. Aber wir würden für ihn unersetzlich sein.“

„Wie fühlt es sich an, tot zu sein?“ Rachel hält so lange wie möglich den Atem an, liegt neben ihrer elfjährigen Schwester auf dem Berghang und beobachtet, wie die Geier über ihnen Kreise ziehen – über dem Hang, auf dem der Sunset Strangler mehrere Frauen umgebracht hat. Es ist eins der folgenschweren Spiele eines Sommers, in dem die Mädchen ihrem Dad, dem Detective, helfen und den Mörder stellen wollen – mit verhängnisvollem Ausgang. Denn sie bringen sich in höchste Gefahr und nach diesem Sommer ist nichts mehr, wie es einmal war.



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2018

Aufklärung einer Mordserie, Erzählung einer Kindheit und amerikanisches Lebensgefühl: dieser Roman verbindet viele Facetten miteinander.

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Der Roman wird aus der Sicht der älteren Schwester Rachel erzählt. Er ähnelt ein wenig einer Biografie und zeigt, wie die Schwestern ihre Kindheit und Jugend miteinander verbracht haben und entführt den ...

Der Roman wird aus der Sicht der älteren Schwester Rachel erzählt. Er ähnelt ein wenig einer Biografie und zeigt, wie die Schwestern ihre Kindheit und Jugend miteinander verbracht haben und entführt den Leser sofort in eine unterhaltsame und auch fesselnde Handlung.

Die Autorin schreibt wunderbar und auf mich hatte diese Geschichte einen echten Lesesog. Es ist ein bewegendes Drama vor dem Hintergrund der 60er Jahre in Amerika und dem damit verbundenen Lebensgefühl. Sehr schnell nimmt man Anteil am Leben der Schwestern und erlebt ihre Spiele, kleinen Freuden und tragischen Erlebnisse genaustens mit. Dabei spielt ihr getrennt lebender Vater eine entscheidende Rolle, ihn möchten sie als Held sehen und hoffen so auf seinen Ermittlungserfolg in der Mordserie der Gegend.

Langsam entwickelt sich die Geschichte und nimmt immer klarere Formen an. So erleben wir die Charaktere von Kindheit an und sehen ihr Leben auch emotional an uns vorbeiziehen. Wie diese Mordserie Rachel auch noch als Erwachsene fast schon besessen beschäftigt, ist sehr gut beschrieben. Dadurch entsteht eine Spannung, die zwar nicht thrillerartig wirkt, aber doch intensiv genug, um mit der Story weiter zu fiebern. Anfangs sieht man alles aus der Sicht einer Jugendlichen, die selbst ihre Erkenntnisse über den "Strangler" oder auch "Würger des Abendrots" genannten Täter sammelt. Die spätere Story erzählt die erwachsene Rachel, der Stil wirkt gereifter und erfahrener. Das gibt einen authentischen Effekt und ist interessant zu beobachten.

Es ist die Lebendigkeit des Romans und die dichte Verwebung von Neugier, Angst und Vaterliebe der Töchter mit der unfassbar wirkenden Handlung des Serientäters, die den Leser in seinen Bann zieht. Man wartet gespannt auf die Stelle, wo Rachel dem Täter näher kommt, wie das auch immer im Buch geschieht. Das möchte ich natürlich nicht verraten.

Besonders authentisch ist für mich die Schilderung der familiären Situation und der Probleme der Mädchen, die von ihrer zurückgezogenen Mutter kaum Unterstützung bekommen. Das bindet die Mädchen gegenseitig immer stärker an sich, sie sind sich lange die besten Freundinnen.

Mich hat dieses Buch auf eine besondere Weise gefesselt und nicht losgelassen. Es hat mich bewegt, die Schreibweise hat mir gefallen und die Atmosphäre ist gut gelungen dargestellt.


Ein bewegender Roman, der durch seinen gelungenen Mix aus Krimi, Biografie und amerikanischem Zeitgeist auffällt und fesselt. Er erzählt vom Zusammenhalt zweier Schwestern, von ihrer Kindheit und von ihrem Verlust.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebe und Erkenntnis

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Zwei Schwestern, Patty und Rachel (genannt Farrah) wachsen in einer ländlichen, idyllischen Gegend am Rande eines Berges und Naturparks auf. Ihre häuslichen Verhältnisse sind dagegen alles andere als idyllisch. ...

Zwei Schwestern, Patty und Rachel (genannt Farrah) wachsen in einer ländlichen, idyllischen Gegend am Rande eines Berges und Naturparks auf. Ihre häuslichen Verhältnisse sind dagegen alles andere als idyllisch. Die Eltern haben sich auseinandergelebt, bis schließlich der Vater, Leiter der örtlichen Mordkommission, die Ehe, aber nicht seine Kinder, aufgibt und auszieht.
Für seine beiden Töchter fühlt er sich weiterhin verantwortlich und dafür lieben und vergöttern sie ihn. Die Mutter, von Depressionen beherrscht, sieht ihren Lebensinhalt lediglich in Büchern. Patty und Farrah sind sich weitgehend allein überlassen und kompensieren den häuslichen Geldmangel mit viel Fantasie. Wobei der Naturpark ihr Lieblingsplatz ist. Aber dann wird ihr Spielparadies durch brutale Morde an jungen Frauen für sie zur gesperrten Zone. Ihr Vater, mit der Aufklärung der Mordfälle beauftragt, hat noch weniger Zeit für sie und zerbricht fast bei der schwierigen Aufklärung der Serienmorde.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Farrar erzählt. Es ist der Autorin hervorragend gelungen die Naivität einer 7-13-jährigen in ihrem Schreibstil zum Ausdruck widerzuspiegeln. Anfangs hatte ich beim Lesen immer den Eindruck, ich befinde mich in einer Spirale. Immer wieder kam Farrah bei ihren Erinnerungen auf bereits Gesagtes/Geschriebenes zurück, allerdings mit der Erweiterung um zusätzliche Details. Halt so, wie es Kinder auch immer tun.
Als Farrah dann im Buch älter wurde, hat sich auch die Erzählweise entsprechend geändert. Durch diesen Wechsel im Schreibstil wird die Geschichte glaubhafter.
Toll fand ich auch den „Schachzug“, dass am Anfang stand, Farrahs Leben wird zweimal von ihrer Schwester gerettet. Ja und dann steht da plötzlich – Patty ist bei einem Anschlag in Afrika ums Leben. Mein erster Gedanke: hat da die Autorin was durcheinander gebracht? Habe ich mir das falsch gemerkt? NEIN! Die Lösung kommt fast am Ende des Buchs.
Etwas langatmig fand ich die Beschreibungen der 43 jährigen Farrah zu den Gefühlen einer 13/14 jährigen. Dagegen ist mir die Trennung der Schwestern sowie deren Gefühle in diesem Zusammenhang zu kurz gekommen.
Insgesamt gesehen, ist das kein Buch für schnell mal zwischendurch, aber ein durchaus lesenswertes, fantasie- und gefühlvolles Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

schöne geschichte

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Was man erwarten darf von dieser Geschichte:
Erzählt wird die Geschichte zweier Mädchen. Sie wachsen in ländlicher Umgebung vor den Toren von San Francisco auf. Der Vater verlässt die Familie und die Mutter ...

Was man erwarten darf von dieser Geschichte:
Erzählt wird die Geschichte zweier Mädchen. Sie wachsen in ländlicher Umgebung vor den Toren von San Francisco auf. Der Vater verlässt die Familie und die Mutter ist depressiv und kümmert sich wenig um ihre Töchter. Aber wie schon der Titel sagt, sind die beiden „Gute Töchter“ und vergöttern ihren Vater, der irgendwann als Polizist den ganz großen Fall auf den Tisch bekommt. Einen Serienmörder. Aber er schafft es über Jahre nicht, den Täter dingfest zu machen und schließlich beginnen Rachel und Patty sich ebenfalls mit den Morden zu beschäftigen, weil sie wissen, wie wichtig dem Vater die Aufklärung ist und schließlich gerät eine von ihnen in Gefahr.
Was man nicht von dieser Geschichte erwarten sollte:
Es handelt sich nicht um einen Krimi im üblichen Sinne. Auch wenn ein leiser Thrill im Hintergrund schwebt, so ist es doch vor allem ein Entwicklungs- und ein Familienroman und die Spannungselemente sind sehr verhalten eingesetzt. Aus der Ich-Perspektive einer Tochter erlebt man das Landleben in Amerika in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Schwierigkeiten der Mädchen, die oft alleingelassen sind mit ihren Problemen, mit ihren Wünschen und Hoffnungen sind ruhig und mit verhaltenem Tempo beschrieben. Keine große Aktion über große Teile des Buches.
Meine Meinung:
Es ist das zweite Buch, dass ich von Joyce Maynard gelesen habe. Wie in „Der Duft des Sommers“ hat mir auch hier der Schreibstil hervorragend gefallen. Ich mag es einfach sehr, wenn aus der Sicht von Halbwüchsigen über das Leben, das Erwachsenwerden und die familiären Beziehungen erzählt wird. Die Autorin versteht es, ihren Personen Leben einzuhauchen und ganz nebenbei über tatsächliche Ereignisse zu berichten. Die Mordfälle haben einen realen Hintergrund welchen man aus einem interessanten Nachwort erfährt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch dieses Buch verfilmt wird.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Töchter und Schwestern

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die beiden Schwestern Rachel und Patty verbringen ihre Kindheit und Jugendzeit Großteils auf sich alleine gestellt in der Natur und in der Nachbarschaft. Ihr Vater hat die ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die beiden Schwestern Rachel und Patty verbringen ihre Kindheit und Jugendzeit Großteils auf sich alleine gestellt in der Natur und in der Nachbarschaft. Ihr Vater hat die Familie verlassen um sich seinem Studium, einer neuen beruflichen Herausforderung und um die vielen Frauen, die ihn verehren zu kümmern und ihre Mutter, die an einer Depression erkrankt ist, zieht sich daraufhin immer mehr in ihr Zimmer und in die Bibliothek zurück. Als die beiden Mädchen im Pubertätsalter sind, treibt ein Serienmörder, der Sunset Strangler, sein Unwesen am nahe gelegenen Berg, auf dem sich die Mädchen auch gerne aufhalten. Der Vater der Mädchen ist nun leitender Ermittler in der Mordserie, sodass sie ihn privat noch weniger zu Gesicht bekommen. Rachel ist mit dem Erwachsenwerden sehr beschäftigt und Patty trainiert sehr hart für ihre Basketballkarriere.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch von Joyce Maynard war für mich überraschend anders als ich es aufgrund des Titels und der Leseprobe erwartet hätte. Sehr gut gefallen hat mir einerseits, dass das Buch aus der Sichtweise von Rachel erzählt wurde. So haben auch die Probleme mit dem Erwachsenwerden und die Beschäftigung mit sich selbst, die Bedeutung von Freundschaft und Cliquen, die besondere Beziehung zu ihrer jüngeren Schwester und die abgöttische Liebe zu ihrem Vater eine große Rolle eingenommen und waren teilweise überzogen, wie es ein Mädchen im Teenageralter empfindet. Dennoch fand ich das Buch in der Mitte sehr langatmig und es wurde ständig wiederholt, sodass am Ende die Ereignisse dann wieder wie im Flug abgehandelt wurden. Hier hätte es mir besser gefallen, den Mittelteil zu straffen und den Schluss etwas ausführlicher zu behandeln. Vor allem, da ja am Schluss eine interessante neue Wende aufgetaucht ist. Nicht überzeugen konnten mich Rachels Visionen, die dann plötzlich aufgehört haben und die sie auch nicht überzeugend den Erwachsenen vermitteln konnte. Gut gefallen hat mir die Kombination aus Erzählungen der beiden Mädchen über ihre Kindheit und das Erwachsenenleben, kombiniert mit dem kriminalistischen Aspekt, den die Suche nach einem Mädchenmörder in der näheren Umgebung eingenommen hat.

Titel und Cover:
Das Cover finde ich sehr gelungen, denn es vermittelt mit dem Mädchen, das sehnsuchtsvoll über den Zaun guckt, ein gutes Bild der kleinen Rachel, die sich auch in den Gärten der Nachbarn die Zeit vertrieben hat bzw. neugierig hinübergeguckt hat. Der Titel ist in Ordnung, allerdings finde ich den Preis für das E-book bzw. Buch für die tatsächliche Länge zu hoch.

Mein Fazit:
„Gute Töchter“ ist eine Kombination aus Erzählungen über das Erwachsenwerden eines jungen Mädchens gespickt mit kriminalistischen Momenten, aber mit kleinen Abstrichen.