Profilbild von stefanb

stefanb

Lesejury Star
offline

stefanb ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit stefanb über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2023

Schaluppe

Das Klugscheißerchen
1

"Das Klugscheißerchen" von Marc-Uwe Kling ist eine herrliche Geschichte für die ganze Familie. Vorlesende und Zuhörende kommen gleichermaßen in den Genuss. Wir haben als Familie alle herzlich gelacht. ...

"Das Klugscheißerchen" von Marc-Uwe Kling ist eine herrliche Geschichte für die ganze Familie. Vorlesende und Zuhörende kommen gleichermaßen in den Genuss. Wir haben als Familie alle herzlich gelacht. Und das nicht nur einmal.
Allein beim Cover kann man nicht widerstehen und greift reflexartig zu diesem schönen Buch, schaut auf die Rückseite und bekommt prompt den ersten Hinweis des Klugscheißerchens. Einfach göttlich.
"Ein wirklich echter Klugscheißer zu sein, ist harte Arbeit! Man muss Bescheid wissen, man muss auf Zack sein, man muss sich unerbittlich der Korrektheit verpflichten." [34]
Der Geschichte lässt sich in knapp 30 Minuten vorlesen. Gespannt lauschen die Kinder und freuen sich immer wieder über die tollen Zeichnungen. Astrid Henn hat die Geschichte sehr schön illustriert. Man kennt ihre Illustrationen beispielsweise schon von dem Neinhorn. Ich habe noch nie so ein niedliches Klugscheißerchen gesehen.
Der Schreibstil von Marc-Uwe Kling ist angenehm. Das ist das perfekte Buch zum Vorlesen und zum genüsslichen Lächeln. Meines Erachtens hätte das Buch ruhig noch mehr Seiten haben dürfen. Aber für ein Kinderbuch hat es die optimale Länge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2023

Richtig gut

Ein Fluss so rot und schwarz
0

"Ein Fluss so rot und schwarz" von Anthony Ryan hat mich sofort optisch angesprochen. Aber auch der Klappentext machte mich sehr neugierig. Ich liebe Dystopien.
Sechs Menschen auf einem Schiff in Richtung ...

"Ein Fluss so rot und schwarz" von Anthony Ryan hat mich sofort optisch angesprochen. Aber auch der Klappentext machte mich sehr neugierig. Ich liebe Dystopien.
Sechs Menschen auf einem Schiff in Richtung London. Keiner hat eine Erinnerung. Da fragt man sich sofort, was hier passiert ist. Wer sind diese Menschen, warum sind sie auf dem Schiff und was ist eigentlich das Ziel?
"Es ist so, als wäre man tot, würde aber aus irgendeinem Grund weiter atmen. Wir müssen leiden. Und ist das nicht, wozu die Hölle da ist? Dass wir nicht wissen, warum, macht es noch schlimmer." [128]
Am Anfang war ich leicht skeptisch, ob das gewählte Szenario bis zum Ende fesseln kann, ob die fehlende Erinnerung nicht irgendwann einmal nervig wird und wie hier eine gute Auflösung aussehen kann.
Was soll ich sagen? Ich wurde positiv überrascht. Das Setting ist einfach perfekt. Die Geschichte entwickelt sich zwar langsam, aber je weiter man im Buch kommt, desto intensiver und atmosphärischer wird das Geschehen. Als wäre die Story nicht schon mystisch genug, gibt es einen gefühlt undurchdringbaren Nebel der das Ganze noch unheimlicher macht. Das, was den Lesenden in wohldosierten Informationen präsentiert wird, begeistert, fesselt und lässt das Herz höherschlagen.
Mir gefällt der Schreibstil sehr gut und auch die Charaktere fand ich sehr gut herausgearbeitet. Man hat immer ein Bild vor den Augen, als wäre man auf diesem Schiff. Und mit zunehmender Dauer werden auch die Charaktere tiefgründiger.
Das Ende ist in meinen Augen sehr gelungen und rundet das Leseerlebnis positiv ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2023

Nein, diesmal nicht

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
0

Eine Geschichte mitten aus dem Leben. Das ist Kathas Geschichte und wir Lesenden bzw. Hörenden sind mittendrin. Dass man sich mitten in der Protagonistin wiederfindet und auch das Gefühl hat, hautnah dabei ...

Eine Geschichte mitten aus dem Leben. Das ist Kathas Geschichte und wir Lesenden bzw. Hörenden sind mittendrin. Dass man sich mitten in der Protagonistin wiederfindet und auch das Gefühl hat, hautnah dabei zu sein, liegt am wunderbaren Schreibstil von Sina Scherzant. Die Geschichte beginnt mit einer annehmen Leichtigkeit und gewinnt mit zunehmender Dauer immer mehr an Tiefe. Auch sprachlich konnte mich der Roman überzeugen.

"Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" beschäftigt sich mit der Frage wie es ist, wenn man nicht immer ja sagt, es nicht immer allen rechtmachen kann und will. In meinen Augen hat die Autorin Sina Scherzant diese Thematik sehr gut umgesetzt. Des Weiteren geht es um Freundschaft, Verlust und Schmerz. Aber auch darum, welchen Einfluss ein wichtiger Mensch auf einen haben kann.

Zudem wird das Ganze ansprechend von Jodie Ahlborn gesprochen. Sie transportiert mit ihrer Stimme die ganzen Emotionen, die Gedanken perfekt zu den Hörenden, so dass sich die Bilder im Kopf zu einer großen Szene zusammensetzen und man zu jeder Zeit das Gefühl hat, bei der Protagonistin Katha zu sein.

Für mich war es ansprechendes Hörerlebnis, welches auch sprachlich top war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2023

Mausgrau

Die graue Stadt
1

Bereits auf den ersten Blick auf das Cover fällt Robin in ihrer gelben Regenjacke auf. Und beim ersten Aufschlagen sieht und spürt man die Tristesse der grauen Stadt. Die ersten Seiten vermitteln ein trauriges ...

Bereits auf den ersten Blick auf das Cover fällt Robin in ihrer gelben Regenjacke auf. Und beim ersten Aufschlagen sieht und spürt man die Tristesse der grauen Stadt. Die ersten Seiten vermitteln ein trauriges Bild einer großen Stadt. »Etwas stimmt mit dieser Stadt nicht« [10] Diese Meinung teile ich mit der Protagonistin Robin. Gut nur, dass sie schnell Alani kennenlernt und dem Geheimnis der Stadt auf die Spur geht.

„Die graue Stadt“ von Torben Kuhlmann ist wirklich etwas für das Auge. Einfach Phänomenal. Die Bilder sind so ausdrucksstark und fesseln Zuhörende und Lesende gleichermaßen. Die Protagonistin Robin gefällt mir sehr gut. Sie hinterfragt und nimmt die Dinge nicht einfach hin. Sie ist taff und möchte etwas bewegen.

Man merkt sehr schnell, dass es bunt doch am Schönsten ist und ist freut, dass lediglich der Kater am Ende grau bleibt. Das großformatige Buch aus dem NordSüd Verlag ist für mich ein wirklicher Lichtblick und kommt auch super bei den Kindern an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2023

Unfassbar gut

Love Will Tear Us Apart
1

„Love Will Tear Us Apart“ ist der dritte Band von CK McDonnell. Meiner Meinung nach sogar der stärkste. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass bei diesem Fall der Stranger Times für uns Lesende alles ...

„Love Will Tear Us Apart“ ist der dritte Band von CK McDonnell. Meiner Meinung nach sogar der stärkste. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass bei diesem Fall der Stranger Times für uns Lesende alles stimmt.
Das sehen die Charaktere ein bisschen anders. „Hier stimmte wirklich etwas ganz und gar nicht.“ [354] Aber das kennen wir ja aus den anderen Fällen. Und das macht es auch so spannend. Für mich bietet der Roman ein sehr gutes Verhältnis von Spannung, Humor und mystischem Geschehen. Dazu kommen die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere. Allen voran der jähzornige Chef der Stranger Times. Banecroft ist „eine Mischung aus unfassbar aufmerksamen Instinkten und völliger Paranoia“ [86 f.]. Aber auch diesen Charakter hat man über die Bände schätzen gelernt. Und ohne ihn würde definitiv etwas fehlen.
Mir gefällt es ausgesprochen gut, dass alle Charaktere so facettenreich dargestellt werden und man viel durch verschiedene Blickwinkel über das Geschehen rund um die Stranger Times erfährt. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Charaktere, bei all den lustigen und komischen Szenen und Dialogen, viele Dinge kritisch hinterfragen. „Wie es aussieht, hätten wir wohl einfach mehr Fragen stellen müssen.“ [383]
Der Schreibstil ist perfekt. Man hat sofort Bilder im Kopf, ist mittendrin, lacht und ist des Öfteren auch mal richtig ergriffen. Folgende Aussage hat mir gefallen: „Jedes Scheitern ist nur eine Gelegenheit, um es beim nächsten Mal zu schaffen.“ [386] Da kann man sich schon freuen, dass es für die Stranger Times im nächsten Band weitergehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre