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Veröffentlicht am 12.11.2023

Rätselhaftes, alchimagisches Abenteuer

Lynx - Das Geheimnis der alchimagischen Tiere
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Ria ist zwölf und lebt seit sie ein Baby war bei ihrer Tante. Ihre Eltern kamen auf mysteriöse Weise in Firnspiegel um Leben, wo sie im Theater über den Wolken auftraten. Als Ria aber in der Taschenuhr ...

Ria ist zwölf und lebt seit sie ein Baby war bei ihrer Tante. Ihre Eltern kamen auf mysteriöse Weise in Firnspiegel um Leben, wo sie im Theater über den Wolken auftraten. Als Ria aber in der Taschenuhr ihres Vaters ein Foto von ihm mit einem Luchs findet, wird sie neugierig und möchte mehr über das Leben ihrer und die Vergangenheit erfahren. Gemeinsam mit ihrer Tante reist sie in den ihr unbekannten Ort, von dem die Bewohner seltsame Geschichten erzählen. Zum Beispiel soll das Wasser im Gebirgsbach die Menschen verändern. Auch Ria nimmt plötzlich Veränderungen an sich wahr, sie hört besser und nimmt Tierstimmen wahr. Als sie entdeckt, dass ihr Vater im Theate in einem kleinen Labor eine seltsame Substanz erforscht hat, versucht sie, dem Geheimnis der Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Sie ahnt jedoch nicht, dass auch jemand anderes Interesse an ihren Nachforschungen hat.

Das Cover mit den Spotlack-Highlights hat uns neugierig gemacht. Wir mögen außerdem Geschichten gern, in denen geheimnisvolle Ereignisse aus der Vergangenheit aufgedeckt werden und Tiere eine Rolle spielen. Lynx schien alles zu haben, was eine gute Geschichte braucht. Leider waren wir dann anfangs nicht ganz so überzeugt von der Rahmengeschichte. Ria ist ein tolles Mädchen, jedoch schien uns die Geschichte, wie sie zur Tante kam und dass sie seither dort lebt, ohne die Dinge zu hinterfragen, etwas aufgesetzt. Sobald die Handlung sich nach Firnspiegel verlagerte, trat dieses Gefühl aber sofort in den Hintergrund und Seite für Seite konnten wir immer weiter in Rias Aufarbeitung der Vergangenheit eintauchen. Immer wieder schwingt hier beim Lesen etwas Bedrohliches mit, das sich nicht leicht einordnen lässt und so wird die Geschichte nach Anfangsschwierigkeiten richtig spannend und man will unbedingt wissen, was denn damals passiert ist. Einiges konnten wir erahnen, doch da blieben noch einige Überraschungen, auf die wir nicht gefasst waren.

Vom Schreibstil her ist das Buch sehr schön, sehr nah an der Protagonistin, in deren Gedanken wir immer wieder horchen dürfen. Man fühlt sehr schön, wie die Frage nach der Vergangenheit ihrer Eltern die junge Ria aufwühlt und wie unbedingt sie ihrer Eltern besser kennen lernen würde. Auch ihre Tierliebe und die Art wie sie auf andere Menschen zugeht, machen sie zu einer besonderen Protagonistin. Besonders gut gefallen haben uns auch die Suche nach dem Geheimnis im Labor und das fast dramatische Ende. Da konnte man das Buch wirklich nicht mehr weglegen. Insgesamt nach Startschwierigkeiten eine superschöne und spannende Geschichte, in der es viele unglaubliche Geheimnisse aufzudecken gibt. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Steigert sich nach mäßigem Anfang zu einer grandiosen Geschichte

Ink Blood Mirror Magic
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Joannas Vater Abe hütete sein Leben lang eine Sammlung von sehr besonderen, magischen Büchern. Sie sind mit Blut geschrieben und auch die Zauber werden mit Blut bezahlt. Doch eines der Bücher tötet ihn ...

Joannas Vater Abe hütete sein Leben lang eine Sammlung von sehr besonderen, magischen Büchern. Sie sind mit Blut geschrieben und auch die Zauber werden mit Blut bezahlt. Doch eines der Bücher tötet ihn beim Versuch, sein Geheimnis zu offenbaren. Seitdem wohnt Joanna einsam in dem Haus und kümmert sich um die Schutzzauber. Ihre Halbschwester Esther, die gegenüber der Magie immun war, verließ die Familie schon Jahre vorher und ließ Joanna zurück. Seitdem kann sie nie länger als eine Jahr an einem Ort verbringen. Als sie es dennoch tut, gerät sie in Gefahr und wird von einem Unbekannten bedroht, der dazu Spiegelmagie nutzt. Um den unbekannten Feind zu bekämpfen müssen sich nicht nur die beiden entfremdeten Schwestern zusammentun, sie müssen auch endlich wieder Menschen von außerhalb der Familie vertrauen lernen. Denn der Gegner hat es auf Abes Buch abgesehen und steht ihrer eigenen Geschichte näher, als sie denken.

Das Buch ist optisch ein wahrer Schatz und hat mich magisch angezogen. Ich lese eher wenig Fantasy, daher ist das gar nicht so leicht für ein Buch des Genres bei mir zu landen. Der Anfang der Geschichte war dann auch eher verhalten. Man lernt die Protagonist*innen nach und nach kennen. Die Perspektive wechselt zwischen Esther, Joanna und einem weitern hin und her und man weiß nicht genau, worum es nun eigentlich geht. Die Schwestern sind voneinander getrennt. Esther weiß warum sie die Familie verlassen musste, Joanna kennt die Wahrheit jedoch nicht, so dass sie den Weggang der Schwester nicht versteht. Während die eine sich in der Antarktis aufhält, hütet die andere im Elternhaus sehr gewissenhaft magische Bücher, das Erbe ihres Vaters. Die dritte Person jedoch befindet sich in London und des dauert doch recht lang, bis sich zwischen den Dreien ein Zusammenhang ergibt. Auch sind die Figuren in diesem ersten Teil noch sehr distanziert. Hier sollte man auf jeden Fall dranbleiben, es lohnt sich, denn sobald sich Esther auf den Weg macht, ändert sich einiges.

Ab diesem Zeitpunkt steigert sich die Spannung, das Magielevel und das Tempo des Buches immer weiter und ich wollte unbedingt wissen, was es mit den in Blut geschriebenen Büchern, dem Buch, das Abe getötet hat und mit den Fähigkeiten der Schwestern auf sich hat. Vor allem das Magiesystem hat mich dann richtig gefesselt und wurde von der Autorin plausibel und verständlich konstruiert und beschrieben. Etwas Ähnliches hatte ich zuvor in keiner Fantasygeschichte gelesen. Zudem hatte man immer das Gefühl, dass noch etwas kommt, was man noch gar nicht ahnt und das hat mich sehr in die Geschichte hineingezogen. Tatsächlich konnte die das Buch mit einem fulminanten und überraschenden Ende aufwarten. Der Schreibstil war bis auf den zähen Beginn durchweg spannend und betonte sehr gut das Mysteröse. Wäre der Anfang etwas temporeicher gewesen, hätte ich 5 Sterne vergeben, so sind es immerhin 4,5.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Maries Abenteuer geht spannend weiter

Fairy Tale Camp 2: Eine Freundschaft wie im Märchen
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Marie und die ihre Freunde aus der Blauen Gilde haben ihr Ziel erreicht und sich die Teilnahme an der Ausbildung zu Fairyhütern redlich verdient. Nicht jeder Märchennachfahre ist begeistert, dass Marie ...

Marie und die ihre Freunde aus der Blauen Gilde haben ihr Ziel erreicht und sich die Teilnahme an der Ausbildung zu Fairyhütern redlich verdient. Nicht jeder Märchennachfahre ist begeistert, dass Marie es bis hierhin geschafft hat und manch einer wünscht sich sogar, dass sie das Fairy Tale Camp verlässt. Doch Marie ist immer noch auf der Suche nach ihrer Mutter und dazu braucht sie unbedingt Zugang zu den Märchen. Die erste Bewährungsprobe läuft alles andere als glatt und die Ausbildung fordert sie mehr, als gedacht. Es gibt einige seltsame Vorgänge im Camp und auf der Suche nach der Wahrheit geraten Marie und ihre Freunde in große Gefahr.

Band 1 war eines unserer Kinderbuch-Highlights im Jahr 2022, daher haben wir uns sehr auf den zweiten Band der Fairy Tale Camp Reihe von Corinna Wieja gefreut. Überhaupt mögen meine Tochter und ich Bücher, in denen Märchen eine Rolle spielen. Hier war natürlich besonders Maries Suche nach ihrer Mutter interessant, denn am Ende von Band 1 waren noch viele Fragen offen. Fantasie- und geheimnisvoll spinnt die Autorin auch diesmal die Geschichte weiter. Zunächst dürfen wir vor allem die Ausbildung der Mitglieder der Blauen Gilde zu Fairyhütern begleiten, immer umgeben von der Konkurrenz aus der Gruppe um Erzfeind Severin. Auch unter den Ausbildern sind nicht alle dafür, dass Marie ausgebildet wird.

Marie überzeugt wieder durch ihre Unnachgiebigkeit und Zielstrebigkeit. Sie will unbedingt das Rätsel um ihre verschwunde Mutter lösen. Doch dafür muss sie sich die Schlüssel für den Zugang zu den Märchengemälden verdienen, was sich als gar nicht so einfach erweist. Hier spiel dann sehr schön wieder die gute Freundschaft zu Ro, Jake, Will, Poppy und Ella mit hinein. Wer Märchen mag, dem werden hier besonders die speziellen Fähigkeiten der unterschiedlichen Märchennachkommen gefallen, die immer helfen, wenn die Kinder vor Problemen stehen. Einige der Charaktere entwickeln sich was das betrifft auch noch weiter. Daher empfehlen wir auch, den ersten Band unbedingt auch zu lesen, obwohl die Hauptpersonen am Anfang des Buches noch einmal kurz vorgestellt werden. Gelegentlich hätte man die Zusammenhänge und Gedanken etwas genauer schildern können. Oft ergeben sich aber durch die Fähigkeiten und durch die nicht böse gemeinten Seitenhiebe z.B. zwischen Jake und Will sehr lustige Dialoge. Die Geschichte ist äußerst lebendig erzählt und man kann sich das Camp und seine Umgebung gut vorstellen. Vor allem der Showdown hält gefährliche Spannung und eine Überraschung bereit.

Die Geschichte ist in gut proportionierte Kapitel aufgeteilt, die durch Überschriften eingeleitet werden. Der Text ist in einer angenehmen Schrift gedruck und wird durch tolle Schwarz-Weiß-Zeichnungen aufgelockert. Für Kinder die Märchen und fantastische Geschichten mögen gern empfohlen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Würdiger Abschluss mit spannendem Finale

Seahorse - Die Hoffnung der Wasserpferde
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Durch Cuans Rückzug stellt Shona eher zufällig fest, dass auch sie durch die Nebel treten kann, obwohl dies noch nie ein Mensch geschafft hat. Was hat das zu bedeuten? Wer ist Shona wirklich? Als Freunde ...

Durch Cuans Rückzug stellt Shona eher zufällig fest, dass auch sie durch die Nebel treten kann, obwohl dies noch nie ein Mensch geschafft hat. Was hat das zu bedeuten? Wer ist Shona wirklich? Als Freunde machen sich die beiden auf die Suche nach den fehlenden Seiten im Buch der Mythen, von dem sie sich Antworten erhoffen. Doch sie sind nicht die einzigen, die diese Entschlüsseln wollen. Der geheimnisvolle Peabody versucht ebenfalls sie in seinen Besitz zu bekommen und scheut dabei nicht vor gemeiner Manipulation zurück. Was verbindet ihn mit den Wasserpferden?

Auf den letzten Band der Seahorse-Trilogie habe ich schon hingefiebert. Sofort kann man hier wieder in die mystische Atmosphäre der schottischen Lochs und Highlands mit ihren Legenden über Wasserpferde und Kelpies eintauchen und die Geschichte von Cuan und Shona weiterverfolgen. Die vielen Fragen, die sich in den beiden Vorgängerbänden aufgetan haben, sollen nun endlich gelöst werden. Die beiden, deren Beziehung gerade auf Eis liegt, sind dem Geheimnis um ihre Herkunft und den fehlenden Seiten aus dem Buch der Mythen auf der Spur. Daraus baut die Autorin die spannende Grundhandlung. Durch verschiedene Rückblenden in unterschiedliche Zeitebenen erfahren die Leser*innen Stück für Stück und Puzzleteil für Puzzleteil, wie alles zusammenhängt. Was passierte in der Familie, was ist Shonas Mutter widerfahren? Lebt sie noch? Sind Cuan und Shona Geschwister? Man möchte unbedingt wissen, wie alles miteinander verwoben ist. So bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten und gipfelt in einem starken Finale, das actionreicher ist, als ich es erwartet habe.

Die meisten Fragen werden abschließend beantwortet, einige bleiben jedoch recht vage, so dass es sich anfühlt, als ob es noch eine Fortsetzung geben könnte. Insgesamt hat mir die Trilogie sehr gefallen, obwohl ich mich nicht als absoluten Pferdefan sehe. Für Pferdeliebhaber bietet die Geschichte aber auch einiges. Ab und an wurden mir manche Sachverhalte zu oft wiederholt und manche Antworten waren auch sehr kryptisch ausgedrückt, so dass ich immer Angst hatte, die wichtigen zu verpassen. Dadurch habe ich mich allerdings auch noch mehr in die Geschichte vertieft, die vor allem zwischen Mensch und Wasserpferd sehr gefühlvoll ist. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Niedliches und wunderbar buntes Bilderbuch

Doris
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Doris ist ein schüchternes Elefantenmädchen, das dummerweise knallrot ist und auffällt wie ein bunter Hund. Das gefällt ihr gar nicht, denn sie fühlt sich wegen der vielen Blick unwohl und flüchtet dann ...

Doris ist ein schüchternes Elefantenmädchen, das dummerweise knallrot ist und auffällt wie ein bunter Hund. Das gefällt ihr gar nicht, denn sie fühlt sich wegen der vielen Blick unwohl und flüchtet dann gern, um in einer bunten Menge an Tieren abzutauchen. Dort fühlt sie sich dazugehörig und kann so sein, wie sie ist. Doch irgendwann droht sie sich selbst zu verlieren. Von da an macht es ihr nichts mehr aus aufzufallen und sie wird selbstbewusster.

Doris ist einfach ein total niedlicher Elefant, der leider etwas schüchtern ist. Klar, dass ein roter Elefant aber immer angeschaut wird, denn das ist natürlich etwas Außergewöhnliches. Doch Doris mag das gar nicht. Sie spricht die schauenden kleinen Leser*innen direkt an und fordert sie auf, sie einfach nicht mehr anzuschauen. Gerade deswegen schauen die Kinder erst recht. Und so flüchtet Doris immer auf die nächsten Seiten weiter, wo sie meist in einer Menge abtaucht. Mal sind es Vögel, mal Fische, mal Blumen. Hier sind dann die Kinder gefragt, denn es ist gar nicht so einfach, Doris in dieser bunten Ansammlung von bunten Wesen zu finden. Kaum gefunden, verschwindet sie wieder. Bis sie irgendwann auf einer komplett roten Seite landet, wo sie sich fast selbst nicht mehr findet. Das öffnet ihr die Augen. Es ist besser, gesehen zu werden, als sich selbst zu verlieren. Und das macht Doris mutig und ihr Selbstbewusstsein wird größer. Sie traut sich dann sogar, jemanden anzusprechen. Doch dieser jemand ist ebenfalls schüchtern.

Schon meiner Tochter mit 2 Jahren und 8 Monaten gefällt Doris. Sie liebt es, dem kleinen Elefanten über die Seiten hinweg zu folgen und sie in der Menge bunter Tiere wiederzufinden. Schon das Cover zeigt, dass das Buch fast komplett in satten Grundfarben gehalten ist, was es gar nicht so leicht macht, Doris zu finden. Nur, wo sich Farben überschneiden, mischen sie sich zu orange, lila und grün, so dass man sogar nebenbei noch die Farbenlehre kennenlernt. Doris verschwindet in diesem Farbenmix und fühlt sich zugehörig, nur um dann wieder aufzufallen, wenn die anderen weg sind. Besser, so lernt man auf der roten Seite, man fällt auf, als überhaupt nicht gesehen zu werden. Sei du selbst könnte man also die übertragene Botschaft deuten. Diese wird hier wirklich wunderbar transportiert. Am Ende ist Doris ganz stolz auf sich und wird offener. Da finden wir es ein bisschen schade, dass gerade das angesprochene blaue Nashorn auch schüchtern ist. Doch so merken schüchterne Kinder auch, dass es nicht nur ihnen so geht. Ein außergewöhnliches und wunderbar buntes Bilderbuch nicht nur für Schüchterne. 4,5 Sterne

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