Schöner Weihnachtsroman
„...Sie können leider fürs Erste nicht in Ihre Wohnung…
Das hat Julia gerade noch gefehlt, als sie an einem Novembertag von der Arbeit in der Bank kam. Über ihrer Wohnung hat es gebrannt. Das Löschwasser ...
„...Sie können leider fürs Erste nicht in Ihre Wohnung…
Das hat Julia gerade noch gefehlt, als sie an einem Novembertag von der Arbeit in der Bank kam. Über ihrer Wohnung hat es gebrannt. Das Löschwasser macht ihre Wohnung nun unbewohnbar. Und als ob das nicht genügte, erhält sie per Mail von der Bank die Kündigung. Die gesamte Abteilung wird aufgelöst.
Die Autorin hat eine stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte geschrieben. Der Schriftstil ist locker und leicht und passt zum Thema.
Als Julia einen Hilferuf ihrer Schwester Bella erhält, entschließt sie sich kurzerhand, Wien für ein paar Tage zu verlassen und in die Steiermark zu gehen.
„..Hier war man miteinander bekannt, konnte in keiner anonymen Masse verschwinden. Hier kümmerte man sich umeinander...“
Otto, Julias Schwager, ist der Bürgermeister. Natürlich hatte der ganze Ort registriert, dass Julia wieder da war. Sie backt für ihre Schwester die Zimtschnecken und übernimmt den Verkauf auf dem Adventsmarkt.
Schnell zeigt sich, dass Julia jemand ist, der sich kümmert. Die Probleme der anderen lassen sie nicht kalt. Nebenbei bewirbt sie sich für einen neuen Job. Die Chancen stehen gut. Aber will sie das wirklich? Wieder von früh bis abends eingespannt sein?
Die Verhältnisse in dem kleinen Ort werden gut beschrieben. Die winterliche Atmosphäre sorgt für romantische Stimmung.
Julia ist in einem Gästehaus untergebracht. Eines Tages steht der Mathelehrer Alex vor der Tür. Normalerweise kann er dort übernachten, wenn es in der Schule mal wieder länger ging. Zwischen den beiden beginnt es zu knistern.
Doch von Jetzt auf Gleich zieht sich Julia zurück. Plötzlich interessiert sie erneut ihre Karriere. Sie stößt deshalb nicht nur Alex vor den Kopf. Zufrieden ist sie dabei mit sich nicht.
Zu den Höhepunkten der Geschichte gehört für mich das Gespräch zwischen Julia und ihrer Mutter. Hier geschieht zweierlei. Zum einen kann Julia über ihre Verletzungen aus der Schulzeit sprechen, zum anderen fragt ihre Mutter sie, was sie wirklich will.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Am Ende weiß Julia, dass sie nicht in die Bank gehört. Dieser Lebensabschnitt hatte zwar seinen Sinn, aber jetzt geht sie neue Wege. Welche? Dazu muss man das Buch lesen.