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Veröffentlicht am 01.11.2023

Ein schlechter Abklatsch

Die Einladung
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Erst wollte ich "Die Einladung" von Sofia Slater nicht lesen, weil sich die Handlung wie eine 1:1-Kopie meines Lieblings-Krimis von Agatha Christie anhört. Der, dessen Name nicht mehr genannt werden darf ...

Erst wollte ich "Die Einladung" von Sofia Slater nicht lesen, weil sich die Handlung wie eine 1:1-Kopie meines Lieblings-Krimis von Agatha Christie anhört. Der, dessen Name nicht mehr genannt werden darf - und von dem ich mir nie merken kann, unter welchem Titel er mittlerweile veröffentlicht wird. Dann wollte ich "Die Einladung" wiederum doch lesen, weil ich eben neugierig war, was Slater aus dem bekannten Motiv macht. Aber soviel schon mal vorweg, ich hätte es lieber gelassen…
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Darum geht’s: Millie folgt der überraschenden Einladung zu einer Silvesterparty auf einer abgelegenen schottischen Insel. Das Herrenhaus dort ist aber eher eine Bruchbude und die anderen Gäste auch etwas seltsam. Dann stirbt einer nach dem anderen…
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Erkenntnis: Slater stinkt im Vergleich zur Christie-Vorlage leider sowas von ab. Die Queen of Crime ist immer noch um Längen besser, obwohl ihre Krimis über die Jahre natürlich auch Staub angesetzt haben. Aber dafür liest man sie mit dem Verständnis, dass es sich um Klassiker handelt, die ihren Ursprung in einer anderen Zeit und unter anderen Umständen haben. Slater scheitert am Versuch, das bekannte Motiv in die Moderne zu verlagern. Ihrem vermeintlichen Thriller fehlt es einfach an allem. Der Schauplatz wirkt wie ein billiges Bühnenbild und die Personen wie Figuren aus Pappmachee. Alles ist seelenlos, uninspiriert und leider sehr durchschaubar. Während es der ollen Christie immer noch gelingt, mich ins Bockshorn zu jagen, hätte ich hier recht früh eine Wette auf den Täter abschließen können und gewonnen.
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Fazit: "Die Einladung" von Sofia Slater plätschert so dahin. Spannung? Leider Fehlanzeige. Für mich ein Flop.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Versuch eines modernen Märchens

Falling Hard for the Royal Guard. Eine königliche Liebeskomödie
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Das Buch hat sich nach guter und witziger Unterhaltung angehört. Letztendlich war es ein netter Read für Zwischendurch, dem insgesamt aber leider das gewisse Etwas gefehlt hat.

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Darum geht’s: Maggie ...

Das Buch hat sich nach guter und witziger Unterhaltung angehört. Letztendlich war es ein netter Read für Zwischendurch, dem insgesamt aber leider das gewisse Etwas gefehlt hat.

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Darum geht’s: Maggie Moore lebt im Tower of London. Nach einer gescheiterten Beziehung ist sie bei ihrem Vater untergekommen. Er gehört zu den Beefeatern und Maggie selbst sitzt am Ticketschalter verkauft Eintrittskarten an Touristen. Auf der Suche nach Liebe verguckt sie sich in einen der Royal Guards…

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Das Setting ist natürlich traumhaft. Dazu wird auch noch viel Wissenswertes vermittelt. Das war schon interessant. Zu Beginn hatte ich so meine Probleme mit dem Schreibstil und bin irgendwie nicht richtig in die Story reingekommen. Phasenweise lief es etwas besser. Es war aber ein ständiges Auf und Ab. Es gab ein paar gute Szenen, aber die haben nicht ausgereicht, um mich richtig in die Geschichte reinzuziehen. Das Gesamtpaket hat mich leider nicht überzeugt.

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Protagonistin Maggie ist eine echte Chaos-Queen. Sie versackt gerne mal im Pub, wacht verkatert auf und kommt regelmäßig zu spät zur Arbeit. Ihr Chef und ihre Kollegen hacken gerne auf ihr rum. Ihr Ex ist ein Unsympath. Mit Maggie und ihrer Art konnte ich aber auch nicht wirklich viel anfangen. Ihre besten Momente hat sie bei ihren verpatzten Tinder-Dates – wobei die wiedrum auch weniger von Maggie als von den verschrobenen männlichen Charakteren leben.

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Der Klappentext führt ein wenig in die Irre. Da heißt es in Bezug auf Maggie und Royal Guard Freddie: „Wie erregt man die Aufmerksamkeit von jemandem, dessen Job es ist, jegliche Ablenkung zu ignorieren?“ Tatsächlich kommt Maggie aber recht schnell mit Freddie ins Gespräch. Sie lernt auch die anderen Jungs der Truppe näher kennen und entwickelt zu ihnen ein kumpelhaftes Verhältnis. Leider bleiben die Charaktere allesamt seltsam unpersönlich undnebulös. Vor allem zu Freddie als Love Object konnte ich keine Verbindung aufbauen, weil er über weite Teile des Buches nur mal kurz da und dann wieder weg ist. Natürlich hat das seine Gründe und später erklärt sich auch alles. Man hätte aber viel mehr draus machen können.

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Fazit: Ein Buch für Zwischendurch. Das Setting ist toll und es gibt auch ein paar nette Szenen. Allerdings fehlt es der Geschichte insgesamt an Charme und Drive. Für meinen Geschmack kommt die Geschichte nicht richtig aus dem Quark. Sie bleibt belang- und farblos. Ich bin im realen Leben bekennender Royal-Fan. In der Fiktion können mich die Vibes aber irgendwie nie erreichen. So leider auch hier.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Gute Idee - aber das allein reicht nicht

Zwei Fremde
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Oha, was für ein seltsames Buch. Tolles Setting. Toller Plot. Nachlässige Charakterbildung. Bei der Handlung ist ab der Hälfte die Luft raus und die Story zieht sich - und das bei unter 300 Seiten. Was ...

Oha, was für ein seltsames Buch. Tolles Setting. Toller Plot. Nachlässige Charakterbildung. Bei der Handlung ist ab der Hälfte die Luft raus und die Story zieht sich - und das bei unter 300 Seiten. Was ist da nur passiert?
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Ein Hotel in der Einöde. Nur ein Gefängnis befindet sich in der näheren Umgebung. Einer der Insassen flüchtet. Draußen wütet ein Schneesturm. Im Laufe der Nacht klopfen zwei Männer an die Tür des Hotels. Jeder stellt sich als Polizist PC Gaines vor. Einer von ihnen ist in Wahrheit ein Mörder.
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Das hört sich erstmal richtig gut an. Angesichts der relativ geringen Seitenzahl habe ich einen dicht erzählten, temporeichen und durchweg atemlos spannenden Thriller erwartet. Aber irgendwie kommt alles anders. Schnell ist klar: Der Leser wird hier mit einer Story geblendet, die er so gar nicht bekommt. Die Wer ist wer-Frage in Sachen Polizist und Mörder wird viel zu früh aufgeklärt. An dieser Stelle hat der Thriller seinen Reiz für mich verloren. Zwar passiert noch einiges, aber mein Interesse war weg, weil ich ja eigentlich eine ganz andere Geschichte lesen wollte. Zu den agierenden Personen konnte ich keine besondere Bindung aufbauen. Was mit ihnen passiert war mir schnuppe. Die noch folgenden Entwicklungen und Wendungen erschienen mir viel zu gewollt und aufgesetzt. Die Spannungskurve ist erschlafft und hat sich nicht wieder aufgebaut. Für mich hat es sich dadurch gezogen wie Kaugummi.
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Fazit: So schade! Mir will nicht in den Kopf, wie man das Leitmotiv des Thrillers schon nach der Hälfte des Buches auflösen und die Handlung damit so dermaßen vor die Wand fahren kann. Der Fokus geht verloren und das hat die Geschichte für mich komplett ruiniert. So viel Potenzial und nix draus gemacht. Unglaublich aber leider wahr!

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Oh nein, schon wieder Sommerfeldt!

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf startet mal wieder eine neue Reihe. Neu ist hier allerdings kaum etwas. Der Autor greift auf das altbekannte Personen-Arsenal seiner bisherigen Krimis zurück und würfelt ...

Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf startet mal wieder eine neue Reihe. Neu ist hier allerdings kaum etwas. Der Autor greift auf das altbekannte Personen-Arsenal seiner bisherigen Krimis zurück und würfelt diese einfach mal wieder bunt zusammen. Im Mittelpunkt steht diesmal wieder Dr. Sommerfeldt, der Serienkiller, dem jetzt noch seine Liebste Frauke zur Seite steht. Zusammen sind sie "Ein mörderisches Paar".

Die neue Nummer 1 unter den Ostfriesenkrimis? Mit Sicherheit wird Klaus-Peter Wolf die Bestsellerliste auch mit diesem Buch wieder anführen. Nachvollziehen kann ich das allerdings nicht. Ich habe Wolf auch mal gerne gelesen. Seiner Hauptreihe um die Ermittlerin Ann-Kathrin Klaasen ist aber seit ein paar Bänden die Luft ausgegangen. Die Zusatz-Bücher können es auch nicht retten. Bei der Sommerfeldt-Trilogie war ich nach Teil 1 raus. Bei der Rupert-Krimikomödie habe ich immerhin 2 von 3 Bände durchgehalten.

Und jetzt … Was Neues … Nee, denkst! Schon wieder geht's um diesen nervigen Sommerfeldt. Ein selbstverliebter und selbstgerechter Killer, der glaubt, die Welt durch seine Taten besser zu machen. Ich kann dieser Figur nichts abgewinnen. Auch die anderen Charaktere können es nicht rausreißen, weil ihre Darstellung mittlerweile so klischeehaft ist, dass es nicht mehr schlimmer geht. Da ist Ann-Kathrin Klaasen, die Legende - und neben ihr existieren noch ein paar Lappen und Witzfiguren. Schade, dass der Autor seine Figuren so demontiert.

Dieser Krimi ist einfach kein Krimi. Eher eine Persiflage. Ich mag Humor in Krimis. Es muss aber passen und gut gemacht sein. Und das ist es hier nicht. Die Geschichte ist lächerlich, an den Haaren herbeigezogen und ziemlich absurd. Handlung und Personen sind eine Variation der Variation der Variation. Und ganz ehrlich: Der Schreibstil von Klaus-Peter Wolf ist auch nicht mehr das, was er mal war.

Fazit: Ein Buch für eingefleischte Fans, die Klaus-Peter Wolf in guten wie in schlechten Zeiten wie die Lemminge folgen. Ich bin dazu nicht bereit und raus. Gleichwohl bleibt ja immer ein Funken Hoffnung, dass dem Autor doch mal wieder was Gutes einfällt und er zu alter Qualität zurückfindet. Darauf hoffe ich aber jetzt schon seit einigen Büchern vergeblich.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Beziehungsstatus: Es ist schwierig

Noch wach?
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Eine Abbruch-Rezi
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Da isser wieder, der Stucki! Nachdem ich laaange nichts mehr von ihm gelesen hatte, war ich richtig heiß auf sein neues Buch. Eine #metoo-Story in der Medienwelt aus der Feder von Stuckrad-Barre ...

Eine Abbruch-Rezi
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Da isser wieder, der Stucki! Nachdem ich laaange nichts mehr von ihm gelesen hatte, war ich richtig heiß auf sein neues Buch. Eine #metoo-Story in der Medienwelt aus der Feder von Stuckrad-Barre - da weiß man, dass muss was ganz Besonderes sein, wenn es von Stuckrad-Barre kommt. Allerdings ist es so besonders, dass mir derzeit wohl die Auffassungsgabe dafür fehlt. Deshalb musste ich dieses Buch schweren Herzens erst mal wieder zur Seite legen.
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Was habe ich Stuckrad-Barre Ende der 90er gefeiert. "Soloalbum", "Livealbum", "Remix" waren Must-Reads. Er war mein Popliterat. Ungewöhnlich. Wild. Sein Auftritt bei "Zimmer frei!" samt Interpretation von Lindenbergs "Alles klar auf der Andrea Doria" ist für mich bis heute legendär. Nach "Blackbox" war unsere kurze aber heftige Liaison dann aber vorbei. Mein Leseabschnittsgefährte und ich sind getrennte Wege gegangen. Jetzt haben wir es nochmal miteinander versucht. Wir haben uns in der Trennungszeit aber wohl sehr unterschiedlich entwickelt. Mit dem Auffrischen der Liebe hat es nicht so recht geklappt. Es gibt Momente, in denen noch alte Gefühle aufblitzen. Stucki ist schon einzigartig. Ich schätze seinen Biss und seine Formulierungen, die oft einfach zum Niederknien sind. Allerdings ist er auch ziemlich anstrengend, was gegen eine Neuauflage unserer Beziehung spricht. Was mich besonders stört sind diese ständigen Versalien. Dachte erst, da wäre beim eBook was schief gelaufen. Habe mir tatsächlich in der Buchhandlung das Print angesehen und festgestellt, dass es dort nicht anders aussieht. Ok, das muss also so sein. Aber warum? Gibt es ein Muster? Steckt ein tieferer Sinn dahinter, der sich mir gerade nicht erschließt? Dieses und andere Probleme müssten wir dringend ausdiskutieren. Aber Stucki schweigt mich an. Ich frage mich: Ist das Kunst, oder kann das weg? Hat unsere Liebe noch eine Chance? Vielleicht. Im Moment überfordert mich die Beziehung aber. Stucki fordert mehr von mir, als ich gerade geben kann. Mein Kopf und mein Herz sind für diese Verbindung leider gerade nicht frei.

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