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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2023

Die indische Küche entdecken

Easy Indien
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Dieses Kochbuch aus dem Verlag Graefe & Unzer verspricht Rezepte zu einer leicht nachzukochenden indischen Küche.

Kann das Versprechen gehalten werden? Ja, es kann! Das liegt vor allem an (TV)Koch und ...

Dieses Kochbuch aus dem Verlag Graefe & Unzer verspricht Rezepte zu einer leicht nachzukochenden indischen Küche.

Kann das Versprechen gehalten werden? Ja, es kann! Das liegt vor allem an (TV)Koch und Autor Alex Wahi, dessen Vater Inder und Mutter Deutsche ist. Alex Wahi plädiert für Kreativität in der Küche. Er fordert seine LeserInnen dazu auf, ihre eigenen Vorlieben in die Rezepte einzubringen und auf das eigene Gefühl zu vertrauen. Weniger Schärfe, mehr Süße, Schwein statt Fisch oder ganz vegetarisch.

Gleich zu Beginn gibt es die Anleitungen zu den drei wichtigsten Ingredienzien der indischen Küche: Ghee, Currypaste und Paneer-Käse. Dann folgen weitere Rezepte und Vorschläge:

Grundrezepte
Snacks & Streetfood
Beilagen
Fleisch & Fisch
Vegetarisch & Vegan
Drinks & Sweets

Alex Wahli adaptiert seine Rezepte so, dass ortsübliche Gewürze ihre Anwendung finden können. Doch ein kleiner Querschnitt an typisch indischen Gewürzen sollte in keiner Küche fehlen: Koriander, Kreuzkümmel, Ingwer und Fenchel.

Natürlich tragen die tollen Fotos dazu bei, das eine oder andere Gericht sofort ausprobieren zu wollen. Die Bilder sind ein regelrechter Augenschmaus!

Ich bin noch eine Anfängerin in Sachen indischer Küche und werde mich anhand dieses Buches langsam auf diese kulinarische Entdeckungsreise begeben. Vor allem bei der Schärfe der Gerichte muss ich ein wenig aufpassen.

Fazit:

Einige Rezepte aus "Easy Indien - Lieblingsrezepte aus meiner zweiten Heimat" wird unseren Speisezettel bereichern. Das Buch erhält 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2023

Wie alles begann

Perchtoldsdorfer Todesrausch
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Dieser 4. Teil der Reihe um die Ex-Polizistin Charlotte Nöhrer erzählt, wie ihre Karriere bei der Wiener Polizei ein abruptes Ende genommen und wie sie ihre große Liebe gefunden hat.

Das Prequel ist in ...

Dieser 4. Teil der Reihe um die Ex-Polizistin Charlotte Nöhrer erzählt, wie ihre Karriere bei der Wiener Polizei ein abruptes Ende genommen und wie sie ihre große Liebe gefunden hat.

Das Prequel ist in einen nochmaligen Urlaub in Schladming eingebettet. Lydia, eine neugierige Reporterin will die Geschichte rund um die „Koks-Planai“ aus dem Vorjahr genau wissen und interviewt Charlotte und Andrea auf einer Skihütte. Dass die beiden die Journalistin ziemlich auf der Schaufel haben, ist nur ein witziges Detail am Rande. Lydia muss nämlich die Zeche, die während des Interviews aufläuft, bezahlen, Schampus inklusive.

Charlotte erzählt frisch von der Leber weg, was sich damals ereignet hat.

Nach dem Eklat in der Polizeiinspektion und den Jobs im Bewachungsgewerbe findet es Charlotte an der Zeit, sich einen Urlaub zu gönnen. Also schnappt sie ihre jüngere Schwester Flora und fährt nach Schladming, um dort in einen etwas speziellen Kriminalfall zu geraten. Denn einmal Polizistin, immer Polizistin.

Was ist passiert?

Flora und Charlotte sind wie zahlreiche Touristen auf der Piste zum Nachtskifahren auf der Hochwurzen, als eine Gruppe betrunkener Deutsche mehrere Sterne und zwei der Skifahrer stehen nicht mehr auf - tot. Während die Pistenrettung schon unterwegs ist, entdeckt Charlotte, dass die beiden Toten Schaum vor den Mund und blutunterlaufene Augen haben. Nicht Tod IM Schnee, sondern DURCH Schnee, wenn auch von der besonderen Sorte. Da sich die örtliche Kripo ein wenig desinteressiert anstellt, beginnt Charlotte ihre eigenen Erkundigungen anzustellen. Hilfreiche Tipps erhält sie dabei Joe von, der Barkeeper des „Schneeweißchen“, der nebenbei noch andere Jobs hat sowie von einer Dame des horizontalen Gewerbes.

Und gleich vorweg, es wird nicht bei den beiden Toten im Schnee bleiben. Wie es weitergeht, müsst ihr schon selbst lesen ...

Meine Meinung:

Passend zum Nachtslalom von Schladming ist der Krimi in drei Abschnitte geteilt: 1. und 2. Durchgang sowie Zieleinlauf.

Charlotte, Andrea und Flora sind mir ja seit dem ersten Fall („Perchtoldsdorfer Schweigen“) gut bekannt. Die Andeutungen, warum Charlotte den Dienst bei der Polizei quittiert hat, werden nun aufgelöst.

Außerdem erfahren wir, woher Flora den Luca kennt, der doch in einem der anderen Krimis eine Rolle spielt.

Gut gelungen ist die Beschreibung von Schladming. Ich kenn ja den Ort noch aus den 1970er-Jahren, wo es noch halbwegs beschaulich zugegangen ist. Lediglich mit einer Vierergondel auf die Planai und frierend auf dem Doppelsessellift auf die Hochwurzen. Und ja, die Andeutungen mit den ehemals berühmten Namen - gleich erkannt, um wen es da geht. Zur Heim-WM 1982 hat man ja groß umgebaut und aufgerüstet.

Der Schreibstil ist wie bekannt, locker und der Krimi lässt sich gut lesen. Die Charaktere sind gut gelungen. Was mir auch schon in den anderen Krimis ein wenig missfällt, ist ihr doch heftiger Alkoholkonsum. Vielleicht sollte sie, nachdem ihr Leben ja inzwischen gut geordnet ist, damit aufhören.

Ein bisschen unglaubwürdig ist, dass die Dealer das so hoch konzentrierte Koks einfach so verpulvert haben.

Im Anschluss an den Krimi erzählt Christian Schleifer, wie er überhaupt zur Figur der Charlotte Nöhrer gekommen ist. Außerdem deutet er an, dass es einen 5. Band geben, der auf einem Maskenball spielen wird. Auf die Fortsetzung freue ich mich schon.

Fazit:

Ein gelungenes Prequel, das die Wartezeit auf den nächsten Krimi mit Charlotte, ohne e bitte, verkürzt. Gern gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2023

Beste Krimi-Unterhaltung!

Wiener Todesmelodie
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Dieser zweite Kriminalfall für Felix Grohsmann und sein Team beginnt, wie es sich für einen Musik-Krimi gehört, mit einem Paukenschlag.

Grohsmann besucht ein Klavierkonzert im Stadtpalais der Kunstmäzenin ...

Dieser zweite Kriminalfall für Felix Grohsmann und sein Team beginnt, wie es sich für einen Musik-Krimi gehört, mit einem Paukenschlag.

Grohsmann besucht ein Klavierkonzert im Stadtpalais der Kunstmäzenin Marie Rettenbach. Kaum hat er das Konzert verlassen, wird er auch schon wieder zurückgerufen. Im Kofferraum der jungen Konzertpianistin Dorothea Zauner, deren Klavierspiel noch eben gelauscht wurde, wird eine Leiche entdeckt. Schnell wird sie als ihr Freund Mariusz Lión identifiziert. Der junge Mann ist ein besonders begabter Pianist, dem eine große Karriere vorgesagt worden ist.
Er sei auch, vor allem bei der Damenwelt, sehr beliebt und ein virtuoser und begnadeter Franz-Liszt-Interpret gewesen.

Felix Grohsmann und sein Team, zu dem mit Ursula Manz eine neue Kollegin stößt, ermitteln fieberhaft in alle Richtungen. Mit der angehenden Kriminalpsychologin Nicky Witt hat Grohsmann ein weiteres Atout im Ärmel. Doch die Ermittlungen gestalten sich als schwierig. Nicht nur weil Dorothea Zauner eine eigenwillige Persönlichkeit ist, sondern vor allem deswegen, weil ihre Mutter die Tochter von der Welt abschottet. Daher beginnt Joe Kettler, Felix‘ Mitarbeiterin, wie schon im ersten Fall („Mexikoplatz“) auf eigene Faust zu recherchieren.

Meine Meinung:

Auch dieser Krimi beginnt rasant, doch bald nimmt die Autorin etwas Tempo heraus, um den Lesern die Charaktere vorzustellen. Alle jene, die „Mexikoplatz“ gelesen haben, sind Felix Grohsmann, Johanna „Joe“ Kettler, Nicky Witt und der ewig maulende Gregor Kienzle sowie Felix‘ Hund Sally geläufig. Das Team der Ermittler erhält mit Ursula Manz eine neue Kollegin, die sich nach anfänglicher Zurückhaltung recht gut einfügt. Ob sie für weitere Ermittlungen im Team bleiben wird? Felix Grohsmann ist ein guter Vorgesetzter, der seine Mitarbeiter dem Vorgesetzten gegenüber in Schutz nimmt, wenn dieser die Kollegen ungerechtfertigt zusammenstaucht. Dabei erinnert er sich immer wieder an seine Anfänge bei der Polizei, wo er ebenso wie Joe den einen oder anderen nicht ganz ungefährlichen Alleingang unternommen hat.

Neben den Ermittlungen, bei denen wenig zusammenpasst und immer wieder neue Verdächtige auftauchen, muss sich Felix noch um seinen Neffen Lukas kümmern, der aufgrund der Ehekrise seiner Eltern, kurz entschlossen bei ihm einzieht. Auch Joes und Nickys Privatleben darf eine wohl dosierte Rolle spielen.

Mina Albichs Schreibstil ist fesselnd und lebendig. Dafür sorgen wienerische Ausdrücke und einige Szenen, die zum Schmunzeln einladen. Zahlreiche, vermeintlich viel versprechende Spuren erweisen sich als Sackgassen. Ein Hinweis auf ein mögliches Mordmotiv findet sich gleich zu Beginn des Krimis. Die Leser haben hier einen kleinen Wissensvorsprung. Doch wie das manchmal mit Prologen ist, wird er erst einmal ignoriert. So auch bei mir. Allerdings hat es dann doch recht bald geklingelt.

Als Wienerin gefällt es mir natürlich besonders, wenn Straßen und Plätze, die ich kenne, in Büchern eine Rolle spielen. Geschickt wird den Lesern der Unterschied zwischen modernen und alten Klavieren erklärt. Dies völlig unaufgeregt als interessanter Dialog, um den Ermittlern einen Einblick in die Welt der Klassik zu geben.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem komplexen Krimi, der zahlreiche Verdächtige und mögliche Motive enthält, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.11.2023

Eine gelungene Fortsetzung

Revanche
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„Revanche“ ist der siebente Teil der Reihe rund um Luc Verlain, dem Polizisten aus dem Aquitaine. Der Klappentext verheißt einen komplexen Fall:

Klappentext:

„An einem Sommermorgen mit der ersten Fähre ...

„Revanche“ ist der siebente Teil der Reihe rund um Luc Verlain, dem Polizisten aus dem Aquitaine. Der Klappentext verheißt einen komplexen Fall:

Klappentext:

„An einem Sommermorgen mit der ersten Fähre die Gironde zu überqueren, ist ein französischer Urlaubstraum. An diesem Tag aber bleibt beim Anlegen das erste Auto an Bord stehen und blockiert alle anderen. Der Fahrer, ein beliebter Malermeister, ist verschwunden, und keiner der Passagiere will etwas Verdächtiges gesehen haben. Dann findet man den Mann – tot, in der Tasche eine seltene Muschel. Commissaire Luc Verlain und sein Team ermitteln unter Hochdruck, als auch in Paris eine Leiche mit einer solchen Muschel gefunden wird. Besteht wirklich ein Zusammenhang? Oder ist alles nur Zufall, der Maler Opfer tragischer Eifersucht? Erst ein Tauchgang in die Vergangenheit bringt Licht in den rätselhaften Fall.“


Meine Meinung:

Wie wir es von Autor Alexander Oetker gewöhnt sind, sind einfache Lösungen seine Sache nicht. Kriminalistische Kleinarbeit sowie zahlreiche Überstunden für Luc Verlains Team, das sich über einen Neuzugang freuen darf, machen diesen Krimi spannend. Das Motiv des Täters reicht weit in dessen Kindheit hinein.

Daneben kommt auch das Privatleben der Polizisten nicht zu kurz.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem komplexen Krimi 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.11.2023

Penibel recherchiert und fesselnd erzählt

Um 1500
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Romedio Schmitz-Esser, Autor und Historiker, entführt seine Leser in das Europa von 1500. Das Mittelalter hat ausgedient und macht langsam der Neuzeit Platz. Es ist das Europa des Umbruchs. Die Entdeckung ...

Romedio Schmitz-Esser, Autor und Historiker, entführt seine Leser in das Europa von 1500. Das Mittelalter hat ausgedient und macht langsam der Neuzeit Platz. Es ist das Europa des Umbruchs. Die Entdeckung Amerikas, die Erfindung des Buchdrucks sowie der Beginn der religiösen Umwälzungen verlangen von der Bevölkerung allerlei ab. Neben kriegerischen Auseinandersetzungen strebt die Kunst zu noch nie da gewesenen Höhenflügen.

Stellvertreter dieser Zeit ist Albrecht Dürer (1471-1528). Er nimmt auch in diesem opulenten Buch von Romedio Schmitz-Esser eine zentrale ein. Rund um den Maler erklärt der Historiker in 50 Kapiteln die Welt um 1500.

So fungiert der Renaissancekünstler quasi als Reiseführer durch Epoche. Zunächst erfahren wir einiges über die Familie Dürer selbst. Diese Fakten bieten Stichworte, um das eine oder andere Thema weiter auszuführen. Wer weiß denn schon, dass diese Zeit gar nicht so prüde war, wie oft angenommen?

Jedes der 50 Kapitel beginnt mit einem Bild von Albrecht Dürer, an denen es wahrlich nicht mangelt. Auszüge aus dem Schriftverkehr lassen den Künstler selbst zu Wort kommen. Dies zu lesen gleicht manchmal einem Rätsel, denn der Autor belässt die Sprache des 15./16. Jahrhunderts.

Das Buch eignet sich perfekt als Nachschlagewerk. Es ist sprachlich hervorragend und durch die vielen Abbildungen aufgelockert.
Wie es sich für einen Wissenschaftler gehört, enthält das Buch zahlreiche Anmerkungen, Bildnachweise sowie einen Personen- und Ortsindex. Wer sich noch weiter in die beginnende Neuzeit versenken will, kann dies durch die ausführliche Bibliografie, die nach Themen geordnet ist, reichlich tun.
Durch seine hochwertige Aufmachung ist das Buch auch ein vorzügliches Geschenk.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem ansprechendem und großartig verfassten Buch über Albrecht Dürers Welt um 1500 eine Leseempfehlung und 5 Sterne.