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Veröffentlicht am 10.02.2024

Nur ein Stich trennt Dich vom Tod

Der Stich
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Mit „Der Stich“ legt Thilo Winter seinen zweiten Action-Thriller vor, in dem er wissenschaftliche Fakten mit Fiktion zu einer hochexplosiven, spannenden Story vermischt.

Um was geht es?
Key West, Florida. ...

Mit „Der Stich“ legt Thilo Winter seinen zweiten Action-Thriller vor, in dem er wissenschaftliche Fakten mit Fiktion zu einer hochexplosiven, spannenden Story vermischt.

Um was geht es?
Key West, Florida. Mit einem Floss übers Meer aus Kuba gekommen, wurde der Asylantrag der jungen Inéz in den rettenden USA abgelehnt und sie versucht, der Polizei zu entkommen. Auf Inéz Flucht landet sie in einer Massenpanik vor dem Gericht in Key West. Denn während der Verhandlung von Quito Mantezza, der um sein Stipendium als Biologiestudent kämpft, kommt es zu einem Zwischenfall. Quitos Anwalt bricht nach einem Moskitostich tot zusammen und auch andere Verhandlungsteilnehmer sind betroffen. Quito, der eine Brut genmanipulierter Moskitos aus einem Feldversuch von DNArtists zerstört hat, vermutet das schlimmste. Ist sein Albtraum wahr geworden und die Moskitos haben sich zu einer Gefahr für Mensch und Umwelt entwickelt? Vor dem Gericht trifft er auf Inéz. Gemeinsam begeben sie sich auf die gefährliche Spurensuche im Moskito-verseuchten Key West und versuchen, die Mücken zu bekämpfen. Ein schier aussichtloses Unterfangen, sind Moskitos auf Key West so zahlreich, wie kaum an einem anderen Ort. Und das nächste Opfer ist nur einen Stich entfernt.

Protagonist des Buches ist der Biologiestudent und Aktivist Quito Mantezza, der junge, etwas hitzköpfige Sohn des stellvertretenden Polizeichefs Roberto Mantezza. Er steht für seine Ideale ein, auch wenn er sich damit unbeliebt macht und sich gelegentlich in einer dunkelgrauen Rechtszone bewegt. Ohne Rücksicht auf sich selbst, verfolgt er seine Ziele und versucht, die Keys von der Moskito-Plage zu befreien und gleichzeitig den Verursachern das Handwerk zu legen. Das macht er gemeinsam mit seiner neuen Bekannten Inéz, Exilkubanerin, die ebenfalls kein Blatt vor den Mund nimmt und aus ihrem Land fliehen musste, da sie offen Kritik am System geübt hat. Zielstrebig sieht sie nur die Gefahr für die Menschen und versucht ihnen zu helfen, auch wenn es nicht ihr Land ist. Beide begeben sich oftmals unüberlegt in nicht notwendige Gefahren – für die Sache. Neben den beiden gibt es eine Vielzahl weiterer interessante Nebencharaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Vom Vietnam-Veteran, über Quitos liebevolle Eltern, den unglücklich verliebten Diego bis hin zu gekauften Polizisten und skrupellosen Geschäftsleuten ist alles dabei – inklusive der damit verbundenen überraschenden Entwicklungen, Wendungen und Konflikten.

Auch wenn ab und an ein Klischee zu viel bedient wird, sehe ich das persönlich als Übertreibung des Autors um Positionen und Meinungen noch stärker zu polarisieren. Das Buch liest sich flüssig und erschafft einen actiongeladenen Film im eigenen Kopf. Thilo Winter versteht es wie kein Zweiter, wissenschaftliche Fakten mit Übertreibungen und Fiktion zu mischen und auf diese Art und Weise einen unterhaltsamen, mit Actionszenen gespickten Thriller vorzulegen. Trotz allem lässt mich der Pageturner nach der letzten Seite aber auch mit einem kleinen, mulmigen Gefühl zurück. Zudem habe ich die kapitelweisen Perspektivwechsel sehr geschätzt. Wir haben so die Charaktere des Buches im Verlauf der Geschichte noch besser kennengelernt und konnten in deren Gedankenwelt eintauchen. Das verleiht dem Buch zusätzlichen Tiefgang und Dynamik.

Besonders begeistert bin ich wieder, wie schon bei „Der Riss“, vom Nachwort. In diesem wird der wahre Kern der Geschichte aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten etwas näher beleuchtet und eingeordnet. Sehr interessant.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings doch. Der Schluss des Buches selbst, hat mir nicht so gut gefallen. Aber letztlich ist das meine persönliche Meinung. Der Autor wollte hier einen anderen Weg als den klassischen Epilog gehen. Trotz allem war mir das alles etwas zu knapp und in der Form subjektiv nicht das, was ich mir für das Buch gewünscht hätte. Zudem war am Ende noch ein Fehler in der Geschichte enthalten, den ich hier nicht näher ausführen möchte, um nicht zu spoilern. Sehr schade, da das den Gesamteindruck etwas trübt.

Fazit:
Wer sich einen Wissenschafts-Thriller erwartet, ist hier falsch. Thilo Winter versteht es allerdings, wissenschaftliche Fakten mit Fiktion zu vermischen und daraus eine spannende, etwas übertrieben actionreiche Geschichte zu erschaffen. Mir persönlich gefällt das sehr gut und ich denke, dass Fans von actiongeladenen Storys und Filmen hier voll auf Ihre Kosten kommen 😊 So wie ich 😊 Aber auch normale Thrillerfans, die kein Problem mit der einen oder anderen Übertreibung haben, werden sehr viel Lesefreude mit diesem Buch haben. Ich selbst konnte es kaum auf die Seite legen.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Phyllida ermittelt wieder – auf einem Mord Festival!

Der Cocktailmörderclub
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„Der Cocktailmörderclub“ ist der zweite Band rund um Agatha Christies clevere Haushälterin und Hobby-Detektivin Phyllida Bright. Sie hat auch dieses Mal wieder allerhand zu ermitteln, zu kombinieren und ...

„Der Cocktailmörderclub“ ist der zweite Band rund um Agatha Christies clevere Haushälterin und Hobby-Detektivin Phyllida Bright. Sie hat auch dieses Mal wieder allerhand zu ermitteln, zu kombinieren und rumzuschnüffeln.

Um was geht es?
In Listleigh findet ein Mord Festival statt, eine mehrtägige Wohltätigkeitsveranstaltung die federführend von Agatha Christies Haushälterin Phyllida Bright organisiert wird. Höhepunkt des Festivals soll die Verkündung des Gewinners eines Kurzgeschichten-Wettbewerbs sein. Der Preis: eine internationale Veröffentlichung als Krimiautor. Die Jury: Niemand geringeres als die Mitglieder des berühmten Detection Club unter Vorsitz von Agatha Christie. Natürlich kochen bei den teilnehmenden Hobby-Krimiautoren die Emotionen hoch. Plötzlich geschieht am ersten Abend auf dem Cocktailempfang ein Mord. Phyllida muss ihre kleinen grauen Zellen ganz schön anstrengen, um diesen rätselhaften Fall zu lösen.

Phyllida, die clevere, neugierige, sehr zielstrebige und fleißige Haushälterin von Agatha Christie ermittelt in gewohnter Hercule Poirot Marnier. Wer sie bereits in Band 1 „Die Dreitagemordgesellschaft“ kennen und lieben gelernt hat, wird auch hier voll auf seine Kosten kommen. Unkonventionell, selbstbewusst und immer eine passende Antwort auf den Lippen ermittelt sie sich durch den Fall. Natürlich dürfen auch die witzigen Wortgefechte mit dem Chauffeur Bradford nicht fehlen. Der konservative Butler Dobble ist in diesem Band nicht so stark vertreten wie in Band 1, aber wir und auch Phyllida, lernen ihn dafür von einer menschlicheren Seite kennen. Und dann ist da natürlich noch die liebenswerte Agatha Christie, mit ihren Notizbüchern und Stiften, immer auf der Jagd nach neuen Ideen. Wir erleben ein Wiedersehen mit dem Personal von Mallowan Hall, Inspector Cork und Constable Greensticks sowie dem einen oder anderen bekannten und unbekannten Einwohner. Für Leser, die den ersten Band kennen, ist es ein bißchen wie das Treffen alter Freunde.

Die Story ist gut konstruiert. Bis zuletzt rätselt man mit, hat mal diesen mal jenen Verdächtigen, um zum Schluss doch überrascht zu werden. Die Tat ausgerechnet auf einem Mord Festival stattfinden zu lassen mit dieser Menge an erfolgreichen, aber auch Amateur-Krimiautoren, die allesamt ihre eigenen Theorien haben, ist einfach herrlich. Die Spuren sind clever gelegt und führen einen letztlich zu einer plausiblen, wenn auch unerwarteten Lösung. Das Buch selbst liest sich insgesamt gut. Im ersten Drittel des Buches hat „Der Cocktailmörderclub“ im Vergleich zu „Die Dreitagemordgesellschaft“ ein paar Längen, da sich hier die Ermittlungsarbeit erst mal ausschließlich auf Zeugenbefragungen beschränkt. Doch der Leser wird dafür umso mehr im Rest des Buches „entschädigt“, wenn sich Phyllida in die rasante, nicht immer ungefährliche Ermittlungsarbeit stürzt. Ein rundum gelungener Lesespaß im Stil einer Agatha Christie.

Fazit:
Wer klassische Who-done-it-Geschichten liebt, gerne seine kleinen grauen Zellen beim Miträtseln anstrengt und nette verschrobene Charaktere schätzt, wird diesen Krimi lieben. Insbesondere Agatha Christie Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Für hartgesottene Thrillerfans, oder Leser von actiongeladenen Krimis ist das Buch weniger geeignet.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?

Rotkäppchen lügt
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„Rotkäppchen lügt“ ist der Auftakt der spannenden Thriller-Trilogie von Elias Haller. Bestialisch und nichts für schwache Nerven.

Um was geht es?
Nora Rothmann ist Sonderermittlerin beim LKA und untersucht ...

„Rotkäppchen lügt“ ist der Auftakt der spannenden Thriller-Trilogie von Elias Haller. Bestialisch und nichts für schwache Nerven.

Um was geht es?
Nora Rothmann ist Sonderermittlerin beim LKA und untersucht Dienstvergehen ihrer Kollegen. Ihr aktueller Fall geht in die obersten Reihen. Sie muss gegen den pensionierten LKA-Präsidenten Bechstein ermitteln. Dieser begeht vor Noras Augen Selbstmord, ohne dass sie eine Chance hat, das zu verhindern. Gleichzeitig beginnt ein böser Wolf in Berlin eine blutige Mordserie. Sein Vorbild scheint das ursprüngliche Rotkäppchen-Märchen zu sein, das die Basis für das gleichnamige Grimm-Märchen bildet. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Selbstmord und der Mordserie? Und welche Rolle spielt dabei Nora und ihre Vergangenheit?

Im Verlauf der Geschichte lernen wir eine Vielzahl von Personen während unterschiedlicher Handlungsstränge kennen. Im Zentrum der Story steht Nora Rothmann, toughe und empathielose Ermittlerin, die hartnäckig ihre Ziele verfolgt. Traumatisiert von ihrer eigenen Vergangenheit gerät sie im Rahmen der Mordserie in einen Strudel aus Gewalt, der mit einem Erlebnis in ihrer eigenen Jugend zusammenzuhängen scheint. Ein weiterer Protagonist ist der Leiter der Mordkommission, Konrad König, ein engagierter Ermittler, der möglichst schnell die bestialische Mordserie aufklären möchte. Doch Nora entzieht sich ihm auch als Zeugin, was seine „Puzzlearbeit“ nicht gerade erleichtert. Viele weitere Personen spielen in dem Buch eine Rolle, deren Beschreibung an dieser Stelle zu weit führt. Aber alle Charaktere sind sehr unterschiedlich, mit Ecken und Kanten und verschiedenen Interessen. Das macht es spannend, die weiteren Entwicklungen der Figuren und der Beziehungen untereinander zu beobachten.

Die Vielzahl der Personen und der damit verbundenen Handlungsstränge, zwischen denen zunächst kein Zusammenhang zu bestehen scheint, macht das Buch anfangs anstrengend zu lesen. Man muss sich konzentrieren und bei der Sache bleiben, da diese Handlungen später alle relevant werden. Nach und nach werden die Personen und Handlungen miteinander logisch verknüpft und es entspinnt sich daraus eine runde, spannende und vielschichtige Geschichte. Die vielen kurzen Kapitel, geordnet nach den einzelnen Handlungssträngen geben Struktur und machen das Buch unglaublich rasant. Immer passiert irgendwo etwas. Das Buch ist sehr anschaulich geschrieben. Das bedeutet aber auch, dass die bestialischen Morde sehr grafisch beschrieben werden. Wer damit Probleme hat, sollte wirklich die Finger von dem Buch lassen. Denn das ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Noch ein Hinweis: „Rotkäppchen lügt“ ist der Auftakt der Grimm-Trilogie. Es bleiben am Ende sehr viele offene Fragen und nur wenig wird wirklich aufgeklärt. Mich persönlich stört das nicht, da ich mich auf alle drei Bücher freue. Aber wer nicht mit vielen offenen Fragen am Ende umgehen kann, sollte besser die Finger von diesem Buch lassen, sonst ist die Enttäuschung zu groß.

Fazit:
Das Buch ist für alle Thriller- und Horrorfans bestens geeignet. Allerdings ist „Rotkäppchen lügt“ nichts für zartbesaitete Gemüter, da die Beschreibungen der bestialischen Morde sehr grafisch sind. Ebenso ist dieses Buch nicht dazu geeignet, Stand-alone gelesen zu werden, da am Ende viele Fragen offenbleiben. Es handelt sich um eine Trilogie, deren Handlung bewusst auf drei Bände aufgeteilt ist und erfordert, dass man für ein befriedigendes Leseerlebnis alle drei Bände liest.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Mysteriöse Selbstmorde oder steckt doch mehr dahinter?

Totenlichter
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„Totenlichter“ ist der zweite spannungsgeladene Thriller von Aaron Sander mit LKA-Ermittler Jan Nygård in der Hauptrolle – mysteriös und unvorhersehbar bis zum Schluss.

Um was geht es?
Die Polizeipsychologin ...

„Totenlichter“ ist der zweite spannungsgeladene Thriller von Aaron Sander mit LKA-Ermittler Jan Nygård in der Hauptrolle – mysteriös und unvorhersehbar bis zum Schluss.

Um was geht es?
Die Polizeipsychologin Anna Wasmuth zieht in ihre neue Wohnung. Gleich in der ersten Nacht überrascht sie einen Einbrecher. Doch dieser nimmt nichts mit, sondern lässt etwas da – eine Todesanzeige. In Panik ruft sie ihren Freund Jan Nygård an. Dieser ermittelt zunächst inoffiziell. Die Todesanzeige stammt von einer Selbstmörderin. Doch war der Selbstmord wirklich freiwillig? Oder wurde sie unter Drogeneinfluss dazu genötigt? Dann wird ein weiterer mysteriöser Selbstmord entdeckt …

Der LKA-Ermittler Jan Nygård ist der Protagonist dieser Reihe. Er hat ein Problem mit Autoritäten, sieht Regeln eher als Ratschläge, ist aufbrausend und geht gerne mit dem Kopf durch die Wand. Durch eine schwere Kindheit und familiäre Schicksalsschläge gezeichnet, kämpft er fortlaufend gegen seine inneren Dämonen an. Ich persönlich mag diese nicht-regeltreuen, seelisch angegriffenen Ermittlertypen sehr, da sie zwar das Ziel im Blick haben, aber trotzdem einfach menschlicher agieren als viele andere glatt geschliffene Charaktere. Polizeipsychologin Anna Wasmuth, aus reichem Elternhaus stammend und manchmal etwas naiv, bildet den weiblichen Teil des „Ermittlungsduos“. Sie will unbedingt ihren Teil zu den Ermittlungen beitragen, vergisst aber gerne mal die Gefahr, in die sie sich begibt. Das macht Jan wahnsinnig, sodass ein interessantes Spannungsfeld zwischen den Beiden entsteht.

Die Story selbst liest sich flüssig und ist von Anfang an spannend. Man hat schnell eigene Verdächtige und denkt sich doch immer die ganze Zeit, dass es nicht so einfach sein kann. Deswegen fiebert man auch mit dem neu auserkorenen „Opfer“ mit und hofft, dass die Ermittler rechtzeitig den Fall rund um die mysteriöse Selbstmordserie lösen. Nach und nach werden die überraschenden Hintergründe und das ungewöhnliche Motiv des Täters enthüllt. Ein Buch, das jeden Leser zum Miträtseln und Spekulieren einlädt.

Fazit:
Wer gerne intelligent konstruierte Thriller mit dem einen oder anderen Überraschungsmoment liest, ist hier genau richtig aufgehoben. Ich persönlich empfehle, zunächst den ersten Band der Reihe – „Schmerzwinter“ – zu lesen. Ich selbst habe es nicht, glaube aber, dass es das Verhalten von Jan Nygård in der einen oder anderen Situation verständlicher macht. Wer lieber regeltreue Ermittler und detektivische Spurensuche mag, ist bei „Totenlichter“ nicht ganz so gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Actiongeladener Thriller mit Kirchenbezug, Mafia und mehr

Der achte Kreis (Ishikli-Caner-Serie 1)
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„Der 8. Kreis“ ist der actiongeladene Auftakt der Ishikli-Caner-Thrillerreihe von Philipp Gravenbach. Den Leser erwartet ein spannender Mix aus Mafia, Geheimdiensten und auch der Vatikan mischt gehörig ...

„Der 8. Kreis“ ist der actiongeladene Auftakt der Ishikli-Caner-Thrillerreihe von Philipp Gravenbach. Den Leser erwartet ein spannender Mix aus Mafia, Geheimdiensten und auch der Vatikan mischt gehörig mit. Ein Hauch von Dan Brown und James Bond inklusive.

Um was geht es?
Die junge, schwangere Türkin Selin Sançar wird ermordet und das Verbrechen als Ehrenmord durch ihren Bruder Eymen Sançar, dem zukünftigen Schwiegersohn des türkischen Präsidenten, getarnt. Doch in Wirklichkeit steckt etwas anderes dahinter. Der Vatikan hat diesen Mord beauftragt, um an brisante Daten auf einem Datenträger zu kommen. Denn der Vatikan, allen voran der Kardinal Stefano di Malatesta, möchte die katholische Kirche um jeden Preis zu alter Stärke zurückführen. Dafür geht er auch über Leichen. Und so entführt er auch den Bruder von Ishikli Caner, einer Agentin und Auftragsmörderin der türkischen Mafia, um sie zur Mitarbeit zu „bewegen“. Kann der MAD, allen voran Ishiklis Freund Peter Roth und seine Partnerin Julia Freudensprung, Ishikli helfen und den Vatikan aufhalten?

Ishikli Caner ist die Protagonistin dieser Reihe. Traumatisiert durch schlimme Erfahrungen in ihrer Kindheit und während ihrer Ausbildung bei den „Grauen Wölfen“, der türkischen Mafia, hofft sie auf Ausstieg und ein besseres Leben. Doch das ist leider gar nicht so einfach und wir verfolgen gespannt, wie sie versucht, trotz aller Widrigkeiten ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und gleichzeitig als Spielball alle Aufträge zu erfüllen. Dabei bewegt sie sich oft geschickt in den Grauzonen ihrer „Auftraggeber“. Peter Roth, ihr guter Freund, ist unser zweiter Protagonist. Ehemals gefeiert Soldat und Journalist schlägt er sich mittlerweile mehr schlecht als recht als Privatdetektiv durch, bis der MAD ihn rekrutiert, um gemeinsam mit der entlassenen Ex-Polizistin Julia Freudensprung in diesem verworrenen Spiel mitzumischen. Da sind unkonventionelle Methoden und Entscheidungen vorprogrammiert.

Die Story selbst ist toll geschrieben und von Anfang an spannend. Trotz der vielen beteiligten Personen und Gruppierungen – türkische Mafia, Vatikan, MAD, CII – und der unterschiedlichen Motive und Hintergründe verliert man als Leser nie den Überblick. Actiongeladene Szenen in Deutschland und Italien lassen beim Leser ein James-Bond-Feeling gemischt mit Dan Browns „Illuminati“ aufkommen. Da muss es für mich als Leser auch nicht immer ganz realistisch zugehen. Hauptsache Spannung ist garantiert. Mir hat das Buch auf jeden Fall viele Stunden Lesespaß geboten.

Fazit:
Wer actionreiche Thriller liebt, James Bond toll findet, Dan Browns „Illuminati“ verschlungen hat und „Agentengeschichten“ schätzt, wird auch bei diesem Buch voll auf seine Kosten kommen. Wer allerdings Realismus in Krimis und Thrillern oder detektivische Aufklärungsarbeit bevorzugt, sollte lieber die Finger davon lassen.

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