Depressionen hautnah erleben.
Niemand verschwindet einfach soElyria verschwindet aus ihrem Leben in New York und flieht nach Neuseeland. In Neuseeland hat sie ein klares Ziel vor Augen: .ihren alten Bekannten Werner aufsuchen und bei ihm für eine Weile einen Unterschlupf ...
Elyria verschwindet aus ihrem Leben in New York und flieht nach Neuseeland. In Neuseeland hat sie ein klares Ziel vor Augen: .ihren alten Bekannten Werner aufsuchen und bei ihm für eine Weile einen Unterschlupf finden. Elyria macht einen Trip durch Neuseeland, der Erinnerungen an vergangene Zeiten hochkommen lässt und sie fast vollkommen einnehmen.
„Niemand verschwindet einfach so“ von Catherine Lacey ist ein deprimierender und pessimistischer Roman. Man taucht in die Gedankenwelt der Protagonistin, die deutlich an Depressionen leidet, die ihr ganzes Leben in schwarze Farbe tauchen lassen. Im Buch wird ihre Reise durch Neuseeland beschrieben und ihre Erinnerungen an Ereignisse, die sie geprägt haben. Anfangs wird wenig preisgegeben, warum Elyria den radikalen Schritt unternommen hat. Man hat einen Grund am Buch dran zu bleiben, wenn man herausfinden möchte, was in Elyria´s Leben vorgefallen ist.
Als ihr Fassade langsam zu bröckeln beginnt und man immer mehr in ihr früheres Leben eintaucht, erkennt man, warum ihr vergangenes Leben einfach zu viel wurde. Man kann es aber lediglich erahnen, denn die Autorin gibt keine genaue Auskunft.
Der innere Konflikt von Elyria ist eine schwere Kost. Man möchte Elyria am liebsten packen und wach rütteln. Doch so einfach ist es bei einer Person mit Depressionen nicht. Ich finde, die Autorin gibt einen guten Einblick in eine depressive Person. Es ist oft verwirrend, widersprüchlich und undurchdringlich. Es ist die schwere depressive und drückende Stimmung, die sicher nicht leicht zu lesen ist und nicht für jedermann geeignet ist. Obwohl das Geschichte in nur 265 Seiten niedergeschrieben ist, kämpfte ich mit den letzten 50 Seiten, da es zu langwierig und wenig progressiv war.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich sofort einnehmen. Sie beschreibt Elyria´s Gefühle sehr deutlich, gibt eine genaue Gedankenwelt wieder und benutzt häufig Metaphern.
Die Gespräche der Personen sind in diesem Buch nur kursiv dargestellt und nicht wie üblich in einer direkten Rede. In diesem Fall würde ich die Leseprobe empfehlen, um zu sehen, ob der Schreibstil und die Art der Rede zusagt.
Fazit
Der Roman ist sicher nicht leicht zu lesen, aber dahinter verbirgt sich eine einzigartige Geschichte, die durch die depressive Stimme der Protagonistin lebt. Wer an dem Buch Interesse hat, sollte vorher die Leseprobe lesen, um zu sehen, ob das Buch den Vorstellungen entspricht.