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Veröffentlicht am 02.11.2023

Eine tolle Sammlung von Short Adventures

Warrior Cats - Wege zum SchattenClan
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Rotschweifs Schuld

In der Hauptreihe erfährt man leider nicht viel von Rotschweif, dem engen Vertrauten und Stellvertreter von Blaustern aus dem DonnerClan. Schon im allerersten Band der gesamten Reihe ...

Rotschweifs Schuld

In der Hauptreihe erfährt man leider nicht viel von Rotschweif, dem engen Vertrauten und Stellvertreter von Blaustern aus dem DonnerClan. Schon im allerersten Band der gesamten Reihe stirbt Rotschweif – direkt am Anfang. Im Laufe der ersten Staffel stellt sich heraus, dass es Tigerkralle war, der Rotschweif ermordet hat. Wie genau es dazu kam, erfährt man in diesem Short Adventure.

Rotschweif war mir als Charakter von vornherein sympathisch. Er ist ein junger, aufgeweckter Schüler namens Rotpfote, als er seinen ersten Auftritt hat. Unerfahren wie er ist, kommt es dazu, dass Tigerkralle ihm auf einer Patrouille das Leben rettet. Rotpfote ist völlig eingenommen von dem Gedanken, dass er Tigerkralle sein Leben verdankt und schwört sich, diese Schuld eines Tages zu begleichen.

Die Entwicklung Rotschweifs, Tigerkralle zunächst zu bewundern, dann jedoch langsam herauszufinden, dass Tigerkralle möglicherweise nicht der loyale und ehrliche Krieger ist, der er zu sein vorgibt, wurde meines Erachtens wirklich großartig dargestellt. Ich mochte es sehr, dass Rotschweif sich vom jungen, verängstigten Schüler zu einem selbstbewussten Krieger entwickelt hat, ohne dass diese Entwicklung an irgendeiner Stelle unschlüssig rüberkam.

Natürlich weiß man durch die erste Staffel bereits, wie Rotschweifs Leben endet, doch der Spannungsbogen dieses Short Adventures beruht eher auf dem Weg dorthin als auf dem letztendlichen Höhepunkt in der Schlacht gegen den FlussClan, in der Rotschweif getötet wird.



Bernsteinpelz‘ Clan

Anders als im Klappentext beschrieben, geht es in diesem Short Adventure nicht primär darum, dass Bernsteinpelz in der sechsten Staffel als Stellvertreterin zurücktritt. Vielmehr stürzen mehrere Probleme auf Bernsteinpelz ein, da ihr Clan wenig Vertrauen in sie hat, seit ihr Gefährte Eschenkralle – ehemals Eschenstern – als Anführer zurückgetreten ist. Hinzu kommt auch noch, dass ihr Sohn Tigerstern jetzt mit Taubenflug zusammen ist, die nun dem SchattenClan beigetreten ist; was Bernsteinpelz nicht sonderlich gutheißt.

Überraschend für mich war vor allem die Abneigung, die Bernsteinpelz zu Anfang der Geschichte gegen Taubenflug hat. Hundertprozentig schlüssig fand ich die Erklärung dafür auch nicht, obschon ich die Hauptaussage durchaus verstehe: dass es etwas anderes ist, wenn man seinen eigenen Clan verlässt, weil man sich dort nicht mehr wohlfühlt – so wie Bernsteinpelz damals – als wenn man seinen Clan verlässt, um mit der Liebe seines Lebens zusammen sein zu können – wie Taubenflug es getan hat. Meines Erachtens hätte Bernsteinpelz trotz dieser Erklärung etwas mehr Empathie für Taubenflug aufbringen können, denn schließlich weiß sie aus erster Hand, wie es ist, den Clan seiner Geburt hinter sich zu lassen.

Auch Schattenjunges – der Sohn von Taubenflug und Tigerstern – spielt in der Geschichte eine große Rolle, denn niemand weiß, was es mit seinen merkwürdigen Visionen und Anfällen auf sich hat. Da der SternenClan nicht helfen kann, reisen Bernsteinpelz, Taubenflug und Schattenjunges gemeinsam zum Stamm des eilenden Wassers, um dort Antworten zu finden.

Auf dieser Reise kommen sich Bernsteinpelz und Taubenflug auch endlich näher, und Bernsteinpelz überwindet ihre anfängliche Abneigung gegenüber der Gefährtin ihres Sohnes. Es war schön, im Stamm bekannte Charaktere wiederzutreffen und zu erfahren, wie es ihnen in der Zwischenzeit seit ihrem letzten Auftritt in den Büchern ergangen ist. Auch Bernsteinpelz macht im Laufe dieses Short Adventures eine große Entwicklung durch, und auch wenn ich am Anfang eine Kleinigkeit zu meckern hatte, hat mir das Lesen doch ziemlich gut gefallen.



Schattensterns Leben

In diesem Short Adventure geht es um Schattenstern, die Gründerin und damit erste Anführerin des SchattenClans und darum, wie sie ihre letzten Leben verloren hat. Die Geschichte spielt zeitlich nach der fünften Staffel.

Von allen Clan-Gründern war mir Schattenstern immer am liebsten. Ich mochte sie schon, als sie und die anderen Katzen der Berge aufgebrochen sind, um ein neues Territorium zu finden – als sie noch Großer Schatten hieß. Auch in dieser Geschichte konnte ich wieder stark mit ihr sympathisieren, auch wenn ich einige ihrer Entscheidungen nicht unbedingt gutheißen würde. Nichtsdestotrotz fand ich sie ihrem Charakter entsprechend und damit nachvollziehbar.

Als Schattenstern ein Leben verliert, ist ihr selbst relativ schnell klar, dass dahinter eine andere Katze steckt – eine, die sie schon ihr ganzes Leben lang kennt, noch aus der Zeit in den Bergen. Also begibt sie sich auf die heimliche Jagd nach dieser Katze.

Von den drei Short Adventures in diesem Sammelband ist „Schattensterns Leben“ mit Abstand der spannendste, weil es eben nicht ausschließlich um die charakterliche Entwicklung der Protagonistin geht, sondern auch um Action-Szenen, Intrigen und Freundschaft. Es ist wie eine kleine Schnitzeljagd nach Regeln der Warrior Cats.

Das Ende fand ich total gut gewählt. Tragisch, ohne Frage, aber mit einer enorm wichtigen Message, die ich hier jedoch nicht erläutern werde, weil das zu viel vorweggreifen würde. Mich hat dieses Short Adventure auf jeden Fall auf allen Ebenen abgeholt.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Sehr empfehlenswert!

Frau Holles Labyrinth
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Das erste, was mich so richtig in den Bann der Geschichte gerissen hat, war die Atmosphäre. Das Setting in dieser merkwürdigen Welt unter dem Brunnen ist so düster, gefährlich und irgendwie verschwommen, ...

Das erste, was mich so richtig in den Bann der Geschichte gerissen hat, war die Atmosphäre. Das Setting in dieser merkwürdigen Welt unter dem Brunnen ist so düster, gefährlich und irgendwie verschwommen, dass sich das Lesen genauso angefühlt hat. Der Schreibstil von Stefanie Lasthaus macht es einem wirklich einfach, sofort abzutauchen. Auch, wenn ich mich beim Lesen zugegebenermaßen wie im Rausch befunden habe. Jetzt nicht im wörtlichen Sinn, aber so fühlte es sich einfach an, das Buch zu lesen. Keine Ahnung, wie ich das anders beschreiben könnte.

Durch die Umgebungsbeschreibungen konnte ich mir während des Lesens genau vorstellen, wie die Welt aussieht, in der Mary sich nach dem Sturz in den Brunnen plötzlich wiederfindet. Das Setting ist ohnehin super gestaltet; schon in Marys „normaler“ Welt wirkt das Haus ihrer Tante sowie der dazugehörigen Garten total mystisch und geheimnisvoll. Man weiß einfach sofort, dass bald etwas Ungutes passieren wird.

Mary ist eine wirklich fantastische Protagonistin. Ich liebe ihren schwarzen Humor und ihre pessimistische Art und dass sie eigentlich immer ihr eigenes Ding durchzieht. So oft musste ich bei einigen Äußerungen ihrerseits grinsen! Die eher problembehaftete Beziehung zu ihrer Familie macht Mary logischerweise auch noch zu schaffen, doch in dieser dunklen Welt ohne Sonne, in der sie landet, bleibt nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Stattdessen trifft sie auf allerlei merkwürdige Menschen, die ihr verbieten, laut über Erinnerungen zu sprechen und die nichts von ihr wissen wollen als ihren Namen.

Wie genau das alles jetzt mit Frau Holle und dem Märchen zusammenhängt, kann ich hier gar nicht näher erläutern, ohne einen sehr wichtigen Teil des Plots zu spoilern. Wenn euch also diese Art von Geschichte bzw. der Klappentext zusagt, dann lest das Buch selbst; glaubt mir, ihr werdet nicht enttäuscht sein!

Der einzige kleine Kritikpunkt meinerseits ist die Auflösung, wer hinter der sogenannten Eminenz steckt. Denn diesen Twist habe ich so bereits erwartet; von vornherein dachte ich mir, um wen es sich bei dieser mysteriösen Gestalt handelt. Und tada! Recht behalten habe ich. An dieser Stelle war es mir dann also ein klitzekleines Bisschen zu vorhersehbar.

Ansonsten habe ich wirklich nichts an diesem Buch auszusetzen. Auch wenn das Ende zugegebenermaßen wirklich extrem fies ist. Also ich wäre als Autorin glaube ich nicht in der Lage gewesen, meine Leserinnen mit so einem Plottwist zurückzulassen! So gibt es eben kein Happy End, was mich persönlich ja auf einen Folgeband hoffen lässt … ich befürchte allerdings schon fast, dass es bei diesem Einzelband bleiben wird.


Fazit

„Frau Holles Labyrinth“ ist meines Erachtens ein wirklich tolles und empfehlenswertes Buch! Es besticht durch seine Atmosphäre, die sich sofort auf die Leser
innen überträgt, und macht auch sonst so gut wie alles richtig. Ein Pageturner, den ich wirklich nicht aus der Hand legen konnte!

Veröffentlicht am 02.11.2023

Super Worldbuilding!

Knochen & Dampf
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Der Schreibstil von Jasmin lässt sich meines Erachtens sehr leicht und flüssig lesen. Es gibt keine unnötig langen Ausschweifungen und trotzdem erhält man einen guten Eindruck der steampunkigen Umgebung. ...

Der Schreibstil von Jasmin lässt sich meines Erachtens sehr leicht und flüssig lesen. Es gibt keine unnötig langen Ausschweifungen und trotzdem erhält man einen guten Eindruck der steampunkigen Umgebung. Dementsprechend ist auch die Atmosphäre in diesem Buch eine ganz besondere; es fiel mir zu keinem Zeit schwer, mir die Dampfmaschinen und Automobile rund um das Geschehen vorzustellen.

Des Weiteren haucht Jasmin mit ihrer Art, Worte aufs Papier zu bringen, allen Figuren ein individuelles Leben ein. Jeder einzelne Charakter hat eine eigene Persönlichkeit mit Stärken und Schwächen, wodurch ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Sie wirkten auch nicht übertrieben, sondern authentisch und menschlich.

Wo wir schon einmal bei den Charakteren sind, mache ich doch gleich damit weiter. Da wäre zum einen natürlich Mary Parker, unsere Protagonistin. Sie ist Privatermittlerin und hat früher in der Armee als General gedient. Mary ist eine sehr starke Persönlichkeit, die sicherlich eine Vorbildfunktion darstellt. Mit ihrer sorgfältigen und manchmal auch grimmigen Art fand ich sie sofort sympathisch.

Ebenso erging es mir mit Max – einem jungen Mann, der nach seinem abgeschlossenen Studium ein eigenes Labor eröffnet hat und nur darauf wartet, einen großen Auftrag an Land zu ziehen; in etwa so wie der, mit dem Mary ihn aufsucht, wobei er sicherlich nicht mit dieser Größenordnung gerechnet hätte. Wo Mary seriös erscheint, ist Max oftmals ein wenig zu begeistert. Er strotzt nur so vor Enthusiasmus und ist so energiegeladen, dass ich manchmal ganz schön Mitleid mit Mary bekommen habe. Nichtsdestotrotz ist er einfach nur liebenswürdig und erledigt seine Arbeit gewissenhafter, als es manch anderer womöglich getan hätte.

Doch auch die anderen Charaktere, die im Vergleich zu Mary und Max eine eher untergeordnete Rolle spielen, waren toll ausgearbeitet. Der Kaiser wirkt auf der einen Seite sehr human und aufrichtig, auch wenn er auf der anderen Seite so patriotisch ist, dass er die Mauer rund um das Deutsche Autonome Territorium verteidigt, wo er nur kann. Was als Kaiser sicherlich auch sein Job ist, andererseits ist er ein Herrscher, der nicht unbedingt liberal eingestellt ist.

Aber kommen wir zur Handlung. Diese ähnelt im Grundaufbau einem klassischen Detektiv-Krimi. Klar, schließlich ist Mary Parker ja auch genau in dieser Funktion zum Kaiser gerufen worden. Nachdem die Identität der Leiche zweifelsohne nachgewiesen war, fingen die eigentlichen Ermittlungen an. Jasmin ist dabei sehr geschickt vorgegangen, indem sie die Leser*innen bis zum Schluss miträtseln lässt. Es gibt falsche Fährten und heiße Spuren, denen Mary und Max folgen und die letztendlich zu nur der Person führen, die für den Mord verantwortlich ist.

Die Suche nach dem Täter war spannend und mitreißend, sodass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Mein einziger kleiner Kritikpunkt bleibt die Auflösung, weil ich die Identität des Täters bereits erahnen konnte. Dennoch blieben mir selbst die Motive dieser Person verborgen, was am Ende noch mal für das ein oder andere Überraschungsmoment gesorgt hat.


Fazit

„Knochen & Dampf“ ist ohne Zweifel ein wirklich toller Steampunk-Krimi, der nicht nur durch die Ausarbeitung der Charaktere besticht, sondern auch durch das Worldbuilding in einem alternativen 19. Jahrhundert sowie die klassischen Detektiv-Ermittlungen. Nur die Auflösung habe ich in Ansätzen bereits in der Art erahnt, weshalb es einen winzig-kleinen Punktabzug gibt.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Eine tolle Fortsetzung

Achtsam morden am Rande der Welt
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Karsten Dusses „Achtsam morden“-Reihe ist eine ganz untypische Thriller-Reihe. Die Bücher sind spannend, ohne Frage, aber sie sind auch entschleunigt und geprägt von der Achtsamkeits-Lehre, der sich der ...

Karsten Dusses „Achtsam morden“-Reihe ist eine ganz untypische Thriller-Reihe. Die Bücher sind spannend, ohne Frage, aber sie sind auch entschleunigt und geprägt von der Achtsamkeits-Lehre, der sich der Protagonist Björn Diemel selbst immer aufs Neue unterzieht. So bietet auch der dritte Teil einige sehr erfrischende Lesestunden, die man im Gedächtnis behalten wird.

Spätestens nach Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ dürfte der Jakobsweg den meisten buchbegeisterten und kulturell interessierten Menschen bekannt sein. Auf diesen begibt sich auch Björn Diemel in „Achtsam morden am Rande der Welt“. Der Titel spielt übrigens noch eine wichtige Rolle, nicht nur bezüglich des Mordens …

Mit viel Wortwitz und besonders schwarzem Galgenhumor zeigt der Autor hier ein Geschehen auf, das sich einzig und allein dadurch so dramatisch weiterentwickelt, weil Björn in einer einzigen Situation nicht mit Achtsamkeit gehandelt hat. Ein kurzer Bruch seines gewöhnlichen Musters, und schon steht sein Leben auf dem Kopf und wird auch noch von einem Mörder bedroht, der ihn bis auf den Jakobsweg verfolgt. Logischerweise zieht Björn sofort eine achtsame Konsequenz daraus und beschließt, seine Pläne nicht durch diesen fremden Attentäter durcheinanderbringen zu lassen. Er setzt seine Pilgerreise fort und verliert dabei nicht nur durch fremde Hände mehrere Pilgerbekanntschaften.

Schnell ist klar – sowohl für die Leserinnen als auch für Björn -, dass es sich bei dem Attentäter um ein Mitglied der chinesischen Mafia handelt, denn mit dieser hat er sich aus Unachtsamkeit zuvor angelegt. Und dann ist da auch noch Heiko, der neue Liebhaber seiner Ex-Frau Katharina. Der eigentlich gar nicht Heiko heißt und ein ehemaliger Mandant von Björn ist. Doch das weiß Katharina natürlich nicht. Als hätte Björn nicht schon genug Probleme.

Der rote Faden ist deutlich erkennbar und folgt Björns Reise den Jakobsweg entlang. Auf jeden Streckenabschnitt tun sich neue Probleme für Björn auf, die man als Leser
in ebenfalls lösen möchte. Des Weiteren überzeugt das Buch durch mehrere Twists, die klug eingebaut wurden und so völlig unerwartet einschlagen. Und dann erst dieses Ende! So einen riesigen Plottwist hätte ich nicht mehr erwartet. Umso mehr freue ich mich nun auf den vierten Teil, um zu erfahren, wie es mit Björn und den am Ende beteiligten Personen weitergeht.

Leider blieb für mich die Spannung im Mittelteil etwas zurück. Die Geschichte hat sich nicht gezogen, das nicht. Aber etwas hat gefehlt. Doch danach ging es entschleunigt und gleichzeitig rasanter als erwartet weiter, weshalb mein Kritikpunkt nicht allzu stark ins Gewicht fällt.


Fazit

Mit „Achtsam morden am Rande der Welt“ hat Karsten Dusse eine tolle Fortsetzung geschaffen, die erneut durch schwarzen Humor und einen entschleunigten Thrill überzeugt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es im vierten Teil weitergehen wird.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Sehr überzeugend

Der Augenjäger
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„Der Augenjäger“ ist der direkte Nachfolger von „Der Augensammler“. Zwar sind die beiden Geschichten in sich abgeschlossen, jedoch bauen sie schon aufeinander auf und sollten deshalb auf jeden Fall – meiner ...

„Der Augenjäger“ ist der direkte Nachfolger von „Der Augensammler“. Zwar sind die beiden Geschichten in sich abgeschlossen, jedoch bauen sie schon aufeinander auf und sollten deshalb auf jeden Fall – meiner Empfehlung nach – in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Sonst würde einfach zu viel gespoilert werden, sodass es dann auch nicht mehr so spannend sein dürfte, „Der Augensammler“ zu lesen.

Die Charaktere sind dementsprechend in Teilen bereits aus „Der Augensammler“ bekannt. Erneut werden auch die Kapitel aus Alexander Zorbachs Sicht in der Ich-Form erzählt und alle anderen durch einen beobachtenden Erzähler. Ein großer Unterschied besteht jedoch darin, dass man nun auch mehr über die Vergangenheit der einzelnen Figuren erfährt. Insbesondere natürlich Alina und Alexander, die nach wie vor die Hauptcharaktere sind. So werden sie nicht langweilig und bleiben nicht auf dem gleichen „Level“ wie im vorherigen Teil. Stattdessen gewinnen sie an Tiefe und Hintergründen. Nichtsdestotrotz bin ich immer noch etwas skeptisch gegenüber Alinas „Gabe“ aufgestellt, die nicht so ganz dazupassen wollen, finde ich.

Typischerweise fügen sich die einzelnen kleinen Handlungsstränge zusammen zu einem großen, sodass dann auch der rote Faden mit dem Fortgang der Handlung immer stärker hervortritt. Die vielen Plottwists werfen einen gerade am Ende richtig um und haben mich völlig unerwartet erwischt.

Ein weiterer Pluspunkt ist auf jeden Fall die Darstellung des Augenjägers Dr. Suker. Seine Psychopathie wirkt so glaubwürdig in den Hintergründen und den Erlebnissen, die sie ausgelöst haben. So gewinnt die gesamte Geschichte eine große Menge Authentizität, was das Gelesene noch viel erschreckender macht!


Fazit

Auch „Der Augenjäger“ konnte mich wirklich überzeugen. Es ist ein wirklich spannendes und nervenaufreibendes Buch, das man jedoch nicht lesen sollte, wenn man „Der Augensammler“ noch nicht kennt und vorhat, es auch zu lesen.