Kieselglanz‘ Junge
Bevor man dieses Short Adventure liest, rate ich, zuvor neben der sechsten Staffel auch das Special Adventure „Habichtschwinges Reise“ gelesen zu haben, da es zeitlich eng damit verknüpft ist.
Die sechste Staffel handelt viel von den Geschwistern Zweigpfote (später Zweigast) und Veilchenpfote (später Veilchenglanz), die beide die Töchter des WolkenClan-Katers Habichtschwinge sind. Kieselglanz ist ihre Mutter, jedoch kurz nach der Geburt ihrer Töchter gestorben. Wie es dazu kam, dass Kieselglanz vom Rest ihres Clans getrennt wurde und warum sie sterben musste, erfährt man in diesem Short Adventure.
Kieselglanz ist mir aus „Habichtschwinges Reise“ noch als die freche, mutige Kätzin bekannt, die das ausspricht, was sie denkt. Diese Kätzin ist in dieser Geschichte etwas erwachsener geworden, sie erwartet jetzt Junge. Dennoch ist noch viel von ihrer sorglosen Persönlichkeit von früher zu spüren. Ganz so sorglos ist sie jedoch schon bald nicht mehr, als sie von einem Monster entführt wird und sich ganz auf sich allein gestellt wiederfindet, ohne die Hilfe ihrer Clan-Gefährten und ohne eine Idee, wie sie diese wiederfinden soll.
Kieselglanz‘ Schicksal hat mich in einigen Zügen stark an das von Graustreif (siehe Manga „Graustreif und Millie“) erinnert. Dennoch gibt es einige große Unterschiede, wobei die Parallelen doch schon etwas offensichtlich waren. Auf ihrer Suche nach ihren Clan-Gefährten wandert Kieselglanz durch die Gegend und trifft auf viele freundliche Gesichter, muss aber auch einige Gefahren überstehen. Schnell ist klar, wie sehr sie sich von Geburt an auf den Schutz einer Gemeinschaft verlassen hat.
Tatsächlich ging mir in diesem Short Adventure einiges zu schnell, was irgendwie schade ist, weil es so viel Potenzial hatte. Zu vieles war bereits klar, wenn man „Habichtschwinges Reise“ und die sechste Staffel schon gelesen hat, und wenig neue Informationen kamen dazu. Leider blieb mir auch Kieselglanz‘ Entwicklung ein wenig zu schwach, weil die ganze Geschichte sich hauptsächlich mit der Suche nach dem WolkenClan befasst hat und weniger mit Kieselglanz selbst.
Baums Wurzeln
Vor „Baums Wurzeln“ sollte man meines Erachtens bereits die sechste und die siebte Staffel der Warrior Cats gelesen haben, um zum Einen erst mal zu erfahren, wer Baum überhaupt ist und welche Rolle er in den Büchern spielt, und zum Anderen ein bisschen Hintergrundwissen zu den Schwestern zu bekommen, die in diesem Buch ebenfalls eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen. Schließlich ist Baum bei ihnen aufgewachsen.
Baums Lebensgeschichte fand ich sehr berührend. Ich konnte die ganze Zeit über mit ihm mitfühlen, und von Emotionen war eh alles dabei: Wut, Trauer, Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Angst. Hier gab es sehr viel mehr neue Entdeckungen als im Short Adventure über Kieselglanz.
Besonders mochte ich auch die Begegnung Baums mit Kieselglanz, die in diesem Short Adventure ausführlich beschrieben wird. Mir hat das wirklich enorm gut gefallen, dass die beiden sich treffen, wo doch Baum später der Gefährte von Veilchenglanz – Kieselglanz‘ Tochter – wird.
Auch, dass Baums Vater einige Auftritte bekommt, fand ich wirklich großartig. Wobei diese Sache leider keine allzu gute Wendung nimmt, aber das beschreibt noch mal mehr, wie hart Baums Leben tatsächlich war.
Der einzige Punkt, den ich anmerken möchte, ist der, dass man bis zum Schluss nicht wirklich erfährt, wie Baum es schafft, mit dem Land zu sprechen. Denn in Staffel 6 und 7 kann er das, doch kriegt er es im gesamten Short Adventure über ihn nicht hin. Auch, dass ihm gegen Ende hin nur ein einziger Geist erscheint und nie der seines besten Freundes aus Kindheitstagen, fand ich sehr schade.
Mottenflügels Geheimnis
Bevor man „Mottenflügels Geheimnis“ liest, rate ich dazu, auf jeden Fall die erste bis einschließlich vierte Staffel gelesen zu haben sowie den Manga „Tigerstern und Sasha“. Zeitlich beginnt „Mottenflügels Geheimnis“ nach der zweiten Staffel und erstreckt sich dann durch Zeitsprünge über mehrere Staffeln hinweg bis hin zum Ende der vierten Staffel.
Mottenflügel hat von Tigersterns Jungen – abgesehen von Kaulquappe – von allen am wenigsten Aufmerksamkeit in der gesamten Reihe bekommen. Ihre Verwandtschaft zu Tigerstern spielte bei ihr nie so eine große Rolle wie bei Brombeerkralle, Bernsteinpelz und natürlich Habichtfrost. Von daher war ich mehr als froh, auch mal eine Geschichte aus Mottenflügels Sicht lesen zu können.
Besonders gut fand ich die Tatsache, dass Habichtfrost am Anfang wirklich noch ein echt netter Kerl war, der alles für seine Schwester Mottenflügel gemacht hat. Die enge Verbindung zwischen den beiden war sehr gut zu spüren. Natürlich wusste ich schon, dass Habichtfrost sich am Ende als alles andere als gut herausstellt, aber umso interessanter war es, zu lesen, wie Mottenflügel diesen Prozess erlebt hat.
Auch Mottenflügels nicht vorhandener Glaube zum SternenClan spielt natürlich eine sehr große Rolle in dieser Geschichte, schließlich ist sie die erste bekannte Heilerkatze der Clans, die nicht an den SternenClan glaubt. Da vor allem die Tatsache, dass sie nach dem Kampf gegen den Wald der Finsternis immer noch nicht zum SternenClan betet, obwohl die Sternenkrieger ja am Ende aufgetaucht sind, um die Clans zu unterstützen, immer wieder für Stirnrunzeln bei mir gesorgt hat, hat mir hier die Erklärung dessen auch gut gefallen. Es gab mir noch mal einen anderen Blick, wie das Verhalten des SternenClans genauso gut wirken kann, wenn man sowieso schon an ihm zweifelt.
Von allen Short Adventures ist „Mottenflügels Geheimnis“ für mich eins der besten. Mottenflügel war mir zutiefst sympathisch und ihre Reaktionen waren für mich alle nachvollziehbar. Genau, wie ich es mir gewünscht habe.