Nicht meins
King's Legacy - Nur mit dirDa ich wie immer an einem guten Anfang für die Rezension hadere, fangen wir einfach wieder mal beim Schreibstil an. Amy Baxter ist auf jeden Fall nicht untalentiert, was das Schreiben angeht. Das Buch ...
Da ich wie immer an einem guten Anfang für die Rezension hadere, fangen wir einfach wieder mal beim Schreibstil an. Amy Baxter ist auf jeden Fall nicht untalentiert, was das Schreiben angeht. Das Buch ließ sich flüssig lesen, die Beschreibungen waren im richtigen Maß detailliert, und die Dialoge wirkten größtenteils realitätsnah und authentisch.
An manchen Stellen jedoch war die Wortwahl meines Erachtens nicht ganz passend. Wie auch im ersten Teil gibt es einige Sex-Szenen in diesem Buch, und ich persönlich finde es irgendwie merkwürdig, wenn aus der Sicht von ein und derselben Person erzählt wird, aber für das weibliche Geschlechtsorgan innerhalb eines Absatzes drei verschiedene Bezeichnungen genutzt werden. Es wirkte so, als wollte die Autorin unbedingt Wiederholungen vermeiden (was an und für sich ja nicht schlecht ist), aber leider hat das an diesen Stellen einfach eher gestört als geholfen.
Bezüglich der Protagonisten Chloe und Logan fiel es mir etwas schwer, mich mit ihnen anzufreunden. Im ersten Band mochte ich die beiden richtig gerne, sie waren mir sofort sympathisch. Seit ich jedoch „Nur mit Dir“ gelesen habe, kann ich den beiden leider nicht mehr allzu viel abgewinnen …
Bei Logan hat mich vor allem sein Verhalten bzw. seine Rechtfertigung fürs Fremdgehen gestört. Er ist davon überzeugt, dass sein Vergehen ja nicht soo schlimm war und urteilt dann auch noch über andere. Keine Sorge, das ist kein richtiger Spoiler gewesen, weil es direkt im ersten Kapitel stattfindet. Alles darüber hinaus werde ich selbstverständlich nicht spoilern.
Chloe hingegen war mir eigentlich am Anfang total sympathisch. Ich mochte ihren Humor und allgemein auch ihre Persönlichkeit. Dann ist das alles aber irgendwie bergab gegangen. Ihr Verhalten zeugt von keiner sonderlich stark ausgeprägten Persönlichkeit, um ehrlich zu sein. Sie schläft mit dem „falschen“ Mann und hat unbedeutenden Sex mit ihm, während sie eigentlich an ihre große Liebe denkt. Wow. Bravo, Chloe, richtig tolles Vorbild. (Achtung, Ironie.) Außerdem reagiert sie bei Kleinigkeiten total über, sodass es also kein Wunder ist, dass es zu einer großen Menge unnötigem Drama kommt.
Letztlich war das Ganze doch relativ vorhersehbar. Und das Ende noch dazu irgendwie … einfach. Es hat nicht so ganz zur restlichen Geschichte gepasst, finde ich.
Dennoch kann ich auch etwas Positives loswerden: die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb von Chloes und Logans Clique haben mir eigentlich ziemlich gut gefallen, wenn man Chloe und Logan selbst mal außen vor lässt. Ihre Clique zeigt sehr gut, wie wahre Freunde sein sollten: ehrlich und vertrauenswürdig. Sie können sich aufeinander verlassen, und das ist es, worauf es ankommt, auch wenn im privaten Leben vielleicht mal nicht alles ganz glatt läuft.
Fazit
Insgesamt war der zweite Teil der „King’s Legacy“-Reihe nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überragend. Die Protagonisten haben ständig schlechte Entscheidungen getroffen, und unbedeutende Sex-Szenen haben das ausgefüllt, wo eigentlich viel Potenzial für eine bessere Art von Plot gewesen wäre. So richtig zusagen konnte mir das Buch leider nicht, aber es war auch nicht von Grund auf schlecht.