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Veröffentlicht am 01.03.2018

Mehr erwartet.

Hot Cop
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"Hot Cop" ist mein zweites Buch der Autorin Samanthe Beck und gleichzeitig auch der zweite Band der "Compromise me"-Reihe (nach "Sexy Boss"). Da ich den ersten Band vor kurzem gelesen habe, habe ich bereits ...

"Hot Cop" ist mein zweites Buch der Autorin Samanthe Beck und gleichzeitig auch der zweite Band der "Compromise me"-Reihe (nach "Sexy Boss"). Da ich den ersten Band vor kurzem gelesen habe, habe ich bereits einen Einblick darüber erhalten, wie die "Compromise me"-Reihe aufgebaut ist. "Sexy Boss" hatte von mir vier Sterne bekommen, was zeigt, dass mir der Reihenauftakt im Großen und Ganzen auch gut gefallen hat. Allerdings konnte "Hot Cop" leider bei weitem nicht an meine Erwartungen bezüglich der Fortsetzung der Reihe herankommen.

Zwar macht der Titel des Buches schon deutlich, in welches Genre die Geschichte einzuordnen ist, allerdings war mir das von vorne bis hinten einfach viel zu viel Erotik. Während im ersten Band "Sexy Boss" noch einiges an Plotinhalt und Geschichte dahintersteckte, hatte ich bei "Hot Cop" eigentlich mehr oder weniger das Gefühl, dass es weder großartig um die Entwicklung der Protagonisten geht, noch um ein wirkliches Knistern beim Zusammenkommen – was das erste Kapitel (nach dem eigentlich ausgesprochen guten Prolog) gut deutlich macht. Es geht einfach nur um Sex. Sonst passiert leider nicht so arg viel.

Ich hätte mir gewünscht, dass es mehr um den Beruf als Cop bzw. als Sheriff geht (der Titel heißt ja auch so!). Schließlich kam Rafe St. Sebastian im ersten Band mit seinem Hotel-Imperium ja auch nicht zu kurz mit seinen Arbeitsbeschreibungen. Dass Ethan Booker der Sheriff der Stadt ist, wird nur an einer einzigen Stelle deutlich – ansonsten ist der Beruf des männlichen Hauptprotagonisten mit jedem anderen austauschbar. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass Laurie und die Zerstörung ihres Traums mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Hier und da wird mal erwähnt, dass sie alles verloren hat, nicht wirklich weiß, wie es weitergehen soll und von der Versicherung abhängig ist. Aber für jemanden, dessen Existenz flöten gegangen ist, war sie mir durchgängig zu ruhig.

Einige kleine Spannungsbögen gab es allerdings doch. Gerade Lauries Mum mischt die Geschichte ordentlich auf und auch die Streitigkeiten zwischen Laurie und Ethan nehmen viel Platz im Plot ein. Der Deal, den die beiden treffen, hätte meiner Meinung nach trotzdem mehr ausgearbeitet werden können und das (ach so große!) Geheimnis, das später zum Höhepunkt der Geschichte führt, war mir auch zu sehr dramatisiert. Meiner Meinung nach hat dem Buch einfach der Tiefgang gefehlt: vieles blieb zu oberflächlich oder wurde unnötig aufgebauscht.

Die Protagonisten Laurie und Ethan mochte ich allerdings im Großen und Ganzen sehr gerne. Sie sind beide sehr unterschiedlich, was an mehreren Stellen fokussiert wird und zwischendurch immer mal wieder zu Spannungen führt. Trotzdem passen sie sehr gut zusammen und ich habe sie als Paar im Laufe des Buches besonders lieben gelernt. Der Prolog, in dem das erste Zusammentreffen der beiden zehn Jahre früher erzählt wird, legt meiner Meinung nach einen außergewöhnlichen und besonderen Grundstein für die Beziehung. Ich hätte mir zwar mehr Knistern und mehr romantische Gefühle zwischen den beiden gewünscht, aber trotzdem konnte mich die Charaktere an sich, deren Hintergründe und Unsicherheiten überzeugen.

Auch das Ende hat mir recht gut gefallen. Ich finde es toll, dass Laurie letztlich über ihren Schatten springen konnte und den beiden ein so süßes Happy End vergönnt war. Wäre die ganze Geschichte eher in diesem Stil aufgebaut gewesen, hätte mir das Buch im Gesamten wohl wesentlich besser gefallen.

Fazit
"Hot Cop" kommt leider bei weitem nicht an den Vorgänger "Sexy Boss" heran, weil die Geschichte an sich durch zu viel Sex und zu viel Drama an Tiefgang verliert. Der Plot wirkt leider sehr oberflächlich und konnte mich kaum überzeugen, was auch die tollen Protagonisten nicht wirklich retten konnten. Wer allerdings eine stupiden Erotik-Roman lesen möchte, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Ich persönlich hatte einfach mehr erwartet.
[2,5 Sterne]

Veröffentlicht am 07.10.2017

Hat mich enttäuscht.

The Promise - Der goldene Hof
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Bisher habe ich noch kein Buch der Autorin Richelle Mead gelesen, allerdings muss ich zugeben, dass ich trotzdem sehr hohe Erwartungen an "The Promise – Der goldene Hof" gehabt habe. Die Aufmachung des ...

Bisher habe ich noch kein Buch der Autorin Richelle Mead gelesen, allerdings muss ich zugeben, dass ich trotzdem sehr hohe Erwartungen an "The Promise – Der goldene Hof" gehabt habe. Die Aufmachung des Buches ist wunderschön und die Autorin hat mit ihrer „Vampire Academy“-Reihe schon sehr viele Fans, auch in Deutschland, gesammelt. Da mich Vampire seit einiger Zeit nicht mehr so besonders interessieren, wollte ich es mit ihrer Neuerscheinung versuchen, allerdings hat mich dieses Buch auch bei weitem nicht so angesprochen, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Zunächst einmal war ich ein bisschen verwirrt von den Informationen über das Buch an sich. Anfangs dachte ich, dass dieses Buch ein Einzelband ist, allerdings habe ich schnell festgestellt, dass es Teil einer Reihe ist und diese wohl drei Bücher umfasst. Nach Beenden von "The Promise – Der goldene Hof" hat es mich natürlich interessiert, ob Elizabeths Geschichte weitergeht und sich einige Kritikpunkte, die ich unten aufführe, daher in Luft auflösen. Allerdings habe ich gelesen, dass der zweite Band die gleiche Geschichte, nur aus der Perspektive eines anderen Mädchens am Goldenen Hof (Mira, eine Freundin von Elizabeth) erzählt wird. Die Bücher müssen also nach meinen Informationen nicht in einer gewissen Reihenfolge gelesen werden, weshalb die einzelnen Bände wohl einen abgeschlossenen Plot erzählen. Das habe ich so aus einer Book-Community erfahren; es ist also keine Garantie! Trotzdem muss ich sagen, dass ich das ziemlich blöd finde. Mira erzählt bestimmt eine spannende Geschichte (einige Andeutungen und Geheimnisse gibt es im ersten Band!), aber für mich ist das leider keine Reihe und nach derzeitigem Stand werde ich mir den zweiten Band dann auch sparen. Nun aber zur eigentlichen Bewertung:

Eigentlich hätte "The Promise" genau das sein müssen, was mich anspricht. Ich liebe Geschichten von Adeligen, von Prunk und diesen tollen Kleidern. Ich lese gerne von Rebellinnen, von Flucht, von jungen Frauen, die sich was trauen, um sich und ihre Familie zu retten, die sich bei der Reise verlieben und denen eventuell sogar ein Happy End vergönnt ist. Es hätte genau meins sein müssen! Aber das war es nicht. Die Geschichte hat mich schlichtweg gelangweilt. Es gab schon einige Stellen, die mein Interesse geweckt haben und es gab auch viele spannende Ereignisse, aber trotzdem hat mich der Plot einfach nicht packen oder überzeugen können. Gerade ab der Hälfte des Buches war ich oft kurz davor, Seiten nur zu überfliegen, statt sie richtig zu lesen (was ich im Endeffekt aber dann doch nicht getan habe), weil ich das Buch einfach nur so schnell wie möglich beenden wollte. Es machte auf mich den Eindruck, als wolle die Autorin zu viel, als wolle sie jeden erdenklichen Stein ins Rollen bringen und die Hauptprotagonistin vor jede mögliche Prüfung stellen. Daraus entstand für mich eine Geschichte, die sehr umfassend und weitschweifend war, den eigentlichen Fokus aber vollkommen aus dem Blick verloren hat und mich damit auch leider überhaupt nicht mehr abholen konnte.

Schade fand ich das vor allem deswegen, weil die erste Hälfte des Buches meiner Meinung nach gut erzählt war. Die Charaktere wurden dabei gut eingeführt, der Leser hatte Zeit, zu jedem eine Beziehung aufzubauen und auch der Plot wurde relativ dynamisch und logisch erzählt. Aus welcher Motivation heraus Elizabeth zum Goldenen Hof will, wie sie es schafft, wie sie Freundschaften knüpft und sie ihre wahre Identität vor allen verbergen muss. Dass sie Cedric kennenlernt und man als Leser schon das Knistern bemerkt. Das alles war solide, es war gut, es war überzeugend. Die zweite Hälfte war es meiner Meinung nach aber leider nicht, denn diese glänzte nur durch extreme Wendungen, unglaubwürdige Verläufe und über-konstruierte Nebenplots. Es bleibt schon weiterhin spannend, aber so wirklich ernst nehmen konnte ich das nicht mehr und wurde deswegen auch nicht allzu sehr vom Plot gefesselt. Im Gegenteil: Ich hatte einfach nur gehofft, die Autorin bringt die Geschichte halbwegs glaubwürdig zu Ende. Aber auch der Schluss hat mich nicht wirklich berührt oder bewegt. Er ist mir auch nicht länger im Gedächtnis geblieben, weil gerade gegen Ende alles so abrupt und undurchsichtig wirkte. Vielleicht deshalb, weil auf wenigen Seiten ein Konflikt entfacht und wieder gelöst wird, der nur nebensächlich mal angesprochen wurde, der aber gleichzeitig zu dem absoluten Umschwung in der Gesellschaft und im Goldenen Hof führt.

Die Charaktere haben mir da schon ein Stück weit mehr gefallen, aber auch da sah ich einige Schwächen. Adelaide – die adlige Elizabeth – ist die Hauptprotagonistin, von der ich mir im gesamten Buch ein wenig mehr erhofft habe. Sie ist eine junge, sympathische Frau, die eine Vision hat und dafür flieht. Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um eine Bindung zu ihr aufzubauen und sie zu verstehen, mit der Zeit ist mir aber dann doch noch gelungen. Dennoch ... sie ist die Hauptprotagonistin! Die starke, die rebellische, die durchsetzungsstarke. Wo bitte war das? Wo war die Rebellion? Wo war das Aufbegehren? Wo war der Kampf? Wo war die Verurteilung für das, was der Goldene Hof aus ihr gemacht hat? Wieso nimmt sie ihr Schicksal stillschweigend hin? Wieso findet sie es in Ordnung, dass die jungen Mädchen an den meistbietenden Kerl verscherbelt werden? Wieso findet sie es normal, dass die meiste Zeit von Provision, von Mitgift, von Verkauf, von „Ware“ als Wort für die Frauen gesprochen wird? Es hätte so gut werden können, es hatte so viel Potenzial. Und es hat mich so unfassbar gefrustet, dass nichts davon eine Rolle gespielt hat und dass nichts davon in irgendeiner Art und Weise thematisiert wurde. Das war ziemlich enttäuschend, gerade für eine Protagonistin in einem Fantasy-Buch, das für Mädchen ab 14 Jahren empfohlen wird und damit meiner Meinung nach eine vollkommen falsche Botschaft sendet.

Cedric hat mir dagegen schon um einiges besser gefallen. Seine humorvolle, beschützerische Art fand ich in dem ganzen Trubel doch erfrischend. Ansatzweise hatte ich natürlich auch von ihm ein bisschen mehr erwartet. Vielleicht dass er Elizabeth bei einem Aufstand gegen seinen Vater und das Unternehmen unterstützt, aber im Großen und Ganzen hat er sie vor allem beschützt und versucht, ihr ein schönes Leben zu ermöglichen. Eine andere Rolle stand ihm wohl einfach nicht zu. Trotzdem hat er das gewisse Knistern in die Geschichte gebracht und ich war sehr froh, dass es zumindest eine echte Liebesgeschichte gab. Natürlich gab es auch andere Charaktere, die maßgeblich am Verlauf der Geschichte beteiligt waren, wie zum Beispiel Cedrics Vater Jasper, Elizabeths Freundinnen Mira und Tamsin oder der Gouverneur Warren. Ich glaube, es ist wirklich sehr selten der Fall, aber in diesem Buch fand ich die Randfiguren bei weitem besser ausgearbeitet, als die Figuren, auf die es ankam. Gerade Mira und Tamsin sind sehr stark aufgetreten, haben die richtige Menge Geheimnisse und Mystery in die Geschichte gebracht, Elizabeth immer wieder geholfen oder sie in die richtige Richtung gedrängt. Auch der Anwalt Nicholas hat mir sehr gut gefallen, vor allem, da er trotz kurzer Auftritte am Ende doch maßgeblich an den Entwicklungen und dem Schluss beteiligt ist.

Der Schreibstil der Autorin hat mir dagegen doch gut gefallen. Wie gesagt, es ist mein erstes Buch von Richelle Mead, deshalb hatte ich nicht allzu viel erwartet, aber ich war doch überrascht, wie mühelos ich durch die Seiten geflogen bin. Die Beschreibungen der „Neuen Welt“, der Kleider, der Nebenfiguren und der allgemeinen Umgebung haben mir gefallen und auch die entstandene Atmosphäre. Gerade dieses "alte" Feeling, die Aristokratie, Stellungen im Königreich u.a. haben mich überzeugt und ein wenig getröstet.

Fazit
Zusammenfassend kann ich zu "The Promise – Der goldene Hof" nur sagen, dass ich weder den Plot besonders überzeugend fand, noch das Auftreten der Hautprotagonistin. Ich hatte mir von dem Buch in vielen Aspekten viel viel mehr erhofft, weswegen ich dem Werk von Richelle Mead nur sehr wacklige 2,5 Sterne geben kann.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben

Die Liebe, die uns bleibt
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Vom Klappentext her ist "Die Liebe, die uns bleibt" definitiv ein Buch, das mir hätte gefallen können. Ich lese nicht sehr oft Familiengeschichten und es ist auch nicht wirklich ein Genre, das ich bevorzuge, ...

Vom Klappentext her ist "Die Liebe, die uns bleibt" definitiv ein Buch, das mir hätte gefallen können. Ich lese nicht sehr oft Familiengeschichten und es ist auch nicht wirklich ein Genre, das ich bevorzuge, allerdings hatte ich nach meiner Fantasy- und Jugendbuchphase jetzt auch mal wieder Lust auf was Alltägliches und Gegenwärtiges und war sehr froh, dass ich dank der Lesejury an der Leserunde zu diesem Buch teilnehmen durfte. Vom Klappentext her hatte ich mir eine schöne und spannende Geschichte versprochen, viele Geheimnisse und Intrigen, lang gehütete Lügen und Dramen, aber mir war die Ausführung des Plots letztlich ein wenig zu dürftig und ist daher hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.

Die Handlung an sich war mir persönlich einfach viel viel zu langatmig. Die Geschichte beginnt nämlich mit Edwina, das "Oberhaupt" der Familie, die aus ihrer Villa ausziehen möchte und beim Aufräumen auf alte Gegenstände und Erinnerung stößt. Ich war zwar in den ersten Kapiteln schon ein wenig gelangweilt, weil Edwina durch das komplette Haus geht und dem Leser zu jedem Zimmer etwas zu erzählen hat, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, eine gewisse unterbewusste Spannung wahrzunehmen. Denn die Erinnerungen und Geheimnisse werden nicht direkt alle auf den Tisch gepackt und genau erläutert, sondern immer nur ganz leicht angedeutet, so dass mir schnell klar wurde, dass "Die Liebe, die uns bleibt" eigentlich eine sehr weitschweifende und umfassende Geschichte erzählen wird.

Das fand ich auch überhaupt nicht schlimm, denn alleine an Edwinas Erzählungen merkt man schon, dass vieles im Argen liegt, dass sie viel erlebt hat und viel Schmerz und Einsamkeit mit sich herumträgt. Diese Emotionen wurden gerade anfangs auch gut auf mich übertragen, aber je weiter sich die Geschichte entwickelt und je mehr Züge diese annimmt, desto ausschweifender kam mir das alles vor und desto weniger konnte ich mit den Protagonisten mitfühlen. Natürlich habe ich auch meine Lügen und Intrigen, Dramen und Tragödien, die ich erwartete hatte, bekommen, aber das ganze Drumherum hat mich leider enttäuscht. Ich habe ständig auf den Wow-Moment gewartet, auf irgendwas besonderes, hervorstechendes, aber irgendwie kam da einfach ... nichts. Dazu kommt noch, dass verschiedene Szenen inhaltlich so ausgeschlachtet werden, die ich überhaupt nicht interessant fand und die ich am liebsten geradewegs übersprungen hätte (beispielsweise der Stuhlgang von Ferns Mitbewohnern, wie viel und was Lukas an einem Tag alles in sich hineinschaufeln kann usw.).

Meine größten Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit den Charakteren und den Erzählperspektiven. Eigentlich alle Figuren, ausschließlich Edwina, waren mir persönlich einfach viel zu blass dargestellt, viel zu eindimensional und zu wenig tiefgründig. Zwar wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die auch auf ihre eigene Art und Weise zur Geschichte beitragen und wichtig sind, aber keiner von ihnen hat mich wirklich berührt (außer Edwina selbst, die aber leider nach dem Perspektivenwechsel kein eigenes Kapitel mehr bekommt). Was ich wirklich sehr schade fand, denn die verschiedenen Figuren machen durchweg schreckliches durch, erfahren viel Drama in ihrem Leben, müssen mit den verschiedensten Problemen und Tragödien umgehen, was meiner Meinung nach trotz der Menge dessen nicht überladen wirkte. Es ist kein Roman, bei dem man sich fragt, was die Autorin denn ihren Charakteren noch alles aufladen will; es ist definitiv glaubwürdig erzählt und überzeugend aufgebaut, aber gerade bei so recht "trockenen" Büchern, die nicht durch große Spannungsmomente, ein großartiges Setting oder Rate-Lust glänzen können, ist die Nähe von den Figuren zum Leser besonders wichtig – und das konnte Jenny Eclair bei mir leider nicht erreichen. Ich will nicht sagen, dass sie mir egal waren, aber besonders mitleiden oder mitfühlen oder mich gar mit ihnen identifizieren konnte ich leider nicht.

Mein zweiter Kritikpunkt, wie oben schon genannt, ist die Auswahl der Erzählperspektiven. Ich verstehe Edwinas Perspektive, in irgendeiner Art auch Ferns Perspektive (die zeitweilige Freundin von Edwinas Sohn Charlie), auch von Lukas (Edwinas Stiefsohn), allerdings hätte ich mir verschiedene andere Sichten dann auch noch gewünscht. Charlie und Rowena, die Kinder von Edwina, kamen dabei meiner Meinung nach viel zu kurz, obwohl sie beide auch schlimmes erlebt haben und für vieles in der Familiendynamik auch verantwortlich sind oder verantwortlich gemacht werden. Der Aufbau des Plots durch die Autorin fand ich irgendwie nicht besonders logisch. Gerade bei dieser Menge an Seiten hätte dem Buch eine Straffung der einzelnen Perspektiven und das Hinzufügen anderer wichtiger Figuren sicher gutgetan.

Für mich persönlich rausgerissen hat es der Schreibstil der Autorin. Ich musste mich anfangs wirklich daran gewöhnen, denn er ist sehr hölzern und ein bisschen "unmodern", aber ihre leichte humorvolle Note hat mir doch sehr gut gefallen, ebenso wie ihre bildhafte Schilderungen. Ein bisschen mehr Gefühl hätte ich mir gewünscht, aber im Großen und Ganzen war ich doch zufrieden damit.

Ein weiterer positiver Punkt war für mich das Ende, was mir gut gefallen hat. Gerade dort merkt man, dass sich verschiedene Charaktere doch entwickelt haben und die Rekapitulation der Erinnerungen und der Geschichte, die jeder für sich selbst durchmachen und nochmal durchdenken musste, hat doch bei dem ein oder anderen zur Einsicht verholfen und mich überzeugen können.

Fazit
"Die Liebe, die uns bleibt" ist leider in fast alle Punkten hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Obwohl die Geschichte von der Idee her viel Potenzial hatte, wurde das meiner Meinung nach nicht wirklich umgesetzt, weder beim Aufbau, noch bei der Schilderung der Handlung, noch bei den Charakteren. Das einzige überzeugende für mich war die Auflösung am Ende und der Schreibstil. Dieses Buch war leider einfach nicht meins.

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Veröffentlicht am 08.01.2018

Einfach enttäuschend.

Der Fluch des Feuers
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"Der Fluch des Feuers" hat es mir im Dezember letzten Jahres überhaupt nicht leichtgemacht und hat sich im Endeffekt wohl auch als mein Jahresflop 2017 herausgestellt. Ich habe in der Vergangenheit sehr ...

"Der Fluch des Feuers" hat es mir im Dezember letzten Jahres überhaupt nicht leichtgemacht und hat sich im Endeffekt wohl auch als mein Jahresflop 2017 herausgestellt. Ich habe in der Vergangenheit sehr selten Bücher gelesen, mit denen ich überhaupt nicht klarkam. Es ist mir eigentlich immer recht leichtgefallen, etwas Positives an einem Buch zu finden, etwas, an dem ich mich orientieren kann, aber auch das fiel mir dieses Mal wesentlich schwerer als sonst. Natürlich weist auch das Werk von Mark de Jager ein paar positive Facetten auf, die meiner Meinung nach aber leider im Strudel der Langatmigkeit und dem wenig überzeugenden Plot untergehen.

Mir persönlich hat beispielweise der Spannungsbogen in "Der Fluch des Feuers" gefehlt. Die Plotidee ist gut und hat mich aufgrund des Klappentextes auch überzeugen können, nur hat mir die Umsetzung einfach nicht gefallen. Der Plot ist zäh und langatmig, und auch die kleinen Wendungen oder Spannungsmomente (die durchaus vorhanden waren!) haben das nicht wirklich ändern oder ausgleichen können. Dabei hatten die Geschichte und die Idee wirklich Potenzial. Sie hätte so gut werden können. Aber im Endeffekt hat sie mich überhaupt nicht erreicht, überhaupt nicht fesseln können und auch überhaupt keinen Reiz für mich gehabt. Ich kann auch nicht mal wirklich benennen, woran es gelegen hat. Es ist nun mal gefühlt einfach nichts passiert außer Gemetzel und es machte auf mich auch den Eindruck, als würde der Autor sich an Kleinigkeit aufhalten und die Passagen, die es auszuschmücken galt, mit einem kleinen Satz abarbeiten. Den Plot, den ich gerne gelesen hätte und den ich durch die Leseprobe und durch den Klappentext erwartet hatte, habe ich schlichtweg einfach nicht bekommen.

Zum anderen hatte ich so meine Probleme mit der Schreibweise. Ich kenne keine Bücher von Mark de Jager, weswegen ich mir im Vorfeld die Leseprobe durchgelesen habe. Den Anfang fand ich toll und spannend, weswegen ich mir auch überhaupt nicht erklären kann, wieso die Schreibweise in späteren Abschnitten so zäh und befremdlich wirkte. Ich habe auf jeden einzelnen Dialog hin gefiebert, weil die Gespräche den Plot zumindest ein bisschen aufgelockert haben und mir zumindest das Gefühl gaben, dass ein bisschen was passiert. Stratus' Gedankengänge waren durchgehend mühsam zu lesen und durch die Schreibweise hatte ich fast den Eindruck, dass ich 464 Seiten ohne Inhalt lese. Der Plot kommt auch nur langsam in Fahrt und im Allgemeinen passiert eher wenig oder wird nur gemächlich geschildert. Dazu muss ich sagen, dass ich davon ausgehe, dass ich das Buch nach den ersten 100-150 Seiten vermutlich abgebrochen hätte, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde geschenkt bekommen und mit anderen zusammen gelesen hätte.

Unstimmigkeiten habe ich auch bei den Charakteren festgestellt, denn zum Hauptprotagonisten Stratus habe ich keinerlei Bindung aufbauen können. Zwar konnte ich viele seiner Gedanken verstehen, aber seine Art, Probleme zu lösen, ist mir eher negativ aufgestoßen. Denn er ist rücksichtslos, brutal und egoistisch. Er tötet jeden, der ihm im Weg steht, teilweise auf blutreiche und unnötig gewaltbereite Art. Ich mag blutige und brutale Geschichte in der Regel sehr gerne, aber für mich wirkte es eher so, als sollte die Brutalität und die ekelhaft genauen Beschreibungen der Ermordungen von den Schwächen des Plots ablenken. Zusätzlich betont Stratus auch immer wieder, dass es die Bestie in ihm ist, die ihn dazu bringt, so zu handeln, was mir unglaublich schwer fiel zu glauben, dann den richtigen Stratus lernt man eigentlich nicht kennen. Wer ist Stratus ohne die Bestie? Welchen Charakter hat er? Wie würde er ohne sie handeln? Das sind Fragen, die mir zu wenig beantwortet wurden und weswegen ich Stratus als das sehen musste, was er uns zeigt: Ein skrupelloser, gefährlicher Protagonist. Seine ahnungslose Seite, die manchmal sehr amüsant wirkte und mich teilweise zum Schmunzeln gebracht hat, konnte das meiner Meinung nach auch nicht wirklich aufwiegeln.

Zusätzlich ist mir auch keiner der anderen – zahlreichen – Charaktere positiv oder besonders in Erinnerung geblieben (außer Tatyana, aber dazu gleich). Ich will nicht sagen, dass diese wie aus dem Baukasten wirkten, aber erinnerungswürdig waren sie leider für mich nicht. Zumal ich auch keinen zu sehr in mein Herz schließen wollte, denn ich musste davon ausgehen, dass Stratus ihn oder sie im nächsten Kapitel sowieso in Stück reißt, aufisst, verbluten lässt oder auf eine sonstige Art und Weise umbringt.

Allerdings gab es für mich doch zwei positive Faktoren in diesem Buch: Zum einen die Figur Tatyana. Ich fand sie toll und sympathisch (weswegen Stratus im Vergleich mit ihr eigentlich nur noch mehr abstinkt), so dass sie durchweg authentisch wirkte und für mich zum Lichtblick wurde. Sie ist clever, taff und durchsetzungsstark, lässt sich von niemandem auf der Nase herumtanzen, sagt, was ihr in den Sinn kommt und verdient sich dabei mehr als nur einmal meine Bewunderung und meinen Respekt. Ich hätte so gerne die ganze Geschichte aus ihrer Perspektive gelesen, hätte sie gerne als Hauptprotagonistin gehabt und Stratus nur als Nebenfigur. Ich denke, in diesem Fall hätte mir die Geschichte auch wesentlich besser gefallen.

Der zweite positive Punkt war für mich die Schilderungen und Beschreibungen der Magie, des Zauberns und des Hexens. Mir hat gefallen, wie Mark de Jager das beschreibt, wie gut ich es mir vorstellen konnte und wie sehr es der Geschichte einen besonderen Reiz gegeben hat. Das waren übrigens auch die Stellen, an denen ich gemerkt habe, dass Mark de Jager auf jeden Fall die Fähigkeit besitzt, einnehmend und schön zu schreiben. Leider konnte er das meiner Meinung nach an anderer Stelle nicht erfolgreich umsetzen.

Fazit
Eigentlich wäre Mark de Jagers "Der Fluch des Feuers" für mich ein 1-Sterne-Kandidat, da ich aber die gute Plotidee, die überzeugenden Beschreibungen der Hexerei und die einnehmende Tatyana nicht vollkommen außer Acht lassen möchte, vergebe ich gerade noch so zwei Sterne. Mich hat das Buch leider einfach nicht packen können; die Geschichte war nichts für mich. Schade, denn das Buch hätte definitiv gut werden können.

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  • Idee
Veröffentlicht am 19.11.2017

Bleibt weit hinter dem ersten Roman der Autorin zurück

Das Haus ohne Männer
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Karine Lambert habe ich durch ihr in Deutschland erstes erschienenes Buch "Und jetzt lass uns tanzen" kennengelernt, das mir dieses Jahr sehr gut gefallen hat und mich aufgrund seiner leicht altmodischen ...

Karine Lambert habe ich durch ihr in Deutschland erstes erschienenes Buch "Und jetzt lass uns tanzen" kennengelernt, das mir dieses Jahr sehr gut gefallen hat und mich aufgrund seiner leicht altmodischen Art und seiner altbackenen Protagonisten auch sehr berührt hat. Ihr zweites Buch – "Das Haus ohne Männer" – hat mich vom Cover-Stil natürlich direkt an den Debütroman erinnert und auch wenn die beiden Geschichten nichts miteinander verbindet, hatte ich natürlich auf ein zweites tolles Buch der Autorin gehofft. Leider hat mich ihr Buch dieses Mal überhaupt nicht berühren können.

"Das Haus ohne Männer" habe ich im Gegensatz zum ersten Werk als Hörbuch verschlungen, was aber keine Auswirkungen auf meine Bewertung hat. Der Grund, warum ich das erwähne, hat mich allerdings direkt am Anfang schon geärgert: Während "Und jetzt lass uns tanzen" als dünnes, süßes Hardcover erschienen ist, gibt es "Das Haus ohne Männer" leider nur im Taschenbuch-Format. Da mir solche leichte Äußerlichkeiten in meinem Bücherregal sehr wichtig sind und ich aufgrund meiner Bücherordnung die beiden Werke der gleichen Autorin nicht nebeneinanderstellen kann, habe ich mich dann für das Hörbuch entschieden.

Die Idee von "Das Haus ohne Männer" ist definitiv etwas Besonderes und hat mich direkt angesprochen. Der Plot hätte so gut werden können, mich hat er aber leider überhaupt nicht gepackt. Ich persönlich fand die Geschichte sehr träge und teilweise ausgesprochen langatmig geschildert, die Emotionen blieben dieses Mal aus und eine wirkliche Moral konnte ich leider auch nicht aus dem Buch mitnehmen. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, hat sehr wenige Spannungs- oder Wendepunkte und wirkte auf mich deshalb auch sehr zäh. Die Sprecherin des Hörbuchs – Katrin Fröhlich, u.a. die Synchronsprecherin von Cameron Diaz – hat sich wirklich Mühe gegeben, durch unterschiedliche Stimmlagen und Intonation Abwechslung zu schaffen, aber auch das hat mich letztlich nicht wirklich vom Plot überzeugen können. Ich hätte mir da mehr aktuelles Geschehen gewünscht, mehr Interaktion in der Gegenwart und mehr Auswirkungen des männerlosen Hauses auf die Bewohner und die Gesellschaft. Stattdessen wird sehr über die Vergangenheit der einzelnen Bewohner gesprochen, was zwar seinen ganz eigenen Reiz hat, mir aber auch viel zu plätschernd und spannungslos erzählt wurde.

Die Bewohnerinnen des Hauses – Juliette, Carla, "Die Königin" Stella, Giuseppina, Rosalie und Simone – haben zwar sehr interessante Geschichten (vor allem mit Männern), waren mir allerdings als Charaktere nicht greifbar genug. Ob das jetzt am Hörbuch lag, kann ich nicht wirklich sagen, aber für mich verschwommen sie alle zu einem einheitlichen Brei. Mir fiel es wahnsinnig schwer, die einzelnen Geschichten und Vergangenheiten auseinanderzuhalten, geschweige denn die aktuellen Geschehnissen der Einzelnen, da die Autorin auch gerne durch die verschiedenen Figuren switcht. Alle sind sie frustriert wegen vergangenen Ereignissen und haben mit der Männerwelt abgeschlossen – außer Juliette. Sie wirkte noch am interessantes und sympathischsten auf mich, konnte mich aber leider auch nicht so wirklich einfangen. Gerade die Emotionen der verschiedenen Frauen habe ich mir viel stärker gewünscht und vorgestellt, so dass das Nacheinander-Abhaken der verschiedenen Geschichten doch leicht befremdlich auf mich wirkte und mich daher weder berührt, bewegt oder angesprochen hat.

Gefallen hat mir allerdings der Schreibstil der Autorin Karine Lambert. Auch wenn sie die Geschichte langatmiger und zäher erzählt hat, als es hätte sein müssen, mag ich es doch sehr, wie sie mit Worten umgeht und eine einfache Geschichte mit anspruchsvoller Sprache an den Leser bringt. Auch Katrin Fröhlich hat mich überzeugt und hat mir die Geschichte wohl nähergebracht, als ich es durch einfaches Lesen erreicht hätte.

Fazit
"Das Haus ohne Männer" war leider überhaupt nicht meins, auch wenn es dem Klappentext zufolge anders hätte sein müssen. Die Idee fand ich ausgesprochen toll, die Umsetzung hat mich dafür überhaupt nicht überzeugt. Die Erzählung war mir zu träge und zu zäh und die Charaktere zu unscheinbar und zu uninteressant. Dafür hat mich – wie beim letzten Mal auch – der Schreibstil der Autorin überzeugt, was mich trotz der schlechten Bewertung wohl wieder zu ihren Büchern greifen lassen wird.