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Veröffentlicht am 03.11.2023

Tolle neue Vampirgeschichte

Belle Morte - Rot wie Blut
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Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen ...

Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen gegenüber Vampiren hegt. Doch um ihre Schwester June zu suchen, die als Blutspenderin vor einigen Monaten in die Vampirvilla Belle Morte gezogen und nun spurlos verschwunden ist, lässt sie sich mit ihnen ein. Auch Renie wird Spenderin. Doch vor Ort erntet sie nur Schweigen. Renie hat die Hoffnung, dass der mächtige Vampir Edmont Dantès ihr helfen kann, doch auch er ist nicht ehrlich zu ihr. Renie muss selbst herausfinden, was passiert ist ...


Den Vampirroman-Hype damals Ende der 2000er hat mein ca. 15-jähriges Ich komplett in aller Fülle mitgemacht – umso neugieriger war ich auf eine neue Geschichte in der Thematik, die ein bisschen an die früheren Bücher erinnert. Da kam Belle Morte ins Spiel!

Machen wir uns nichts vor: Belle Morte bedient sich so einiger Klischees über Vampire/Vampirgeschichten und wartet jetzt auch nicht unbedingt mit wahnsinnig großen Überraschungen in der Handlung auf. Der übermäßig starke und attraktive Vampir, der ganz zufällig trotz zahlreicher Schönheiten ausgerechnet an der Protagonistin interessiert ist, obwohl er sich ja eigentlich gar nicht mehr verlieben wollte. Natürlich mit großem Schmerz aus seiner Vergangenheit. Dann sein Beschützerinstinkt. Eine menschliche Protagonistin, die bei ihm ständig schwach wird. Alle Vampire sind wunderschön und unnahbar. Was aus June geworden ist, konnte ich relativ schnell erahnen (und genauso fügte es sich), ebenso, wohin sich die Liebesgeschichte entwickelt und was am Ende passieren wird.

Aber wisst ihr was? Ich habs richtg genossen! Ich hatte so unfassbar viel Spaß Das Buch ist wirklich gut geschrieben und als Vampirfan bin ich definitiv drauf angesprungen. Und es hat durchaus auch einige Modernisierungen gegenüber manch anderen Büchern von damals. Renie ist auf jeden Fall stärker und gibt häufiger Widerworte. Sie lässt sich nicht einlullen, und ich mochte ihre Entschlossenheit. Edmond respektiert Grenzen und hat durchaus an wichtigen Stellen moderne Ansichten und spricht auch mal was problematisches an (z.B. als Renie von einem anderen Vampir in eine nicht akzeptable Situation gebracht wird). Renie führt keinen Konkurrenzkampf mit anderen Mädchen oder ähnliches, sondern findet tolle Freunde vor Ort, die sie unterstützen und die Geschichte bereichern. Natürlich gibt es ständig Bälle, aber die haben mir ebenfalls Spaß gemacht, denn ich mochte die Spannungen zwischen Renie und Edmond und hab mich jedes Mal total drauf gefreut, wenn die beiden wieder aufeinandergetroffen sind. Auch wenn es am Anfang zugegeben etwas aus dem Nichts kam, haben die beiden wirklich Chemie entwickelt und ich hab sehr interessiert verfolgt, was noch alles zwischen den beiden passiert. Auch in Bezug auf June blieb es spannend, auch wenn ich es noch cooler gefunden hätte, wenn das Geheimnis noch länger verborgen geblieben wäre. Aber es passte alles zusammen und hat die Handlung definitv vorangebracht.


Der Schreibstil ließ sich flüssig und sehr angenehm lesen, es war umgangssprachlich aber nicht plump, bildlich aber nicht zu detailliert, insgesamt wirklich kurzlebig. Das gesamte Buch spielt in der Villa Belle Morte, aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, es fehlte etwas oder es wäre zu eintönig. Dazu bin ich zu sehr durch die Seiten geflogen. Das Buch hat nicht unbedingt den alllergrößten Tiefgang oder mich nachhaltig enorm berührt, aber ich fand es einfach wunderbar unterhaltsam, knisternd und faszinierend. Und es hat mich sehr nostalgisch an meine Vampirliebe erinnert und mir wieder gezeigt, wieso ich dem damals so verfallen war. Ich hab lange keine Vampirromane mehr gelesen und glaube, dass das genau das richtige Buch war, um das mal wieder zu tun.


Von mir bekommt Belle Morte eine Empfehlung für alle, die ihre Nostalgie-Vampirliebe mal wieder aufleben lassen wollen, und alle, die noch Fans werden wollen. Erwartet keine Neuerfindung und auch keine unfassbar tiefsinnige Liebesgeschichte. Erwartet stattdessen Spaß und Unterhaltung, ein bisschen Knistern und ein paar Klischees zum Augenzwinkern und Genießen. Ich fands toll und freu mich auf die Fortsetzung. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Sehr unterhaltsames Spin-Off

The Brothers Hawthorne
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Grayson Hawthorne versucht mit allen Mitteln, die Wahrheit über den Verbleib seines Vaters geheim zu halten, um Avery zu schützen. Deshalb ist er letztlich gezwungen, Kontakt zu seinen Halbschwestern aufzunehmen, ...

Grayson Hawthorne versucht mit allen Mitteln, die Wahrheit über den Verbleib seines Vaters geheim zu halten, um Avery zu schützen. Deshalb ist er letztlich gezwungen, Kontakt zu seinen Halbschwestern aufzunehmen, als der Fall wieder aufgerollt wird. Währenddessen sind Jameson und Avery in England unterwegs und versuchen sich Zugang zu einem Geheimclub zu verschaffen, um an einem riskanten Spiel mit hohen Einsätzen teilzunehmen. Die Brüder müssen diesmal wirklich alles geben, um die Herausforderungen zu meistern.


Bei Spin-Offs von geliebten Reihen stellt sich bei mir immer die Frage: Wird das richtig gut und macht es mich glücklich, dass es Nachschub gibt oder wird die Hauptreihe damit verdorben, dass man sie nicht ruhen lassen konnte? Fazit vorweg: The Brothers Hawthorne gehört zur ersten Kategorie!

Wobei ich am Anfang durchaus eine Weile gebraucht habe, um richtig warm damit zu werden. Das lag zum einen daran, dass es lange dauerte, bis das Tempo zugenommen hat und die Handlung zunächst etwas vor sich hin geplätschert ist. Zum anderen, dass ich etwas über die Aufteilung der Charaktere enttäuscht war. Ich hatte auf gemeinsame Abenteuer aller Brüder + Avery gehofft. Stattdessen werden die Handlungsstränge von Grayon und Jameson komplett getrennt voneinander erzählt und die anderen sind eher Randfiguren. Das fand ich ziemlich schade. So war das erste Drittel ganz nett und ich mochte die Charaktere immer noch und den Schreibstil mit den kurz-knackigen Kapiteln. Aber es packte mich noch nicht. Das war spätestens ab der Hälfte aber wieder ganz anders, denn da nahmen beide Handlungen echt Fahrt auf und vor allem ab dem Spiel, bei dem Jameson teilgenommen hat, hab ich wieder meine erhoffte Rätselei bekommen, die ich in der Hauptreihe so geliebt habe.

Ich fands echt interessant, mehr über Graysons und Jamesons Familie(ngeschichte) zu erfahren und zu sehen, wie sie damit umgehen. Und auch einige Punkte, die in der Hauptreihe relevant waren, werden wieder aufgegriffen. Es gibt Rückblicke in die Kindheit der Brüder, sowie am Ende einen ziemlichen Knall einer Überraschung, die mich waaaahnsinnig neugierig auf die Fortsetzung macht. In der es, so scheint es das Ende zu versprechen, auch wieder mehr von allen als Gruppe geben wird. Ich freu mich sehr!


The Brothers Hawthorne ist ein Spin-Off, das eine Weile braucht, um in Gang zu kommen, dann aber den Spaß und den großen Unterhaltungswert der Inheritance Games Reihe weiterführt. Sehr gelungen. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Netflix meets Realität

This is Our Time
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Das Praktikum am Set der neuen Serie »This is our Time« ist Fernes Chance, für ihre Drehbuchkarriere in der Filmwelt Fuß zu fassen. Doch es kommt anders als sie denkt, als der Regisseur den verrückten ...

Das Praktikum am Set der neuen Serie »This is our Time« ist Fernes Chance, für ihre Drehbuchkarriere in der Filmwelt Fuß zu fassen. Doch es kommt anders als sie denkt, als der Regisseur den verrückten Einfall bringt, sie als weibliche Hauptrolle zu casten. Hollywoodstar Rio ist damit alles andere als glücklich, sollte die Serie doch sein großes Comeback sein. So groß die Abneigung von beiden Seiten ist, so verwirrter werden sie, als es immer schwieriger wird, die Gefühle auf der Leinwand und die realen noch auseinanderzuhalten ...


Ich hatte richtig Lust auf das Buch, denn es klang nach einer echt unterhaltsamen Story und die Shetland Love-Reihe von Kathinka Engel hab ich sehr geliebt. Und der Schreibstil war auch direkt wieder super. Locker leicht zu lesen, humorvoll und berührend. Das war genau wie ich es in dem Moment wollte und erhofft hab.
Die Handlung war fesselnd, unterhaltsam, nachvollziehbar, ich mochte wie sich alles entwickelt hat, was man vom Set und vom Leben als Serienstar miterlebt hat, welche Probleme aufgetaucht sind und die Mischung aus romantisch-schöne Szenen und Drama mit vorprogrammiertem-Noch-mehr-Drama. Ein gelungenes Rundumpaket.

Ferne ist ein sympathischer Charakter – sie weiß was sie will, hat klare Ziele und Prinzipien und tritt dafür ein; was aber nicht heißt, dass sie nicht auch Unsicherheiten hat, mit sich hadert und hier und da Zweifel hegt. Den Zusammenhalt in ihrer Familie fand ich schön und ihren Bruder echt niedlich und ebenfalls sympathisch. Ihre Freunde waren bloß Randfiguren, aber das war auch klar, da der Großteil der Geschichte am Set spielt, trotzdem hat man auch dort ein Gefühl für die Unterstützung bekommen.
Rio macht es da einem schon etwas schwerer. Ein interessanter Charakter mit einer Vergangenheit, die ihn zu dem gemacht, der er ist, und von der man Stück für Stück ein wenig mehr erfahren hat, damit Rios Verhalten nachvollziehbarer und sein Charakter runder wird. Im genau richtigen Tempo und so, dass man ihn nicht nur nervig, sondern auch faszinierend findet und Mitleid mit ihm hat. Was aber nichts daran ändert, dass er zu Beginn sehr lange ein ziemliches Ar**loch ist Doch natürlich durchlebt er einen Wandel, als sich die Gefühle für Ferne entwickeln. Mein Problem hier war nur, dass mir das viel zu schnell ging. Im einen Moment beleidigt er sie noch dauernd, im nächsten stellt er plötzlich fest, dass er sie schön und begehrenswert findet. Das hätte für mich schleichender passieren können. Zudem wird er gegen Ende wieder dieses riesige Ar**loch, und auch wenn man versteht, warum er so handelt, war es ziemlich unter der Gürtellinie und ich hab ihm das ernsthaft übel genommen. So war er, als ich das Buch beendet hatte, etwas unten durch bei mir und ich hoffe, dass er das in Band 2 wieder kitten kann.


Also auch wenn ich etwas Probleme mit Rios Part in der Handlung hatte und mich die Liebesgeschichte deswegen nicht vollends mitreißen konnte, hatte ich echt viel Spaß mit dem Buch, hab es genossen, wirklich gern gelesen und freue mich sehr auf die Fortsetzung! 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Spannend und düster

Black Bird Academy - Töte die Dunkelheit
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Eben noch war Leaf eine gewöhnliche Kellnerin, im nächsten Moment findet sie sich gefesselt im Keller der Black Bird Academy wieder, ein Ort, an dem Exorzisten ausgebildet werden. Wie der unnahbare Falco ...

Eben noch war Leaf eine gewöhnliche Kellnerin, im nächsten Moment findet sie sich gefesselt im Keller der Black Bird Academy wieder, ein Ort, an dem Exorzisten ausgebildet werden. Wie der unnahbare Falco ihr erklärt, hat ein Dämon von ihr Besitz ergriffen, weshalb sie eine große Gefahr darstellt. Doch eigenartigerweise scheint Leaf die Kontrolle behalten zu können, was vor allem Falco fasziniert, und man bietet ihr an, sie an der Academy auszubilden. Doch irgendwann lässt sich nicht mehr leugnen, dass sie beginnt, sich zu verändern ...

Ich habe mir düster erhofft, ich habe düster bekommen. Black Bird Academy ist dunkel, gefahrvoll und brutal. Was Black Bird Acdemy nicht ist: Romantasy. Also zumindest für mich nicht. Und natürlich kann da ab Band 2 noch was kommen. Aber Romantasy ist allem voran eine Liebesgeschichte, nur dass sie in fantastischem Setting spielt. Und nicht nur war hier von Liebe oder nur Interesse kaum was zu spüren (außer, dass Leaf Falco attraktiv fand und dass Falco von Leaf fasziniert war. Denn das, was sich irgendwann noch zwischen ihnen abgespielt hat, hatte wirklich nichts mit Liebe zu tun, sondern hatte einen ganz anderen Hintergrund, der sich auch nicht als LIebe verpacken lässt), meiner Meinung nach war auch wenig Potenzial dafür da. Ich fand Falco als Charakter sehr interssant, aber nicht sonderlich sympathisch. Und zwar nicht auf eine "uh, ein sexy, griesgrämiger Kerl, den wir lieben lernen" Art, sondern für mich hat er wenig in der Hinsicht hergegeben und ich hab einfach keine richtige Chemie zwischen den beiden gespürt.

Aaaaaaber halt stopp! So viel negative Worte als erstes. Und tatsächlich hat mich das auch ein wenig gestört bzw. ich hatte es mir anders erhofft. Aber abgesehen davon fand ich das Buch richtig gut!

Der Schreibstil ist toll. Das war mein erstes Buch von Stella Tack und ich mag ihren Stil, ihre Ausdrucksweisen. Ich mochte den Sarkasmus im Buch und die Formulierungen. Ebenso das Tempo, mit dem die Handlung voranschritt. Denn ja, das Buch war schon sehr spürbar ein Einstieg, am Anfang wurde erstmal viel vorbereitet, bis es überhaupt zur Academy kam. Aber das ist ja irgendwie auch zu erwarten und solange es interessant gemacht ist ... Ich fand es schön, vorher ein wenig Leaf in ihrem alten Leben kennenzulernen.

DIe Atmosphäre ist dann wirklich größtenteils düster und das fand ich ziemlich cool. Es hat Spaß gemacht, es war ein wenig schaurig (z.B. die Spiegelszenen), die verschiedenen Dämonen-Klassifizierungen und Ausbildungsoptionen waren spannend und obwohl es viel Input war, kam ich sehr gut da durch. Im Mittelteil zog es sich für mich ein wenig bei den Ereignissen an der Schule selbst. Aber abgesehen davon wurde auch das Spannungslevel meist hochgehalten, weil immer irgendwas passiert ist und es hier und da Entwicklungen gab. Und natürlich findet man gemeinsam mit Leaf immer mehr heraus. Der Dämon war ein richtig witziger Zusatz und hat viel dazu beigetragen, dass ich Spaß an den Situationen hatte!

Das Drama gegen Ende hat nochmal viel Potenzial für die kommenden Bände mitgebracht und ich fand tatsächlich von allen Charakteren die Handlungen diesbezüglich schlüssig. Einiges hat mich richtig schockiert und überrascht und ich bin super neugierig, wie es damit weitergeht. Nur eine Sache bzgl. Leaf und dem Dämon hab ich am Ende nicht verstanden, meiner Meinung nach ergibt das keinen Sinn. Das hat ein wenig das Ende für mich getrübt. Trotzdem hört das Buch mit einem ziemlichen Knall auf und ich bin mega gespannt, wie es weitergeht.


Das Thema ist interessant, der Schreibstil echt gut, ich mag das Düstere und ich mag den Sarkasmus und so freue ich mich schon auf die Fortsetzungen. 4-4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Am Ende richtig ins Herz getroffen

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Valentinstag. Siobhan ist mit Joseph Carter zum Frühstück verabredet. Ebenfalls mit ihm verabredet: Miranda, zum Mittagessen. Und Jane wartet am Abend bei einer Verlobungsfeier auf ihn als Begleitung. ...

Valentinstag. Siobhan ist mit Joseph Carter zum Frühstück verabredet. Ebenfalls mit ihm verabredet: Miranda, zum Mittagessen. Und Jane wartet am Abend bei einer Verlobungsfeier auf ihn als Begleitung. Das Ding ist nur: Carter taucht nicht auf. Bei keinem der Dates. Doch was zunächst wie eine simple Fremdgeh-Geschichte klingt, ist in Wahrheit viel mehr ...

(auf Englisch gleesen)

Ich kannte vor The No-Show schon zwei Bücher von Beth O'Leary, die mich beide sehr berührt haben, deswegen war ich sehr gespannt, ob sie es hier wieder schafft. Erstmal war es wieder sehr angenehm zu lesen, ich mag ihren Schreibstil, der locker-leicht und oft mit humorvollem Unterton ist, aber gleichzeitig detailliert und auch mit ernsten Momenten kann sie gut umgehen. Das find ich einfach schön.
Inhaltlich mochte ich, dass wir zwischen den drei Frauen gewechselt haben und jede ziemlich gut kennenlernen konnten. Man hat bei allen gemerkt, dass da noch mehr ist, das etwas noch nicht verraten wurde, und das Bild wurde jeweils recht spät erst vervollständigt (so wie ich es mag!), aber es war von Anfang an ein super Tempo, wie viel man erfahren hat, und alle drei waren auch sympathisch und interessant genug, dass ich sie gern begleitet hab. Joseph Carter hingegen ist ein lange ein einziges Mysterium. Das fand ich auf der einen Seite ziemlich spannend, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was denn da jetzt Sache ist und wieso er so verschlossen ist. Gleichzeitig hats mich aber auch ein wenig genervt, weil ich wollte, dass er endlich in die Schranken verwiesen wird.

So far, so good. Eine schöne Sommerlektüre, angenehm zu lesen. Aber ich hätte nicht so überrascht sein dürfen, dass die Autorin da noch einen Twist für uns hat. Denn so ca. ab dem letzten Drittel begann man, zu verstehen, was da los ist, und dann stand mir der Mund offen und ich war ziemlich geflasht. Wenn ich mir mehr Zeit genommen hätte, drüber nachzudenken, hätte ich es möglicherweise erahnen können, aber ich habs einfach auf mich zukommen lassen und es war so gut konstruiert, dass ich einfach überrascht wurde. Und dann hats mich plötzlich richtig tief getroffen. Ich bin total emotional geworden, alles hat begonnen, sich in meinem Kopf zu entrollen, und ich hab einfach total mitgefühlt und mich noch richtig drauf einlassen können. Am Ende war ich ziemlich platt, es war für mich ein gutes Ende, aber auch ein wenig bitter-süß, und vor allem hat The No-Show es geschafft, dass ich nach dem Zuklappen erstmal dasaß und noch ein wenig darüber nachdenken musste. Top, wenn ein Buch das auslösen kann.


Ich kanns also nur empfehlen. Erst scheint es lange "nichts besonderes" zu sein, aber selbst da ist es eine schöne Sommerlektüre gewesen. Aber am Ende verblüfft es einen wirklich und das fand ich wunderbar. Gute 4,5 Sterne!

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