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Veröffentlicht am 09.07.2024

Schwedenkrimi ...

Flammenschwestern
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Ich bin ein großer Krimi- und Thriller Fan und liebe daher auch die Bücher von Lina Bengtsdotter. „Flammenschwestern“ hat daher fast wie von Zauberhand in meinem Haushalt und in meine Hände Einzug gehalten, ...

Ich bin ein großer Krimi- und Thriller Fan und liebe daher auch die Bücher von Lina Bengtsdotter. „Flammenschwestern“ hat daher fast wie von Zauberhand in meinem Haushalt und in meine Hände Einzug gehalten, da ich auch schon die vorherigen Bücher der Autorin begeistert verschlungen habe. Das Cover ist großartig und passt prima in die Reihe. Als Betrachter sieht man ein düsteres Szenario. Ein dunkler Steg, Boote, tiefes Wasser, viel Vegetation, ein Schwedenhäuschen im typischen rot und im Hintergrund dichten Wald, der nicht zu Enden scheint. Der Himmel ist tintenschwarz bewölkt und der Titelschriftzug leuchtend orange-rot. Schon beim Betrachten spürt man die drohende Gefahr, die von diesem Ort auszugehen scheint. Begeistert schlage ich das Buch auf …Das Setting und der Plot gefallen mir und passen hervorragend zu den doch eher düsteren Schweden-Krimis. In einem kleinen Dorf in Schweden verbirgt sich ein dunkles Geheimnis, das die Bewohner schon seit Generationen umgibt. Die Flammenschwestern, wie sie genannt werden, sind zwei Freundinnen, nämlich Katja & Vega, die in einer zerrütteten Familie aufgewachsen sind und deren Leben von Lügen, Alkohol und Geheimnissen geprägt ist.
Als eine junge Frau aus dem Dorf plötzlich verschwindet, kommen die Geheimnisse nach und nach ans Licht. Auf zwei Erzähl-Ebenen, in der Gegenwart und in der Vergangenheit, wird die Geschichte der verschwundenen Frauen und der Flammenschwestern entwirrt. Vorsicht Trigger: Alkohol spielt eine große Rolle in der Geschichte, denn er ist das einzige Mittel, um die düsteren Erinnerungen zu betäuben. Doch auch der dunkle Humor „der Flammenschwestern“ vermag es nicht, die bedrückende Stimmung im Dorf aufzulösen.
Als schließlich ein Geständnis ans Licht kommt, wird klar, dass die Wahrheit noch viel komplexer ist, als es zunächst den Anschein hatte. Die Flammenschwestern müssen sich ihrer Vergangenheit stellen und die Geheimnisse lüften, die ihr Leben so geprägt haben.

...“Um welche?“ „Um meine Kindheit, Menschen, Dinge, die in Silverbro passiert sind und nicht passiert sind“. „Dinge, die nicht passiert sind?“ „Genau...“ (Seite 350) …


Die Autorin:

Lina Bengtsdotter wuchs in der schwedischen Kleinstadt Gullspång auf, die sie zum Setting ihrer beliebten Thriller-Serie, um die Ermittlerin Charlie Lager machte.

Weitere Bücher:
Löwenzahnkind, Hagebuttenblut, Mohnblumentod, u.v.m.

Fazit: **** Mysteriös, geheimnisvoll und fesselnd - "Die Flammenschwestern" ist ein spannender Krimi, der unvorhersehbar ist, aber konstruiert wirkt und den Leser nicht bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Das Leben geht meist (irgendwie) weiter ….

Zeit zu verzeihen
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Mein neuestes Buch „Zeit zu verzeihen“ von Hera Lind, ist ein Tatsachenroman nach mehreren, wahren Geschichten und etwas Fiktion. Das Cover zeigt eine Straße mit reetgedeckten Häusern, zu beiden Seiten. ...

Mein neuestes Buch „Zeit zu verzeihen“ von Hera Lind, ist ein Tatsachenroman nach mehreren, wahren Geschichten und etwas Fiktion. Das Cover zeigt eine Straße mit reetgedeckten Häusern, zu beiden Seiten. In der dörflich wirkenden Szene, sieht man in der linken unteren Bildseite, ein eng umschlungenes älteres Paar. Im Vordergrund, mit dem Rücken zum Betrachter, steht eine junge, blonde Frau, mit einem Kind an der linken Hand. Am blauen Himmel, sieht man ein quer durchs Bild ziehendes Wolkenband.
Das Vorwort von der Autorin im Buchcover-Booklet lässt mich, wie auch bei ihrem vorigen Buch, vorsorglich Taschentücher bereitlegen, denn dieses scheint eine sehr bewegende und traurige Geschichte zu sein. Als Leser begibt man sich auf eine Zeitreise ins Jahr 1945. Das Buch beginnt in Wartenburg, unweit Allenstein, in Ostpreußen. Die wichtigsten Protagonisten sind Rosa, Walter, Heinz, Viktor, Igor, Barbara, Ilona/Clara, Margit, Elvira und Paul. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert. Es gibt verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen.
Gespannt fange ich an zu lesen. Ich muss mich immer wieder kräftig schlucken, denn das, was ich lese, ist schwer verdaulich. Es gibt ein paar spezielle Trigger, die für Zartbesaitete oder jüngere Leser, meiner Meinung nach nicht so geeignet sind. Die Flucht, der Terror, Vergewaltigungen, die vielen Toten und das zurückgelassene Baby… Hera Lind hat das „Geschehene“ berührend und zu Herzen gehend, für uns Leser und die Nachwelt festgehalten. Dann der Verrat, die qualvolle Zeit im DDR-Gefängnis und die unerschütterliche Liebe, die dieses überdauert hat. Die Zeitspanne reicht dabei von 1945 bis zum Juni 2021. Mir, als großer Fan ihrer Bücher, gefallen die Romane nach einer wahren Geschichte, immer besonders gut. Hier wurden sogar gleich vier Einsendungen zu einer großen Drei-Generationen-Geschichte. Allerdings ist der Lesestoff auch „harter Tobak“. Krieg und das daraus resultierende Leid, unvorstellbar und grauenhaft, was Menschen, Menschen antuen. Und das von Hera Lind „Geschriebene“ ist aktueller denn je. Leid und unvorstellbares Elend, auf beiden Seiten. Die Brutalität treibt mir beim Lesen oft die Tränen in die Augen und verursacht einen dicken Kloss im Hals. Unvorstellbar, was die Familien alles durchmachen mussten. Das Buch wirkt jedenfalls lange nach und stimmt irgendwie nachdenklich und traurig. Auch, wenn mich die Wortwahl und die Dialoge, diesmal nicht immer überzeugen, da die Kinder mit 3 oder 4 Jahren, meines Erachtens, anders reagieren und sich ausdrücken. Jedenfalls wünsche ich mir, wie auch bei dieser Lektüre: „Kein Krieg!“, egal wo auch immer!!! Und dass es den Opfern oder Hinterbliebenen heute gelingt zu verzeihen, genau wie der Titel vom vorliegenden Roman es beschreibt: „Zeit zu verzeihen!“...

Weitere Bücher:
„Die Frau, die zu sehr liebte“, „Über alle Grenzen“, „Verwandt in alle Ewigkeit“, „Mit dem Mut zur Liebe“, „Das letzte Versprechen“, „Hinter den Türen“, „Die Hölle war der Preis“, „Mit dem Rücken zur Wand“, „Vergib uns unsere Schuld“, „Gefangen in Afrika“, „Die Frau, die frei sein wollte“, „Der Prinz aus dem Paradies“, „Das einzige Kind“, „Mit dem Mut zur Liebe“, u.v.m.

Fazit: **** Der Roman „Zeit zu verzeihen“ von Hera Lind ist im Knaur Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat mit Danksagung 463 Seiten, die den Schrecken des Krieges und seine Folgen sehr beklemmend und das berührende Schicksal von Trennung, Hoffnung und Verzeihen meist authentisch zum Leser transportieren.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Lebenskreise ...

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Das Buchcover ist ein echter Eyecatcher, die Farben grün/blau wirken harmonisch und frühlingsfrisch. Die gezeigten floralen Elemente und filigranen Libellen gefallen mir ebenfalls sehr und machen Lust ...

Das Buchcover ist ein echter Eyecatcher, die Farben grün/blau wirken harmonisch und frühlingsfrisch. Die gezeigten floralen Elemente und filigranen Libellen gefallen mir ebenfalls sehr und machen Lust auf die wärmere Jahreszeit. Der Titelschriftzug „Season Sisters“ hat eine neongrüne Glanzschrift, die optisch und haptisch gut rüberkommt. Begeistert hat mich auch der Booklet-Schutzumschlag, der im Inneren eine Vorschau auf die vier unterschiedlichen Schwestern und Jahreszeiten zeigt. Der Spannungsaufbau beim Roman ist großartig und beginnt mit einem spannenden und geheimnisvollen Prolog in Nordwales, im Oktober 1876. Der Schreibstil und die Wortwahl der mir vorher unbekannten Anna Helford gefallen mir. Die vorgestellten Charaktere Hugh Harper, Lady Charlotte, Daphne Marcy, Mrs. Fowler, Ethan und Spring, sind fein erdacht und gut beschrieben. Ich bin so gespannt, was da passiert sein mag und vermute eine packende geheimnisvolle Familiengeschichte. Zu gern würde ich erfahren, was Sache ist und wie sich Spring als Haushaltshilfe so macht und ob sie "ihr Leben" und das "ihres Schützlings" auf die Reihe bekommt. Gespannt fange ich also an zu lesen. Es gibt mehre verschiedene Zeitebenen, die in der Vergangenheit und in der Gegenwart liegen und mit einem bunten Gemisch aus Intrigen, Lügen und Liebe durchzogen sind. Auch die Schauplätze wechseln dadurch. Als Leser taucht man in Szenarien von Nordwales, London sowie Ventnor (Isle of Wight), was mir gut gefällt. Auch das soziale Gefälle, Standesunterschiede, Bildung, Berufswahl, Drogenmissbrauch, Kriminalität sowie „arm/reich“ werden thematisiert.
Spannend erzählt und aufgebaut ist dann die Verknüpfung der Zeitebenen, der Personen und der mit ihnen verbundenen Hintergründe. Da kommt so einiges ans Tageslicht, aber lest doch einfach selbst …

Fazit: **** Der Roman „Season Sisters-Frühlingsgeheimnisse“ von Anna Helford ist im dtv Verlag erschienene. Das broschierte Taschenbuch hat 429 Seiten. Der Auftaktband des großen Schwestern-Vierteilers hat mir gut gefallen und jetzt warte ich sehnsüchtig auf Band 2 „Season Sisters-Sommerstürme“, denn ich möchte zu gerne erfahren, wie die anderen Schwestern von Spring so sind!

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Hamburger Traditions-Warenhaus …

Alsterglanz. Lottes Hoffnung
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Manche Bücher suchen sich ihren Weg, kicher oder zumindest ihre Besitzer und dann schließt sich der Kreis. Glaubt, ihr nicht? Doch, hier könnte es zumindest so sein, zumindest mit etwas Phantasie….
Der ...

Manche Bücher suchen sich ihren Weg, kicher oder zumindest ihre Besitzer und dann schließt sich der Kreis. Glaubt, ihr nicht? Doch, hier könnte es zumindest so sein, zumindest mit etwas Phantasie….
Der Roman „Alsterglanz. Lottes Hoffnung“ von Susanne Rubin hat ein ansprechendes Cover. Als Betrachter sieht man mehrere, kunstvoll dekorierte Etagen des glamourösen Hamburger Kaufhauses und am linken Bildrand eine hübsch gekleidete junge Frau mit passendem Hütchen. Der Buchrücken ist vielversprechend und gespannt schlage ich das Buch auf. Es beginnt mit einem packenden Prolog, Travemünde, im Sommer 1928. Mir sträuben sich ein wenig die Nackenhaare, weil ich mir noch nicht erklären kann, was da Schreckliches passiert ist. Dann geht es lesetechnisch im Oktober 1928 in Hamburg weiter. Die wichtigsten Protagonisten sind Charlotte/ Lotte Kelling, Olga, Elsbeth Kruse, Jannes Vossen sowie seine Familie, Georg Tietz, Kerstin, Hagen Thomsen, Ilse Kollendiek, Ferdinand und „Bösewicht“ Edgar Kollendiek. Der Alsterhaus-Zweiteiler punktet mit einem dunklen Geheimnis, dem Mut zum Neuanfang, dem Aufbruch, der Hoffnung und dem luxuriösen Warenhaus „Hermann Tietz“. Mir gefällt der Lokalkolorit sehr. Die Eigenarten und die Atmosphäre der damaligen Zeit werden gekonnt aufgegriffen und zum Leser transportiert. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind, bis auf „eine Ausnahme“, gut gewählt. Sie wirken authentisch. Ein Detail hätte ich zwar als Autorin anders gestaltet… und ja ich weiß, „Sex sells“, aber die Geschichte und der historische Hintergrund sind doch durchaus eine „feine Geschichte“ und erzählenswert, auch ohne „Sadomaso“. Ich möchte auch nicht zu viel verraten, um dem nächsten Leser den Spaß verderben und halte mich deshalb hier „norddeutsch und hanseatisch eher knapp“, aber man sollte vielleicht auch die älteren Leser im Blick behalten und nicht zu sehr im „Hier und Jetzt“/ RTL mäßig abdriften. Die Staats- und Wirtschaftskrise, der Judenhass, der Aufstieg und Fall der Familie Tietz zum „Hertie“ und heutigen Alsterhaus sowie die Anmerkungen der Autorin zum Ende und „ihrem“ persönlichen Hintergrund, gefallen mir sehr. Und falls ihr euch jetzt fragt, was hat der Roman/Buch mit mir zu tun? Mein Mann hat als Student, (kurz vor dem Jura-Examen) im Alsterhaus mit großem Erfolg Schach-Computer verkauft, um sein Budget aufzubessern und kennt daher die Location sehr gut.
Da es eine Fortsetzung des Romans gibt und ich auf alle Fälle erfahren möchte, wie es „meinem“ Lottchen und ihrem Liebsten weiter ergeht, muss ich jetzt wohl bis zum Februar 2024 geduldig warten, bis ich erfahre, wie es weiter geht!


Buchrücken:
Eine Zeit des Aufbruchs und der Hoffnung

Hamburg 1929. Lotte kann ihr Glück kaum fassen: Gerade frisch in der brodelnden Metropole angekommen, bekommt sie die Chance, als Schneiderin im luxuriösen Warenhaus Hermann Tietz zu arbeiten. Das direkt an der malerischen Binnenalster gelegene Kaufhaus verspricht ein ganz neues Lebensgefühl: Mit Waren aus aller Welt, handverlesen und über verschlungene Handelswege importiert, hält die moderne Zeit Einzug in die Hansestadt. Davon beflügelt, schöpft Lotte Hoffnung auf einen Neuanfang als unabhängige junge Frau. Als sie im Warenhaus den Kaufmann Jannes kennenlernt, fühlen sich die beiden gleich voneinander angezogen. Doch Lotte hütet ein Geheimnis, das es ihr unmöglich macht, sich ganz Jannes und einer gemeinsamen Zukunft zu widmen. Ein dunkles Geheimnis, das sie schneller einholt, als ihr lieb ist ...

Die Autorin:
Susanne Rubin ist eine waschechte »Hamburger Deern«. Zusammen mit ihrem Mann, einem pensionierten Kriminalbeamten, lebt sie in ihrer geliebten Heimatstadt. Nach eigener Aussage ist ihr Mann ihr persönlicher Held, und ihre inzwischen erwachsenen Söhne sind die wunderbarsten der ganzen Welt. Sie liebt das Schreiben und Spieleabende mit ihrer Familie.


Weitere Bücher:
Das Grandhotel an der Alster, Die Erben von Gut Lerchengrund, Die Frau des Kaffeehändlers

Fazit: **** Der Roman „Alsterglanz. Lottes Hoffnung“ von Susanne Rubin ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 398 Seiten und etwas Werbung für andere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Die „Regine“ von der Post …

Die Postbotin
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Mein neuester Roman „Die Postbotin“ von Elke Schneefuss punktet mit einem ansprechenden Cover. Als Betrachter sieht man eine junge Frau, die dem Betrachter den Rücken zugewandt hat. In den verschränkt, ...

Mein neuester Roman „Die Postbotin“ von Elke Schneefuss punktet mit einem ansprechenden Cover. Als Betrachter sieht man eine junge Frau, die dem Betrachter den Rücken zugewandt hat. In den verschränkt, hinter dem Rücken, in den Händen, einen Brief haltend. Vor der Kulisse von Berlin sind noch ein paar Passanten unterwegs. Der Titelschriftzug ist in Signalrot. Darüber ist ein kleines Posthorn, was man auch bei den einzelnen Kapiteln im Buch immer wieder einmal findet. Im Booklet des Buches darf man sich über einen Ausschnitt aus dem Stadtplan vom historischen Berlin freuen. Der Plot startet im Berlin, im März 1919. Als Leser lernt man Postbotin Regine, Lotte, Evi, Bernadine Dennewitz, Oberpostrat Siegfried Eckstein und Gewerkschaftler Kurt Bödeker kennen, um nur einige zu nennen. Ich bin gespannt, was ich alles erfahren werde. Die Autorin schafft es durch ihre Wortwahl und die Beschreibungen, mein Kopfkino anspringen zu lassen. Ich erfahre einiges über die damaligen Lebensumstände, die Armut durch die Nachkriegsfolgen, die aktuellen Probleme sowie den Kampf für die „Rechte der Frauen“. Es gibt ein paar Nebenbaustellen wie „Liaison mit einem verheirateten Mann“, Anklage wegen „Engelmacherin“, „Streik“, Liebe und dem „Recht“. Mir gefällt der historische Roman, ganz gut. Ich habe eine Menge erfahren, zum Beispiel das früher die Volljährigkeit erst mit 21 war, dass Frauen keine wirklichen Rechte hatten und das das Leben früher als Frau recht „unangenehm“ war, dass der Roman stellenweise etwas altbacken und beamtenmäßig wirkt, passt für mich perfekt zum Buch. Vielleicht ist diese Einschätzung aber auch meinem Hintergrund geschuldet, zumal ich selbst in einer Beamtenfamilie groß geworden bin. So habe ich mitgefiebert und mitgebibbert, als das Streikblatt in den Umlauf geriet. Es bleiben zwar ein paar Fragezeichen, warum, wer, wie und weshalb? Aber das macht doch auch den Reiz aus, noch ein wenig über die Geschichte nachzudenken? Oder, was meint ihr? Vielleicht kommt ja auch noch ein zweiter Teil und wir erfahren, wie es Regine und Evi weiter ergeht?

Buchrücken:
Im Herzen Berlins kämpft eine junge Briefträgerin für die Rechte der Frauen bei der Reichspost und für ihr Glück

Berlin 1919: Im Brunnenviertel kennt jeder Regine, die hier aufgewachsen ist und täglich die Post austrägt. Schon ihr Vater war stolzer Beamter bei der Reichspost. Als sie erfährt, dass es Pläne gibt, die Zustellerinnen zu entlassen und ihre Arbeitsplätze den Männern zu geben, die aus dem Krieg heimkehren, will Regine nicht kampflos aufgeben. Sie hofft auf die Unterstützung ihrer besten Freundin Evi, die als Telefonistin bei der Post arbeitet. Doch diese ist auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder, der angeblich wieder in der Stadt sein soll. Also bittet Regine den charismatischen Gewerkschafter Kurt um Hilfe. Wird es ihr gelingen, die Frauen bei der Post zum Streik zu mobilisieren? Und erwidert Kurt ihre Gefühle, die sie schon bald nicht mehr leugnen kann?
Die Autorin:
Elke Schneefuß wurde 1960 in Lüneburg geboren. Sie hat Rechtswissenschaft studiert und schreibt für regionale und überregionale Tageszeitungen. Sie lebt mit ihrer Familie in Lüneburg und begeistert sich seit Jahren für die spannenden historischen Umbrüche in der Zeit der Weimarer Republik, besonders in Berlin und Umgebung.

Weitere Bücher:
Die Frauen vom Alexanderplatz, Ein letzter schöner Sommer, Im Wechsel der Gezeiten, Das rote Kliff

Fazit: **** Der Roman „Die Postbotin“ von Elke Schneefuss ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 397 Seiten die mich gut unterhalten haben aber auch zum Nachdenken über die damalige Zeit und deren Umstände gebracht haben. Und ich hoffe auf einen zweiten Teil und die Antwort auf die offenen Fragen, was aus meinen Protagonisten wird.

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