Konnte mich nicht überzeugen
Abschied von den BoomernABSCHIED VON DEN BOOMERN
Heinz Bude
gelesen von Wolfgang Wagner
Wer zwischen 1955 und 1970 geboren wurde, gehört zur Generation „Boomer". Sie sind die geburtenstarken Jahrgänge, erst dann kam der „Pillenknick“. ...
ABSCHIED VON DEN BOOMERN
Heinz Bude
gelesen von Wolfgang Wagner
Wer zwischen 1955 und 1970 geboren wurde, gehört zur Generation „Boomer". Sie sind die geburtenstarken Jahrgänge, erst dann kam der „Pillenknick“. “Boomer“ sind die Kinder, die meist als allererstes in ihrer Familie ein Abitur in der Tasche hatten, in den 70er-Jahren zu Demos rannten, aber weder einen Arbeitsplatz nach dem Studium, keine Lehrstelle, geschweige denn eine Wohnung fanden.
Heinz Bode porträtiert eine ganze Generation, an die so einige Klischees haften, wie z. B. „Individuell" und bitte „kein Mainstream sein“. Er stellt Ost- und Westboomer ins Verhältnis und erinnert an die Weltgeschehnisse wie Brokdorf, Tschernobyl oder die RAF.
Ich persönlich bin statistisch ein „Boomer“ mit dem Geburtsjahr 1969.
Ja, auch ich stand damals mit 100 Leuten vor einem Hamburger Haus, um eine Wohnung zu besichtigen (die ich natürlich nicht bekam) und mein Onkel, der Mathe und Sport auf Lehramt (mit Auszeichnung) abgeschlossen hatte, fuhr Taxi, weil er keine Anstellung als Lehrer fand (während ich mit 34 Mitschülern im Klassenzimmer saß). Meine Schwester erhielt währenddessen 54 Absagen auf ihre Bewerbungen und fand am Ende keine Lehrstelle als zahntechnische Laborantin.
Dennoch konnte ich mit den meisten Sachen zu Beginn des Buches nicht viel anfangen. Ich kannte weder die zitierten Filme, noch die Bücher, die angeblich alle „Boomer" gelesen haben sollen.
Ich hatte mir einfach mehr Flashbacks erhofft.
Lediglich der Sprecher Wolfgang Wagner konnte mich mit seiner angenehmen Stimme zum „Durchhalten“ animieren.
Leseempfehlung für ältere Boomer und Geschichtsstudenten.
2½/ 5