Profilbild von Lesemaus-Hamburg

Lesemaus-Hamburg

Lesejury Star
offline

Lesemaus-Hamburg ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesemaus-Hamburg über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Kein Highlight!

Kim Jiyoung, geboren 1982
0

Gerade beendet - Gott sei Dank - ja ich weiß: Das Buch wurde hier gehypt, gelobt und gepriesen und jetzt komme ich (sogar recht spät, mit diesem Buch) um die Ecke, und bin froh, dass dieses kleine Büchlein ...

Gerade beendet - Gott sei Dank - ja ich weiß: Das Buch wurde hier gehypt, gelobt und gepriesen und jetzt komme ich (sogar recht spät, mit diesem Buch) um die Ecke, und bin froh, dass dieses kleine Büchlein nur 208 Seiten hatte.
SORRY liebe Bookstagrammer.

Dabei ist es ein wichtiges und trauriges Thema: Die Ungleichheit der Geschlechter in Südkorea. Imanzipation ist dort ein Fremdwort.
Kim Jiyoung wusste bereits als Kind, dass ihre Mutter alle Träume aufgab, um Kinder zu bekommen. Aber Kim gibt immer ihr Bestes. Sie studiert, obwohl sie weiß, dass sie kaum eine Chance hat im Anschluss einen Job zu bekommen - Männer werden immer bevorzugt.
Frauen werden in jeder Lebenslage und von klein auf an benachteiligt:
Mädchen werden keine Klassensprecher, dafür dürfen sie aber die Tafel putzen, was einem Jungen untersagt ist.
Sexuell belästigte Frauen, werden gerügt, dieses mit einem zu kurzen Rock provoziert zu haben.
Sogar während der Schwangerschaft stehen sie unter Druck - 'hoffentlich ist es ein Junge', denn Mädchen sind minderwertig und die Familie könnte enttäuscht sein; schwangere Frauen kündigen lieber ihren Job, als ihr Recht den Mutterschutz in Anspruch zu nehmen. Minderwertigkeitsgefühle gegenüber den Kollegen und der Gesellschaft lasten schwer.


Die Geschichte lässt sich leicht lesen und man ist sofort dabei.
Doch warum war es kein Highlight? Vielleicht weil ich bereits seit über 20 Jahren in Asien lebe und das Thema ‚Gesichtsverlust‘ und ‚anderen immer alles recht machen‘ und ‚ja nicht nein sagen‘ in meinem täglichen Leben wahrnehme? - Oder fehlte einfach nur der Tiefgang?
Leider hat mich das Buch emotional nicht berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2024

Konnte mich nicht überzeugen

Abschied von den Boomern
0

ABSCHIED VON DEN BOOMERN
Heinz Bude
gelesen von Wolfgang Wagner


Wer zwischen 1955 und 1970 geboren wurde, gehört zur Generation „Boomer". Sie sind die geburtenstarken Jahrgänge, erst dann kam der „Pillenknick“. ...

ABSCHIED VON DEN BOOMERN
Heinz Bude
gelesen von Wolfgang Wagner


Wer zwischen 1955 und 1970 geboren wurde, gehört zur Generation „Boomer". Sie sind die geburtenstarken Jahrgänge, erst dann kam der „Pillenknick“. “Boomer“ sind die Kinder, die meist als allererstes in ihrer Familie ein Abitur in der Tasche hatten, in den 70er-Jahren zu Demos rannten, aber weder einen Arbeitsplatz nach dem Studium, keine Lehrstelle, geschweige denn eine Wohnung fanden.
Heinz Bode porträtiert eine ganze Generation, an die so einige Klischees haften, wie z. B. „Individuell" und bitte „kein Mainstream sein“. Er stellt Ost- und Westboomer ins Verhältnis und erinnert an die Weltgeschehnisse wie Brokdorf, Tschernobyl oder die RAF.

Ich persönlich bin statistisch ein „Boomer“ mit dem Geburtsjahr 1969.
Ja, auch ich stand damals mit 100 Leuten vor einem Hamburger Haus, um eine Wohnung zu besichtigen (die ich natürlich nicht bekam) und mein Onkel, der Mathe und Sport auf Lehramt (mit Auszeichnung) abgeschlossen hatte, fuhr Taxi, weil er keine Anstellung als Lehrer fand (während ich mit 34 Mitschülern im Klassenzimmer saß). Meine Schwester erhielt währenddessen 54 Absagen auf ihre Bewerbungen und fand am Ende keine Lehrstelle als zahntechnische Laborantin.
Dennoch konnte ich mit den meisten Sachen zu Beginn des Buches nicht viel anfangen. Ich kannte weder die zitierten Filme, noch die Bücher, die angeblich alle „Boomer" gelesen haben sollen.
Ich hatte mir einfach mehr Flashbacks erhofft.
Lediglich der Sprecher Wolfgang Wagner konnte mich mit seiner angenehmen Stimme zum „Durchhalten“ animieren.

Leseempfehlung für ältere Boomer und Geschichtsstudenten.
2½/ 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2024

Konnte mich nicht überzeugen ...

Der Jahrestag
0

DER JAHRESTAG
Stephanie Bishop

Die 40-jährige Autorin JB Blackwood steht kurz vor der Veröffentlichung ihres neuesten Romans, als sie erfährt, dass das Buch einen renommierten Preis der Literatur gewinnen ...

DER JAHRESTAG
Stephanie Bishop

Die 40-jährige Autorin JB Blackwood steht kurz vor der Veröffentlichung ihres neuesten Romans, als sie erfährt, dass das Buch einen renommierten Preis der Literatur gewinnen wird. Doch ihrem 20 Jahre älteren Ehemann Robert, ein emeritierter Professor und Kultregisseur, darf sie diese gute Nachricht noch nicht mitteilen. Überhaupt ist die Kommunikation zwischen dem Ehepaar Blackwood seit Wochen angespannt. Wie die Karriere ihres Mannes, so auch die Ehe des Paares, scheint eher rückläufig zu sein. Ihre ansteigende Popularität ist der Harmonie der Ehe nicht förderlich, genauso wenig wie Roberts Sohn aus erster Ehe, der das tägliche Miteinander mit seinen Wutausbrüchen befeuert.
Anlässlich ihres 14. Hochzeitstages überredet JB Robert zu einer gemeinsamen Kreuzfahrt von Alaska nach Japan, doch das Schiff gerät in einen Sturm und Robert geht über Bord. Seine Leiche wird einige Tage später geborgen.

Nach und nach erfahren wir Episoden aus dem Leben des Ehepaares Blackwood. Wo man noch zu Beginn glaubte, eine perfekte Ehe vor sich zu haben, erfahren wir in kleinen eingefügten Häppchen, dass die Ehe bereits ein Scherbenhaufen war. Immer wieder vermischt JB Realität mit ihren autofiktionalen Texten.
Manch einer mag jetzt diesen ambivalenten Text unglaublich faszinierend finden, mich hat er eher gelangweilt und teilweise sogar geärgert. Warum hat ihr keine Freundin beigestanden?

Fazit:
Ein Buch mit vielen Strecken, in dem bestimmt eine wichtige psychologische Botschaft steckt, mich aber nicht wirklich erreichen konnte.
2½ / 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2023

Langweilig!

Kochen im falschen Jahrhundert
0

KOCHEN IM FALSCHEN JAHRHUNDERT
Teresa Präauer
[Werbung|unbezahlt|Exemplar selber gekauft]

Ingredienzen vieler Rezepte vermischen sich mit dem teilweise besserwisserischen Geplänkel von jungen Menschen, ...

KOCHEN IM FALSCHEN JAHRHUNDERT
Teresa Präauer
[Werbung|unbezahlt|Exemplar selber gekauft]

Ingredienzen vieler Rezepte vermischen sich mit dem teilweise besserwisserischen Geplänkel von jungen Menschen, die von der „Gastgeberin“ zu einem Abendessen eingeladen wurden.

Obwohl es sprachlich fulminant und der Aufbau des Buches grandios ist, konnte mich das Buch vom Inhalt nicht überzeugen. Eher erinnerten mich die Diskussionen an den Deutschen Bundestag: (Tolino S. 31: „Man sagt hier übrigens nicht gucken, sondern eine Serie schauen […]“ oder Tolino S. 44: „Seit mehr als einem Jahrzehnt sagt man nicht mehr Studenten, man sagt heute Studierende […]“).

Warum dieses Buch nun für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, bleibt mir ein Rätsel, dabei hatte ich anhand des kulinarischen Titels auf einen Hochgenuss gehofft - Fehlanzeige.

Von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2023

Kommt leider nicht an den Vorgänger ran ...

Kalmann und der schlafende Berg
0

KALMANN UND DER SCHLAFENDE BERG
Joachim B. Schmidt

Kalmanns Leben ist ruhiger geworden, jetzt, nachdem der ganze TV-Rummel aufgehört hat. Leider. Sein Jagdgewehr, die Mauser, hat er lieber ins Meer geschmissen ...

KALMANN UND DER SCHLAFENDE BERG
Joachim B. Schmidt

Kalmanns Leben ist ruhiger geworden, jetzt, nachdem der ganze TV-Rummel aufgehört hat. Leider. Sein Jagdgewehr, die Mauser, hat er lieber ins Meer geschmissen und apropos Meer: Fischen ohne Großvater wurde ihm auch verboten und Gammelhai hat er keinen mehr.
Als dann auch noch der Großvater stirbt, ist Kalmann ganz neben der Spur.
Zum Glück kommt eine E-Mail von seinem Erzeuger, der ihn einlädt, nach Amerika zu kommen.
Doch nachdem er dort landet, entpuppt sich sein Vater, den er zum ersten Mal im Leben trifft, als Waffennarr, QAnon-Anhänger und Präsident Trump-Fan, der ihn dann auch noch zum Sturm auf das Kapitol schleppt. Als er anschließend vom FBI verhört wird, erfährt er, dass sein Großvater einst ein russischer Spion war.
Zurück in Raufarhöfn ernennt er sich wieder zum Sheriff und versucht dem Geheimnis um seinen Großvater herum auf die Spur zu kommen.

Da ist sie, die Fortsetzung von Kalmann. Ich bin mit großen Erwartungen an das Buch gegangen, da ich den ersten Teil so gerne gelesen habe, aber leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Erst das letzte Drittel konnte mich einfangen, vorher fand ich die Geschichte einfach erzwungen und stellenweise langatmig.
Auch unseren Protagonisten Kalmann, den ich im letzten Teil so lieb gewonnen hatte, verlor meine Sympathie, nachdem er seine Mutter schlug.
Schade, ich hätte so gerne etwas anderes geschrieben, da ich ein großer Joachim B. Schmidt-Fan bin.
Leider nur 2½/ 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere