Vom Highlight zum Flop
Dunbridge Academy - AnywhereIch war von Anfang an IN LOVE mit diesem Buch. Es ist nicht das erste der Autorin, das ich lese, deshalb hätte mich der angenehme Schreibstil nicht überraschen sollen, aber irgendwie war ich trotzdem total ...
Ich war von Anfang an IN LOVE mit diesem Buch. Es ist nicht das erste der Autorin, das ich lese, deshalb hätte mich der angenehme Schreibstil nicht überraschen sollen, aber irgendwie war ich trotzdem total positiv überrascht. Ich bin geradezu durch die Seiten geflogen, es war so locker und leicht, trotz der immer wieder auftauchenden kurzweilig ernsten Phasen, wenn es um Emmas Vergangenheit mit ihrem Vater geht, um ihre Zweifel, um ihre Einsamkeit auf der Dunbridge Academy.
Ich mochte echt alles an dem Buch. Vor allem Henry, weil er so durch und durch gut ist, so hilfsbereit und rücksichtsvoll und unsportlich(!). Es gibt kaum einen Moment in diesem Buch, in dem er nur an sich gedacht hat. Und als er einmal aus Wut nicht so toll gehandelt hat, dann war das nicht um Drama zu schaffen, denn Emma hat ihn verstanden. Die beiden haben viel miteinander geredet und nichts in die gesagten oder ungesagten Worte des anderen hineininterpretiert. Zwischen ihnen gab es kein Drama, sie haben sich einfach kennen gelernt und verliebt und das mochte ich so sehr. Ich liebe die Chemie zwischen den beiden.
Ich liebe auch das Setting, das mehr Richtung Jugendbuch als New Adult geht. Ich fand es schön, auch mal so etwas von der Autorin zu lesen, auch wenn mir dann einige Szenen für das Alter der Hauptcharaktere doch zu heiß waren. Aber gut, die konnte ich überblättern, die haben die Handlung für mich überhaupt nicht gestört, das war schon irgendwie okay. Und bis dato die einzige Kritik am Buch, weshalb sollte man das hoch gewichten?
Neben der Lovestory wurde auch die Geschichte zu Emmas Vater weiter vorangepusht und da gab es eine Szene, die mich so getroffen hat. Die mich tief erschüttert hat, worauf mich wirklich niemand hätte vorbereiten können. Ich habe wahnsinnig viele Parallelen zu von mir Erlebtem ziehen können, dass es schmerzhaft war. Ich habe geweint, ich musste das Buch erst mal weglegen, aber ich war zutiefst berührt. Und am nächsten Tag war ich zwar immer noch ein bisschen erschüttert, aber auch irgendwie dankbar. Weil das eine gänzlich neue Leseerfahrung für mich war und ja, sie hat immens weh getan und Dinge aufgerüttelt, von denen ich dachte, sie seien vergraben gewesen. Aber es war irgendwie schön. Ist das nachvollziehbar?
Jetzt stellt sich die Frage: Wieso nur 3 Sterne? Bei diesen Begeisterungsausbrüchen müsste die Bewertung doch höher sein. Die 3 Sterne, diese relativ neutrale Bewertung kommt vom letzten Drittel des Buches.
Ab Seite 316, aka 25. Kapitel war es mit der Liebe vorbei. Sie wurde abgetötet. Denn der Plottwist, der da ins Spiel gebracht wird, ist für mich vollkommen unnötig gewesen. Vollkommen. Ehrlich, ich verstehe jetzt noch nicht, wieso das passieren musste, es hat für mich den Zauber des Buches so richtig gecrasht. Und hat dafür gesorgt, dass der erste Band der Dunbridge Academy für mich von einem Jahreshighlight zu einem 3-Sterne-Buch wurde.
Ich möchte hier natürlich nicht spoilern, was ab Seite 316 passiert. Die Inhaltswarnung im Buch gibt aber ein ganz guten Hinweis darauf. Für mich war es unnötiges Drama, um das Buch gegen Ende noch aufzupeppen. Nur hat da für mich leider nichts gepeppt.
F A Z I T
Dieses Buch war anders als ich es erwartet habe. Und auch wenn mich das letzte Drittel so sehr enttäuscht hat, dass "Dunbridge Academy - Anywhere" kein Highlight mehr sein kann, nehme ich doch etwas von der Handlung mit. Und werde die nächsten Bände bestimmt lesen.
Hier nochmal die Inhaltswarnung (Seite 463):
Tod, Verlust, Trauer und Trauerbewältigung, Substanzmissbrauch und Abhängigkeit.