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Veröffentlicht am 04.11.2023

Spannender Wismar-Roman

Tempus fugit venceremos
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Marlis Lindenkamp ist die beste Kryptologin und Archäologin Norddeutschlands. Allerdings hat sie ein paar Probleme, aber sie fühlt sich sofort in Wismar wohl, etwas, was sie selbst erstaunt. Dann bekommt ...

Marlis Lindenkamp ist die beste Kryptologin und Archäologin Norddeutschlands. Allerdings hat sie ein paar Probleme, aber sie fühlt sich sofort in Wismar wohl, etwas, was sie selbst erstaunt. Dann bekommt sie es mit mystischen Geheimnissen zu tun, die zurück ins Mittelalter reichen.

Bente Amlandt, Jahrgang 1972, schreibt und illustriert Romane für Jugendliche und Erwachsene auf Deutsch und Englisch. Sie hat Germanistik, Romanistik und Kunst in Kiel studiert und in Norddeutschland sowie in Südamerika, Paraguay, unterrichtet. Bente Amlandt arbeitet in Lübeck-Travemünde und in Wismar. Sie hat die "Rodiwana"-Saga, "Die Magie der Trohpa" und als Lu C. Ohm "Anna Apokalypse" geschrieben. Die Autorin liebt die Natur, utopische Welten, mittelalterliche Städte und Skandinavien. Weitere Informationen sind auf ihrer Webseite zu finden.

Die Geschichte Wismars und der dortigen Nikolaikirche steht im Mittelpunkt dieses sehr besonderen Romans. Sehr viele Fakten werden vermittelt, die gleichwertig neben der Geschichte stehen und mitunter den Lesefluss etwas hemmen. Dabei spielt das Mittelalter eine große Rolle, Bente Amlandt schlägt den Bogen jedoch auch in die neuere deutsche Geschichte. Quellenangaben vervollständigen das mit 234 Seiten eher schmale Buch.

Der fiktiven Geschichte, die Marlis Lindenkamp hier erlebt, liegt eine sehr schöne Idee zugrunde, die Bente Amlandt auch hervorragend umsetzt. Ihre Protagonistin ist beruflich sehr erfolgreich, hat aber, wie bereits erwähnt, große Probleme. Dank der hervorragenden Konstruktion dieser Geschichte weiß der Leser am Ende mehr als Marlis. Wieso? Bitte unbedingt selbst lesen.

Das Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen.

Das Cover gibt einen Teil des Inhaltes in seiner Düsternis sehr gut wieder und passt ausgezeichnet zum Titel, der übrigens auch eine Rolle spielt.

Fazit: ein spannender Wismar-Roman mit einer Überraschung

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2024

Nicht überzeugend

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
3

Mitten in der Nacht erhält die Anwältin Fentje Jacobsen einen Anruf mit der Bitte, ein Mandat zu übernehmen. Am nächsten Tag ist der Anrufer tot. Fentje will wissen, warum ihr Mandant sterben musste und ...

Mitten in der Nacht erhält die Anwältin Fentje Jacobsen einen Anruf mit der Bitte, ein Mandat zu übernehmen. Am nächsten Tag ist der Anrufer tot. Fentje will wissen, warum ihr Mandant sterben musste und ermittelt auf eigene Faust.

„Das schweigende Dorf“ ist der dritte Teil der Reihe um Fentje Jacobsen und dem Journalisten Niklas John. Die beiden Hauptprotagonisten sind bekannt, einige weitere Figuren ebenso. Neu hinzu kommen die Bewohner des „schweigenden Dorfes“, die überwiegend wenig sympathisch erscheinen. Den Titel passt, obwohl ja im Grunde genommen die Bewohner des Dorfes schweigen.

Der Prolog macht neugierig, denn was sucht Volker Suhr im Schutz der Nacht genau? Auch die folgenden Kapitel bauen Spannung auf, die dann jedoch nachlässt. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich dann aufgrund der schweigenden Dorfbewohner schwierig – und natürlich gerät Fentje in Gefahr. Die Ideen für diesen Krimi gefallen mir, dazu komme ich später noch. Die Umsetzung finde ich nicht besonders gelungen, denn über weite Strecken liest der Krimi sich ziemlich langweilig. Viel Platz, zu viel in meinen Augen, nimmt das Privatleben von Fentje ein, darunter auch die Gefühle, die sie für Niklas hegt und umgekehrt. Leider kann ich das Verhalten der beiden nicht nachvollziehen, ein Gespräch würde hier helfen. Das Hin und Her passt vielleicht zu einem Liebesroman, hier finde ich es nicht angebracht.

Sehr gut gelungen ist der Autorin die Beschreibung der Dorfbewohner. Sie sind eine Gemeinschaft, die fest zusammensteht, Außenstehende können sich nur sehr schwer integrieren.
Zwei wichtige Themen, Gewalt an Frauen und Mobbing unter Jugendlichen werden angesprochen, meiner Meinung nach nicht konsequent verfolgt. Eine junge Frau nimmt sich das Leben, eine weitere verschwindet – und die Bewohner gehen zur Tagesordnung über. Beim Mobbing wird ein Lösungsvorschlag ausgearbeitet, es bleibt unklar, ob er erfolgreich umgesetzt werden kann. Hier hoffe ich auf den nächsten Band.

Fazit: insgesamt überzeugt mich diese Reihe nicht, zu viel Privatleben, zu wenig Spannung

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  • Spannung