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Veröffentlicht am 15.11.2023

Neustart

24 Wege nach Hause
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Petra macht sich mit ihrer Nichte Charlie Ende November auf den Weg in ein neues Leben. Nach dem Tod der Schwester ist sie verantwortlich für Charlie, zu der sie ein belastetes Verhältnis hat. Sie möchte ...

Petra macht sich mit ihrer Nichte Charlie Ende November auf den Weg in ein neues Leben. Nach dem Tod der Schwester ist sie verantwortlich für Charlie, zu der sie ein belastetes Verhältnis hat. Sie möchte Stockholm hinter sich lassen, wo sie die Eltern und ihre Schwester verloren hat, aber auch ihre Existenzgrundlage, denn ihren Friseursalon musste sie wegen Insolvenz schließen. Das Ziel ist ein kleiner Ort in Südschweden, in dem sie eine Wohnung geerbt hat.

Der Neustart erfolgt etwas holprig, aber viele Menschen sind den Beiden dort wohlgesonnen. Zum ersten Dezember bekommt Petra einen Adventskalender geschenkt, der sie mit kleinen Aufgaben und Hinweisen überrascht, die ihr die Umgebung näher bringen, aber auch eine verstorbene Künstlerin aus dem Ort näher vorstellt. Als Petras Exfreund Nick auftaucht, den sie mit dem Weggang vor vollendete Tatsachen gestellt hat, gerät sie ins Stolpern.

Gemeinsam mit Petra kann man hier die Türchen am Kalender öffnen und jeden Tag etwas Neues über den Ort oder die Künstlerin Lilly erfahren. Die Versöhnung mit ihrer Nichte lässt auch nicht allzu lange auf sich warten und nach einigen Irrungen und Wirrungen für die Haupt- aber auch einige Nebenfiguren wird am Ende gemeinsam Weihnachten gefeiert.

Der Plot ist schon etwas wunderlich, einiges wirkt an den Haaren herbeigezogen, aber der Erzählstil ist flüssig und fluffig. Ich fühlte mich in das verschneite hyggelige Südschweden versetzt und fieberte gerne auf ein Happy End hin. Eine schöne Wintergeschichte, die mich in vorweihnachtliche Stimmung versetzte und die man nicht an realen Maßstäben hinterfragen sollte. Petra nimmt ihr Leben trotz Schwierigkeiten immer wieder mutig in Angriff und versucht eine Familie für ihre Nichte sein. Sie fügt sich gut in den Hof mit Gärtnerei und Café ein, in dem sie nun wohnt und findet mit ihrer Art zugewandte Menschen und Freunde.

Eine schöne Geschichte für die Vorweihnachtszeit, die ich gerne gelesen habe. Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich aufrunde, wo es nötig ist.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Ein ganzer Haufen Klugscheißer

Das Klugscheißerchen
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In der neuen Geschichte von Marc Uwe Kling geht es um das kleine Klugscheißerchen, dass die Geschwister Tina und Theo auf dem Dachboden des neuen Hauses entdecken. Es ist nur für waschechte Klugscheißer ...

In der neuen Geschichte von Marc Uwe Kling geht es um das kleine Klugscheißerchen, dass die Geschwister Tina und Theo auf dem Dachboden des neuen Hauses entdecken. Es ist nur für waschechte Klugscheißer zu sehen, und die Kinder sind gespannt, ob die Eltern es auch sehen können. Der Vater versucht die Kinder an der Nase herumzuführen, kann aber dann auch nicht dauerhaft gegen seine ureigenste Natur ankommen und verrät sich. Der Mutter ergeht es nicht anders.
Die Geschichte zeigt ein paar Alltagsszenen, in denen man sich herrlich Wiedererkennen kann, ob es da um die Alterseinschätzungen der Kinder die Eltern betreffend oder die unterschiedlichen Vorstellungen der warmen Mahlzeit geht oder eben um das un-beliebte Besserwissen.
Das Buch ist liebevoll illustriert, die Bilder unterstützen die Texte gekonnt und ergänzen die Fantasie. Wir haben uns neben der Buchlektüre auch noch die Zeit genommen das Hörbuch zu hören, dass der Autor selbst eingelesen hat. Hier konnten wir mehr lachen, diese Stimme ist einfach zu gut und hat großen Wiedererkennungswert.
Insgesamt bleibt dies Buch etwas hinter den anderen Büchern des Autors zurück, ist aber eine schöne Unterhaltung und auch für Erstleser geeignet. Die Geschichte bietet nicht viele Überraschungen, ist lustig erzählt, aber eher vorhersehbar. Sie zeigt ein bisschen aus dem Alltag der Familie Theufel. Von uns gibt es 3.5 Sterne, die aufgerundet werden, wo es nötig ist.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Lauras gesunde Küche

Keep it easy
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Die Autorin hat ein Konzept für Health Food entwickelt, was sie in ihrem eigenen Restaurant Laura´s Deli in Düsseldorf umsetzt. In diesem Buch stellt sie unkomplizierte Rezepte, die den Spaß am Kochen ...

Die Autorin hat ein Konzept für Health Food entwickelt, was sie in ihrem eigenen Restaurant Laura´s Deli in Düsseldorf umsetzt. In diesem Buch stellt sie unkomplizierte Rezepte, die den Spaß am Kochen und gesunde Ernährung verbinden, vor. Sie möchte, dass man unbeschwert und einfach mit dem Thema umgeht und auch mal Zutaten völlig frei austauscht, falls sie nicht vorhanden sind oder jemandem nicht schmecken. Fast alle Rezepte sind glutenfrei, viele vegan, auf Kuhmilch wird verzichtet, ebenso auf Industriezucker und Weißmehl. Fleisch und Fisch kommen nur in sehr wenigen Rezepten vor. Sie selbst kauft ausschließlich Bioqualität ein. Nichts von alledem muss man aber beim Nachkochen zwingend berücksichtigen.

Nach einigen einführenden Kapiteln gibt es die üblichen Kochbuchkapitel: Frühstück, Brunch, Salate, Suppen, Warme Gerichte, Süsses, Snacks und Drinks. Ein sehr umfangreiches Register schließt das Buch ab.

Zu jedem Gericht gibt es ein sehr ansprechendes großformatiges Foto, das appetitlich aussieht. Außerdem findet man noch jede Menge Lifestyle-Bilder, die die Autorin und ihr Kind zeigen.

Auf Zeit- und Nährwertangaben wurde verzichtet. Ich nehme an, die Angaben würden nicht passen, da die Zutaten ja variiert werden können/sollen.

Die Rezepte sind jeweils für 2 Personen, die Zutatenlisten sind übersichtlich und finden sich jeweils links von den Zubereitungsschritten. Die Arbeitsanweisungen sind kurz aber gut nachvollziehbar beschrieben.

Sehr häufig wird der Backofen eingesetzt, um alles mögliche dort vorzugaren. Das kann man machen, auch um Zeit für andere Schritte zu gewinnen, aber insbesondere bei den Suppen fand ich das ausgesprochen unpraktisch. Wie sich das auf die Nährstoffe auswirkt - nun ja...

Viele Gerichte sind wirklich lecker, aber einen Großteil der Rezepte kannte ich in ähnlicher Form schon aus anderen Health Food Büchern. Insofern eignet sich das Buch eher für Einsteiger in diese Thematik. Nicht alle Rezepte lassen sich so einfach umsetzen, wie man es nach der Einleitung und dem Titel erwartet. Einige Zutaten würde ich bei uns in den Supermärkten nicht bekommen.

Die durchgehend englischen Titel für die Rezepte fand ich nicht so schön, häufig wußte ich nach der Überschrift nicht, was mich da im einzelnen erwartet. Aus dem Inhaltsverzeichnis etwas Leckeres heraussuchen, war nicht ohne weiteres möglich. Die Bilder und Zutatenlisten gaben oftmals erst den Aufschluss.

Wir haben in den letzten Wochen einiges aus diesem Buch nachgekocht und haben die Gerichte gerne gegessen, für uns ist es aber keine Methode für jeden Tag. Für Einsteiger in das Thema Health Food ist das Buch empfehlenswert. Von mir gibt es aufgrund der genannten Kritikpunkte 3,5 Sterne, die ich aufrunde.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

100 unterschiedliche Backrezepte

Aus Liebe zum Backen
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Claire Saffitz teilt in diesem Buch ihr umfangreiches Backwissen. Es gibt allgemeine Informationen rund ums das Thema Backen. Die Rezepte reichen von salzig bis süß.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel: ...

Claire Saffitz teilt in diesem Buch ihr umfangreiches Backwissen. Es gibt allgemeine Informationen rund ums das Thema Backen. Die Rezepte reichen von salzig bis süß.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel: Kastenkuchen und Rührkuchen / Pies und Tarten / Riegel und Plätzchen / Torten und elegante Desserts / Frühstück und Brunch / Brote und herzhafte Backwaren / Grundlagen

Zu jeder Kreation gibt es mindestens ein Foto, ab und an gibt es auch Fotoanleitungen wie etwas gemacht werden soll. Das knapp 380 Seiten starke Buch ist groß und schwer und einige Seiten kommen auch ganz ohne Foto aus. Claire beschreibt alles super ausführlich und gut nachvollziehbar. Man muss schon etwas Zeit mitbringen, um sich durch die Anleitungen zu arbeiten und dabei das Wesentliche herausfiltern. Für Anfänger und Interessierte ist das bestimmt ein Vorteil, für alte Hasen unnötig. Es hätte evtl. auch gereicht, auf die Grundlagen Seiten zu verweisen und diese etwas anders zu gestalten.

Ich habe mich jetzt vier Wochen quer durch das Buch gebacken und viele neue tolle Rezepte entdeckt. Es gibt viele Rezepte, die es auf unsere Lieblingsliste geschafft haben. Das Bananenbrot mit Mandelbutter steht bei uns hoch im Kurs, die Riegel und Plätzchenrubrik fanden wir fast vollständig super lecker, ebenso wie den Brioch-Zopf mit Korianderzucker. Einiges hat mir aber auch gar nicht gefallen, das z.B. eine mehrstöckige Geburtstagstorte nur aus einem Teig und einer Füllung besteht, finde ich mehr als langweilig, manches war mir schlichtweg zu fett oder süß. Aber so etwas ist ja Geschmacksache, ebenso wie die Fotos, die mir teilweise etwas "altbacken" vorkamen, da habe ich schon bessere Inszenierungen von Backwaren gesehen.

Sicherlich nicht für Jeden sind die super ausführlichen Anleitungen zu den Rezepten. Ich bin eher ein Fan der kurzen knackigen Version, als geübte Bäckerin habe ich gerne alles auf einer Seite im Blick. Hier muss man meist blättern, weil alles so lang und breit geschildert ist.

Insgesamt lässt mich dieses Buch etwas zwiegespalten zurück. Die Begeisterung der Autorin für das Backen ist spürbar. Mir war das schwere Teil jedoch zu unhandlich und ausführlich, trotz der leckeren Anregungen, bin ich nicht so richtig von dem Buch überzeugt. Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich bei Bedarf aufrunde.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Einblicke in eine Männerfreundschaft

Picassos Friseur
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"Nichts ist wichtiger im Leben als das, was man nicht kaufen kann: Respekt, Freundschaft, Vertrauen und Treue." (Arias über seine Freundschaft zu Picasso S.263)

Picasso und sein Friseur Arias hatten eine ...

"Nichts ist wichtiger im Leben als das, was man nicht kaufen kann: Respekt, Freundschaft, Vertrauen und Treue." (Arias über seine Freundschaft zu Picasso S.263)

Picasso und sein Friseur Arias hatten eine besondere Freundschaft, die in der Liebe zu Spanien wurzelte. So ungleich die Männer waren, so sehr blieben sie sich treu.

In diesem Buch erfährt man einiges über diese Freundschaft und die Leben der Beiden, am meisten jedoch über Picasso. Die beiden Autorinnen können den Friseur dazu überreden ihnen von Picasso und ihrer Freundschaft zu erzählen und daraus gestalteten sie dieses Buch. Es ist eine Ansammlungen von Erinnerungen, keine Biografie. Dadurch fehlt ab und an etwas der rote Faden, darauf muss man sich einlassen können bzw. es mögen. Die beiden Exilspanier lebten beide in Frankreich, lernten sich kennen und schätzen. Sie einte die Liebe zu ihrer Heimat, dem Stierkampf und die politische Überzeugung. Ansonsten scheinen sich hier Gegensätze angezogen zu haben: Arias ist bodenständig, monogam und zugewandt, er hat hart für seine Bildung gekämpft. Picasso, der Künstler, ist maßlos von sich selbst überzeugt, entwickelt Spleens, verschleißt Frauen, lehnt seine Kinder ab, hilft aber Freunden, engagiert sich sozial und für den Frieden.

Ein interessantes Buch, das viele Aspekte aus dem Leben und der Zeit der beiden Protagonisten vermittelt, mal einen anderen Blick auf die Zeit und die Menschen vermittelt. Der spanische Bürgerkrieg, der Stierkampf und einige Werke Picassos werden ausführlich thematisiert. Die Freundschaft rückt passagenweise in den Hintergrund über diese Schilderungen, war aber doch immer irgendwie vorhanden.

Die Autorinnen werten die jeweiligen Charakterzüge nicht, das gefiel mir gut.

Optisch ist es ein typisches Diogenes Buch und als solches am Design sofort zu erkennen. Das Foto Picassos schlägt den Betrachter durch den direkten Blick in seinen Bann. In der Mitte des Buches finden sich passende Fotos.

Im Epilog kommt Arias nochmal selbst zu Wort.

Mir hat das Buch gefallen, ein informatives und doch persönliches Buch.

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