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Veröffentlicht am 15.11.2023

Weihnachtlicher Wohlfühl-Roman

Weihnachten kann kommen
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Die Werbefachfrau Lucy liebt ihren Job. Doch als der Agentur, bei der sie angestellt ist, plötzlich zwei Großkunden abspringen, müssen Lucy und ihre Kollegen um ihre Arbeitsplätze bangen. Lucy hat eine ...

Die Werbefachfrau Lucy liebt ihren Job. Doch als der Agentur, bei der sie angestellt ist, plötzlich zwei Großkunden abspringen, müssen Lucy und ihre Kollegen um ihre Arbeitsplätze bangen. Lucy hat eine Idee, zu einer Kampagne, die für Ross Miller interessant sein könnte. Doch der Unternehmer ist schwer zu erreichen. Deshalb beschließt sie, ihn kurz vor Weihnachten bei seiner Familie aufzusuchen, um ihm die Unterlagen persönlich zu übergeben. Als sie dort eintrifft, wird sie von den Familienangehörigen irrtümlich für seine Freundin gehalten und damit nimmt das Weihnachtsfest der Familie Miller einen überraschenden Verlauf...

Der Einstieg in den diesjährigen Weihnachtsroman von Sarah Morgan gelingt mühelos. Denn sie versteht es wieder hervorragend, eine lebendige, schottischen Hintergrundkulisse zu erschaffen, in der man sich sofort wohlfühlt. Das festlich geschmückte Haus der Millers, prasselnde Kaminfeuer und eine verschneite Außenwelt sorgen dafür, dass man sich mit diesem Roman perfekt auf die Weihnachtszeit einstimmen kann. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, wobei der Fokus nicht nur auf Ross und Lucy liegt. Denn auch den anderen Mitgliedern der Miller-Familie steht ein ereignisreiches Weihnachtsfest bevor. Die Charaktere wirken alle so lebendig, dass man sie sofort vor Augen hat. Die Sorgen und Nöte der unterschiedlichen Familienmitglieder wirken authentisch, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Da es in der Familie an diesem Weihnachtsfest etwas chaotisch zugeht, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Diese Geschichte liest sich dadurch quasi von selbst. Denn man identifiziert sich mit den Protagonisten und fiebert mit. 

Ein wundervoller Familienroman, der durch authentische Charaktere und eine eindrucksvoll beschriebene Hintergrundkulisse überzeugt und damit perfekt auf Weihnachten einstimmt. 

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2023

Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite

The Institution
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Die hochschwangere Krankenschwester Tara Cameron arbeitet in der geschlossenen Station eines Hochsicherheitsgefängnisses. Hier betreut sie psychisch kranke Verbrecher, die unvorstellbar grausame Taten ...

Die hochschwangere Krankenschwester Tara Cameron arbeitet in der geschlossenen Station eines Hochsicherheitsgefängnisses. Hier betreut sie psychisch kranke Verbrecher, die unvorstellbar grausame Taten begangen haben. Eines Morgens wird ihre Leiche gefunden. Das Baby wurde aus ihrem Leib geschnitten und von der kleinen Tochter fehlt jede Spur. Die forensische Profilerin Dr. Connie Woolwine und ihr Partner werden in das Hochsicherheitsgefängnis eingeschleust, um verdeckt zu ermitteln. Denn für die brutal dem Mutterleib entrissene Tochter zählt jede Sekunde. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es von Anfang an, eine beklemmende Atmosphäre heraufzubeschwören, der man sich nur schwer entziehen kann. Das Hochsicherheitsgefängnis wird eindrucksvoll beschrieben. Die Aussichtslosigkeit, dass es sich hier um die Endstation der Insassen handelt, schwebt förmlich zwischen den Zeilen. Am Ende des Buchs befindet sich eine Karte der Station, auf der sich die Haupthandlung zuträgt, damit kann man sich den eingeschränkten Handlungsort noch besser vorstellen. 

Die Anzahl der Charaktere ist ebenfalls überschaubar. Bei den Insassen handelt es sich um äußerst gefährliche Männer, doch auch die Angestellten wirken nicht vertrauensvoll. Man ahnt nicht, wem die Profilerin trauen kann. Da dem Baby nur wenig Zeit bleibt, ist der Druck, unter dem Connie Woolwine steht, konstant spürbar. Man fiebert durchgehend mit, versucht eigene Schlüsse zu ziehen, doch es gibt einige Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Hier ist definitiv nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die früh aufgebaute Spannung kann sich im Verlauf der Handlung stetig steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale. 

Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite!

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Hochspannung vom Feinsten

NACHT
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An einem eisigen, verschneiten Tag beschließt Karl, nach seinen Nachbarn zu schauen, da er schon knapp eine Woche nichts mehr von der Familie gehört und gesehen hat. Er klopft an die Tür, doch niemand ...

An einem eisigen, verschneiten Tag beschließt Karl, nach seinen Nachbarn zu schauen, da er schon knapp eine Woche nichts mehr von der Familie gehört und gesehen hat. Er klopft an die Tür, doch niemand öffnet. Als Karl den Briefschlitz in der Haustür öffnet, um nach der Familie zu rufen, nimmt er einen schrecklichen Geruch wahr. Karl ist sich sicher, dass im Haus etwas Totes liegt. Schließlich ringt er sich dazu durch, das Haus zu betreten und findet die Familie ermordet vor. Der Polizist Týr nimmt mit seinen Kollegen die Ermittlungen auf...

Die Handlung trägt sich in einem abgelegenen Fjord in Island zu. Es ist Winter, die Temperaturen sind eisig und es schneit. Es gelingt der Autorin hervorragend, die eisige und winterliche Atmosphäre zu beschreiben. Dadurch, dass man am Anfang Karl begleitet, der auf dem Hof nach den Nachbarn schauen will, ist man sofort mitten im Geschehen.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Im aktuellen Strang verfolgt man die Ermittlungen, bei denen der Polizist Týr im Zentrum der Ereignisse steht. In einem weiteren Handlungsstrang steht die Haushaltshilfe Sóldis im Mittelpunkt, die nur wenige Tage vor den Morden ihre Stelle bei der Familie antritt. Durch diese Sicht bekommt man einen Einblick in die Ereignisse, die sich vor dem Mord zugetragen haben, um schließlich in der Bluttat zu gipfeln.

Durch die unterschiedlichen Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln, wird ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man herauszufinden, was auf dem Hof geschah und wer dafür verantwortlich ist. Die Spurensuche wirkt authentisch und man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Obwohl man durch die Rückblicke in die Vergangenheit nach und nach mehr erfährt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen.

Die Szenen, in denen die Haushaltshilfe Sóldis im Mittelpunkt steht, wirken düster und bedrohlich. Da man weiß, was passieren wird, vermutet man in jeder dunklen Ecke eine Bedrohung. Dadurch entwickelt sich das Buch schon früh zu einem echten Pageturner, den man nur ungern aus der Hand legen mag. Es kommt zu einigen Gänsehautmomenten, bei denen die eisige, verschneite Hintergrundkulisse zum Leben erwacht. Obwohl man weiß, wie es endet, fiebert man mit Sóldis mit.

Hochspannung vom Feinsten, die für einige Gänsehautmomente sorgt!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Winterliche Wohlfühl-Romanze

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Maya Bashir muss notgedrungen in ihr Heimatdorf zurückkehren, denn sie hat sich nicht nur von ihrem Partner getrennt, sondern auch noch den Job verloren. Obwohl sie die weihnachtliche Stimmung in dem kleinen ...

Maya Bashir muss notgedrungen in ihr Heimatdorf zurückkehren, denn sie hat sich nicht nur von ihrem Partner getrennt, sondern auch noch den Job verloren. Obwohl sie die weihnachtliche Stimmung in dem kleinen schottischen Dorf eigentlich mag, sieht sie ihrer Rückkehr mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn Maya weiß genau, dass ihr Vater sie sofort zu einer Stellesuche, in dem eigentlich von ihr gehassten Beruf, drängen wird. Außerdem wird Maya dort auf ihre erste große Liebe Sam treffen, der ihr in Jugendjahren das Herz brach. Maya ahnt nicht, dass sie Sam schon vor der Rückkehr wiedersehen wird und noch dazu in einer absolut unerwarteten Situation.....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, denn Maya und Sam stehen abwechselnd im Mittelpunkt der Ereignisse. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühle.

Es gelingt der Autorin hervorragend, eine winterliche Atmosphäre zu beschreiben und diese so gut zu vermitteln, dass man beinahe meint, mit den Protagonisten durch den Schnee zu stapfen und dabei das Knirschen des Schnees unter den Schuhen zu spüren. Handlungsorte und Charaktere wirken so authentisch, dass man sich ganz auf die Liebesgeschichte von Maya und Sam einlassen kann. 

Die beiden Hauptcharaktere wirken von Anfang an sympathisch. Da sie sich zu Beginn der Handlung in einer unerwarteten Situation wiedersehen, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die langsame, erneute Annäherung der beiden und die Probleme, die beiden im Weg stehen, werden glaubhaft vermittelt und wirken nicht zu übertrieben. Im Gegenteil, denn man versetzt sich in die jeweiligen Situationen und fiebert mit. 

​​​​​​​Eine winterliche Wohlfühl-Romanze, bei der man mitfiebern kann. 

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Spannender Justiz-Thriller

Liar
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Strafverteidiger Eddie Flynn wird von einem alten Bekannten kontaktiert. Leonard Howell braucht unbedingt Eddies Hilfe, da seine Tochter entführt wurde. Da Eddie selbst genau weiß, was man durchmacht, ...

Strafverteidiger Eddie Flynn wird von einem alten Bekannten kontaktiert. Leonard Howell braucht unbedingt Eddies Hilfe, da seine Tochter entführt wurde. Da Eddie selbst genau weiß, was man durchmacht, wenn das eigene Kind entführt wurde, macht er sich sofort auf den Weg, um Howell zu helfen. Eddie ahnt nicht einmal im Ansatz, auf was er sich damit einlässt. Denn als die Lösegeldübergabe scheitert, gerät Howell in den Verdacht, nicht nur die Entführung inszeniert, sondern auch seine Tochter umgebracht zu haben...

"Liar" ist bereits der dritte Band einer Serie um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einhalten. 

Im Prolog beobachtet man eine junge Mutter, die Schreckliches erlebt. Das Ganze ist mittlerweile über 20 Jahre her, deshalb ahnt man zunächst nicht, wie sich diese Ereignisse mit dem aktuellen Geschehen verknüpfen werden. 

Eddie selbst ahnt ebenfalls nicht, welche Dimensionen der Fall annehmen wird. Der Thriller startet anfangs etwas geruhsam, nimmt dann aber schnell Fahrt auf. Steve Cavanagh beschreibt Handlungsorte und Protagonisten wieder so lebendig, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Gemeinsam mit Eddie versucht man herauszufinden, was eigentlich gespielt wird. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, doch es kommt zu Wendungen, die nicht nur Eddie überraschen. Deshalb ist man hin- und hergerissen und weiß nicht, was man glauben soll oder wem man vertrauen kann.

​​​​​​​Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar, wodurch man in den Sog der Ereignisse gerät. Es macht immer wieder Spaß, zu beobachten, wie Eddie sich aus scheinbar ausweglosen Situationen herausmanövriert. In den Szenen im Gerichtssaal läuft der New Yorker Strafverteidiger zu Höchstform auf. Das Ganze gipfelt in einem dramatischen Finale. 

Ein spannender Fall für Eddie Flynn, der sich quasi wieder von selbst liest. 

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