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Veröffentlicht am 24.03.2023

Lebenshighlight!

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Ich weiß nicht, wie ich diese Rezension beginnen soll. Oder wie ich generell von diesem Buch erzählen soll. Denn egal was ich schreibe, es kann der Geschichte um Evelyn Hugo nicht gerecht werden. Und das ...

Ich weiß nicht, wie ich diese Rezension beginnen soll. Oder wie ich generell von diesem Buch erzählen soll. Denn egal was ich schreibe, es kann der Geschichte um Evelyn Hugo nicht gerecht werden. Und das sowohl in Bezug auf diese einzigartige, emotionale Geschichte, als auch in Bezug auf diesen unvergleichlichen Schreibstil, der mir unter die Haut ging. Aber ich werde versuchen, Worte zu finden.


MEINE MEINUNG
Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich dieses Buch lesen möchte. Zwar ist es mir ständig auf Instagram begegnet, alle waren begeistert, aber der Klappentext hat mich ehrlich gesagt gar nicht angesprochen.

Der Klappentext klingt meiner Meinung nach gar nicht besonders. So überhaupt nicht. Deshalb überrascht es mich nicht, dass er mich nicht angesprochen hat. Also habe ich ein paar Rezensionen auf Goodreads gelesen. Ich konnte nicht verstehen, wie dieser langweilige erste Eindruck mit den begeisterten Stimmen zusammenpasst. Und dann habe ich in den ersten fünf Rezensionen gelesen, dass dieses Buch ein Jahreshighlight ist, dass es alle Leser*innen nachhaltig beeindruckt hat. Also dachte ich mir: Das Buch ist im eBook-Deal, was hast du schon zu verlieren?

Ich habe es mir im eBook-Deal geholt. Und dann, weil es mich so umgehauen hat, noch einmal als Print. Ihr könnt euch also sicher schon denken, worauf diese Rezension hinauslaufen wird. Auf Geschwärme durch und durch.

Taylor Jenkins Reid
Die Autorin Taylor Jenkins Reid war mir bis zu diesem Buch kein Begriff. Zwar habe ich ihr vorheriges Buch »Daisy Jones & the Six« auch schon etliche Male auf Instagram gesehen (und mittlerweile auch auf meinem Nachtkästchen), aber ich hatte ihr keine größere Aufmerksamkeit geschenkt. Das hätte ich mal tun sollen, denn da ist mir bisher ganz eindeutig etwas entgangen.

Was mich an »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« als allererstes beeindruckt hat, ist gar nicht die Geschichte an sich, die Handlung rund um Evelyn Hugo und Monique. Zu allererst hat mich der Schreibstil umgehauen. Ich bin immer noch fasziniert davon, wie klug ein Buch klingen kann. Ich fand jedes Wort in diesem Buch so wahnsinnig gut gewählt, die Charaktere wurden auf ganz einmalige Weise beleuchtet. Sie sind beim Lesen echt geworden, als würden sie wirklich existieren. Und gleichzeitig war ich fasziniert davon, wie sehr Evelyn Hugo durch das Buch spricht. Ich-Erzähler sind ja sehr gängig, aber bei »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« hatte ich sehr stark das Gefühl, dass das Buch zu mir spricht. Noch viel mehr, dass Evelyn zu mir spricht.

Evelyn Hugo
Wie ich schon erwähnt habe, sind die Charaktere für mich beim Lesen echt geworden. Vor allem Evelyn Hugo. Das faszinierende an ihr als Charakter ist, dass sie eigentlich vollkommen unsympathisch ist. Und trotzdem habe ich beim Lesen so viel Zuneigung für sie verspürt. Es ist fast so als hätte ich das Leben einer guten Freundin verfolgt, und genauso habe ich mit ihr gelitten, bei jedem einzelnen Schicksalsschlag. Und davon gibt es einige in ihrem Leben. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, bekomme ich direkt wieder Gänsehaut.


Emotional ergriffen
Das Buch braucht ein bisschen, bis es einen emotional vollkommen erschlägt. Anfangs hat es mich gefühlsmäßig noch gar nicht so ergriffen. Da war es eher spannend, oder ich vielmehr neugierig darauf, was Evelyn als nächstes tut. Ich war fasziniert von ihrer Geschichte, von ihrem Leben. Aber ich war emotional noch nicht so involviert. Da war anfangs noch ein gewisser Abstand.

Ich kann nicht mehr sagen, ab wann ich mich als Teil der Geschichte gefühlt habe. Ab wann mich all die Emotionen der Charaktere überschwemmt haben. Ich kann nur noch sagen, wie sehr ich geweint habe. Und zwar die kompletten letzten 50 Seiten. Weil ich wusste, dass es zu Ende geht. Und weil das ganze Buch und Evelyns ganzes Leben auf diese Momente zusteuern, die mich als Leserin vollkommen zerstört haben.

Das Buch hängt mir immer noch nach. Ich wollte mittlerweile schon einen Liebesroman gelesen haben, aber ich kann mich nicht darauf konzentrieren. Ich kann keinen humorvollen Liebesroman lesen, wenn ich noch Evelyn im Kopf habe, wenn ich die letzten Momente des Buches im Kopf habe, dir mir immer noch das Herz schwer machen. Und genau so kann einen ein gutes Buch in eine Leseflaute stürzen. Weil es so gut ist, so nachhaltig fesselt, dass man nicht bereit für das Leben eines anderen Charakters ist. Aber ganz ehrlich: Das war es wert. Evelyn ist jede Leseflaute der Welt wert.


FAZIT
Jetzt, wo ich die Rezension schreibe, kann ich gar nicht fassen, mit wie viel Zuneigung ich von Evelyn spreche. Irgendwie ist sie nicht einfach nur ein Buchcharakter, sie fühlt sich tatsächlich wie sowas wie eine Freundin an. Und genau deshalb ist »Die sieben Männer der Evelyn Hugo« mein Jahreshighlight. Weil es mich so gefesselt hat, mich emotional erschlagen hat, mich fertig gemacht hat. Aber ich auch so wahnsinnig viel Liebe für Evelyn und dieses Buch verspüre.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Anatomy

Anatomy
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In diesem Buch geht es um Lady Hazel Sinnett, die unbedingt Chirurgin werden möchte. Dieser Beruf ist aber nicht nur nicht standesgemäß, sondern noch dazu Frauen nicht erlaubt. Denn wir schreiben das Jahr ...

In diesem Buch geht es um Lady Hazel Sinnett, die unbedingt Chirurgin werden möchte. Dieser Beruf ist aber nicht nur nicht standesgemäß, sondern noch dazu Frauen nicht erlaubt. Denn wir schreiben das Jahr 1817! Um ihren Traum zu verwirklichen, nimmt sie als Junge verkleidet an dem medizinischen/chirurgischen Unterricht des Dr. Beecham teil. Als dieser ihr auf die Schliche kommt, stellt er ihr ein Ultimatum: Wenn sie die Ärzteprüfung ohne seinen Unterricht schafft, wird er sie bei ihrem Traum unterstützen. Um genügend Übung zu erlangen, beauftragt sie Jack Currer, ihr Leichen vom Friedhof zu besorgen. Ihrem Studium kommen aber immer mehr verstümmelte Leichen und ein kleines bisschen die Liebe dazwischen.

HÖRBUCHSPRECHERINNEN
Ich habe „Anatomy“ ganz spontan als Hörbuch begonnen und war erst einmal überrascht, wie viele Sprecher
innen daran beteiligt sind. In diesem Buch begleiten wir nämlich nicht nur Lady Hazel Sinnett, sondern auch Jack Currer. Und zwischen den kapiteln finden wir zudem immer wieder Ausschnitte aus einem Medizinbuch, Reiseberichte oder ähnliches.

Anhand der sprechenden Person erkennt man sofort, wen wir in diesem Kapitel begleiten. Das fand ich wirklich schön und hat mir das Hören sehr erleichtert. Außerdem bin ich großer Fan von Jacks Hörbuchsprecher (Timmo Niesner).

MEDIZIN À LA GREY’S ANATOMY?
Hazel will Chirurgin werden. So ziemlich alles in dem Buch dreht sich also um Medizin. Wir erleben sogar ein paar Operationen mit und ich war doch ziemlich überrascht, wie explizit die Beschreibungen hierzu sind. Vor allem, wenn man in der Hinsicht ein bisschen empfindlich ist, sollte man das vorher wisse. Ich fand es aber auf jeden Fall interessant. Nicht nur das Thema an sich, sondern auch die Umsetzung für diese Zeit.

EINE LIEBESGESCHICHTE
Eigentlich gehöre ich zu den Leuten, für die alles besser wird, wenn eine Lovestory vorkommt. Aber in „Anatomy“ kam keine vor oder nur sehr nebensächlich. Es geht viel mehr um die Liebe zur Chirurgie, und das hat so gut gepasst. Die Handlung war so oder so ausgefüllt und rund. Eine Liebesgeschichte hätte gar nicht richtig reingepasst. So am Rande war sie genau richtig.

FAZIT
„Anatomy“ war für mich eine absolute Überraschung. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich das Buch so mitreißen würde. Vor allem am Ende war die Spannung kaum noch auszuhalten. „Anatomy“ bietet alles, was man sich von einem guten Buch wünscht: Charaktere mit einer gewissen Tiefe, eine interessante Thematik und Spannung bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Grandios!

Yellowface
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Als ich mit “Yellowface” begann, hatte ich überhaupt keine Erwartungen. Ich hatte nicht mal eine wage Vorstellung davon, was in diesem Buch passieren würde, außer, dass es um Plagiat geht. Und dennoch ...

Als ich mit “Yellowface” begann, hatte ich überhaupt keine Erwartungen. Ich hatte nicht mal eine wage Vorstellung davon, was in diesem Buch passieren würde, außer, dass es um Plagiat geht. Und dennoch hing ich von Beginn an an den Seiten. Ich konnte das Buch kaum weglegen, so sehr hat mich die Geschichte rund um June und Athena gefesselt. Dabei erinnert mich der Erzählstil ein bisschen an “Die sieben Männer der Evelyn Hugo”, denn auch darin passierte nicht immer unbedingt viel und trotzdem war der Schreibstil so unvergleichlich, dass man nicht aufhören konnte zu lesen.

So ist es auch bei Kuangs “Yellowface”. Es ist auf eine so besondere Art geschrieben, dass man unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Die Handlung bietet ein paar Knackpunkte, die wahnsinnig viel Spannung bieten. Und während die Geschehnisse sich teilweise überschlagen, wird alles in einem sehr ruhigen Ton erzählt.

JUNES HANDELN
In diesem Buch geht es, wie bereits erwähnt, um Plagiat. June schreibt schon seit langem Bücher und hat auch schon eines veröffentlicht. Leider hat sich dieses als ziemlicher Flop entpuppt, weshalb ihr die Begegnungen mit Athena immer einen Stich versetzen. Sie und Athena kennen sich seit dem Studium. Beide sind Schriftstellerinnen, doch haben sich ihre Karrieren unterschiedlich entwickelt. June kann vom Schreiben nicht leben, Athena hingegen gehört zu den Autorinnen-Superstars. Sie ist unglaublich erfolgreich und schreibt einen Bestseller nach dem anderen.

Als June miterlebt, wie Athena an einem Stück Pancake erstickt, gelangt sie zu einem kleinen Augenblick Ruhm. Die Leute kennen sie auf einmal, weil sie Athenas letzte Minuten miterlebt hat, und irgendwie gelangt sie so in einen Strudel von Falschheit. Die Aufmerksamkeit gefällt ihr, gleichzeitig liest sie Athenas letztes fertiges Manuskript, von dem noch niemand weiß. Sie erkennt Mängel daran und beginnt, es zu überarbeiten. Und auf einmal ist es nicht mehr nur Athenas Buch, sondern auch ihres.

Was ich bei all dem wahnsinnig spannend finde, ist die Tatsache, dass Junes Handeln aus objektiver Sicht absolut falsch ist. Plagiat ist das schlimmste, das man Kunstschaffenden antun kann. Und trotzdem ist das Buch so intensiv geschrieben, dass man sich in June hineinversetzen kann und bis zu einem gewissen grad versteht, wieso es zu all dem gekommen ist.

II know you won’t believe me, but there was never a moment when I thought to myself, I’m going to take this and make it mine. It’s not like I sat down and hatched up some evil plan to profit off my dead friend’s work.
– Seite 29

EIN VERLAG OHNE MORAL
Was mir an diesem Buch auch besonders gut gefallen hat, ist der Einblick in die amerikanische Buchbranche. Als schreibende Person fand ich Junes Schaffensprozess in diesem Buch unglaublich inspirierend. Ich hätte immer wieder gerne einen Stift zur Hand genommen, um selbst zu schreiben (natürlich meine komplett eigenen Werke 😉 ), gleichzeitig konnte ich das Buch aber nicht aus der Hand legen.

Besonders erschreckend war für mich, dass auch in einer Kulturbranche Business einfach nur Business ist. Denn, auch das habe ich bereits erwähnt, in “Yellowface” geht es auch um Rassismus. Athenas Vorfahren stammen aus China, während June einfach nur weiß ist. Dennoch klaut sie das Buch über chinesische Geschichte im Ersten Weltkrieg. Und die Frage, die dabei aufkommt: Darf eine weiße Autorin das? Darf sie über diese Dinge schreiben? Darf ein Verlag einer Autorin ein asiatisch klingendes Pseudonym geben, um die Leserinnen so offensichtlich zu täuschen? Selbst als über Juniper Song ein Shitstorm einbricht und sie und der Verlag als rassistisch bezeichnet werden, wird all dies zu Gunsten der steigenden Buchverkäufe gern in Kauf genommen.

FAZIT
“Yellowface” hat eine ganz besondere Wirkung auf Leser
innen. Es hat mich sehr gefesselt, inspiriert endlich wieder selbst zu schreiben, und gleichzeitig so viele Emotionen für eine Protagonistin fühlen lassen, die einfach eine schlechte Person ist. Dieses Buch ist interessant, spannend, und regt so sehr zum Denken an. Gleichzeitig behandelt es mit den Themen “Plagiat” und “Rassismus” wichtige gesellschaftliche Themen, für die mehr Bewusstsein geschaffen werden muss.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Highlight

Daisy Jones & The Six
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Dieses Buch erzählt die Geschichte von Daisy Jones und der Band The Six. Zunächst steht deutlich die Band im Vordergrund und Daisy wirkt erst einmal eher wie eine Nebenfigur. Aber als sie zur Band dazustößt, ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Daisy Jones und der Band The Six. Zunächst steht deutlich die Band im Vordergrund und Daisy wirkt erst einmal eher wie eine Nebenfigur. Aber als sie zur Band dazustößt, scheint es als würde sich die Welt nur um Daisy Jones drehen. 🌎🎶

Taylor Jenkins Reid schafft es, Geschichten über ganz einzigartige Charaktere zu schreiben. Und sie wirken dabei so intensiv, dass man das Gefühl hat, dass Daisy Jones und die Bandmitglieder tatsächlich existieren. Und das macht die ganze Geschichte vielleicht noch schmerzhafter.

Das Buch handelt von Vernachlässigung, Drogen, Alkohol, Rock’n’Roll, und so vielem mehr, das für Rockstars womöglich alltäglich ist. Im Interviewstil erfahren wir immer mehr über die Vergangenheit der heute erwachsenen und aus dem Business ausgestiegenen Bandmitglieder. Wir erlegen ein und die selbe Aufstiegsgeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und nehmen manche Situationen dadurch ganz unterschiedlich wahr. Denn auch auf die Bandmitglieder hat sie ganz unterschiedlich gewirkt.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört 🎧 dadurch kommt der Interviewstil noch einmal viel eindrücklicher rüber. Ich habe mir anfangs schwer getan, die einzelnen Stimmen den Charakteren zuzuordnen, aber am Ende war es, als würde ich die Band mein Leben lang kennen. So schmerzhaft hat sich der Abschied von ihnen auch angefühlt. 💔

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Veröffentlicht am 05.11.2023

It's Britney B*itch

The Woman in Me
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Als ich die ersten Seiten dieser Biografie gelesen habe, war ich ganz aufgeregt. Weil ich Britneys Leben und ihre Karriere (zumindest zu Beginn) so spannend finde. Das jetzt zu sagen, nachdem ich das Buch ...

Als ich die ersten Seiten dieser Biografie gelesen habe, war ich ganz aufgeregt. Weil ich Britneys Leben und ihre Karriere (zumindest zu Beginn) so spannend finde. Das jetzt zu sagen, nachdem ich das Buch beendet habe und weiß, was Britney alles durchlebt hat, fühlt sich seltsam an.

Der Beginn dieser Biografie liest sich wie eine monotone Nacherzählung der Ereignisse. Wir erfahren, dass Britneys Vater Alkoholiker ist, dass sie Angst vor ihm hatte, dass die Beziehung zu ihrer Mutter schon früh eher wechselhaft war. Aber nichts geht besonders tief. Auch die Erzählungen über den Beginn Britneys Karriere, über das so viel umstrittene Musikvideo, in dem eine fünfzehnjährige Britney sehr freizügig tanzt. Aber nichts wird eingeordnet. Zu keiner Zeit dringt irgendwie durch, ob Britney diesen Teil ihrer Karriere bereut, ob sie es heute anders machen würde. es ist eine schlichte und wertfreie Nacherzählung.

CONTENT NOTE: ABTREIBUNG
Was ich sehr schade fand, weil ich eben genau das Gegenteil erwartet habe. Selbst als es um Justin Timberlake geht, bleiben Britneys Worte harmlos. Da ist nur Liebe für diesen Mann, der sie dazu gebracht hat, das gemeinsame Kind abzutreiben. Und der seine Verbindung zu Britney, auch nach der Trennung, immer zum Vorteil für seine eigene Karriere genutzt hat. Genauso wie Britney späterer Ehemann und der Vater ihrer Kinder.

ES WIRD KLARER
Erst als die Geburt der Kinder und der anschließende Sorgerechtsstreit erwähnt wird, findet Britney in ihrer Biografie eine klare Stimme dafür, was ihr widerfahren ist. Es geht zu großen Teilen um mentale Gesundheit. Es geht darum, dass es ihr psychisch nicht so schlecht ging, dass man sie einweisen und unter Vormundschaft hätte stellen müssen. Aber es geht darum, dass sie sich selbst mehr Zeit hätte geben müssen, das Beziehungsende mit Justin zu verarbeiten. Oder dass sie Unterstützung gebraucht hätte, als sie eine Wochenbettdepression hatte, während sie sich alleine um ihre Kinder kümmern musste.

MENTALE GESUNDHEIT
Es geht in diesem Buch um mentale Gesundheit. Und wie psychische Probleme fehlgedeutet werden können. Was Britney widerfahren ist, hat mich sehr bewegt. Zu wissen, dass sie 13 Jahre unter Vormundschaft stand, ist das eine. Zu lesen, wie es ihr wirklich dabei ging, dass der Mann, vor dem sie als Kind Angst hatte, über alle Aspekte ihres Lebens bestimmt, ist etwas anderes. Und dass das nicht nur ein literarisches Werk ist, sondern so tatsächlich in der Realität stattgefunden hat, und womöglich in anderen Fällen noch stattfindet, ist extrem erschreckend. Vor allem, wenn die Personen, die Britney helfen sollten (nämlich ihre Familie), dies nicht tun, sondern aus ihrem Leid Profit schlagen mit eigenen Büchern, eigenen Karrieren.

FAZIT
Britneys Biografie ist kein literarisches Meisterwerk und das Korrektorat hat an einigen Stellen ganz schön geschlampt. Trotzdem ist diese Biografie absolut lesenswert. Manchmal ein bisschen wirr, oft aber sehr klar, beschreibt Britney, wie es für sie war, unter Vormundschaft zu stehen und diesem Gefängnis nach dreizehn Jahren endlich zu entfliehen. Ihre Geschichte ist bedrückend und inspirierend zugleich.

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