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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2023

Süße Weihnachtsgeschichte mit tollen Charakteren

Wenn deine Wärme meine Kälte besiegt
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Das Cover gefällt mir recht gut, ich mag die Kombination aus den pastelligen Blau- und Rosatönen in Kombination mit den hellen Eiskristallen im Hintergrund, die das ganze Cover sehr winterlich wirken lassen. ...

Das Cover gefällt mir recht gut, ich mag die Kombination aus den pastelligen Blau- und Rosatönen in Kombination mit den hellen Eiskristallen im Hintergrund, die das ganze Cover sehr winterlich wirken lassen.

Die Story war ebenfalls sehr vielversprechend: Als Holly Jackson an Weihnachten vor ihrer ganzen Heimatstadt von ihrem Verlobten für ihre beste Freundin verlassen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Deswegen hat sie sich auch fest vorgenommen, dieses Jahr an Weihnachten nicht ohne einen festen Freund nach Hause zurückzukehren. Sie beginnt also einen Mann nach dem anderen zu daten, doch niemand von ihnen lässt sich auf ein zweites Date. Widerwillig bietet ihr der Restaurantbesitzer Kai, in dessen neueröffneten Lokal sie ihre Treffen regelmäßig abhält, an, sie bei der Suche nach einem Freund zu unterstützen. Schließlich will er nichts lieber als, dass Holly ihre Dates endlich wieder woanders abhält. Doch je erfolgreicher seine Hilfe ist, desto mehr bereut er sie, denn Holly hat sich bereits mehr in sein Herz geschlichen als er gedacht hätte.

Ich liebe die Bücher von Brittainy C. Cherry und da bildet auch dieses zum Glück keine Ausnahme, obwohl es anders ist als ihre üblichen Bücher. Das merkt man schon am Schreibstil, dieser ist zwar gewohnt mitreißend und fesselnd, aber nicht ganz so emotional und poetisch wie ich es sonst von ihr gewohnt bin.
Das gilt auch für die Story. Ich mochte sie, das ist keine Frage, aber sie kommt an Tiefe, Emotionen und Gefühl nicht so ganz an andere ihrer Bücher heran. Das bedeutet nicht, dass ich nicht mit Holly und Kai mitgefiebert hätte, im Gegenteil ich habe beide ab der ersten Minute in mein Herz geschlossen und die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie endlich zueinander finden. Ich habe Holly mit ihrer meistens sehr positiven, offenen Art direkt gemocht und es hat mir das Herz zerrissen, mitanzusehen, wie die wichtigsten Menschen in ihrem Leben sie verraten. Das hat sie einfach nicht verdient und ich fand es so mutig, dass sie sich direkt wieder ins Dating gestürzt hat, obwohl sie gerade so schlimm betrogen wurde. Auch Kai mochte ich trotz seiner zu Beginn mürrischen Art super gerne. Er ist immer für die Menschen da, die ihm wichtig sind und stellt seine Bedürfnisse immer hinter deren an. Deswegen wollte ich ihn auch manchmal einfach schütteln und ihm sagen, dass er einmal an sich und seine Gefühle denken soll. Zum Glück wurde sowohl seine Stimmung als auch seine Kommunikation mit dem Verlauf des Buches immer besser.

Die Geschichte als solche fand ich durchaus gelungen, wenn auch recht vorhersehbar. Natürlich wusste ich nicht jeden einzelnen Twist, aber im Großen und Ganzen lag ich schon sehr richtig mit meinen Vermutungen. Das hat das Buch jetzt nicht schlechter gemacht, aber wahrscheinlich habe ich bei Brittainy C. Cherry immer so hohe Erwartungen, dass ich dann schon fast enttäuscht bin, wenn das Buch mal nicht hochemotional, mitreißend und überraschend ist.

Alles in allem ist das Buch eine schöne Weihnachtsgeschichte, die mich mitgenommen hat und deren Charaktere ich ab der ersten Seite fest in mein Herz geschlossen habe. Ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe und bin gespannt, ob man zumindest ein paar der Charaktere wiedertreffen kann.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Starke Fortsetzung der Reihe

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
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Die gesamte Gestaltung des Buches ist ebenso wie die des ersten Teils einfach nur schön. Ich liebe die Cover, ich liebe, dass diese ein Bild ergeben, ebenso ist der Buchrücken und der Farbschnitt des Buches ...

Die gesamte Gestaltung des Buches ist ebenso wie die des ersten Teils einfach nur schön. Ich liebe die Cover, ich liebe, dass diese ein Bild ergeben, ebenso ist der Buchrücken und der Farbschnitt des Buches unglaublich gelungen. Ich mag einfach gut und zusammenpassend gestaltete Bücher und dieses erreicht dabei ein sehr gutes Level, einfach weil man die komplette Reihe auf verschiedene Weise im Regal organisieren kann und es immer toll aussieht.

Die Geschichte geht nahezu nahtlos dort weiter, wo der erste Teil geendet hat: Isabella White sollte ein perfektes Leben habe, sie hat das Hotel ihrer Eltern geerbt und lebt in einem riesigen Haus mitten in den Dünen von Harbour Bridge. Doch Isabella ist einsam, seit damals kann sie niemanden mehr an sich heranlassen und mit ihren Freundinnen hat sie schon lange keinen wirklichen Kontakt mehr. Das ändert sich, als es immer mehr Hinweise zum Verschwinden von Josie gibt und Avery und Odina versuchen wollen, herauszufinden, was damals passiert ist. Doch das muss Isabella unbedingt verhindern, schließlich trägt sie Mitschuld an ihrem Verschwinden. Doch nicht nur die Ermittlungen belasten sie, da ist auch noch ihr unglaublich nerviger Nachbar Preston, der Tag und Nacht an seinem Haus arbeitet und Isabella um ihren Schlaf bringt. Wenn er nur nicht so gut aussehen würde und sie mit seinen frechen Aussagen so aus dem Konzept bringen würde.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den ersten Teil zwar ganz okay war, aber für mich leider auch nicht mehr. Ich mochte allerdings das Setting und den Schreibstil unglaublich gerne, deswegen habe ich mich dann dazu entschieden, den zweiten Teil doch noch zu lesen, zumal ich wissen wollte, was denn jetzt mit Josie passiert ist und habe es zu keiner Sekunde bereut. Der Schreibstil ist auch hier wieder wirklich gut und da ich das Setting schon kannte, bin ich deutlich schneller und tiefer in die Geschichte eingetaucht. Außerdem habe ich das Buch echt verschlungen, auch weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter Isabellas Fassade steckt und warum sie auf keinen Fall ihre Freudinnen zurückwill, obwohl es augenscheinlich ist, wie sehr sie sie vermisst.

Allgemein ist es für mich neben dem wirklich tollen Setting vor allem Isabella als Person, die das Buch so lesenswert macht. Das habe ich vor dem Lesen so nicht erwartet, ich war viel eher enttäuscht, dass sich die nächste Geschichte nicht um Odina dreht, deren Story ich auf den ersten Blick vielversprechender fand. Das liegt natürlich auch daran, dass Isa sich im ersten Teil extrem von ihren ehemaligen Freundinnen zurückgezogen hatte und man von ihr allerhöchstens Ablehnung mitbekommt. Ich bin allerdings mehr als froh, ihre Geschichte gelesen zu haben, sie ist wirklich herzzerreißend und ich kann sie unglaublich gut verstehen, dass sie den Kontakt mit ihren Freundinnen bewusst vermieden hat, zumal sie auch extreme Schuldgefühle gegenüber Josie hat. Ich habe es genossen zu sehen, wie sie ihren Schutzpanzer nach und nach gegenüber Avery und Odina, aber auch gegenüber Preston abgelegt hat, auch wenn es immer wieder Rückschläge und Kommunikationsprobleme gab. Ich mochte aber die leidenschaftliche Isa, die dafür kämpft, was sie liebt und die es schafft, ihre emotionslose Hülle abzustreifen, die wieder surft und die sich für die Umwelt ihrer geliebten Insel einsetzt. All das sind Eigenschaften, die ich so zu Beginn gar nicht von ihr erwartet hätte, die sie aber so besonders machen. Preston bleibt im Gegensatz dazu ein bisschen blass, das liegt aber auch daran, dass man alles aus Isas Sicht erlebt und seine nicht erleben kann. Das hat mich im ersten Teil noch deutlich mehr gestört als in diesem, weil man trotzdem merkt, wie wichtig sie ihm ist. Ich mochte, dass er ihre Grenzen immer akzeptiert, immer noch einmal nachfragt, anstatt einfach zu machen und es dennoch so gut wie immer schafft, für sie da zu sein. Das alles versucht er immer wieder, obwohl Isa ihn immer wieder zurückweist und vor ihm bzw. ihren Gefühlen flüchtet, während er mit seinen eignen Problemen zu kämpfen hat.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich gerne gelesen und ich bin mittlerweile vollkommen drin in der Welt rund um Josies Blythes Verschwinden und den Ermittlungen der Freundinnen dazu. Ich habe Isas Geschichte und sie selbst geliebt, weil es verdient hat, dass sie erzählt wird und so viel mehr ist als die arrogante Fassade, die zu Beginn zur Schau trägt. Ich freue mich schon riesig auf Odinas Geschichte und will unbedingt wissen, was mit Josie passiert ist und ob sie vielleicht doch noch lebt.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Unterhaltsame Liebesgeschichte

Men of Manhattan - The Rules of Dating
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Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht so gelungen, aber so geht es mir meistens bei den Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward. Zwar mag ich die Farbkombination aus dem Schwarz, Weiß und Gold, aber ...

Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht so gelungen, aber so geht es mir meistens bei den Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward. Zwar mag ich die Farbkombination aus dem Schwarz, Weiß und Gold, aber die Gestaltung wirkt eher generisch und wird den tollen Büchern nicht gerecht.
Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Billie ist vollkommen vor den Kopf gestoßen, als sie zufällig in dem Handy ihres Freundes daraufstößt, dass er sich immer noch auf Tinder mit anderen Frauen trifft. Spontan organisiert sie zu seinem Geburtstag eine Feier mit allen Frauen von Tinder und sticht ihm das Logo der App auf den Oberarm. In diese ‚Party‘ platz ausgerechnet Colby Lennon, Billies neuer Vermieter. Trotz dieser Vorstellung reizt die heiße Tattoo-Künstlerin Colby ab der ersten Sekunde, zumal sie sich direkt hervorragend mit seiner Tochter Saylor versteht. Doch Billie will nach den letzten Fehlschlägen auf keinen Fall erneut auf Dates gehen, egal wie sehr sie sich zu Colby hingezogen fühlt. Dennoch treffen sich die beiden immer wieder zufällig und später auch immer häufiger zu Nicht-Dates, doch auch diese sorgen nicht dafür, dass die Anziehung der beiden abnimmt.
Ich liebe den Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward, weil er es jedes Mal schafft, mich ab dem ersten Satz, den ich lese, vollkommen in die Geschichte zu ziehen und mich bis zum Ende zu fesseln. Das ist zum Glück auch bei diesem Buch der Fall, ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen.
Das liegt auch an den unglaublich liebenswerten Charakteren. Ich fand zwar Billies Aktion gegenüber ihrem Ex-Freund sehr extrem, aber auch irgendwie nachvollziehbar, schließlich ist es schon sehr mies ihr, aber auch den anderen Frauen gegenüber, nicht ehrlich zu sein und andere zu daten, während man in einer festen Beziehung ist. Mein größtes Problem mit ihrer Aktion war deswegen auch nicht ihr Verhalten gegenüber Kaiden, sondern die Frauen ins offene Messer laufen lässt. Diesen eher negativen ersten Eindruck kann sie zum Glück sehr schnell revidieren, spätestens als sie sich bei Colby für ihr Verhalten entschuldigt und später auch ihr Verhalten reflektiert. Aber auch, wie sie mit Saylor umgeht, noch bevor sie etwas für deren Vater empfindet, hat dafür gesorgt, dass ich mich für Billie erwärmen und sie dann auch richtig ins Herz schließen konnte. Bei Colby ging das sehr viel schneller, seine aufrichtige Liebe zu seiner Tochter und dass er von Anfang an ehrlich zu Billie ist, dass er sie gerne daten würde, mochte ich sehr gerne. Außerdem sind auch die Nebencharaktere ein Highlight des Buches, weil sie zum einen die Charaktere jederzeit unterstützt haben, zum anderen aber auch Klartext geredet haben, wenn es sein musste. Deswegen freue ich mich schon auf Holdens Geschichte im nächsten Tag.
Die Geschichte beginnt zunächst sehr durchschnittlich und ich habe nicht erwartet, dass sie eine andere Richtung nimmt als ich erwartet hätte, doch das Buch schafft es, mich zu überraschen. Ich fand es vielleicht ein bisschen übertrieben, fast unglaubwürdig, aber das hat mich dennoch nicht gestört, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte denn jetzt ausgehen wird.
Alles in allem habe ich das Buch, wie alle von Vi Keeland und Penelope Ward verschlungen und trotz der ein bisschen anderen Geschichte vor allem wegen der tollen Charaktere sehr genossen. Ich freue mich schon sehr auf die Story von Holden und Lala, die vermutlich noch ein bisschen herzzerreißender wird.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Gelungene Fortführung des Klassikers

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich grandios. Ich liebe die Art der Zeichnungen auf dem Cover, die meinen Vorstellungen von Joy, Rhyme und Cut schon sehr nahe kommt, gleichzeitig ...

Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich grandios. Ich liebe die Art der Zeichnungen auf dem Cover, die meinen Vorstellungen von Joy, Rhyme und Cut schon sehr nahe kommt, gleichzeitig aber immer noch Spielraum für die eigene Vorstellung lässt. Der Farbschnitt ist zudem einer der besten, die ich in letzter Zeit gesehen habe, ich liebe, dass auf diesem Rhyme ist und man auf den anderen Teilen dann noch Joy und Cut bekommt. Das ist einfach richtig gut gelungen.

Auch die Geschichte ist reizvoll: Joy ist vollkommen überrascht, als plötzlich zwei Jungs bei ihr auftauchen und ihr erklären, dass sie Nachfahren der bekannten Häuser Capulet und Montague aus der Tragödie von Shakespeare sind und sie unbedingt nach Verona in eine Akademie muss, um einen Fluch aufzuhalten, der alle Mitglieder beider Familien langsam erstickt. Trotz ihrer Zweifel begleitet Joy Cut und Rhyme, die die Nachfolger der Anführer ihrer jeweiligen Häuser sind. Dort angekommen, erfährt sie, dass sie von nun an in der Akademie bleiben muss, um an Duellen teilzunehmen. Diese sollen dazu dienen ein weiteres tragisches Liebespaar der beiden Häuser zu finden, das sich dann opfern darf, um den Fluch für weitere siebzehn Jahre aufzuhalten. Während Joy noch versucht, herauszufinden, wo ihr Platz ist, muss sie sich mit den Gefühlen auseinandersetzen, die beide Fürsten in ihr hervorrufen. Doch nichts ist so wie es scheint und bald müssen sie für mehr kämpfen als nur ein Happy End.

Ich mag es immer, wenn Klassiker neu interpretiert werden, vor allem Mythenadaptionen liebe ich sehr, aber auch bei der tragischen Liebesgeschichte von Romeo und Julia finde ich es immer interessant, wie sie neu umgesetzt werden kann. Hier wird allerdings die Geschichte nicht neu-, sondern weitererzählt, was mir fast noch besser gefiel, weil es Shakespeares Geschichte nicht ignoriert, sondern neu einordnet, was ich sehr gelungen und glaubwürdig fand. Dazu hat auch der Schreibstil viel beigetragen. Ich habe zwar eine ganze Zeit gebraucht, um so richtig in die Geschichte zu kommen, aber das hatte damit weniger zu tun, vielmehr sorgt er dafür, dass ich ab einem gewissen Punkt einfach so durch die Seiten geflogen bin und unbedingt wissen wollte, was denn jetzt passiert ist und was passieren wird.

Die Story fand ich auch wirklich gut, die Idee, dass es einen Komet gibt, der die Familien Capulet und Montague verflucht hat, sodass sie alle 17 Jahre ein tragisches Liebespaar opfern, fand ich recht interessant, zumal es erklärt, warum die Mitglieder der Familien zusammen in einer Akademie trainieren und immer wieder aufeinandertreffen müssen. Viele Sachen wurden allerdings erst nach und nach erklärt, sodass ich oft nicht so genau wusste, warum jetzt was passiert. Das ist tatsächlich etwas, was ich bei Fantasy-Büchern, bei denen die Protagonisten keine Ahnung von der fantastischen Welt haben, hasse. Ich möchte gerne im ersten Drittel der Geschichte die Regeln der Welt kennen, damit ich mich darin bewegen kann, die können gerne auch unvollständig oder teilweise gelogen sein, aber ich brauche eine grobe Orientierung, die ich aber ehrlich gesagt bis zum Schluss nicht so richtig hatte. Man hat immer wieder kleinere Erklärungen bekommen, aber Rhyme, der die Aufgabe hatte, Joy einmal alles zu erklären, hat das irgendwie nie so wirklich getan, obwohl sie ja vollkommen unvorbereitet war. Natürlich weiß ich, dass es ein Sache ist, die vor allem mich persönlich stört, aber es sorgt dafür, dass ich nicht so richtig spekulieren kann, was denn jetzt noch passieren wird und warum was passiert und das mag ich persönlich zu gerne, als dass ich es ganz lassen könnte. Zudem fand ich es unglaublich unlogisch, dass Joy Romeo und Julia nicht kannte. Dass sie es nie gelesen hat, fand ich noch in Ordnung, das haben schließlich viele nicht, aber dass sie weder die Namen der Häuser noch die ungefähre Story kannte, obwohl ihr Vater Theaterschauspieler ist? Das fand ich nicht wirklich glaubwürdig und auch nicht logisch. Für mich hat es auch nichts zu der Geschichte hinzugefügt, dass sie die Geschichte nicht kannte. Ich habe durchaus verstanden, dass ihre Eltern sie von dem Fluch der Familien fernhalten wollte, aber wenn sie einfach die simple Geschichte, die jeder kennt, gelesen hätte, hätte es ja nichts geändert. Das war natürlich nur eine Kleinigkeit, aber es hat mich gestört, dass diese Geschichte, die man, falls man sie nicht kennen sollte, einfach googlen könnte, erklärt wurde, aber das Leben in der Akademie und was alles hinter dem Fluch steckt, nicht. Dennoch mochte ich die Geschichte, vor allem nachdem ich akzeptiert hatte, dass ich wohl nicht alles direkt erfahren würde und manchmal einfach auf die Handlung warten musste.

Vor allem haben mich aber die Charaktere des Buches überzeugt. Bei Joy hatte ich manchmal ein bisschen meine Probleme, weil sie oft so ungeschickt ist und dann doch wieder gerettet werden muss. Man kann ihr da natürlich keinen Vorwurf machen, weil sie nie die gleiche Ausbildung bekommen hat, wie die anderen Schüler der Akademie, aber ich mag es einfach, wenn die Protagonistinnen sich wehren können und sich irgendwie verteidigen können. Ich habe auch nicht so ganz verstanden, warum Joy nie entsprechend ausgebildet wurde, zumindest in Kampfkunst oder so, es war doch eigentlich klar, dass sie irgendwann doch auf die Akademie muss, ob sie will oder nicht. Es gefiel mir deswegen gut, als sie dann immer härter trainiert hat, um zumindest wehrhaft zu sein. Rhyme und Cut habe ich deutlich schneller in mein Herz geschlossen, gerade weil sie so unterschiedlich sind. Rhyme ist fast ein bisschen nerdig mit seinen ganzen Schlangen und seiner sehr zurückhaltenden Art, auch wenn er immer für die Menschen einsteht, die ihm wichtig sind. Ich mochte zu sehen, wie er sich langsam beginnt zu öffnen und auch zulässt, dass jemand außerhalb seiner Freundesclique ihm nahe ist. Cut hat man nicht immer so direkt erlebt wie Rhyme, aber man merkt, wie wichtig dieser ihm ist. Er handelt nie gegen seine Überzeugungen, sondern immer im Einklang mit seinen Gefühlen, sodass er sich auch mal gegen sein Haus stellt, was ich unglaublich aufrichtig von ihm fand und ich hätte mir gewünscht, dass es von Joy und Rhyme mehr anerkannt wurden wäre, weil es deutlich macht, dass er für die Menschen, die er ins Herz schließt, alles tut. Außerdem stellt er im Gegensatz zu Rhyme, der manchmal echt sehr passiv war, Nachforschungen an, weil er das Gefühl hat, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Die Zweifel, die er äußert, hätte ich mir schon früher gewünscht, weil ich einfach nicht verstehen konnte, wie manche Dinge einfach hingenommen werden, obwohl sie gar nicht richtig geklärt sind.

Alles in allem klingt das doch recht kritisch, das habe ich während des Lesens so aber definitiv nicht empfunden. Ich habe nach kleineren Startschwierigkeiten das Buch förmlich verschlungen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Vor allem die Charaktere habe ich extrem ins Herz geschlossen und mit ihnen mitgelitten, sodass ich auf jeden Fall die nächsten beiden Teile auch noch lesen will.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Einblicke, die neue Perspektiven schaffen

sie lieben
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Das Cover gefällt mir ziemlich gut, weil es den Titel nochmal auf ein anderes Level hebt und eben nicht nur die Liebe zu Frauen meint, sondern auch die Liebe zu sich selbst, was ziemlich gut zum Inhalt ...

Das Cover gefällt mir ziemlich gut, weil es den Titel nochmal auf ein anderes Level hebt und eben nicht nur die Liebe zu Frauen meint, sondern auch die Liebe zu sich selbst, was ziemlich gut zum Inhalt des Buches passt.

Das Buch hat mich vor allem deswegen gereizt, weil ich mochte aus der Sicht von Alexa lesen zu können, wie sie selbst mit ihrer Sexualität umgeht und wie es im Gegensatz dazu, die Gesellschaft tut. Diese persönlichen Erfahrungen in Verbindung mit Fakten und Erklärungen fand ich sehr gelungen. Zumal sie eine tolle Art ihre Geschichte, ihre Empfindungen und ihre Emotionen zu beschreiben, während sie gleichzeitig eine große Empathie für andere Menschen hat, die sie nicht so annehmen wie sie ist. Das fand ich sehr bewundernswert, natürlich kann es nicht immer einfach sein, sich und sein Leben, zu dem auch die Sexualität gehört, immer wieder erklären zu müssen und es wird auch frustrierend gewesen sein, aber ich mochte trotzdem dass sie immer wieder auch Erklärungen dafür gefunden hat. Ich persönlich habe kein Verständnis wie man eine Person ablehnen kann, nur weil deren Sexualität anders ist als die eigene und nicht zur Lebensvorstellung passt, mochte aber wie sie verschiedene Ansichten beleuchtet, ohne sie zu legitimieren oder zu akzeptieren.

Viele Dinge, die als zusätzliche Informationen neben den biografischen Inhalten erzählt werden, waren mir so oder so ähnlich schon bekannt, aber das bedeutet nicht, dass ich sie nicht trotzdem wichtig gefunden hätte. Besonders die Benennung von Safer Spaces, die eben leider nur sicherer sind, aber nicht wirklich sicher, weil es immer wieder Angriffe auf LGBTQIA*-Clubs und -Einrichtungen gab, hat mich sehr berührt. Ich habe von diesen Angriffen in den Nachrichten gehört, es aber noch einmal deutlicher in Verbindung mit den Lebensrealitäten von Menschen zu lesen, hat es nochmal deutlicher gemacht. Vieles habe ich durch ihre Ausführungen einfach besser verstehen und nachvollziehen können, selbst wenn ich es theoretisch schon wusste.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen. Die Verknüpfung zwischen Erklärungen und eigenen Erfahrungen hat vieles greifbarer und nachvollziehbarer gemacht. Für mich persönlich hätte das Buch doppelt so umfangreich sein können, ich hätte gerne noch mehr gelesen.

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