Ein lesenswerter und unterhaltsamer Kinderbuchklassiker!
"Alice im Wunderland" - oder im Original "Alice´s Adventures in Wonderland" ist ein Kinderbuchklassiker von Lewis Carroll, ist wohl eine Geschichte, die jeder in irgendeiner Form kennt. Ob als illustriertes ...
"Alice im Wunderland" - oder im Original "Alice´s Adventures in Wonderland" ist ein Kinderbuchklassiker von Lewis Carroll, ist wohl eine Geschichte, die jeder in irgendeiner Form kennt. Ob als illustriertes Kinderbuch, als Adaption, als Kurzgeschichte, als Comic, Hörbuch oder in einer der zahlreichen Verfilmungen, von Alices Begegnungen mit dem weißen Kaninchen, dem Hutmacher, der Herzkönigin und der Grinsekatze hat man schonmal gehört und auch in der Popkultur lassen sich etliche Anspielungen finden. Auch ich habe die erstmals 1865 veröffentlichte Geschichte als deutsches Bilderbuch gelesen und später zwei der etlichen Verfilmungen gesehen, nun aber beschlossen, mich dem Klassiker auch mal in Originalsprache zu widmen.
Ich fand die Geschichte schon immer herrlich exzentrisch und originell. Die absurde Handlung war für mich also keine Überraschung. Auch die meisten auftretenden Figuren sind aus anderen Variationen der Geschichte bereits bekannt: das verspätete weiße Kaninchen mit der Taschenuhr, der Hutmacher mit seiner unendlichen Teegesellschaft, die böse Herzkönigin mit ihrem Hang zu Enthauptungen, die Pfeife rauchende Raupe, ein depressiver Seeschildkrötenverschnitt oder die Grinsekatze. Beim Lesen musste ich allerdings feststellen, dass den Adaptationen und Verfilmungen deutlich mehr Logik, Struktur und einen roten Faden hinzugefügt wurden, als Lewis Carrolls Original das ursprünglich vorgesehen hatte. Als Vertreter des literarischen Nonsens rangieren Alices Abenteuer von sinnfrei bis verwirrend und nach wenigen Seiten im Wunderland steht fest: hier sind alle so verrückt, dass man nicht mit Logik und nur mit kindlicher Fantasie weiterkommt...
Mit der völlig absurden Handlung bin ich nur klargekommen, indem ich einfach nichts hinterfragt und duldend weitergelesen habe. Die Sprache an sich war aber deutlich leichter verständlich für mich als ich das angesichts des enormen Alters des Textes angenommen hatte. Zwar habe ich viele der Anspielungen auf die Schullieder des 19. Jahrhunderts ohne Zuhilfenahme von Wikipedia nicht verstanden, aber viele der Wortwitze sind tatsächlich gut bei mir angekommen. Angesichts der Kürze der Geschichte (meine Ausgabe hatte ohne Illustrationen etwa 100 Seiten) war ich demnach also schnell durch und kann ein weiteres Buch von meiner Klassiker Challenge-Liste abhaken.
"We're all mad here. I'm mad. You're mad. You must be, or you wouldn't be here.
Fazit:
Wenn man sich auf die völlig absurde und sinnfreie Handlung einlassen kann, ist "Alice´s Adventures in Wonderland" auch im Original ein lesenswerter und unterhaltsamer Kinderbuchklassiker!