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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2023

Rätselhafte Morde mit düsterem Motiv

Taubenschlag
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Mir war nicht klar, dass es sich bei „Taubenschlag“ um den zweiten Band einer Krimireihe handelt. Das ist aber nicht schlimm, man kommt auch so gut in den neuen Fall rein und alle nötigen Hintergrundinfos ...

Mir war nicht klar, dass es sich bei „Taubenschlag“ um den zweiten Band einer Krimireihe handelt. Das ist aber nicht schlimm, man kommt auch so gut in den neuen Fall rein und alle nötigen Hintergrundinfos werden geliefert. Finde ich bei Krimis immer gut, wenn man auch quereinsteigen kann. Das Ermittlerduo glänzt durch Kompetenz und Authentizität und der Fall hat was unheimliches, was mir gut gefallen hat.

Zum Inhalt: in den Berliner Bunkeranlagen werden die Leichen von drei Personen gefunden, die dort seit 40 Jahren liegen. Gleichzeitig erschüttert eine Mordserie Norddeutschland. Das Cephol stellt eine Ermittlereinheit auf, bei der auch die dänische Polizistin Lykke wieder dabei ist. Gemeinsam mit Rudi kommt sie einem dunklen Geheimnis auf die Schliche

Ich mochte das Ermittlerduo total gern. Die freundschaftlich familiäre Interaktion zwischen den beiden ist einfach wahnsinnig angenehm zu verfolgen. Außerdem ergänzen sie sich einfach fantastisch und glänzen durch blitzgescheite Ermittlungen. Gleichzeitig fand ich auch die privaten Entwicklungen bei Lykke sehr interessant. Hier vllt die Anmerkung, dass es dazu vermutlich mehr Infos im ersten Band gegeben hat.

Obwohl quasi das ganze Buch über immer wieder neue Opfer auftauchen, fand ich das Spannungslevel eher gemächlich. Finde ich aber in diesem Fall nicht mal schlimm, weil die Ermittlung drum herum sehr interessant und spannend war und ich die Backgroundstory sehr mochte. Der historische Einschlag den die Geschichte nimmt, verleiht ihr einen düsteren, aber auch mitreißenden Touch.

Das Buch liest sich sehr angenehm und flüssig. Die Morde werden zwar als sehr brutal dargestellt, werden aber nicht allzu detailliert beschrieben. Finde ich gut, wenn da nur angedeutet wird ohne ein absolutes Gemetzel zu beschreiben. Die Auflösung fand ich schlüssig und clever ausgearbeitet, alle losen Enden werden gut zusammengeführt.

Hat mir gut gefallen und ich würde auch weitere Bände der Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Tödliche Überfahrt

No Escape
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Lucy Clarke schreibt phänomenale Thriller mit packenden, beklemmenden Settings. So auch hier, auf einer Segelyacht schafft sie eine Art Locked-In Thriller, voller Zwietracht und gegenseitigen Anschuldigungen. ...

Lucy Clarke schreibt phänomenale Thriller mit packenden, beklemmenden Settings. So auch hier, auf einer Segelyacht schafft sie eine Art Locked-In Thriller, voller Zwietracht und gegenseitigen Anschuldigungen. Ein Thriller, bei dem bis zum Schluss nicht klar ist, wer Schuld auf sich geladen hat.

Zum Inhalt: Lana und Kitty entfliehen ihrem tristen Alltag und den Problemen in England mit einer Reise auf die Philippinen. Dort treffen sie auf die „Blue“ eine Segelyacht mit junger Besatzung von Aussteigern und schließen sich ihr spontan an. Was als Abenteuer beginnt entwickelt sich zusehends zum Albtraum, als die Spannungen an Bord immer stärker werden. Und nicht alle sollen das Festland lebend erreichen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, beide aus der Sicht von Lana, wodurch natürlich auch der Leser in seiner Wahrnehmung beeinflusst wird. Die beiden Handlungsstränge liegen nur wenige Wochen auseinander und doch scheint die Lana aus der Gegenwart eine völlig andere Person zu sein. Lana ist in meinen Augen eine schwierige Protagonistin, weil sie eine Art urtümliches Misstrauen mitbringt. Das mag begründet liegen in ihrem persönlichen Schicksal, welches einen nicht unerheblichen Teil der Handlung ausmacht und ihr weiteres Handeln beeinflusst, dadurch war es aber auch schwierig für mich mit ihr mitzufühlen.

Die Geschichte lebt von der sich verändernden Dynamik zwischen den Figuren. Auf engsten Raum treffen sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, wobei tatsächlich jeder aus der Reisegruppe eine eigene Backgroundstory, einen persönlichen Struggel und besondere Eigenheiten hat. Finde es schon bemerkenswert, wie viel Mühe Lucy Clarke in die Ausarbeitung der Figuren reingesteckt hat. Als sich die Lage auf dem Boot zuspitzt offenbaren sich die wahren Charaktere der einzelnen Figuren.

Das Ende ist nochmal eine großartige Überraschung und echt nervenaufreibend. Hat mir wirklich gut gefallen, wie nach und nach die Wahrheit ans Licht kommt.
Ich habe wirklich jedes Kapitel genossen und mochte die Art, wie sich das Gesamtbild entfaltet.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Sachbuch und Unterhaltungslektüre in einem

Das Buch der Phobien und Manien
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Ich liebe ja alles aus der Rubrik „skurriles und unnützes Wissen“ und dieses Buch ist da die absolut perfekte Lektüre. Denn das Buch würde ich inhaltlich schon als Sachbuch eingruppieren, eine Art Lexikon ...

Ich liebe ja alles aus der Rubrik „skurriles und unnützes Wissen“ und dieses Buch ist da die absolut perfekte Lektüre. Denn das Buch würde ich inhaltlich schon als Sachbuch eingruppieren, eine Art Lexikon zum Thema Phobien und Manien, gleichzeitig ist es von der Aufmachung und Ausarbeitung her eher Unterhaltslektüre.

Das Buch wird eingeleitet mit einer Erklärung was Phobien und Manien eigentlich sind und darüber, wie das Buch gelesen werden, sowie einer groben Übersicht, wie man es in Themen zusammenfassen kann. Danach folgen alphabetisch geordnet die Abschnitte zu den einzelnen aufgeführten Phobien und Manien. Innerhalb der Passagen gibt es dann auch Querverweise zu anderen Abschnitten, die thematisch zusammenpassen.

Ich fand es sehr sympathisch wie die Autorin zu Beginn beschreibt, wie sie sich nach der Recherche und Erstellung des Buches in all den Phobien selbst wiedergefunden hat. Die Betrachtungen der Phobien und Manien bewegen sich Psychologie und altem Volksglaube. Ein paar der Phobien erscheinen dabei fast schon abwegig und skurril, trotzdem hat es sich beim Lesen teilweise fast schon unangenehm angefühlt.

Nicht nur werden die Phobien und Manien beschrieben, inklusive historischer Hintergründe, Symptomatiken und Statistiken, es werden auf Referenzen zu Literatur und Kultur gezogen, wodurch die Kapitel interessant und unterhaltsam zu lesen sind.

Ein Buch, das zum Verweilen und Schmökern einlädt und den Leser auf eine Reise durch die Extreme der menschlichen Psyche mitnimmt.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Thematisch spannendes Jugendbuch

Solartopia – Am Anfang der Welt
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Zum Inhalt: Nova lebt auf Turris, einem Hochhaus, das sie selbst bewirtschaftet um zu überleben. Schon lange sind Nova und ihr bester Freund Finn die letzten Menschen auf dem Turm. Doch als der dunkle ...

Zum Inhalt: Nova lebt auf Turris, einem Hochhaus, das sie selbst bewirtschaftet um zu überleben. Schon lange sind Nova und ihr bester Freund Finn die letzten Menschen auf dem Turm. Doch als der dunkle Smog langsam die oberste Etage erreicht, müssen Nova und Finn fliehen um erst ihr Leben und dann hoffentlich ihre Heimat zu retten.

„Solartopia“ ist ein Jugendroman mit dystopischen Elementen, der aktuelle Themen aufgreift. Das Buch ist in kurzen, einfachen Sätzen geschrieben. Die fast schon kindliche Sprache hat mich anfangs stutzig gemacht was das Alter der Protagonistin betrifft. Aber mit dem Verlauf der Handlung wird klar, wieso sich Nova oft auf eine kindlich naive Art ausdrückt und verhält. Das fand ich eine überraschende Wendung und einen gelungen Kniff im Buch.

Novas Schicksal macht sie zu einer umso beeindruckenderen Protagonistin. Sie ist mutig, stellt sich der neuen Lebensherausforderung und erkundet offen und neugierig die andere Welt, die sich mit Solartopia auftut. Sie wirkt sehr nahbar und ist eine Protagonistin mit der man mitfiebert und für die man sich Erfolgt wünscht. Ihre Fähigkeiten machen sie zu einem ganz besonderen Mädchen.

Zusammen mit dem Piloten Jett, sucht Nova nach Antworten und deckt das Geheimnis von Solartopia auf. Aus simple Art wird hier von den Eingriffen des Menschen in die Natur und den Auswirkungen der Erdausbeutung erzählt. Die Handlung entwickelt sich durchaus spannend, weil Nova und Jett langsam einer Sache auf die Schliche kommen, die so viel größer ist, als ihre individuellen Probleme.

Das Ende stellt eine Art Etappensieg dar, was ich einen angenehmen Abschluss für diesen ersten Band finde.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Atmosphärische Geschichte zwischen Thriller und Gothic Novel

Hope’s End
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Da ich „Night“ wirklich gelungen fand, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Riley Sager. Und obwohl Prämisse und Setting sehr vielversprechend waren, lief die Story selbst eher langsam an und hat ...

Da ich „Night“ wirklich gelungen fand, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Riley Sager. Und obwohl Prämisse und Setting sehr vielversprechend waren, lief die Story selbst eher langsam an und hat mich bis zuletzt nicht so richtig packen und begeistern können.

Zum Inhalt: Für Alten- und Krankenpflegerin Kit ist der Job auf Hope´s End die letzte Chance sich zu beweisen. Doch schon als die das alte Anwesen betritt, fühlt sie sich zunehmend unwohl, denn vor 50 jähren wurde die gesamte Familie ausgelöscht, mutmaßlich von Leonore Hope- Kits neuer Patientin. Mithilfe einer Schreibmaschine kann diese kommunizieren und will endlich reinen Tisch machen. Und Kit merkt schnell, dass auf Hope´s End nichts so ist, wie es scheint.

Das Buch lebt eher von der allgemeinen Atmosphäre im Herrenhaus als davon, dass der Spannungsbogen besonders steil wäre. Aber die Grschichte entfaltet sich kontinuierlich und gemeinsam mit Kit gewinnt auch der Leser immer intensivere Einblicke in die Vergangenheit auf Hope´s End. Tendentiell gefällt mir dieses „zwei vorverurteilte Frauen treffen aufeinander“ Szenario ganz gut. Denn weder bei Kit noch bei Leonora ist bis zum Schluss klar, ob sie schuldig sind.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der beiden Frauen erzählt, wobei Kit die Gegenwart dominiert und Leonore ihre Lebensgeschichte schildert. Richtig Gänsehaut hatte ich bei dem Kinderreim, der immer wieder zitiert wird und sich um die grausige Tat vor 50 Jahren dreht. Stilistisch passiert hier wahnsinnig viel schönes, Handlungstechnisch war für mich noch Luft nach oben.

Tatsächlich habe ich das Ende ungefähr vorhergesehen. Die Hinweise waren zwar eher dezent, aber ich konnte mir keinen anderen Ausgang für dieses Szenario verstellen. Die eine oder andere überraschende Wendung gab es trotz allem für mich, sodass ich das Buch durchaus stimmungsvoll und lesenswert fand, aber einfach nicht so mitgerissen war, wie bei „Night.

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