Spannend, aber schwächer als bisher
VerborgenMit einem Toten bei einem Hausbrand beginnt alles. Was ist geschehen? Beging der junge Mann Selbstmord, war es vielleicht ein Unfall oder doch Mord? Nur – wer sollte ein Interesse daran haben den jungen, ...
Mit einem Toten bei einem Hausbrand beginnt alles. Was ist geschehen? Beging der junge Mann Selbstmord, war es vielleicht ein Unfall oder doch Mord? Nur – wer sollte ein Interesse daran haben den jungen, unauffälligen Mann zu töten? Wobei so unauffällig ist gerade sein Internetsuchverlauf gar nicht. War Marino selbst nicht nur Opfer, sondern auch Täter? Sicher ist nichts, denn alles scheint anders zu sein, als es zunächst anmutet…
Ich habe einen Faible für Island-Krimis und diese Reihe ohnehin. Island ist eine besondere und für Krimis sehr interessante Kulisse, weil eben doch alles ein bisschen anders ist, als man das in sonstigen Ländern/Regionen kennt. Wenige Menschen, viel unbewohntes Land, düster und mystisch, dadurch andere Voraussetzungen bei den Ermittlungen. Dazu finde ich die Reihe auch einfach gut. Die Charaktere gefallen mir, der Schreibstil ist eher ruhig, aber immer gut zu lesen (wenn man sich an die oft ungewöhnlichen Namen gewöhnt hat) und die Geschichten waren bislang auch sehr interessant, denn es ist schon der dritte Fall, der in Akranes von Kommissarin Elma und ihren Kollegen gelöst werden muss. Deren Privatleben wird auch wieder zum Thema, denn es gibt Entwicklungen – die dürft ihr aber selbst lesen, am besten startet ihr bei Band eins. Für mich hätte es da an mancher Stelle etwas mehr Tiefe geben können, aber es passt auch so, denn im Fokus steht schließlich der Fall.
Der Fall ist gut durchdacht und interessant verpackt, aber es gab auch den einen oder anderen Moment, der mir zu platt konstruiert war. Ein Auffinden hat dem Fall eine enorme Wendung gegeben, nur halte ich es für unrealistisch, dass dieses Auffinden erst so spät in den Ermittlungen passiert wäre. Sieht man davon ab, zeichnet sich aber auch in den beiden Zeitebenen immer mehr ab, was geschehen sein muss. Dennoch hat es mich sehr gut unterhalten, da Motive und mögliche Alternativen immer im Raum standen – die Autorin versteht es einfach raffiniert zu schreiben. Der Fall wurde dann schlüssig gelöst und doch war es für mich der bislang schwächste Teil der Reihe, die ich trotzdem weiterlesen werde.