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Veröffentlicht am 06.01.2024

Schnuffelpüpschen ...

Die Gargoyles von Notre Dame 2
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„»Nur ein Held oder ein Idiot würde sich freiwillig dieser Meute stellen«, sprang ihm ausgerechnet der König bei.
»Oder eine Heldin«, raunte Catia und atmete tief durch.“ (S. 176)

Zwei Jahre nach den ...

„»Nur ein Held oder ein Idiot würde sich freiwillig dieser Meute stellen«, sprang ihm ausgerechnet der König bei.
»Oder eine Heldin«, raunte Catia und atmete tief durch.“ (S. 176)

Zwei Jahre nach den Geschehnisse aus dem ersten Teil ist der Comte Mirabeau tot und Henri sich sicher, daß es Mord war. Catia ist mittlerweile als Catia Liberté eine Heldin der Nation und Robespierre wünscht ihre Dienste. So trennen sich Henris und Catias Wege bis auf Weiteres: Henri gelangt auf der Suche nach Mirabeaus Mörder auf Abwege, während Catia mit ihren ganz eigenen Teufeln zu kämpfen hat.

Historische Romane sind, ganz überraschend, voll von historischen Ereignissen. Ich konnte mir gut vorstellen, wie das Paris zu dieser Zeit war, denn Greg Walters hat es geschafft, die Aufregungen auf der Straße ebenso bildgewaltig zu beschreiben, wie die Treffen der Nationalversammlung detailliert waren. Obwohl die politischen Intrigen einen Großteil des Romans eingenommen haben, war es größtenteils spannend und unterhaltsam. Gerade zum Ende hin, als Henri und Catia sich geografisch am weitesten entfernt hatten, kam noch einmal unheimlich viel Schwung in die Geschehnisse. Ich bin ebenso durch die Seiten geflogen, wie Neiron über das Land.

Vor allem die Gargoyles faszinieren mich an dieser Geschichte, da es so wirkt, als könnten sie wirklich existieren. Daß Neiron sein Gereime abgelegt hat, finde ich etwas schade; dafür hat er seinen Humor entdeckt und ich habe mich köstlich amüsiert, trotz der düsteren Geschehnisse.

Greg Walters hat wieder eine phantastische und gleichzeitig historische Geschichte geschaffen, die mich in den Bann zieht. Ich kann den dritten Teil kaum erwarten. Außerdem wird das Cover grün ...

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Veröffentlicht am 02.01.2024

wunderbares erstes Buch für das neue Jahr

Die Wolkengucker
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„Kinder gucken ganz selbstverständlich in die Wolken. Erwachsene hingegen verlernen es.“ (S. 317)

„Es klingt wie das Paradies […]. Wenn ich jemals wieder in meinem Leben Zeit haben sollte, komme ich.“ ...

„Kinder gucken ganz selbstverständlich in die Wolken. Erwachsene hingegen verlernen es.“ (S. 317)

„Es klingt wie das Paradies […]. Wenn ich jemals wieder in meinem Leben Zeit haben sollte, komme ich.“ (S. 101)

Mia ist acht Jahre alt und hat mit ihrer Mutter immer die Wolken beobachtet. Dazu lagen sie in der Küche auf dem Boden, denn das ist der einzige Platz, an dem man die Wolken aus der Münchener Wohnung sehen kann. Selbst zwei Jahre nach dem Tod der Mutter ist Mia eine eifrige Wolkenguckerin. Ihr Vater Matt dagegen versinkt in seiner Trauer und verliert die Fäden der Zeit. „Matt hingegen scheute den Blick in den Himmel. Jede verdammte Wolke war ein Stich in sein Herz.“ (S. 12)
Als sie einen Zettel an einem Laternenpfahl finden, auf dem zum ersten Treffen der Wolkengucker-Gesellschaft eingeladen wird, ist Mia Feuer und Flamme und Matt sieht darin zwar keinen Sinn, stimmt aber zu hinzugehen.
Wilma ist 90 Jahre alt und lebt in einer viel zu großen Villa in München. Der Tod ihrer besten Freundin hat sie voller Trauer zurück gelassen, aber auch mit einem Vorhaben. Die beiden alten Damen haben sich versprochen, eine Wolkengucker-Gesellschaft zu gründen, wenn der andere mal nicht mehr ist. Und diesem Versprechen kommt Wilma nach, auch wenn sie Menschen nicht viel abgewinnen kann. Schon gar nicht Fremden. Aber Mia ist so voller übersprudelndem Eifer, daß Wilma sie schnell ins Herz schließt.

Zu Beginn des Buches war ich ziemlich niedergeschlagen, da Matt in Zeitlöcher voller trüber Gedanken verschwindet, Wilma ziemlich griesgrämig wirkt und auch noch einen unfreundlichen Nachbar hat. Nur Ayla scheint ein Sonnenschein zu sein, weswegen ihr Schicksal mich am meisten getroffen hat. Doch durch die Wolken finden ihre Leben alle irgendwie zueinander und jeder auch zu sich selbst.
Die Wolkengucker ist eine Geschichte über fremde Menschen, die zueinander finden. „Letztendlich waren sie alle nur ein bunter Haufen Fremder.
Gewesen.“ (S. 347)
Die Einzelschicksale sind sehr emotional und fürsorglich beschrieben und entfalten sich Stück für Stück, ebenso wie die hauchzarten Freundschaften, die entstehen. Ich habe mich sehr wohl zwischen den Wolkenguckern gefühlt, habe mitgefiebert, gelitten und am Ende ein bisschen geweint. Der Tod ist ein großes Thema, genau wie Verlust der liebsten Menschen und die dazugehörige Trauer. Und jeder der Protagonisten geht anders damit um. „Der Wechsel zwischen meinen emotionalen Aggregatzuständen war einfach zu abrupt gekommen.“ (S. 340)

Abschließend bleibt nur zu sagen, daß dies ein ganz wunderbares erstes Buch für das neue Jahr ist, trotz der ernsten Handlung. Wie diese behandelt wird, zeugt nicht nur von sehr viel Respekt gegenüber der Themen, sondern auch gegenüber der Charaktere, obwohl sie fiktiv sind. Ein wirklich schönes Buch!

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Himmel, Gesäß und Nähgarn!

Whispering Of Souls
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„Er wollte sie wiedersehen und wusste nicht, warum. Sie verhielt sich ungehobelt, hatte eine ganz fürchterliche Umgangssprache. Ihre Wortwahl … Solche blasphemischen und obszönen Ausdrücke hörte er wirklich ...

„Er wollte sie wiedersehen und wusste nicht, warum. Sie verhielt sich ungehobelt, hatte eine ganz fürchterliche Umgangssprache. Ihre Wortwahl … Solche blasphemischen und obszönen Ausdrücke hörte er wirklich nicht oft.“ (S. 133)

Dieses Buch hat mich aufgrund des hübschen Covers auf der Buch Berlin magisch angezogen und so kam ich mit der Autorin ins Gespräch. Ich wußte also bereits, daß es explizite Szenen geben wird, doch die mit einem Daumen gestreichelte Brustwarze auf der zweiten Seite des Prologs hat mich dann doch überrascht. So früh habe ich das nun wirklich nicht erwartet.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht sehr leicht, weil Lin ein schwieriger Charakter ist. Am Ende des Buches bin ich zu dem Urteil gekommen, daß sie der Bad Boy dieser Geschichte ist. Sie hatte eine schwierige Kindheit, die falschen Freunde, ist unhöflich, obszön und flucht, sobald sie den Mund aufmacht. Sie kann es zwar nicht leiden, wenn man unfreundlich zu ihr ist, hält aber offensichtlich nichts von Prinzipien.
Ganz anders Wes, der zwar aussieht wie ein reicher, eingebildeter Schnösel, aber wenigstens Manieren hat. Es ist herrlich, wie sehr Lin ihn regelmäßig aus der Fassung bringt.

Trotz meiner Differenzen mit der Protagonistin hat mich die Geschichte gefesselt. Sowohl Cover als auch Titel sind mehr als passend, und ich habe wirklich nicht erwartet, was da alles passiert ist. Es geht nicht nur um Lins Leben an sich, sondern auch um einen Mord und die Suche nach dem Mörder, um ein Familiengeheimnis, oder zwei, und um viele seltsame Charaktere. Die Autorin versteht es ganz hervorragend, Dinge anzudeuten und dann ewig hinauszuzögern, sie klar auszusprechen.

Neben Lins Flucherei, gab es einige Begriffe, die für meinen Geschmack übermäßig genutzt wurden. So haben Personen, die sich angegriffen gefühlt haben oder einfach etwas lauter wurden direkt „gekeift“, was ich eher mit hysterischen Gekreische verbinde und nicht mit wütenden erwachsenen Männern. Außerdem starren alle ständig in Iriden, was irgendwo auch Sinn macht, weil sie ja die Augenfarben ausmachen, aber es geschah einfach zu oft.

Abschließend bleibt nur folgendes zu sagen:
Geht mir Lins Obszönität auf die Nerven? Auf jeden Fall! Missfällt mir ihr schlechter Einfluß auf Wes? Oh ja! Gibt es explizite Sexszenen? Ja, aber ich fand sie ganz nett. Möchte ich Band zwei lesen? Hundertprozentig!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Wundervoller Steampunk-Krimi

Knochen & Dampf
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„Es gibt nichts Mächtigeres als eine Idee.“ (S. 366)

Mary Parker ist eine Erscheinung für sich: sie hat raspelkurze Haare, eine militärische Haltung und ein mechanisches Auge. Außerdem hat sie dem Kaiser ...

„Es gibt nichts Mächtigeres als eine Idee.“ (S. 366)

Mary Parker ist eine Erscheinung für sich: sie hat raspelkurze Haare, eine militärische Haltung und ein mechanisches Auge. Außerdem hat sie dem Kaiser das Leben gerettet und ihres dadurch zerstört, denn mit ihren Verletzungen ist sie nicht mehr fähig ihre Position als Kommandierender General zu halten.
Trotzdem konnte sie sich einen Ruf als Privatermittlerin aufbauen und war die erste Wahl, als im kaiserlichen Palast ein unbekanntes Skelett gefunden wird. Um Diskretion bemüht, sucht Mary einen Forensiker, der bereit ist für niemanden sonst in der Zeit der Ermittlungen zu arbeiten. So trifft sie auf Max Jung, der nicht nur sehr neugierig ist und zu viel redet, sondern auch den Blick fürs Detail hat.

»„Er ist Wissenschaftler“, sagte Mary.
„Und damit von Natur aus neugierig“, ergänze Max […].« (S. 64)

Dieses Buch hat mir wahrlich das Wochenende versüßt; ich konnte es kaum aus der Hand legen. Mary und Max ergänzen sich hervorragend in ihrer Arbeit und zusammen sind sie nicht mehr aufzuhalten. Auch die Hintergrundgeschichte zu Mary und dem Deutschen Autonomen Kaiserreich ist spannend, während ich von den Ermittlungen ganz gefesselt war. Die Steampunk-Elemente haben dem ganzen die Krone aufgesetzt.
Ich hoffe sehr, daß Knochen & Dampf kein Einzelband bleibt und eine Fortsetzung genau so eine Perle wird, wie es dieses Buch ist. Ich muß von der Autorin unbedingt noch mehr lesen ...

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Nach Startschwierigkeiten mit Alissa ein wirklich spannendes Buch

Finsterhell
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„Eines Tages werde ich auf die Mitglieder der Gilde herabsehen und sie alle werden zu mir aufblicken. Anfänger und alte Hasen werden sich danach sehen, so wie ich zu sein […]“ (S. 36)

Alissa Seidenstahl ...

„Eines Tages werde ich auf die Mitglieder der Gilde herabsehen und sie alle werden zu mir aufblicken. Anfänger und alte Hasen werden sich danach sehen, so wie ich zu sein […]“ (S. 36)

Alissa Seidenstahl ist 15 Jahre alt und angehende Dämonenläuferin. Sie wartet mit ihrer Schneeleopardin Nushi auf ihre Abschlußprüfung und ist voll übersprießenden Optimismus, daß sie die beste Dämonenläuferin von Selantes und jeder ihren Namen kennen wird.
Dämonenläufer machen Jagd auf die Hungernden Wesen, die Dunkelheit in die Herzen der Menschen bringen und sich daran laben. Es gibt unterschiedliche Klassen, die nach der Größe der Dämonen kategorisiert sind: Klasse eins sind sehr klein, und Klasse vier die Königsdämonen, die kein Dämonenläufer allein bannen kann. Sind die Dämonen in den Glasdolchen erstmal gebannt, kann nur der Gildenvorsteher sie töten. Zumindest ist das in Alissas Gilde Schattenrot so, der sie nach ihrer bestandenen Prüfung beitreten und die von ihrem Vater geführt wird.
Alissas bester Freund ist Marlon, der seine Prüfung vor Jahren nicht bestanden hat, weswegen er sich als Motte verdingt. Er hilft vollwertigen Dämonenläufern bei der Jagd und lenkt die hungernden Wesen ab. Er riskiert sein Leben, wird spärlich bezahlt und verliert seine gute Laune nie. Vor allem Ingrid hilft er häufig und zusammen ergeben die drei ein gutes Team.
Doch dann bricht Alissas Prüfung an und danach geht alles schief.

Finsterhell ist der erste Band der Reihe Die Dämonenläufer von Selantes und ein spannender Auftakt. Auch wenn Alissa ziemlich überheblich für ihre 15 Jahre wirkt und ihr Vater mit über 80 unverhältnismäßig alt, ist die gesamte Geschichte fesselnd. Die Entstehungsgeschichte der Dämonen ist ebenso faszinierend, wie die Religion der Baronn. Da es drei anerkannte Gilden gibt, gibt es auch dahingehend Konflikte.
Von der ersten bist zur letzten Seite habe ich mich durchgehend unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den zweiten Teil. Alissa, Marlon und Ingrid sind mir auf ihren Abenteuern tatsächlich ans Herz gewachsen, obwohl ich Startschwierigkeiten mit Alissa hatte. Und die Entstehung der hungernden Wesen hat mich fasziniert. Endlich mal keine plumpe Höllen-Geschichte.

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