Huch!
Wer hätte das gedacht. Wenn die Lage nicht so ernst wäre, könnte man drüber schmunzeln. Nach Jahren kommt Susan Rodriguez nach Chicago und erzählt dem Magier Harry Dresden, dass er Vater einer siebenjährigen ...
Wer hätte das gedacht. Wenn die Lage nicht so ernst wäre, könnte man drüber schmunzeln. Nach Jahren kommt Susan Rodriguez nach Chicago und erzählt dem Magier Harry Dresden, dass er Vater einer siebenjährigen Tochter ist. Der leichte Hoffnungsschimmer verfliegt jedoch schnell, denn die kleine Maggie ist vom Roten Hof entführt worden und schwebt in höchster Gefahr. Harry wird alles tun, um sein Kind zu retten. Zunächst jedoch muss er sein eigenes Leben retten, denn das Haus, in dem er sein Büro hat wird in die Luft gejagt. Erst jetzt stellt sich heraus, dass es zum Roten Hof gehörte. Und dieser hat nun noch einen Grund mehr, Harry ans Leder zu wollen.
Doch auch Harry will dem Herrscher des Roten Hofs ans Leder, schließlich ist es unter aller Kanone, ein kleines Mädchen zu entführen. Und so geht es im zwölften Band der Reihe hauptsächlich darum, das Kind zu retten. Was ist Harry Dresden bereit, dafür zu tun oder aufzugeben? Würden nicht alle Eltern ziemlich viel für ihre Kleinen tun? Auch wenn sie gefühlt erst vor Minuten von der Elternschaft erfahren haben. Harry ist erstmal stinkwütend. Was fällt denen ein? Aber kann es vielleicht für ihn und Susan noch eine Chance auf einen gemeinsame Zukunft geben?
Nach dem wirklich überraschenden Beginn kommt es zunächst doch zu einer gewissen Durststrecke. Es geschieht nicht viel und das Palavern nimmt etwas überhand. Wobei man bei den Büchern dieser Reihe nie weiß, ob es nicht später doch noch wichtig wird. Denn auch in diesem Band werden Informationen von früher wichtig, schließlich war nicht unbedingt abzusehen, dass Susan noch einmal einen großen Auftritt hat. Wieder einmal vermisst Harry eine Familie und überlegt, was ihm in seiner Jugend entgangen ist. Familie ist ein großes Thema. Auch der Opferwille Harrys und sein Wille, seine Lieben zu beschützen. Geschickt schafft es der Autor wieder, seine Leser doch noch zu packen, wenn er unverhofft mit Informationen rausrückt, die wirklich nicht zu erwarten waren. Und zum ersten Mal entsteht nach dem Ende der Lektüre das zwingende Bedürfnis, dass mit abgedruckte erste Kapitel des nächsten Bandes zu lesen.
Wegen des behäbigen Beginns vielleicht nicht der beste Band der Reihe. Der Verlauf mit den Neuigkeiten zum Großen Ganzen packt dann doch wieder.