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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2024

Man sagt, die Kamera lügt nie ...

Spiel der Lügner
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"Spiel der Lügner" ist der zweite Band aus der Ffion-Morgan-Reihe von Clare Mackintosh. Die walisische Detective Ffion Morgan muss diesmal in den Reihen einer Reality-Show ermitteln. Sieben Kandidaten ...

"Spiel der Lügner" ist der zweite Band aus der Ffion-Morgan-Reihe von Clare Mackintosh. Die walisische Detective Ffion Morgan muss diesmal in den Reihen einer Reality-Show ermitteln. Sieben Kandidaten sind im Stile von Big Brother oder Dschungelcamp gemeinsam in einem umzäunten und abgeschirmten Lager in den walisischen Bergen. Sie denken sie nehmen an einem Survival-Camp teil, doch dann erfahren sie das Kleingedruckte ihrer Verträge. Es geht darum ihre tiefsten Geheimnisse zu offenbaren, Geheimnisse die nie ans Licht kommen sollten, und wenn doch dann das weitere Leben der Kandidaten völlig auf den Kopf stellen. Clare Mackintosh greift in diesem Krimi die Elemente des Trash-TV auf. Was fasziniert viele Menschen seit Jahren andere voyeuristisch zu beobachten, was lockt sie dabei vor die TV-Bildschirme? Auch in dieser Reality-Show sitzt dahinter ein Produzent, dem der eigentliche Mensch egal ist. Er will mit der Zurschaustellung seiner Kandidaten nur das große Geld machen. Doch irgendwann liegt auch der Strick um seinen Hals. Die Story wird in kurzen Kapiteln erzählt, dabei macht die Autorin auch immer wieder kleine Zeitsprünge in bereits Geschehenes zurück. Dies erfordert beim Lesen teils erhöhte Aufmerksamkeit, um den Faden nicht zu verlieren. Die Idee hinter diesem Kriminalroman ist sehr gut, leider hat der Erzählstrang aber teils Längen. Dadurch dauert es bis sich ein Spannungsbogen aufbaut, der aber gegen Ende gutes Niveau erreicht. Dies reicht aber nicht um auf voller Länge zu überzeugen. So ist "Spiel der Lügner" für mich eine solider zweiter Band der Reihe mit kleinen Schwächen, aber trotzdem lesenswert.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Der Beginn der Legende von Ulf Palnatoki

Millennium Kingdom: Der Wikinger
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"Der Wikinger" ist der erste Band der Millennium Kingdom Reihe von Tonny Gulløv. Alles beginnt im Prolog mit dem alten Ulf Schnellfuß, der eigentlich gar nicht mehr hier sitzen sollte um seine Geschichte ...

"Der Wikinger" ist der erste Band der Millennium Kingdom Reihe von Tonny Gulløv. Alles beginnt im Prolog mit dem alten Ulf Schnellfuß, der eigentlich gar nicht mehr hier sitzen sollte um seine Geschichte mitteilen zu können. Aber Thor hat anscheinend seine schützende Hand über ihn gehalten und so erzählt der alte Greis seine Lebensgeschichte beginnend im Jahre 937 in Britannien als er im Alter von 13 Jahren in die Sklaverei kommt und sein weiteres Leben auf der Ruderbank eines Wikingerschiffes fristet. Tonny Gulløv lässt den Leser dabei am weiteren Leben des jungen Ulf teilhaben und beginnt damit seine Millennium Reihe, die seine persönliche Interpretation der Geburt Dänemarks darstellt. Es ist eine Zeit, in der die verschiedensten Könige und Jarls sich das Land teilen und sich gegenseitig bekriegen. Ulf ist jung, störrisch, von Hass erfüllt und aufmüpfig. So erlebt man ihn über lange Strecken des Buches ständig am Fluchen und Rebellieren, was aber teils schon ein wenig zu viel des Guten ist. Es braucht daher eine gewisse Zeit um in die Geschichte einzutauchen, in das raue Leben der Wikinger. Dann aber wird der Leser zu blutigen Kämpfen und spannenden Momenten mitgenommen. Man erlebt wie der junge Ulf, zwar immer noch von sich selbst maßlos überzeugt, einen Reifeprozess zum Krieger vollzieht. Und dies alles unter den Augen von König Gorm, dem späteren ersten Königs Dänemarks. So wie sich der junge Ulf entwickelt, so entwickelt sich auch die Story dieses Buches. Anfangs noch etwas zäh steigert sich diese stetig um letztendlich dann einen doch in seinen Bann zu ziehen. Am Ende will man wissen wie es mit Ulf, dem jungen Krieger, im nächsten Band weitergehen wird.

Veröffentlicht am 06.11.2023

Wer erobert die größte Stadt der Antike?

Alexanders Erbe: Sturm auf Babylon
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"Sturm auf Babylon" ist der vierte Band der "Das Ende des Alexanderreichs"-Reihe von Robert Fabbri. Sieben Jahre nach dem Tod Alexander des Großen ist der Machtkampf um seine Nachfolge immer noch im vollen ...

"Sturm auf Babylon" ist der vierte Band der "Das Ende des Alexanderreichs"-Reihe von Robert Fabbri. Sieben Jahre nach dem Tod Alexander des Großen ist der Machtkampf um seine Nachfolge immer noch im vollen Gange. Nach der Tod des Eumenes sinnt dessen Witwe Artonis auf Rache. Sie will alles tun, damit der verantwortliche Antigonos zu Fall kommt. Und was liegt näher als seinen ärgsten Widersacher Kassandros ins Boot zu holen. Als Antigonos Babylon einnimmt, bleibt dem Satrap Seleukos nichts anderes übrig als zu fliehen. Doch er verbündet sich mit Ptolemaios und schmiedet Pläne an der Rückkehr nach Babylon. Nach der siegreichen Schlacht von Gaza gegen Antigonos Sohn Demetrios rückt er seinem Ziel Babylon und der Gründung seines selbst gegründeten Seleukidenreiches immer näher. Robert Fabbri beschreibt in diesem vierten Band über einen Zeitraum von ca. 4,5 Jahren wie sich die Machtverhältnisse im makedonischen Reich 316 v. Chr. immer wieder verschoben. Einige Landstriche wechselten mehrfach den Herrscher, der Leser bekommt einen Einblick wie teils ständig Seiten gewechselt oder neue Bündnisse geschmiedet wurden. Dabei beruht dieser Roman auf den wenigen bekannten Fakten aus Schriften, die das verschollene Geschichtswerk des Hieronymos als Quelle nutzen. Während die Geschehnisse in Babylon jeweils nur am Beginn und am Ende des Romans dem Titel gerecht werden, stehen vielmehr die Geschehnisse im Osten und Westen des Reiches im Vordergrund, sprich die Front zwischen Kassandros und Antigonos und die Fäden die zwischen beiden gesponnen werden. Teils ist dies sehr interessant, da man dadurch nachvollziehen kann wie sich Entwicklungen ergaben, teils hat dies aber auch Längen für den Leser. In Summe ist "Sturm auf Babylon" aber eine konsequente Fortsetzung der Reihe, die wie am Ende vom Autor angekündigt, seine Fortsetzung in einem fünften Band findet. Man darf daher als Leser weiter gespannt sein über das Ende des Alexanderreiches.

Veröffentlicht am 25.10.2023

Wenn der Tod vor der Hochzeit scheidet

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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"Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" ist der zweite Band der Mord-ist-Potts'-Hobby-Reihe von Robert Thorogood. Die drei Damen Judith, Suzie und Becks werden in Marlow auf die Hochzeit von Sir Peter ...

"Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" ist der zweite Band der Mord-ist-Potts'-Hobby-Reihe von Robert Thorogood. Die drei Damen Judith, Suzie und Becks werden in Marlow auf die Hochzeit von Sir Peter Bailey eingeladen. Es steht die Vermählung mit seiner Krankenpflegerin Jenny bevor und dazu veranstaltet er eine Party in seinem Herrenhaus. Doch als sein Sohn auf der Feierlichkeit erscheint kommt es zum Streit zwischen den beiden. Seine zukünftige Frau flüchtet ins Haus, Sir Peter folgt ihr. Und plötzlich hören die geladenen Gäste ein lautes Krachen. Als sie das verschlossene Arbeitszimmer von Sir Peter aufbrechen, entdecken sie seine Leiche. Erschlagen durch einen umgekippten Schrank. Doch das Zimmer war verschlossen, die Leiche selbst hat den Schlüssel in der Tasche. Ein Unfall? Mrs Potts' Mordclub, bestehend aus Judith, Suzie und Becks glaubt nicht daran und die drei beginnen auf eigene Faust zu ermitteln. Der Mordfall erscheint dabei auf den ersten Blick doch recht skurril, jedoch sind die drei Ermittlerinnen irgendwie jede auf ihre Art ganz charmant. Dieser Krimi ist definitiv Kost aus der Cosy Crime Ecke im Stile von Miss Marple. Dabei muss man manchmal schmunzeln, manchmal um mehrere Ecken denken. Die Messlatte einer Agatha Christie kann er aber nicht halten. Trotzdem ist dem Autor mit diesem Band doch einiges besser gelungen, als ich das noch beim ersten Band empfand. Motive der einzelnen Verdächtigen sind gut herausgearbeitet und laden den Leser zum Miträtseln ein. Dieser Krimi überzeugt nicht durch einen hohen Spannungsbogen, sondern vielmehr durch seinen britischen Charme. Und so ist dieser zweite Band der Reihe für mich eine nette Leseabwechslung für zwischendurch, bei der man in die Welt des kleinen englischen Ortes Marlow eintaucht und sich ein wenig auf die liebenswerten Damen vom Mordclub einlässt.

Veröffentlicht am 16.10.2023

Das Finale der Uhtred-Saga

Der Herr der Schlacht
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Der Herr der Schlacht" ist der dreizehnte und finale Band der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell. Uhtred ist in die Jahre gekommen und will seinen Lebensabend nur als Herr von Bebbanburg verbringen. Doch ...

Der Herr der Schlacht" ist der dreizehnte und finale Band der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell. Uhtred ist in die Jahre gekommen und will seinen Lebensabend nur als Herr von Bebbanburg verbringen. Doch seine Burg ist bedroht. Vom Norden droht Gefahr durch die Schotten und die Nordmänner, vom Süden will König Æthelstan sein Reich Englaland um Northumbrien erweitern. Uhtred bleibt nichts anderes übrig als sich ein letztes Mal dem Feind zu stellen um seine Heimat zu verteidigen. Zum dreizehnten und letzten Mal schickt Bernard Cornwell seinen Kriegshelden in die Schlacht und so bildet dieser Roman den Abschluss der Saga. Uhtred ist wie seine langjährigen Weggefährten in die Jahre gekommen. König Alfred träumte einst von einem vereinigten Englaland, König Æthelstan führt dieses Unternehmen fort. Uhtred nimmt dabei erneut eine zentrale Rolle ein, indem er nicht nur Bebbanburg schützt, sondern für den König letztendlich in die entscheidende Schlacht zieht. Diese Schlacht von Brunanburh im Jahre 938 A.D. wählt der Autor für sein Finale der Saga. Lange Zeit ist dieser Band teils ein Rückblick von Uhtred, teils eine Vorbereitung auf dieses Finale. Dadurch entstehen Längen und die Story plätschert rund um den alternden Helden so dahin. Aber Cornwell schafft es wie so oft, dem ganzen mit dem zentralen Ereignis eine Wendung zu geben und hat einen als Leser damit auch sofort eingefangen. Die Spannung schnellt schlagartig nach oben und man kämpft lesend an Uhtreds' Seite, dabei immer dabei seine legendären Schwerter Schlangenhauch und Wespenstachel. Nach diesem letzten Band empfinde ich die Geschichte von Uhtred auch auserzählt und es ist gut dass Cornwell die Saga abschließt. Aber letztendlich schließt er sie für mich rund und schlüssig ab und ich kann sagen ich habe alle Bände sehr gerne gelesen. Diese Reihe begleitete mich persönlich über einen Lesezeitraum von neun Jahren und ich danke Bernard Cornwell für viele spannende Lesestunden. Mir "Der Herr der Schlacht" nehme ich nun von Uhtred von Bebbanburg Abschied, aber es warten weitere Reihe des Autors auf mich um nun gelesen zu werden.