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Veröffentlicht am 01.12.2023

Die große Liebe und die Liebe zu Büchern

Die Bibliothek im Nebel
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St. Petersburg 1917: Artur Kalinina kommt nach Hause und findet das Haus leer vor, die Geheimpolizei des Zaren haben seine Familie ausgelöscht. Ein Freund sorgt dafür, dass er auf einem Schiff die Reise ...

St. Petersburg 1917: Artur Kalinina kommt nach Hause und findet das Haus leer vor, die Geheimpolizei des Zaren haben seine Familie ausgelöscht. Ein Freund sorgt dafür, dass er auf einem Schiff die Reise nach Deutschland antritt. Sein Ziel ist das Graphische Viertel in Leipzig, dort hat die Familie Eisenhuth einen Verlag und Mara, die Adoptivtochter der Kalininas, lebt dort. Die beiden Familien sind gut bekannt und haben viel gemeinsame Zeit an der Côte d’Azur verbracht.
Côte d’Azur 1928: Liette stöbert auf dem Dachboden des Hotels, das ihren Eltern und ihrem Onkel gehört, in alten Koffern und Kisten herum. Sie findet ein besonderes Buch und eine Kette mit einem Mondstein als Anhänger. In der Nähe des Hotels steht eine unbewohnte Villa, diese Villa mit einer großen Bibliothek fasziniert das Mädchen. 1957 beginnt Liette nach der Besitzerin des Buches zu suchen.
Kai Meyer erzählt uns in einer sehr bildhaften Sprache die Geschichte von Mara, Artur, den Familien Kalinina und Eisenhuth. Die zentrale Figur ist Mara, eine faszinierende Frau, die ihr Umfeld beherrscht und immer undurchsichtig bleibt. Der Roman ist geprägt von der Liebe zu Büchern, man kann ihn nicht in eine bestimmte Sparte einordnen, dass muss auch nicht sein. Wir finden historisches darin, ebenso eine Liebesgeschichte und Mystery-Elemente.
Für mich war es ein pures Vergnügen dieses Buch zu lesen. Der Autor hat mich mit seiner ausgefeilten Sprache gefesselt. Die Protagonisten und die Orte des Geschehens entstanden mühelos vor meinen Augen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2023

Ein Familiengeheimnis und seine Auswirkungen

Träume aus Licht
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Wiesbaden, 2000: Arianes Großmutter bricht an ihrem Geburtstag zusammen und muss ins Krankenhaus. Als sie Sachen für ihre Großmutter für den Aufenthalt im Krankenhaus zusammensucht entdeckt sie unter dem ...

Wiesbaden, 2000: Arianes Großmutter bricht an ihrem Geburtstag zusammen und muss ins Krankenhaus. Als sie Sachen für ihre Großmutter für den Aufenthalt im Krankenhaus zusammensucht entdeckt sie unter dem Bett eine Kiste in dem sich alte Filmrollen befinden. Was hat es damit auf sich? Eigentlich hat sie nur nach Hinweisen auf das Leben ihrer früh verstorbenen Mutter gesucht, da ihre Großmutter ihr nichts über sie erzählt hat. Ariane forscht nach und stößt so auf Dinge die sie nicht vermutet hat. Unterstützt wird sie bei ihrer Recherche von Julian einem Kollegen und Filmvorführer.
Die Familiengeschichte wird in drei Zeitabschnitten erzählt. Der erste und größte Abschnitt ist der über Eva die mit ihrer Familie im Berlin der 1920er Jahre lebte und arbeitete. Die junge Frau hat viel Fantasie und ein Talent gute Geschichten zu erzählen und zu schreiben, sie lernt den charismatischen Heinrich Lichtenfeld kennen. Er überzeugt sie mit ihm zu arbeiten und dann auch die Hauptrolle in einem Film unter seiner Regie zu übernehmen. Die beiden werden ein Paar.
Der zweite Zeitabschnitt beginnt im Jahr 1939 und handelt von Vera und ihrer Mutter Magarete. Die beiden haben ein schwieriges Verhältnis zueinander und als Vera Frank kennenlernt, geht sie mit ihm in die USA. Sie entflieht der Enge ihres Elternhauses.
Der dritte Zeitabschnitt spielt in Wiesbaden im Jahr 2000. Ariane ist bei ihrer Großmutter Margarete aufgewachsen und möchte endlich mehr über ihre Mutter erfahren, da ihre Großmutter und ihre Schwester Silke ihr kaum etwas über sie erzählt haben.
Isabel Roderick entführt uns ins Berlin der Stummfilmzeit. Sie beschreibt das schwierige Leben des Großteils der Bevölkerung sehr bildhaft und das ausschweifende Leben der Menschen der Filmbranche. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten in allen drei Zeitabschnitten sind gut gezeichnet und die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben. Es gab immer wieder Wendungen mit denen man nicht gerechnet hat. Ich habe es genossen diesen Roman zu lesen, er hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Ein Weihnachtsfest der besonderen Art

Die Weihnachtsüberraschung
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Seit einem Jahr kennen Lotte und der Weinbauer Nicolas sich. Inzwischen lebt und arbeitet Lotte auch auf dem Weingut im Elsass. Die beiden haben viel Arbeit, sind glücklich und freuen sich auf das Weihnachtsfest. ...

Seit einem Jahr kennen Lotte und der Weinbauer Nicolas sich. Inzwischen lebt und arbeitet Lotte auch auf dem Weingut im Elsass. Die beiden haben viel Arbeit, sind glücklich und freuen sich auf das Weihnachtsfest. Ihre Freunde und die gesamte Familie kommen ins Elsass, die Vorbereitungen dafür laufen. Nicolas telefoniert immer wieder heimlich, Lotte ist schon ein wenig irritiert. Da hört sie zufällig, dass ihr Freund ihr an Weihnachten einen Heiratsantrag machen möchte. Sie freut sich, hat aber ein Geheimnis, dass nicht einmal ihre beste Freundin kennt und eine Hochzeit unmöglich macht.
Angelika Schwarzhuber lässt uns in die Vorweihnachtszeit mit ihren Geheimnissen eintauchen. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind gut beschrieben und wie fühlen mit ihnen. Immer wieder gibt es Wendungen mit denen man nicht unbedingt rechnet. Es ist ein herrlicher Weihnachtsroman mit allen Zutaten, die man gerne dabei hätte, Liebe, Verwicklungen, Streit, ein Geheimnis, Versöhnung und Mitmenschlichkeit. Ich habe den flüssig geschriebenen Roman sehr genossen.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Ein Weihnachtsroman wie er sein sollte

Das Weihnachtswunder von Haus 7
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Luisa wohnt mit ihren beiden Kindern Matti und Lilli in einem Haus, das bald abgerissen werden soll. Es ist schwierig eine neue Wohnung zu finden, zumal sie alleinerziehend ist, halbtags arbeitet und die ...

Luisa wohnt mit ihren beiden Kindern Matti und Lilli in einem Haus, das bald abgerissen werden soll. Es ist schwierig eine neue Wohnung zu finden, zumal sie alleinerziehend ist, halbtags arbeitet und die Adventszeit begonnen hat. Die letzten Bewohner es Hauses beratschlagen was man machen kann. Um ihr Heim vor dem Abriss zu retten sucht Luisa den alten Eigentümer in seiner Villa auf. Die Begegnung verläuft nicht so wie sie erwartet, der alte Griesgram hält sie für seine verschollene Tochter. Luisa lässt sich überreden, in die Villa mit ihren Kindern einzuziehen.
So nimmt das Schicksal seinen Lauf. Der Autorin ist es gelungen eine herrliche Atmosphäre zu schaffen. Wir fühlen mit Luisa, ihren Kindern und Nachbarn mit. Und dann ist da noch der besondere Hausmeister Tomte, der immer dann auftaucht, wenn etwas repariert werden muss, der aber auch viel über das Haus weiß, dass abgerissen werden soll und Ratschläge für das Leben bereithält. Ich habe es genossen in diese Weihnachts- und Liebesgeschichte einzutauchen.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Was oder wer ist Familie

Schwestern wie Ebbe und Flut
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Mira kehrt nach langer Zeit auf die Insel Amrum zurück. Auf der Insel hat sie mit ihrer Schwester bei ihrem Onkel Ocko sämtliche Ferien verbracht und sich immer wohl und geborgen gefühlt. Jetzt lebt ihr ...

Mira kehrt nach langer Zeit auf die Insel Amrum zurück. Auf der Insel hat sie mit ihrer Schwester bei ihrem Onkel Ocko sämtliche Ferien verbracht und sich immer wohl und geborgen gefühlt. Jetzt lebt ihr Onkel nicht mehr und sie hat das alte Kapitänshaus geerbt. Das Haus ist zwar nicht unbedingt in einem guten Zustand, aber für sie voller Erinnerungen. Bei dem jetzigen Besuch auf der Insel soll die Tauffeier ihres Patenkindes stattfinden. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange und Mira ist eingebunden, aber trotzdem spürt sie eine Distanz zu ihrer Familie, sie fühlt sich nicht vollständig dazugehörig. Ocko hat den Mädchen bei den Ferienaufenthalten immer Geschichten erzählt und ist mit ihnen oft zum Strand gegangen um Treibgut zu sammeln. Mira fand Ockos Geschichten immer spannend, ihre Schwester Anke dagegen fand sie oft gruselig. Je älter die beiden Schwestern wurden, je mehr veränderte sich auch ihr Verhältnis zueinander. Jetzt ist Mira 37 Jahre und spürt immer deutlicher, dass es da etwas gibt, was geklärt werden muss. Diesen Prozess begleiten wir als Leser. Wir tauchen tief in die Gefühlswelt von Mira ein, Thesche Wulff gelingt es sehr gut die widersprüchlichen Empfindungen zu beschreiben.
Auf einer zweiten Zeitebene ab 1948 lernen wir Josefine kennen, die in Süddeutschland wohnt. Josefines Mutter lässt das Mädchen bei ihrer Mutter um nach dem Vater des Kindes zu suchen. Damit beginnt für Josefine eine traumatische Zeit. Die Mutter kehrt nie zurück und sie wird bei der Oma und der Familie ihrer Mutter groß. Es ist ein schweres Leben, sie muss viel arbeiten und erhält keine Liebe und Anerkennung. Nach dem Tod der Oma verlässt sie ihre Heimat und begibt sich auf die Reise. Sie arbeitet in der Gastronomie und gelangt so nach einigen Jahren auf die Insel Amrum. Mit der Zeit verweben sich diese beiden Geschichten.
Über die einzelnen Kapitel ist jeweils vermerkt in welchem Zeitraum es spielt. Außerdem sind die beiden Zeitebenen durch die Schreibstile gut zu unterscheiden. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es zeigt uns deutlich, wie wichtig es ist, zu wissen wo seine Wurzeln liegen.

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