Cover-Bild Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton
Band der Reihe "Ein Miss Emily-Krimi"
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Dryas Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Ersterscheinung: 11.09.2023
  • ISBN: 9783986720445
Rebecca Michéle

Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton

Ein Cornwall-Krimi
Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen. Das wird ihrer Mutter zu viel. Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten Verwandten nach Cornwall aufs Land – in der Hoffnung, dass sie dort die richtige Partie für eine Heirat findet.
Bei Emilys Ankunft im Herrenhaus Higher Barton wird die Leiche eines Dieners entdeckt, woraufhin sich die energische junge Frau in die Ermittlungen stürzt.
Sehr zum Leidwesen des örtlichen Vikars, dem diese Vorkommnisse in seiner Kirchgemeinde gar nicht gefallen. Doch Emily scheut kein Risiko, um den Todesfall aufzuklären und gerät dadurch bald selbst in Gefahr.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2024

Mutige TItelheldin

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Emily Tremaine lebt Anfang des 20. Jahrhunderts in London. Diese Zeit ist geprägt vom Wandel. Viele Frauen stehen für ihre Rechte ein, u. a. dem Wahlrecht. Doch die Aufmüpfigkeit kommt nicht bei allen ...

Emily Tremaine lebt Anfang des 20. Jahrhunderts in London. Diese Zeit ist geprägt vom Wandel. Viele Frauen stehen für ihre Rechte ein, u. a. dem Wahlrecht. Doch die Aufmüpfigkeit kommt nicht bei allen gut an. Allein Emilies Mutter fühlt sich machtlos und schickt ihre Tochter zu einem entfernten Verwandten aufs Land nach Cornwall. Für Emily ist klar: hier bleibt sie nicht länger als nötig. Die Suffragetten brauchen ihre Unterstützung.

Als Emily auf dem Gut Higher Barton ankommt, wird nicht nur der Gutsherr aus dem Konzept geworfen. Der Chefdiener wurde tot aufgefunden. Der Dorfpolizist ist an einer Ermittlung nicht wirklich interessiert, und so wird der vermeintliche Mord als tragischer Unfall abgestempelt. Emily will sich damit aber nicht geschlagen geben, und ermittelt auf eigene Faust. Damit mischt sie aber die Bewohner auf und um Higher Barton herum auf, denn nicht jeder ist auf Fortschritt eingestellt und noch viel weniger auf eine junge moderne Frau, die sich von Männern nichts sagen lassen will.

Nach und nach gewinnt Emily das Vertrauen von den Bewohnern des Gutes, aber lernt auch die Bewohner des Ortes näher kennen. Gerade das Verhältnis zu ihrem Onkel, aber auch zum Vikar verändert sich. Beide müssen sich erst mit der recht modernen Sichtweise von Emily anfreunden. Die hält nämlich recht wenig vom antiquierten eingestaubten Verhalten. Aber auch Emily erkennt, dass nicht alles von heute auf morgen verändert werden kann. Das hat mir recht gut gefallen, gerade auch das Verhältnis zum Vikar. Ich habe manches mal sehr schmunzeln können und freue mich sehr auf den nächsten Teil.

Die Autorin Rebecca Michéle hat hier einen schönen gemütlichen Krimi erschaffen. Durch ihre Beschreibungen der Landschaft und Umgebung findet man sich sehr schnell in die Zeit von 1905 ein. Ich fand es gerade sehr spannend, wie hier der historische Wandel seinen Lauf nahm. Viele Menschen mussten für ihre Rechte einstehen, und haben öffentlich, aber auch im Hintergrund z. B. für das Wahlrecht gekämpft. Mit so einer Einstellung in ein Umfeld umzuziehen, das noch sehr auf Tradition und die Meinung anderer Menschen zählt, ist es sehr schwer, sich einzufinden. Allein für Emilies Onkel ist es unvorstellbar, sich ein Telefon oder sogar ein Automobil zuzulegen, was für Emily vom Londoner Stadtbild her bereits eigentlich zur Tagesordnung gehört.

Emily ist es auch gewöhnt, Dinge zu hinterfragen, die sie nicht versteht. Gerade die Arbeit des Polizeibeamten bzw. dessen Untätigkeit regt sie maßlos auf, und sie versucht – auch mit Hilfe des Vikars – dem Täter das Handwerk zu legen.

Dieses Buch lässt sich super lesen. Es ist flüßig und leicht geschrieben, es amüsiert und unterhält einen sehr gut. Zudem gefällt mir sehr gut, dass der Fokus auf die Ermittlungsarbeiten von Emily gelegt wird, und nicht auf die Beschreibung der Tat selber. Aber das ist ja auch genau eines der Hauptaugenmerke des Genres Cosy Crime.

Volle Punktzahl, sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Miss Emily löst den Fall

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Als Schauplatz für ihren historischen Krimi wählt die Autorin Rebecca Michéle einmal mehr das Herrenhaus von Higher Barton in Cornwall, das bereits aus zwei anderer ihrer Reihen bekannt ist. Die Reihen ...

Als Schauplatz für ihren historischen Krimi wählt die Autorin Rebecca Michéle einmal mehr das Herrenhaus von Higher Barton in Cornwall, das bereits aus zwei anderer ihrer Reihen bekannt ist. Die Reihen sind aber unabhängig voneinander. Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton spielt um 1905. Emily bekam in London als Anhängerin der Suffragetten Ärger mit der Obrigkeit und wurde von ihrer Mutter zum Onkel nach Cornwall verbannt. Im ländlichen, etwas altmodischen Cornwall eckt die moderne Emily mit ihren neumodischen Ideen mehrfach an und legt sich mit so einigen Personen an. Vor allem weil sie unbedingt den Mord am ersten Diener ihres Onkels aufklären will. Dieser wurde an Emilys Ankunftstag tot im Wald gefunden und keiner bemüht sich um Aufklärung. Nur Emily kann nicht lockerlassen und kommt nach und nach weiteren Ungereimtheiten auf die Spur.
Miss Emily und der tote Diener von Higher Barton ist ein spannender und rätselhafter Krimi, der immer wieder mit neuen Wendungen überrascht. Neben dem eigentlichen Kriminalfall sorgt Emilys unkonventionelle, moderne Art für einige Spannung. Ihre Diskussionen und Streitereien mit ihrem Onkel und dem Vikar über das Rollenbild der Frau lockern die Geschichte auf und zeichnen zugleich ein gutes Bild der damaligen Zeit, in der man(n) Frauen kein denkfähiges Gehirn zutraute. Ich hoffe dieser Fall bleibt nicht der letzte, den Emily aufklären darf.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Beginn einer neuen Reihe?

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Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen.
Das wird ihrer Mutter zu viel.
Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten ...

Cornwall, 1905: Emily steht für ihre Überzeugungen als Suffragette ein und muss dafür sogar eine Nacht in der Zelle verbringen.
Das wird ihrer Mutter zu viel.
Sie schickt ihre Tochter zu einem entfernten Verwandten nach Cornwall aufs Land - in der Hoffnung, dass sie dort die richtige Partie für eine Heirat findet.
Bei Emilys Ankunft im Herrenhaus Higher Barton wird die Leiche eines Dieners entdeckt, woraufhin sich die energische junge Frau in die Ermittlungen stürzt.
Sehr zum Leidwesen des örtlichen Vikars, dem diese Vorkommnisse in seiner Kirchgemeinde gar nicht gefallen.
Doch Emily scheut kein Risiko, um den Todesfall aufzuklären und gerät dadurch bald selbst in Gefahr.

Startet Rebecca Michéle mit ihrer Titelheldin Emily Tremaine eine weitere Cosy-Krimi-Reihe in Higher Barton im schönen Cornwall?
Nach jeweils 6 Bänden um Krankenschwester Mabel Clarence, sowie Hotelmanagerin Sandra Fleming, springt die Autorin in der Zeit zurück und lässt nun die sympathische Emily Tremaine bei ihrem (ersten?) Mordfall ermitteln.
Die Handlung beginnt recht ruhig, denn die Protagonist(innn)en sind zeitgemäß beschrieben und agieren daher für das heutige Verständnis leicht... nun ja... antiquiert.
Doch nach und nach nimmt die Geschichte Fahrt auf und man kann wunderbar miträtseln und gemeinsam mit Emily und dem zuerst doch sehr ruppigen Vikar "ermitteln".
Mit "Miss Emily und der Skandal von Allerby House" ist zumindest ein zweiter Teil angekündigt.
Ich freue mich darauf!

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Mord auf dem Landgut

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Zum Inhalt:
Emily ist 28, unverheiratet, den Frauenrechten zugeneigt und lebt im London zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Als sie im Gefängnis landet, nimmt ihr Onkel sie mit auf sein Landgut in Cornwall ...

Zum Inhalt:
Emily ist 28, unverheiratet, den Frauenrechten zugeneigt und lebt im London zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Als sie im Gefängnis landet, nimmt ihr Onkel sie mit auf sein Landgut in Cornwall - ohne Elektrizität und mit Kutschen dem Fortschritt nicht unbedingt zugeneigt. Dort wird bei ihrer Ankunft ein Diener ermordet und da Emily neugierig ist, will sie dem Täter auf die Spur kommen.

Mein Eindruck:
Dieser Cosy Crime ist nicht nur schnell zu lesen, sondern beinhaltet unerwarteterweise Tiefgang, eine differenzierte Charakterbildung und eine gute Ausgewogenheit von Humor, Spannung und Lokalkolorit. Rebecca Michele lässt die alten Zeiten vor dem geistigen Auge entstehen, ohne in Schwarz/Weiß-Manier zu verfallen. Ihre Protagonistin ist durchaus selbstkritisch und gewillt, nicht nur die eigene Meinung gelten zu lassen. Es gefällt, dass die Figuren aufeinander eingehen und echte Dialoge entstehen.

Mein Fazit:
Von der Dame möchte man noch mehr erfahren

Veröffentlicht am 06.11.2023

Der Besuch auf Higher Barton lohnt sich auch anno 1905

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Es geht wieder nach Higher Barton - nun aber im Jahre 1905, also lange vor Mabel Clarence und Sandra Flemming und 35 Jahre vor "Das Flüstern der Wände". Etwas ist gleich: die Frauen auf Higher Barton zeichnen ...

Es geht wieder nach Higher Barton - nun aber im Jahre 1905, also lange vor Mabel Clarence und Sandra Flemming und 35 Jahre vor "Das Flüstern der Wände". Etwas ist gleich: die Frauen auf Higher Barton zeichnen sich alle durch Neugier und eine Spürnase aus. Ebenso legen sie Wert auf Gerechtigkeit, besonders auch in der Gleichstellung von Frau und Mann.

So auch die technisch interessierte Emily, die mit ihrer verwitweten Mutter in London lebt. Emily hilft in den Suppenküchen mit und erwärmt sich für die Ideen der Suffragetten. Nachdem sie bei einer Veranstaltung festgenommen wird, schickt man Emily zu ihrem Onkel nach Cornwall. Emily macht aber schnell klar, dass sie nicht heiraten wird.

Gleich bei ihrer Ankunft wird der erste Diener tot aufgefunden. Das Personal hüllt sich in Schweigen, doch Emily ist neugierig geworden und stellt Nachforschungen an. Dies findet weder der hiesige Vikar noch der Polizist vor Ort gut. Dass der Tod einfach so hingenommen wird, auch wenn einiges sehr fragwürdig daran ist, bringt Emily auf die Palme. Durch ihrer Fragerei bringt sie sich selber in Gefahr, kommt der Sache, sprich der Täterschaft aber immer näher.

Auch dieser Besuch in Higher Barton hat mich gut unterhalten und Spass gemacht. Die Diskussionen von Emily und ihrem Onkel und dem Vikar lassen sich vergnügt lesen - aus unserer heutigen Sicht sowieso. Emily bekommt von der Pfarrhaus-Haushälterin den Rücken gestärkt. Dies und vieles andere lässt erahnen, dass diese neue Reihe in Zukunft grossen Lesespass bieten wird.

"Miss Emily und der tote Diener" macht Lust auf noch mehr Higher Barton - von diesem Anwesen kriege ich wohl noch lange nicht genug.

Fazit: Ein toller Auftakt zur neuen Reihe, die im - vielen Leser*innen gut bekannten - Lower und Higher Barton im schönen Cornwall spielt.
4 Punkte.

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