Die lang ersehnte Fortsetzung der international erfolgreichen Bestseller-Reihe
Cornelia Funke (Illustrator)
Von Millionen Fans sehnsüchtig erwartet: Cornelia Funkes Fortsetzung der Tintenwelt-Reihe.
Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in "Tintentod" vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus.
Staubfinger ist zurück! Eine neues, packendes Abenteuer aus der Tintenwelt.
- Der vierte Band der international erfolgreichen Tintenwelt-Reihe, "Die Farbe der Rache", macht aus der Trilogie eine Tetralogie. Endlich geht die Story weiter.
- Lass dich noch einmal entführen in diese Welt, in der es möglich ist, die unglaublichsten Geschöpfe und Fabelwesen in Geschichten hinein- und herauszulesen.
- Von Cornelia Funke, der weltweit erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorin. Ihre Bücher wurden ausgezeichnet und verfilmt und begeistern längst auch eine riesige erwachsene Fangemeinde.
"Die Farbe der Rache" ist ein packendes und mitreißendes Buch, das mich von der ersten Seite an gefesselt hat! Die Geschichte entfaltet sich in einer düsteren und atmosphärischen Welt, in der Rache und ...
"Die Farbe der Rache" ist ein packendes und mitreißendes Buch, das mich von der ersten Seite an gefesselt hat! Die Geschichte entfaltet sich in einer düsteren und atmosphärischen Welt, in der Rache und Gerechtigkeit aufeinanderprallen. Die Erzählweise ist so lebendig, dass ich die Intensität der Emotionen und die Dramatik der Situationen hautnah miterlebt habe. Die Charaktere sind vielschichtig und tiefgründig, jeder mit eigenen Motiven und Geheimnissen, die im Laufe der Handlung Stück für Stück ans Licht kommen. Besonders die innere Zerrissenheit der Protagonistin hat mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Der Schreibstil ist eindringlich und poetisch, die bildhaften Beschreibungen lassen die Szenen lebendig werden, und die Dialoge sind voller Spannung und Gefühl. Es gibt sowohl herzzerreißende als auch aufregende Momente, die das Herz höherschlagen lassen. "Die Farbe der Rache" ist eine fesselnde Geschichte über Macht, Verlust und die Suche nach Identität, die lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt.
Ich war sehr hin und her gerissen, ob ich dieses Buch lesen möchte. Für mich war die Geschichte abgeschlossen, hatte ein gutes Ende gefunden und nun war plötzlich wieder eine Geschichte in der Tintenwelt ...
Ich war sehr hin und her gerissen, ob ich dieses Buch lesen möchte. Für mich war die Geschichte abgeschlossen, hatte ein gutes Ende gefunden und nun war plötzlich wieder eine Geschichte in der Tintenwelt da. Ich wusste nicht, ob es schön wird wieder in die Welt abzutauchen oder ob es für mich „erzwungen“ wirkt, ob mir das als erwachsene Person genauso viel spaß macht wie als Kind oder Jugendliche.
Aber ich bin im Nachhinein echt froh, dass ich mich „getraut“ habe wieder in die Tintenwelt einzutauchen. Neue Geschichten von Mo, Staubfinger und den ganzen anderen lieb gewonnenen Charakteren zu hören. Ich konnte gut wieder in die Tintenwelt eintauchen, auch wenn ich sie seit Jahren nicht mehr „besucht“ hatte und habe mich aber direkt heimisch gefühlt. So viele Erinnerungen an das lesen der anderen Bücher kamen auf, während ich in der neuen Geschichte spannende Momente verbrachte. Mich hat auch dieses mal wieder der Schreibstil komplett mitgenommen, mich in eine andere Welt entführt und einen tollen Ausgleich zu meinem Alltag gebildet. Und ja, als erwachsene Person gefiel mir diese Welt genauso gut, wie in meinen Kinder-/Jungendtagen. Interessant war es auch, dieses Mal vor allem Staubfinger, seine Gedanken, Ängste und engsten Freunde auf einer Reise durch die Tintenwelt zu begleiten. Das hat für mich sehr gut gepasst. Die vielen Details und noch einmal mehr über die Tintenwelt zu erfahren hat mir sehr gefallen!
Schön war auch, dass eben ein nochmal lesen der Tintenwelt nicht vorausgesetzt war, denn die Geschichte wurde noch einmal knapp zusammengefasst und das hat mir wirklich sehr gefallen.
Da ich das Buch hauptsächlich gehört habe gefiel mir auch die Stimme des Sprechers, der meiner Meinung nach einen gut in das Buch mitgenommen hat und die Geschichte auch lebendig gemacht hat. Ich habe es sehr genossen!
Jeder der die Tintenwelt geliebt hat, wird auch an diesem Buch seine Freude haben. Wie gesagt ein noch einmal lesen der kompletten Reihe wird nicht vorausgesetzt, weshalb man direkt mit „Die Farbe der Rache“ starten kann, ohne noch einmal „Tintenherz“, „Tintenblut“ und „Tintentot“ gelesen zu haben.
Eine absolute Empfehlung!
Seit dem Ende von Tintentod sind einige Jahre vergangen. Meggie, Resa, Mo und all die anderen leben ein glückliches Leben in der Tintenwelt nach all den Dingen, die sie in den letzten Büchern durchmachen ...
Inhalt
Seit dem Ende von Tintentod sind einige Jahre vergangen. Meggie, Resa, Mo und all die anderen leben ein glückliches Leben in der Tintenwelt nach all den Dingen, die sie in den letzten Büchern durchmachen mussten. Meggie und Doria sind immer noch ein glückliches Paar und auch das zweite Kind von Mo und Resa ist nun auf der Welt. Doch das Glück hält nicht lange an, denn Orpheus, der am Ende des dritten Bandes verschwunden ist, ist nun zurückgekehrt und will Rache - vor allem an Staubfinger...
Meinung
Es war wunderschön nostalgisch wieder in die Tintenwelt einzutauchen und allein deswegen bin ich Cornelia Funke dankbar, dass sie dieses Buch geschrieben hat. Es war, als wäre ich nie weggewesen; die Figuren, die Welt und die Stimmung haben sich lebendig angefühlt wie eh und je. Jedes Mal, wenn ein Cornelia Funke Buch lese kann ich die Geschichte fast hören, sehen und schmecken und das bewundere ich sehr.
Mir hat gut gefallen, dass in Die Farbe der Rache Staubfinger und der Schwarze Prinz im Vordergrund standen. Man erfährt mehr über die Freundschaft der beiden, sowie ihre gemeinsame Vergangenheit. So hatte man beispielsweise emotionale Eindrücke in die Kindheit des Schwarzen Prinzen und konnte ihn als Figur noch besser verstehen. Andererseits hätte ich mir schon einige Szenen mit den anderen Figuren gewünscht, da sie kaum vorkamen habe ich Farid und Elinor schon sehr vermisst. Jedoch ist das Buch auch viel kürzer als die anderen und ich glaube, es wäre gar nicht möglich auf so kurzem Raum allen Figuren gerecht zu werden, ohne auch einen Teil der Geschichte zu Opfern.
Die Handlung selbst war - wie in jedem Cornelia Funke Buch - großartig. (Ja, sie ist eine meiner Lieblingsautorinnen.) Ich habe Die Farbe der Rache an einem Abend komplett verschlungen und ich glaube das sagt schon genug über die Spannung aus. Orpheus wird in diesem Buch zum absoluten Bösewicht, ohne Skrupel oder Mitleid (ich glaube die hatte er aber auch noch nie). Ich habe mit Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen mitgefiebert bis zum Ende.
Und da kommen wir auch schon zu meinem einzigen Problem: Das Ende. Das gesamte Buch über gibt es einen großen Konflikt und ich finde das Ende einfach ein wenig zu einfach, um diesem gerecht zu werden. Ich kann es nicht wirklich weiter ausführen, ohne Teile der Handlung zu spoilern, aber meiner Meinung nach haben sich die letzten Seiten ein wenig schnell und gerusht angefühlt.
Trotzdem hat sich die Geschichte einfach nur angefühlt wie nach zu Hause kommen und meine Erwartungen wurden erfüllt. (Ich gehe bei Fortsetzungen nach langer Zeit immer vom Schlimmsten aus)
Die Geschichte spielt einige Jahre nach den Geschehnissen der Tintenwelt Trilogie. Um den Einstieg zu erleichtern, gibt es eine kleine Zusammenfassung aus Orpheus´ Perspektive, die noch einmal knapp zusammenfasst, ...
Die Geschichte spielt einige Jahre nach den Geschehnissen der Tintenwelt Trilogie. Um den Einstieg zu erleichtern, gibt es eine kleine Zusammenfassung aus Orpheus´ Perspektive, die noch einmal knapp zusammenfasst, was passiert ist, damit man gut in die Geschichte reinkommt. Es geht um einen perfiden Racheplan, den Orpheus aufgestellt hat, um es Staubfinger heimzuzahlen. Viel bekannte Charaktere spielen mehr dabei oder weniger aktive Rollen.
Obwohl es sehr lange her war, dass ich Tintenherz und Co. gelesen habe, bin ich gut in die Geschichte reingekommen. Der Schreibstil von Cornelia Funke ist einfach toll und das Lesen fiel mir sehr leicht. Die Kapitel sind aus verschiedenen Perspektive geschrieben, weshalb man viel Facetten der Geschichte erkunden kann. Vor jedem Kapitel steht ein kurzes, zum Kapitel passendes Zitat. Auch die kleinen Zeichnungen haben mir wieder sehr gut gefallen.
Besonders gut gefällt mir an Geschichten, wenn das Böse nicht "schön verpackt" wird und die Bösewichte authentisch böse wirken. Orpheus ist unberechenbar, skrupellos und völlig empathielos. Er verfolgt mit Leidenschaft und ohne Rücksicht seinen Racheplan. An einigen Stellen wurde ich von der Handlung überrascht, was ich gut finde. Auf der anderen Seite des Bösen ist in "die Farbe der Rache" meiner Meinung nach besonders schön der Wert von Freundschaft herausgearbeitet. Auch, wenn so ein klassischer Kampf zwischen gut und Böse entsteht, ist die Handlung doch nicht vorhersehbar. Die Charaktere wirken greifbar und sind schön herausgearbeitet.
Am Ende des Buches hätte ich mich gefreut, ein paar mehr Details zur Handlung zu lesen. Das Buch ist etwas dünner als seine Vorgänger, hätte aber ein paar mehr Seiten gut vertragen. Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und denke, dass Tintenherz-Fans es auch gerne lesen werden! Eine Empfehlung für alle, die gerne ein weiteres Abenteuer mit den Figuren aus Tintenherz erleben wollen!
Als ich gesehen habe, dass Cornelia Funke fast 20 Jahre nach Band 1 eine Fortsetzung ihrer Tintenwelt-Reihe angekündigt hat, war ich erstmal total euphorisch und habe die Leseprobe mit großer Begeisterung ...
Als ich gesehen habe, dass Cornelia Funke fast 20 Jahre nach Band 1 eine Fortsetzung ihrer Tintenwelt-Reihe angekündigt hat, war ich erstmal total euphorisch und habe die Leseprobe mit großer Begeisterung verschlungen. Hallo? Eine Fortsetzung einer Reihe, mit der ich so viele Kindheitserinnerungen verbinde? Einer Reihe, die mich erst zum Lesen gebracht hat? Und dann auch noch über meine Lieblingsfigur Staubfinger? Count me in!!!! Als dann erstmal für weitere drei Jahre nichts passiert ist, habe ich die Geschichte aber wieder aus den Augen verloren, sodass der Erscheinungstermin im Herbst 2023 für mich total überraschend kam. Nachdem ich geschwind einen Reread der dreibändigen Hauptreihe eingelegt habe, ging es dann im Urlaub leicht verspätet los mit "Die Farbe der Rache". 352 nostalgische Seiten später ziehe ich ein überwiegend positives Fazit.
Das Cover von "Die Farbe der Rache" ist ganz im Stil der Hauptreihe gehalten und passt optisch somit perfekt in die Reihe. Dass sich die Autorin vehement beim Verlag durchgesetzt und auf einen vom Reihenmuster abweichenden Titel bestanden hat, fand ich im Vorhinein etwas befremdlich (man hätte es ja auch "Tintenrache" oder "Tintenwelt" nennen können), im Nachhinein finde ich es aber sehr passend, dass der Titel sich etwas von der Reihe abhebt. Denn "Die Farbe der Rache" ist kein wirklicher Band 4 der Tintenweltreihe, sondern mehr ein Spin-Off, das sich liest wie ein stark verlängerter Epilog. Das ist allerdings überhaupt kein Problem, da ich aufgrund des Klapptextes und der eher geringen Seitenzahl sowieso genau damit gerechnet habe.
"Es hätte so gern von ihnen erzählt, das Buch, das so gut in einer Menschenhand passte. Denn dafür war es gemacht. Zu erzählen. Worte zu finden. Zu bewahren und zu erinnern, wenn das Vergessen kam. Aber das Grau hatte sie alle erstarren lassen wie farbloser Bernstein. Es hatte ihnen ihre Geschichten gestohlen und sie stumm gemacht."
Ich war ganz erschüttert, als ich erstmals gesehen habe, wie "kurz" die Geschichte ist. Mit ihren 352 Seiten hat sie beinahe halb so viele Seiten wie "Tintentod" und ist für Verhältnisse der Autorin sehr dünn. Wenn man bedenkt, dass Cornelia Funke eigentlich nur eine Kurzgeschichte für die Jubiläumsausgabe schreiben wollte, sich dann aber nicht von der Geschichte und ihren Helden trennen konnte, ist der Umfang eigentlich wieder im Rahmen. Nach wenigen Kapiteln habe ich dann aber bemerkt, dass die Endversion von "Die Farbe der Rache" deutlich weniger ausführlich und ausgeschmückt ist als die 2020 veröffentlichte Leseprobe und auch im weiteren Verlauf habe ich oftmals gedacht, dass die Geschichte meiner Meinung nach gerne noch einige zusätzliche Seiten vertragen könnte.
Doch beginnen wir am Anfang. Bevor die Geschichte ansetzt, hat die Autorin eine kurze Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse aus der Tintenwelt-Trilogie angefügt. Diese ist allerdings wirklich sehr kurz und noch dazu aus Orpheus Sicht geschrieben, weshalb ich empfehle, die Reihe vorher nochmal zu lesen oder eine der vielen Zusammenfassungen im Netz zu lesen. Ich habe mich wie gesagt für den Reread entschieden und keine Sekunde davon bereut. Nach einer sehr kurzen Wiedereinfindungsphase bekommen wir schon den neuen Konflikt präsentiert: fünf Jahre nach dem Ende von "Tintentod" sinnt die Zauberzunge Orpheus nach Rache an denen, die seinen Plan durchkreuzt haben, aber vor allem an seinem Helden Staubfinger, der ihn so schändlich missachtet hat. Um ihm das Liebste zu nehmen und ihn leiden zu lassen, verbündet er sich mit einer dunklen Hexe und verbannt Mo, Meggie, Farid, Elinor, Darius, Fenoglio, Doria, Roxane und Briana mithilfe grauer Zaubertinte zwischen die Seiten eines kleinen Buches...
"Grau. Das war alles, was Meggie sah, hörte und fühlte. Grau. Es füllte ihr das Herz und die Augen, die Hände, die Ohren... Es war die Asche von allem, was sie je gewesen war. Meggie konnte nicht sagen, woher sie das wusste. Aber es war die Wahrheit. Ich habe alles verschlungen, wisperte das Grau. Es gibt nichts außer mir. Es hatte tausend Zungen und tausend Hände, die sie festhielten."
Mit neue Bedrohungen, einem altbekannten Bösewicht und liebgewonnenen Helden ausstaffiert konnte "Die Farbe der Rache" also eigentlich nur ein Lesevergnügen werden. Und das war es größtenteils auch. Die Rückkehr in die Tintenwelt nach so lange Zeit war großartig und allein um zu sehen, was unsere Hauptfiguren aus der Tintenwelt die letzten fünf Jahren seit dem Ende von "Tintentod" so getrieben haben, hat sich das Lesen definitiv gelohnt. Zudem wird hier das Setting wird hier erweitert durch einen Zauberwald und eine neue Stadt. Das täuscht alles sehr gelungen darüber hinweg, dass der Hauptkonflikt dieses Spin-Offs im Vergleich zur Trilogie eher etwas einfach gestrickt ist und gegen Ende auch etwas leicht und klischeehaft aufgelöst wird. Die Grundidee, Bilder und Worte gegenüberzustellen und diesmal eine Zaubertinte zum Ursprung allen Übels zu machen, hat mir aber gut gefallen und für mich auch gut in die Tintenwelt gepasst.
Überrascht hat mich, dass man der Geschichte deutlich anmerkt, dass sie fast 20 Jahre später als "Tintenherz" geschrieben wurde. "Die Farbe der Rache" ist deutlich modernen in seiner Sprache, im Gesellschaftsbild und in seinen Themen, hat aber dennoch nicht ihren alten Zauber verloren. Auch wenn die Atmosphäre hier nochmal deutlich düsterer, blutiger und brutaler als in der Hauptreihe, bleibt Cornelia Funkes Schreibstil blumig, bildhaft und geradezu märchenhaft. Die Autorin hatte schon immer ein gutes Händchen dafür, die richtige Mischung aus wunderschön und unheimlich zu finden, sodass es Kinder aber auch Erwachsene beim Lesen angenehm gruselt. Die düstere, zum Teil gefährliche Tintenwelt übt auf junge wie alte Leser eine unheimliche Faszination aus und durch peppige Ideen, wird es nie langweilig, egal was auch passiert. Zwischen den Zeilen geht es hier um Fantasie, die Flucht vor der Realität, Verrat und Freundschaft, Rache und Zusammenhalt und der Wunsch, etwas Besonderes zu sein, seine Heimat zu finden und verlorene Lieben wieder zutreffen. So begleitet uns trotz der abenteuerlichen Atmosphäre eines düsteren Märchens immer das Gefühl von Wärme und Geborgenheit, sodass sich das Buch vor allem in der kalten Jahreszeit gut lesen lässt.
“Alle Kunst beginnt mit Liebe, und Jehan liebte, was der Schoß der Erde barg. Schon als Kind hatte er nach Steinen gesucht, die einen Schimmer bargen, und er lebte in einer Welt, in der nicht bloß Flammen antworteten, wenn man mit ihnen sprach. Jehan hörte, was Gold, Silber, Kupfer und Eisen flüsterten. Deshalb formten sie alles, worum er sie bat."
Ebenfalls überrascht hat mich, dass hier gar nicht so sehr Staubfinger im Vordergrund steht, sondern mehr eine Vielzahl an Figuren. Genau wie in der Hauptreihe erzählt Cornelia Funke auch hier wieder aus der personalen Erzählperspektive in dritter Person und wechselt munter zwischen Haupt- und Nebenfiguren, sodass jeder Mal zu Wort kommt. Die vielen Erzählperspektiven gemischt mit dem geringen Umfang der Geschichte und dem recht hohen Erzähltempo sorgte hier aber leider dafür, dass gerade Staubfinger und der Schwarze Prinz - auf welche ich mich beide riesig gefreut habe - nicht so sehr zur Geltung kommen, wie das vielleicht möglich gewesen wäre. Besonders auf die Umsetzung von Staubfinger als Hauptfigur war ich hier sehr gespannt gewesen, da er mir in den vorherigen Bänden als tragischer Held mit Ambivalenz und Tiefe einfach ans Herz gewachsen ist. Auch wenn ich mich gefreut habe, mehr von ihm zu lesen, erfahren wir von ihm hier nicht wirklich etwas Neues und zwischenzeitlich verschwindet er auch sogar für mehrere Kapitel aus der Erzählung. Das fand ich sehr schade, das gerade seine schwierige Beziehung zu seinem Stiefsohn Jehan, der hier ebenfalls zu einem wichtigen Akteur wird, noch viel Potenzial für Entwicklungen gehabt hätte.
Auch den Schwarzen Prinzen konnte ich nach diesem Teil leider nicht viel besser greifen als zuvor und hätte gerne noch mehr von ihm gelesen. Ebenso von den bekannten Figuren aus der Trilogie wie Mo, Meggie, Farid, Elinor, Darius, Fenoglio, Doria, Roxane und Briana. Diese kommen hier leider nur am Rande vor, da sie die meiste Zeit der Geschichte in dem Buch eingesperrt sind. Stattdessen stellt die Autorin hier eine Menge neue Figuren vor wie die im Wald lebende Lilia, die böse Schattenleserin oder den Auftragsmörder Rinaldi, zu denen wir in der Kürze allerdings kaum eine so starke Bindung aufbauen können wie zu den anderen Figuren. Auch Orpheus, der durchaus das Zeug dazu hatte, zum vielschichtigen Bösewicht zu werden, entwickelt sich in meinen Augen zu rasant und verpasst Potenzial in dieser Fortsetzung, die durch ihre Kürze und ihr Tempo deutlich zu wenig Raum für ihre Figuren lässt. Ich komme also immer wieder zu einem Knackpunkt zurück: Das Buch ist zu kurz! Mit etwas mehr Umfang hätte der Konflikt komplexer, die Auflösung runder und die Figuren tiefer sein können. Hätte es diesen Band also gebraucht? Eigentlich nicht. War es trotzdem schön, in die Tintenwelt zurückzukehren. DEFINITIV!
“Geschichten, mein Herz, sind wie unsere Zelte: ein Zuhause, das man mit sich tragen kann.”
Fazit:
"Die Farbe der Rache" ist ein gelungenes Spin-Off, das an die Atmosphäre und Magie der Tintenwelt-Trilogie anknüpfen kann. Allerdings war das Buch deutlich zu kurz: Mit etwas mehr Umfang hätte der Konflikt komplexer, die Auflösung runder und die Figuren tiefer sein können.