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Veröffentlicht am 28.01.2024

Wintertraum mit Pferden

Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in Island
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Christiane Lind hat einen wunderbaren Winterwohlfühlroman geschrieben, mich hat die Geschichte um Laura angesprochen und ich konnte mich gut mit der Protagonistin identifizieren. Dazu die wunderschöne ...

Christiane Lind hat einen wunderbaren Winterwohlfühlroman geschrieben, mich hat die Geschichte um Laura angesprochen und ich konnte mich gut mit der Protagonistin identifizieren. Dazu die wunderschöne Landschaft Islands und jede Menge Pferde und mein Leseglück war perfekt.

Der Roman ist so viel mehr als eine herzige Geschichte zur Weihnachtszeit, natürlich mit Happy-End-Garantie. Es geht um die die Rollen, die wir im Laufe unseres Lebens einnehmen und manchmal vergessen wir dabei, wer wir wirklich sind. Und nicht selten schieben wir einige Dinge immer wieder auf, bis es manchmal dann zu spät ist. Und so bleiben Träume eben Träume und werden nicht wahr.

So ergeht es auch Laura, sie hat als Mutter und Ehefrau sich komplett ihrem Mann und ihrer Tochter untergeordnet. Auf ihrer Island-Reise, die sich eigentlich mit ihrer verstorbenen Mutter gemeinsam machen wollte, kommt sie nun einem ganz neuem ICH auf die Spur.

Ein Roman der wunderbar in die Vorweihnachtszeit passt, die verschneite Landschaft Islands, die Polarlichter und die Wasserfälle lassen direkt Stimmung aufkommen. Ich bin in Gedanken mit Laura geritten und habe die Landschaft und die sagenhafte Liebe der Pferde genossen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön zu lesen. Er hat mich binnen weniger Sätze nach Island katapultiert. Die Eigenheiten der Bewohner beschreibt die Autorin auch sehr gut, ebenso wie die isländischen Traditionen, traditionellen Gerichte oder auch die Sagen von Kobolden und Elfen. Man bekommt so ein sehr gutes Bild von Island und seiner Kultur.

Der Roman wird stringent chronologisch erzählt, kleinere Zeitsprünge sind zu erkennen, fallen aber nicht weiter ins Gewicht. Ich fand die Dichte der Erzählung genau richtig, Langeweile kam bei mir nicht auf.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen wunderbaren Roman!

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Opulente Sprache beschreibt den Wandel der Gesellschaft

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Wow, was für ein Auftakt! Dieser erste Band der Münsterland-Saga hat mich restlos begeistert. Dies hat vor allen Dingen zwei Gründe, aber der Reihe nach.

Die Geschichte spielt auf einem Gestüt im Münsterland ...

Wow, was für ein Auftakt! Dieser erste Band der Münsterland-Saga hat mich restlos begeistert. Dies hat vor allen Dingen zwei Gründe, aber der Reihe nach.

Die Geschichte spielt auf einem Gestüt im Münsterland im Jahr 1895. Es geht nicht nur um Pferde, sondern auch um Familie, Freundschaft, das Leben auf einem Gestüt, aber auch die Rolle der Frau und der allgemeine Umbruch in der Gesellschaft. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die drei jungen Frauen Luise, Clara und Marie. Luise und Clara sind die Töchter des Gutsbesitzers und Marie ist die Tochter des Stallmeisters, die drei sind Freundinnen seit Kindheitstagen.

Die Familie macht für Luise Heiratspläne, doch das Schicksal will es anders.

Sehr gut gefallen hat mir zum einen die Zeichnung der Figuren. Alle Figuren haben eine Schattierung und eine ungeheure Tiefe, sie agieren überzeugend und sind sehr lebensnah gezeichnet. Dies gilt sowohl für die drei weiblichen Hauptfiguren als auch für die Familienmitglieder, die Angestellten des Gestüts und die anderen zahlreichen Nebenfiguren.

Des Weiteren hat mir unglaublich gut der Spannungsaufbau im Buch gefallen. Es wurde nie langweilig. Jedes Mal, wenn ich dachte, ja so geht es weiter, kam der nächste Turn. Das Buch hat mich unglaublich gefesselt. Außerdem sind mir keine Ungereimtheiten aufgefallen oder logische Fehler. Der Roman wird chronologisch erzählt, es finden kleinere Zeitsprünge statt, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Die Geschichte wird größtenteils aus den drei Perspektiven von Luise, Clara und Marie erzählt. Dennoch kommt man auch den anderen Figuren sehr nah und kann eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Die Sprache ist opulent und dem Zeitgeist angepasst. Erzählende Passagen und Dialoge halten sich gut die Waage, sodass man sowohl ein gutes Bild vor Augen hat als auch die Handlung lebendig bleibt. Ein Personenregister und Dankesworte der Autorin runden den Roman ab. Für mich ist Lotte Grünewald / Mirjam Müntefering eine echte Entdeckung und ich werde mir nun die anderen Bücher der Autorin noch einmal genauer anschauen.

Ich bin sehr begeistert und freu mich schon sehr auf die Fortsetzung der Geschichte, welche im Januar erscheint, sodass wir nicht allzu lange warten müssen.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für die Fans von historischen Familiensagas.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Krönender Abschluss

Romy. Mädchen, die pfeifen
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Der krönende Abschluss der Mütter-Trilogie. Innerhalb von wenigen Tagen habe ich den Roman verschlungen und mit Romy gelitten, geliebt und gehofft. Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle, ganz großes Kino.

Nach ...

Der krönende Abschluss der Mütter-Trilogie. Innerhalb von wenigen Tagen habe ich den Roman verschlungen und mit Romy gelitten, geliebt und gehofft. Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle, ganz großes Kino.

Nach Hanne und Minna steht nur Romy im Focus der Erzählung von Felicitas Fuchs alias Carla Berling. Als Leser der ersten beiden Bände kennen wir die Geschichte von Romy und ihrer Familie. Und wir wissen auch, dass Romy nicht die Wahrheit über ihre Herkunft kennt. Und genau um dieses lang gehütete Familiengeheimnis geht es in diesem spannenden und gefühlvollen Roman.

Als Romy wegen ihrer Heirat ihre Geburtsurkunde in den Händen hält steht dort ein anderer Name als Vater, als den Mann, den sie jahrzehntelang so genannt hat. Ihre Mutter ist nicht gerade die gesprächige Person, was dieses Thema angeht, und so macht Romy sich auf die Suche nach ihren väterlichen Wurzeln und dessen, was damals wirklich geschehen ist.

Es ist eine schmerzliche Reise für Romy, kommt doch ihr gesamtes Familienbild ins Wackeln. Weiß ihr Vater von ihr? Hat er sie geliebt? Oder war sie ein Unfall? Ihr Partner Falco steht ihr zur Seite, kann ihr aber letztlich doch nicht die brennenden Fragen beantworten.

Romy ist eine sehr großartige Persönlichkeit, die mich von den ersten Seiten an fasziniert hat. Mit ihrem Partner Falco konnte ich leider nicht so viel anfangen, war er mir doch zu unstet und tut leider Romy auch über weite Strecken nicht gut. Hanne verliert bei mir in diesem Roman sehr an Sympathiepunkten, für mich ist es unverständlich, warum sie gegenüber ihrer eigenen Tochter so mauert. Hat Romy doch alles Recht etwas über ihren Vater zu erfahren.

Der Aufbau des Romans ist chronologisch und wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, der Hauptfocus liegt aber ganz klar auf Romy. Die Spannung ist in dem Roman zu jeder Zeit greifbar, weil man nicht nur wissen möchte, wie es mit der Familie weitergeht, sondern auch was mit Romys Vater passiert ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten, was mir auch gut gefallen hat ist der Humor in dem Buch, er blitzt immer wieder einmal durch.

Als Zielgruppe kommen all jene in Frage, die gerne zeitgeschichtliche Familienromane lesen und dabei einen Ausflug in die Gesellschaft in die 80er Jahre machen wollen.

Ich wünsche der Mütter-Trilogie noch viele Leser*innen und hoffe, dass die Autorin uns bald mit der nächsten wunderbaren Geschichte überrascht. Ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Eine berührende Familiengeschichte

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Barbara Leciejewski hat wieder einmal ein sehr berührendes Buch geschrieben, doch diesmal ist es so persönlich wie noch nie, denn sie erzählt einen Teil ihrer Familiengeschichte.
Im Mittelpunkt steht Karolina, ...

Barbara Leciejewski hat wieder einmal ein sehr berührendes Buch geschrieben, doch diesmal ist es so persönlich wie noch nie, denn sie erzählt einen Teil ihrer Familiengeschichte.
Im Mittelpunkt steht Karolina, von allen nur Lina genannt. Sie ist eine sehr starke und authentische Persönlichkeit, die auf der einen Seite sehr viel Leid ertragen muss, andererseits aber sich auch ihren Lebensmut bewahrt und für ihre Träume kämpft. Karl ist der Held in der Geschichte, aber er ist ein menschlicher Held, der nicht zu perfekt gezeichnet wird. Er hat seine Fehler und dies macht ihn so unglaublich sympathisch.
Die Geschichte wird chronologisch mit einigen Zeitsprüngen erzählt. Für mich ist die Erzählweise der Autorin das absolute Highlight, sie schafft es ein wunderbares Bild dieser Dorfgemeinschaft zu zeichnen. Zum einem zeigt es deutlich die Engstirnigkeit einiger Dorfbewohner, auf der anderen Seite ist da dieser unbändige Zusammenhalt, der eigentlich keinen ausstößt. Es ist ein leiser Roman, der nicht mit viel Getöse daherkommt, denn es geht um viel Zwischenmenschliches, was ruhig erzählt viel eindringlicher ist.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, es macht Spaß sie und ihre Familie zu begleiten. Für mich war es wieder ein besonderes Buch, welches ich genossen habe Ein Buch für Liebhaber*innen von leisen Geschichten. Ein Roman für alle die gerne eintauchen in eine intensive Gefühlwelt und für alle die das Dorfleben besser verstehen möchten.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung “Für immer, Dein August” welche im März 2024 erscheint, denn natürlich interessiert es mich wahnsinnig, wie die Geschichte der Familie weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Robin Hood wird lebendig

Das Blut des Löwen
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Historische Fakten verknüpft mit einer Abenteuergeschichte. Robin Hood wird durch diesen Roman wieder lebendig. In der Handlung geht es um Robin Hood, der zusammen mit Marian in der Gascogne lebt um seinen ...

Historische Fakten verknüpft mit einer Abenteuergeschichte. Robin Hood wird durch diesen Roman wieder lebendig. In der Handlung geht es um Robin Hood, der zusammen mit Marian in der Gascogne lebt um seinen „Ziehsohn“ Fulke, den illegitimen Sohn von König Richard, vor dem grausamen König Johann ohne Land zu schützen versucht. Doch bald droht Gefahr für Fulke. Somit zieht Robin mit Fulke nach Spanien zu den Mauren. Dort kommt es zu Konflikten. Fulke sowie Robins Heimat sind in Gefahr. Wird es Robin mit seinen Verbündeten schaffen seine alte Heimat zu schützen und gegen König John bestehen?
Von Robin Hood haben viele Lesenden bereits einmal gehört. Allerdings nicht so facettenreich wie dieser Charakter hier dargestellt wurde. Obwohl er ein starker Kämpfer mit Schwert und Bogen ist beweist er doch viel mehr als nur Kampfeskunst. Er beweist politisches Geschick, ist barmherziger Freund der Armen und Schwachen sowie überzeugt mit einer besonderen Weitsicht gewisse Prozesse vorauszuahnen. Ich war von seinem facettenreichen Charakter sehr begeistert. Auch seine Frau Marian ist sehr vielfältig. Als Frau ist sie ihrer Zeit voraus und ist mehr als die Frau von Robin, sondern beweist mehr als nur einmal, dass sie ihren eigenen Kopf hat und vor Gefahren fast genauso wenig zurückschreckt wie ihr Gatte. Neben Fulke, den Gefährten von Robin wie Little John oder Bruder Tack abgesehen sorgen die zahlreichen Nebendarsteller für Abwechslung und unterschiedliche Charaktertiefen in der Handlung. Die Erzählung umspannt ungefähr 14 Jahre und ist trotz mancher Zeitsprünge gut und verständlich lesbar. Gehoben und mit einer mittelalterlichen Sprachfärbung versehen ist der der Schreibstil des Autors angenehm. Aufgrund vieler kleinen Teilhöhepunkten ist diese Erzählung bis zum Schluss sehr spannend und sorgt für Kurzweile. Dem Autor war es wichtig die historischen Fakten so darzustellen, wie sie niedergeschrieben sind. Dies ist ihm sehr gut gelungen. Trotzdem wirkt diese Geschichte sehr lebendig und ich als Leser hatte eine helle Freude mit diesem Roman. Ein Personenverzeichnis, eine Zeittafel, ein Glossar sowie eine Bibliographie sind die zusätzlichen Infos, die der Autor bzw. Verlag den Lesenden zur Information zur Verfügung stellt. Das Fazit ist sehr positiv. Wer einen lebendigen und vielseitigen Robin Hood erleben möchte und das in einem historisch sehr gut recherchierten Kontext wird in diesem Roman viele Wünsche erfüllt bekommen.

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