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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2024

irreführender Klappentext und zu abruptes Ende

Die Verletzlichen
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Der Roman hinterlässt mich zwiegespalten. Ich hatte mir aufgrund des Klappentextes mehr erwartet und auch eine intensivere Auseinandersetzung mit gewissen Themen. Die Probleme der Coronapandemie verbunden ...

Der Roman hinterlässt mich zwiegespalten. Ich hatte mir aufgrund des Klappentextes mehr erwartet und auch eine intensivere Auseinandersetzung mit gewissen Themen. Die Probleme der Coronapandemie verbunden mit der Einsamkeit der Menschen und dem Gefühl der Einschränkungen sind sehr gut gelungen. Die Geschichte rund um die Fürsorge für den Papagei, der sehr pflegeintensiv ist, aber auch etwas bewirkt und zurückgibt, ist spannend dargestellt. Das Zusammenleben von zwei zuvor fremden Menschen finde ich interessant, auch aufgrund des Altersunterschiedes und der anfänglichen Ablehnung der Ich-Erzählerin. Die Gespräche waren zuerst oberflächlich, antastend, werden aber mit der Zeit intensiver und persönlicher, vor allem unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln. Dass man sich in diesem Zusammenhang dann noch immer siezt, finde ich unnatürlich und nicht stimmig.
Nicht gefallen haben mir die Gedanken über das Schreiben und die Schriftstellerinnen sowie möglicher Themenbereiche. Dies war zeitweise sehr ausufernd und hat den Lesefluss unterbrochen, ob bewusst oder unbewusst kann ich nicht beurteilen, aber trotzdem für mich keinen Mehrwert gehabt, im Gegenteil.
Ich hätte mich über mehr Gespräche oder emotionalere Diskussionen der Bewohner
innen gefreut. Der Roman war dann für mich auch überraschenderweise abrupt, ohne Höhepunkt, zu Ende.

Veröffentlicht am 05.03.2024

Geschichte dreht sich im Kreis

Joy
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Der Einstieg in den Roman ist mir nicht leicht gefallen, die sprunghaften Gedankengänge gleich zu Beginn haben es mir nicht leicht gemacht, einen Kontakt zu Joy herzustellen und in die Geschichte hineinzufinden. ...

Der Einstieg in den Roman ist mir nicht leicht gefallen, die sprunghaften Gedankengänge gleich zu Beginn haben es mir nicht leicht gemacht, einen Kontakt zu Joy herzustellen und in die Geschichte hineinzufinden. Für meinen Geschmack ist die Schreibweise an gewissen Stellen zu detailliert, sodass man sich als Leserin nicht von der Stelle bewegt und mit Joy gemeinsam im Kreis dreht. Positiv finde ich den zeitlichen Timer, der einen gewissen Rahmen bietet und auch die Kapitel, in denen weitere Personen eingeführt werden, haben mir gefallen.
Inhaltlich hätte man mehr aus der Geschichte herausholen können, sie plätschert dahin, ohne Höhepunkte oder Wow-Momente und auch der Ausgang ist schon von vorneherein klar, somit gab es für mich keine nennenswerten Überraschungsmomente. Joy bleibt als Charakter auch recht oberflächlich und unnahbar, sie lässt die Leser
innen nicht an sich heran und diese Distanz wirkt sich auch auf die Erzählung aus. Leider konnte mich der Roman nicht erreichen, obwohl ich aufgrund des Covers und des Klappentextes höhere Erwartungen gestellt hatte.

Veröffentlicht am 07.12.2023

distanzierte Sichtweise

Meine Männer
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Der Roman ist genau genommen kein Roman, eher ein literarisches Werk. Aufgefallen ist er mir aufgrund des wunderschönen, aussagekräftigen Covers. Inhaltlich habe ich mir aufgrund der Buchbeschreibung (Klappentext) ...

Der Roman ist genau genommen kein Roman, eher ein literarisches Werk. Aufgefallen ist er mir aufgrund des wunderschönen, aussagekräftigen Covers. Inhaltlich habe ich mir aufgrund der Buchbeschreibung (Klappentext) und des Genre etwas anderes vorgestellt.
Sprachlich ist das Werk eine Herausforderung. Man kann als Leser*in nicht durch die Seiten rasen wie bei einem Roman oder Krimi, sondern die Aussagen animieren zum Mitdenken, Rätseln und Interpretieren. Der Schreibstil ist erzählend, aus Sicht von Brynhild, die sich selbst später in Belle umbenennt. Die Geschichte ist tragisch und grausam. Belle kann die Enttäuschungen und Schicksalsschläge, die ihr als 17jähriges Mädchen angetan wurden, nicht verkraften und kompensiert dies, indem sie selbst keine Nähe mehr zulassen kann, zumindest nicht für längere Zeit und alle Menschen, die ihr emotional nahekommen, müssen mit ihrem Leben bezahlen. Belle erzählt Ereignisse, die schrecklich grausam sind, distanziert und emotionsfrei, nur zwischendurch blitzen kurz Emotionen durch. Sie versucht auch zu lieben, aber vielleicht hat sie selbst es nicht anders erfahren und kann mit ihren Gefühlen nicht umgehen. Teilweise sind Situationen verwirrend beschrieben, abgehackt und ohne Zusammenhang zum vorangegangenen Inhalt, teilweise finden Wiederholungen von Situationen statt. So richtig konnte mich die Geschichte leider nicht fesseln, vielleicht auch, weil es schwierig ist, wenn man vom Hauptcharakter bewusst auf Distanz gehalten wird.

Veröffentlicht am 06.11.2023

Thema KI zu stark ausgereizt

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Mir hat der Einstieg in die Geschichte gut gefallen, er war gemütlich mit dem Besuch von Kommissar Jennerwein im Relax Hotel und die einzelnen Situationen waren witzig beschrieben. Der Ermittlungsfall ...

Mir hat der Einstieg in die Geschichte gut gefallen, er war gemütlich mit dem Besuch von Kommissar Jennerwein im Relax Hotel und die einzelnen Situationen waren witzig beschrieben. Der Ermittlungsfall gefiel mir diesmal allerdings gar nicht, das Thema Künstliche Intelligenz wurde zu stark ausgereizt, die Beschreibungen waren teilweise flach, da Kommissar Jennerwein scheinbar noch gar nie damit zu tun hatte und die Führungen im angeblichen geheimen Werk waren viel zu detailliert, sodass ich gedanklich abgeschweift bin und mich dann wieder überwinden musste, weiter zu lesen. Die Kriminellenbande, die es auf den Kommissar abgesehen hat, besteht aus Vollamateuren, wo alles schiefgeht, das nur schiefgehen kann. Ich glaube, es wäre besser gewesen beim bewährten Stil zu bleiben, lustige Situationen, etwas überzogen dargestellt, ein paar Missgeschicke und Zwischenfälle im Relax-Hotel und die Beobachtung der Hotelgäste hätte auch noch viel Gesprächsstoff hergegeben. Das Thema rund um den Beichtstuhl und die Kirche hätte auch noch weiter ausgearbeitet werden können. Insgesamt haben mir einzelne Passagen recht gut gefallen, aber der Großteil der Geschichte leider nicht.

Veröffentlicht am 31.10.2023

interessante Location - nicht spannend umgesetzt

Zwei Fremde
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Der Thriller hat spannende Elemente und das Thema finde ich ebenfalls geeignet für eine aufregende und nervenaufreibende Jagd, bei der man nicht weiß, wer das Gute und wer das Böse verkörpert. Die Umsetzung ...

Der Thriller hat spannende Elemente und das Thema finde ich ebenfalls geeignet für eine aufregende und nervenaufreibende Jagd, bei der man nicht weiß, wer das Gute und wer das Böse verkörpert. Die Umsetzung hat mir leider nicht ganz so gut gefallen. Die Szenen aus der Vergangenheit von Remie und über ihren Bruder sowie dessen Gefängnisaufenthalt waren sehr in die Länge gezogen und nicht spannend erzählt. Auch die Schilderung, welche Räume genau im Hotel leer stehen und wo sich was befindet, war zu umfangreich und diente nicht unbedingt einem Mehrwert, hier hätte deutlich gekürzt werden müssen. Interessant war dann, als beide Polizisten hintereinander auftauchten, mit dem gleichen Namen und Remie gemeinsam mit einem verbliebenen Gast entscheiden musste, welcher Polizist der echte wäre. Hier finde ich die Argumentationslinie lustig, welche Merkmale herangezogen wurden. Die wilde Verfolgungsjagd im Schneegestöber war mir auch too much, nicht so realistisch erzählt und die Aufklärung des Falles, warum und wer mit wem und wie verstrickt war, war etwas komplex und hat nicht so stimmig gepasst, finde ich. Ich war vom Schluss etwas enttäuscht und hatte mir aufgrund der Lokation und der Abgeschiedenheit des Hotels eine spannenderes Handlungsumfeld erwartet.