Leiser, zarter Episodenroman
Gute Nacht, Tokio„Gute Nacht , Tokio“ von Atsuhiro Yoshida handelt von unterschiedlichen Menschen, welche überwiegend nachts unterwegs sind.
Matsui ist Taxifahrer und die Hauptprotagonisten sind ab und zu seine Fahrgäste. ...
„Gute Nacht , Tokio“ von Atsuhiro Yoshida handelt von unterschiedlichen Menschen, welche überwiegend nachts unterwegs sind.
Matsui ist Taxifahrer und die Hauptprotagonisten sind ab und zu seine Fahrgäste.
Mitsuki, die Filmrequisiteurin, Kanako die Telefonseelsorgerin, Tashiro oder Palme der Meisterdektiv, alle sind sie auf der Suche. Auch Matsui und die Stille der Nacht bringt die fremden Personen einander näher, Vertraulichkeiten werden getauscht und in der Anonymität der Metropole Gefühle und Gedanken ausgesprochen.
Das Drehkreuz, geführt von vier Frauen ist ein Bistro, welches nur nachts offen hat und auch hier verpassen sich immer wieder die Suchenden.
Der Autor schreibt sehr intensiv über das Leben der einzelnen Personen in einer Metropole und
verbindet auf geniale Weise alle Geschichten miteinander.
Er gibt allen Persönlichkeiten den benötigten Raum, stellt ihre Leben, Gedanken, Ängste und Sorgen vor. Leise, unaufgeregt und empathisch beschreibt er die verschiedenen Leben in der Nacht.
Er zeichnet ein friedliches, ruhiges Nachtleben in der hektischen Stadt, die immer in Bewegung ist. In der Stille der Nacht sind nur die Nachtschwärmer unterwegs. Dunkle Straßen, kuriose Geschäfte, skurrile Gestalten, Nachteulen und der unaufgeregte Schreibstil ziehen mich als Leser in den Episodenroman.
Der Roman berührt zart und weckt die Sehnsucht des Lesenden zu einer Verbundenheit , einer Zugehörigkeit und Ganzheit. Oftmals steckt das Detail in Sekunden oder Kleinigkeiten und wir suchen vergeblich in der dunklen Nacht. Bis ein Stern am Himmel erscheint ….
Ein sehr schöner Episodenroman und ein kleines Highlight für alle Lesenden die ein Faible für japanische Bücher haben.