Lesevergnügen
Zwischen den Zeiten leuchtet der SchneeDie Enkelin hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Großvater. Er stirbt völlig überraschend im Januar 1968 am Tag nach ihrem achten Geburtstag. Sie berichtet, was ihr ihre Großmutter - Ohme, wie sie ...
Die Enkelin hat eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Großvater. Er stirbt völlig überraschend im Januar 1968 am Tag nach ihrem achten Geburtstag. Sie berichtet, was ihr ihre Großmutter - Ohme, wie sie sie nennt - aus diesem Anlass von ihrem Großvater, dem Kennenlernen der Großeltern und ihrem gemeinsamen Leben erzählt.
"Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee" ist eine Familiengeschichte, leise und unaufgeregt abwechselnd in Rückblenden und am Todestag des Großvaters erzählt. Die Protagonisten, besonders die Großeltern, sind detailreich und liebevoll gezeichnet. Über die Enkelin erfährt man wenig, sie tritt eher in den Hintergrund und übernimmt fast schon die Rolle der unabhängigen Beobachterin.
Der ruhige, teilweise lakonische Ton gibt die Ausdrucksweise einer Achtjährigen vortrefflich wieder. Trotzdem will er für mich nicht so recht zu den dramatischen Ereignissen, von denen an mancher Stelle die Rede ist, passen. Dies ist aber nur ein kleiner Makel an Wiete Lenks Roman und tut dem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch.