Sehr gelungene Fortsetzung
Die Zuckerbaronin,, Die Zuckerbaronin-Gwendolyns Hoffnung " ist die sehnsüchtig erwartete Fortsetzung der Autoren Martina Sahler und Heiko Wolz. Nachdem mich schon der erste Teil über den Saccharin-Schmuggel absolut ...
,, Die Zuckerbaronin-Gwendolyns Hoffnung " ist die sehnsüchtig erwartete Fortsetzung der Autoren Martina Sahler und Heiko Wolz. Nachdem mich schon der erste Teil über den Saccharin-Schmuggel absolut begeistert hat, habe ich mich voller Vorfreude auf Gwendolyns Geschichte gefreut. Im ersten Teil stand Martha, die älteste der drei Schwestern im Fokus, diesmal ist es Gwendolyn, die Alexander Wallendorf geheiratet hat. Seinem Vater gehört die Donau-Zucker AG . Wegen eines alten Konfliktes der Väter muss sie sich von ihrer Familie fernhalten. Nach dem Unfalltod ihrers Vaters führt Martha mit großer Entschlossenheit den riskanten Schmuggel mit Saccharin weiter. Ihr Mann Benno und die jüngste Schwester Helena unterstützen sie dabei. Lieber wäre es den beiden, Martha würde damit aufhören.
Gwendolyn bringt sich mit mit großem Engagement und Geschick in die Zuckerfabrikation der Walkendorfs ein. Die Mitarbeiter schätzen sie sehr, sie ist die ,, Zuckerbaronin " . Alexander zeigt indessen nicht viel Interesse am Familienunternehmen, geht lieber aus und trifft Bekannte. Selbst als sein dominanter Vater stirbt , ändert er sein Verhalten nicht. Die einst so glückliche Ehe steht nach drei Jahren auf wackeligen Füßen, der erhoffte Nachwuchs ist nicht in Sicht , das belastet Gwendolyn zusätzlich. Können sie ihre Schwierigkeiten überwinden und ein glückliches gemeinsames Leben führen? Plötzlich steht Lisa, eine alte Bekannte Alexanders aus Studentenzeiten vor der Tür. Was hat das zu bedeuten?
Nach dem Ableben ihres Schwiegervaters hat Gwendolyn endlich Möglichkeit, sich wieder mit ihren Schwestern zu treffen und die alte Vertrautheit herzustellen. Doch wird es gelingen, den allzu tiefen Graben zwischen ihr und Martha zu überwinden? Als Helena sich in den Schweizer Schmuggelpartner Andrin verliebt, ist Martha hocherfreut, da es das Geschäft mit dem Saccharin zugute kommt. Doch Andrin ist nicht so , wie gedacht und Helena gerät in Gefahr. Wird sie es schadlos überstehen? Was geschieht, so daß Gwendolyn einen schweren Verrat begehen muß?
Martina Sahler und Heiko Wolz erzählen wieder mit ganz viel Herzblut und Empathie die Geschichte von den Schinderschwestern . Äußerst gefühlvoll und mit viel Spannung und Dramatik taucht man beim Lesen ins Jahr 1911 ein. Der Schmuggel mit Saccharin einerseits und die Produktion von Zucker andererseits wird eindrucksvoll und bildgewaltig beschrieben. Die Konflikte sind deutlich zu spüren. Auch der Abstecher in die USA hat mir sehr gut gefallen. Durch eine Untersuchung sollte dort festgestellt werden, ob Saccharin gesundheitsschädlich ist und daher verboten werden sollte.
Durch den flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil hat mich die spannende und gefühlvolle Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Ich konnte mich jederzeit in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten und Nebenpersonen hineinversetzen. Ich habe mich mit ihnen gesorgt, gezittert vor Angst und vor Freude geweint.
Der familiäre Zusammenhalt spielt eine große Rolle und die daraus entstandenen Schwierigkeiten sind äußerst realistisch dargestellt. Ich habe die Protagonisten, besonders Gwendolyn und Helena , ins Herz geschlossen. Die Schwestern sind starke Frauen, die für ihre Wünsche und ihre Familie fast alles tun. Manchmal muss man auch anders handeln, um den richtigen Weg zu zeigen oder zu finden.
Den Autoren ist wieder eine absolut begeisternde Geschichte gelungen, die historische Fakten mit einer spannenden und dramatischen Familiengeschichte verbindet. Mit 5 Sternen von ganzem Herzen eine hundertprozentige Leseempfehlung . Lasst Euch mit der Zuckerbaronin ,, Marthas Geheimnis " und ,, Gwendolyns Hoffnung " in die süß-gefährliche Welt des Saccharin und des Schmuggels entführen.