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Veröffentlicht am 11.11.2023

eine Kleinstadt sucht einen Kater

Wo ist Valentin?
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Die Lehrerin Katja Fontane lebt mit ihrem Herzenskater Valentin in Aschersburg. Sie und Valentin haben wirklich eine sehr enge Beziehung.
Als Katzenmama fand ich natürlich ganz schlimm, dass Valentin verschwunden ...

Die Lehrerin Katja Fontane lebt mit ihrem Herzenskater Valentin in Aschersburg. Sie und Valentin haben wirklich eine sehr enge Beziehung.
Als Katzenmama fand ich natürlich ganz schlimm, dass Valentin verschwunden ist. Und niemand ihn gesehen hat.
Gleich zu Beginn kommt man sofort gut in dem Ort an, ich mochte die typischen Kleinstadt-Probleme. Jeder hat irgendwas, an dem er zu kiefeln hat.
Der ruhige Schreibstil, die melancholische Grundstimmung und der langsame Spannungsaufbau lassen den Leser die Geschichte lebendiger erleben.

Mir gefiel, dass man abwechselnd aus Sicht von Katja und der Schülerin Ricky liest. Beide sind auf ihre Art starke Persönlichkeiten, haben aber auch ihre weiche Seiten.
Doch welche Geheimnisse hat Katja? Warum lügt sie über Valentin? Und was hat Rickys Freund Friedrich herausgefunden? Man macht sich beim Lesen unendlich viele Gedanken und bekommt immer nur kleine Häppchen serviert.

Auch die Zeichnung der anderen Charaktere mit Ecken und Kanten und des Kleinstadtlebens, auch die Atmosphäre im Gymnasium, war lebendig und authentisch. Anhand der Lehrer, aber auch der Schüler und Einwohner wurde ein breites Gesellschaftsspektrum gezeichnet, mit feinen gesellschaftskritischen Zwischentönen, die zum Nachdenken anregen.
Mit der Zeit verkommt Katja leider irgendwie zur Nebenfigur, während sich die Story zu einem Krimi aufbaut. Zu Beginn verwickelte Fäden lösen sich, Figuren ändern sich, der Showdown war leider etwas überzogen; aber insgesamt konnte das Buch überzeugen.
Für meinen Geschmack hätte die Geschichte nur etwas mehr von Valentin vertragen können.


Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman mit einer melancholischen Grundstimmung und indirekter Gesellschaftskritik, dessen Spannung sich langsam aufbaut und zu einem Krimi wird - jedoch mit etwas zu wenig von Valentin.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Agatha Christie's Haushälterin ermittelt in ihrem 2. Fall

Der Cocktailmörderclub
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Phyllida Bright, die Haushälterin von Agatha Christie, ermittelt in "Der Cocktailmörderclub" in ihrem 2. Fall. Ich habe den ersten Band zwar noch nicht gelesen, das war aber absolut kein Problem, denn ...

Phyllida Bright, die Haushälterin von Agatha Christie, ermittelt in "Der Cocktailmörderclub" in ihrem 2. Fall. Ich habe den ersten Band zwar noch nicht gelesen, das war aber absolut kein Problem, denn dieser Fall ist in sich geschlossen und Details aus dem 1. Band werden immer wieder mit einigen Worten erwähnt.
Sämtliche handelnden Personen, v.a. die des (tatsächlichen) Detection Clubs, dem vier herausragende Krimiautorinnen und -autoren angehört haben, und des (fiktiven) Listleigher Mordclubs, sind zu Beginn ausführlich in einem hilfreichen Personenverzeichnis angeführt.

Der Beginn der Geschichte war super spannend, da Phyllida zufällig ein Gespräch hört, bei dem es darum geht, jemanden mit Gift loszuwerden. Doch dann wurde es etwas langatmig, weil alle vorkommenden Personen detailliert vorgestellt werden und es gefühlt nichts passiert.
Es sind wirklich sehr viele Charaktere, sodass ich immer wieder mit den Namen in Durcheinander gekommen bin, obwohl ich mir das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches genau durchgelesen habe.

Doch dann, mit dem Mord am Pfarrer durch einen vergifteten (!) Cocktail am Mordbasar (ein Krimifestival, bei dem zugunsten des Kinderheims Geld gesammelt werden soll, und wo die berühmten Autoren des Detection Clubs Bücher signieren und aus den Einreichungen der Krimiautor/innen ein Gewinner gekürt wird), der sich als versuchter und misslungener Mord am Anwalt und Hobbyschriftsteller Alastair Whittlesby herausstellt (oder auch nicht?), beginnt endlich die Spannung. Ab dann rätselt man mit Phyllida gemeinsam mit, denn es gibt ständig neue Hinweise, Verdächtige, Motive und auch Tote; es gibt so viele Verwirrungen und Puzzleteilchen - man wechselt also in seinem Glauben an Täter und Motiv ständig hin und her, und ist dann doch über die komplette Auflösung überrascht.

Der Schreibstil ist einfach wunderbar und gemütlich, man hat das Gefühl, in der damaligen Zeit zu sein. Auch weil viele Details anschaulich beschrieben sind, zB die damalige Mode oder soziale Gepflogenheiten, wie man gesprochen und sich verhalten hat usw.
Auch gibt es viele Querverweise auf die Bücher von Agatha Christie - auch diese Geschichte selbst sowie der Showdown ähnelt ihren Krimis, was mir natürlich besonders gut gefallen hat.
Phyllida selbst ist total sympathisch, tatkräftig, und mit den Bediensteten der anderen Häuser bestens vernetzt.
Den Chauffeur der Christies, Bradford, kann sie nicht leiden (die Geplänkel zwischen den beiden sind einfach herrlich!) - und dessen kleinen Welpen Myrtle schon gar nicht (sie ist nämlich ein Katzenmensch).

Leider gibt es einige Dinge, die unlogisch bzw. unnötig waren, worüber ich mich teilweise schon geärgert habe, was auch den einen Stern Punkteabzug begründet.
Auch gefiel mir nicht, dass wir als Leser nicht ebenso wie Phyllida ALLE Erkenntnisse erfahren haben.
Und dass die Polizei als sehr dümmlich dargestellt wird - hat die Polizei eigentlich IRGENDWAS ermittelt??

Der Showdown ist typisch in Agatha Christie-Manier, indem Phyllida alle Details und Tatsachen aufzählt, und so den Täter entlarvt.
Die Interaktion zwischen Phyllida und Bradford war wundervoll und hat mir sehr gut gefallen. Ich bin schon gespannt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiter entwickelt und ob sie den nächsten Fall auch wieder gemeinsam lösen werden.
Die Geschichte, die wundervolle Schreibweise, das Ermitteln von Phyllida, bei dem man direkt dabei ist und das humorvolle Geplänkel zwischen ihr und Bradford (und seinem Welpen Myrtle ;) waren wundervoll zu lesen!


Fazit:
Wunderbar unterhaltsamer historischer Cosy Crime mit der Haushälterin von Agatha Christie! Ich freue mich schon auf den nächsten Fall, den Phyllida hoffentlich wieder gemeinsam mit Bradford lösen wird! :D

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Veröffentlicht am 25.10.2023

ein magisches Wende-Abenteuer

Tritt ein, wenn du dich traust! (Tritt ein!, Bd. 1)
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Bente ist neu an der Schule und wäre am liebsten unsichtbar; er glaubt, dass ihn keiner mag, weil er uncool ist.
Schlimmer wird es noch, als plötzlich immer wieder eine gestreifte Tür auftaucht, die nur ...

Bente ist neu an der Schule und wäre am liebsten unsichtbar; er glaubt, dass ihn keiner mag, weil er uncool ist.
Schlimmer wird es noch, als plötzlich immer wieder eine gestreifte Tür auftaucht, die nur er sehen kann, und wo dahinter immer etwas passiert, das ihn dann in eine peinliche Situation bringt, zB als er nass wieder herauskommt. MEGA PEINLICH!!
Und dann ist da auch noch dieses Riesenmeerschweinchen hinter der Tür...

Die Geschichte ist in einem einfachen, leicht verständlichen Stil geschrieben und sehr humorig, v.a. auch die Namen aller Personen und die Reim-Varianten zu Bentes Namen und was eben so alles Kurioses passiert.
Die Idee, das Buch immer auf den Kopf drehen zu müssen, wenn Bente in die bunte Tür eintritt, ist ja echt mal neu und total witzig!! Es macht großen Spaß, das Buch hin und her zu drehen! :D

Aber diese mysteriöse Tür... was es damit wohl auf sich hat? Bente denkt, dass die Tür und deren (wechselnder) Inhalt (und das Meerschweinchen) etwas böses wollen, er fürchtet sich jedes mal und rennt immer davon. Tja, und so kommt er von einem Schlamassel ins nächste...

Man kann sich gut in Bente hineinfühlen, die Teenager-Probleme und alles, was damit zusammenhängt, Ängste, Schamgefühle, Unwohlsein, sind eindrücklich dargestellt.
Sehr schön ist die Freundschaft, die sich zwischen Bente und Leonie (die übrigens alles einstrickt-was für eine schräge Idee) entwickelt und dass Bente feststellt, dass er gut ist, genau so, wie er ist.

Die Geschichte ist magisch, witzig, skurril - und der enthaltene Krimi bringt auch Spannung.
Toll finde ich den Comic-Stil, der auch unterschiedliche Schriftarten und -größen enthält sowie Sprechblasen usw. So bleibt man - auch als Lesemuffel - am Ball und verliert nicht das Interesse (natürlich besonders auch durch das Drehen des Buches).
Die Illustrationen sind detailreich und untermalen das Gelesene.

Auch der Bildungsauftrag wird erfüllt: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit forcieren und auf die Gefahren von zu viel Handy-Konsum aufmerksam zu machen.
Und das Thema Mobbing ist leider ein alltägliches Drama für viele Kinder, daher finde ich es gut, dass es hier angesprochen wird.


Fazit:
Schräg-humoriges Wende-Abenteuer um Bente und eine magische Tür in einem unterhaltsamen Comic-Stil.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Würdest du deinen Schatten eintauschen?

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Sara, die beste Freundin des 13-jährigen Petes, ist sterbenskrank. Aber niemand weiß, was sie genau hat.
Deshalb schleicht sich Pete ins Einkaufszentrum und flüstert dem dortigen Weihnachtsmann, was sein ...

Sara, die beste Freundin des 13-jährigen Petes, ist sterbenskrank. Aber niemand weiß, was sie genau hat.
Deshalb schleicht sich Pete ins Einkaufszentrum und flüstert dem dortigen Weihnachtsmann, was sein größter Weihnachtswunsch ist: dass seine Freundin wieder gesund wird.
Doch in der Nacht kommt ein seltsamer, schauriger Elf zu ihm und bietet ihm einen Tausch an: die Erfüllung seines Weihnachtswunschs gegen seinen Schatten.
Das geht klar, denkt sich Pete, wer braucht schon einen Schatten; wofür ist der eigentlich gut?

In einer schaurig-düsteren Erzählweise und finster-gruseligen Atmosphäre des kalten Nordens erfährt der Leser, dass es eben doch nicht egal ist, ob man einen Schatten hat oder nicht.
Pete bemerkt, dass viele Menschen keinen Schatten mehr haben; auch sein Lehrer und sogar sein Vater. Doch Pete hat - im Gegensatz zu fast allen anderen - ein seltsames, hässliches Glöckchen zu Weihnachten bekommen, das eine wichtige Funktion hat. Diesen Teil fand ich besonders bedrückend; darüber nachzudenken, wofür Menschen gedankenlos ihren Schatten eintauschen, was das mit ihnen bewirkt; und was der Unterschied zu Petes Wunsch und dessen Folgen ist.
Auch der Grund für den Verlust der Schatten sowie Saras Schicksal überrascht.

In zwei Erzählsträngen liest man über Pete und wie er gemeinsam mit Sara versuchen will, die Schatten wieder zurückzubekommen; sowie in der anderen Welt über Uudit und ihren Kampf gegen die dunklen Mächte. Die Auflösung, wer das Böse ist, ist mMn sehr gut gelungen; jedoch ist man nun umso neugieriger darauf, wie es weitergeht und wie Pete und Sara sowie Uudit den Kampf gegen das Böse im nächsten Band aufnehmen werden.

Die Kapitel haben eine gute Länge, sodass man zum Weiterlesen motiviert wird.
Manche Stellen fand ich dann doch etwas zu gruselig für junge Leser/innen ab 10 Jahren; auch was die Zeichnungen betrifft.
Die Illustrationen gefallen mir jedoch sehr gut. Sie sind dunkel und düster; das passt perfekt zur Geschichte.


Fazit:
Auftakt der düster-magischen, nordischen Märchen-Trilogie zur Weihnachtszeit, das zum Nachdenken anregt und das sowohl junge wie auch 'alte' Leser in seinen Bann zieht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Auftakt der Reihe über einen Klein-Gauner und seine illustre Truppe

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Monsieur Guillaume Lipaire, der als gardien (Schlüsselmeister einer Eigentümergemeinschaft, Wächter zahlreicher Ferienhäuser und Wohnungen) in Port Grimaud an der wunderschönen Côte d’Azur tätig ist, hat ...

Monsieur Guillaume Lipaire, der als gardien (Schlüsselmeister einer Eigentümergemeinschaft, Wächter zahlreicher Ferienhäuser und Wohnungen) in Port Grimaud an der wunderschönen Côte d’Azur tätig ist, hat sein ganzes Geld verloren und versucht sich nun, sich mit Charme und kleinen Gaunereien über Wasser zu halten. Übrigens ist sein richtiger Name Wilhelm Liebherr und er kommt aus Deutschland; selbst sieht er sich aber als Franzose. Doch die Einheimischen von Port Grimaud, das vom Architekten Gilbert Roudeau geplant und gebaut wurde, entlarven ihn aufgrund seiner Pedanterie sofort als Deutschen ;)
Seinem jugendlichen Schützling, Karim Petitbon, schanzt er immer wieder kleine Jobs zu, indem er ihm die Reinigungsarbeiten an den von ihn überwachten Häusern überträgt. Dieses Putzen ist jedoch nur deshalb notwendig, weil Lipaire die Häuser der Reichen, die ja sowieso die meiste Zeit leer stehen, unter der Hand an Touristen vermietet.

So haben die beiden eines Tages Stress, da sich die Familie Vicomte kurzfristig angesagt hat, und das Anwesen noch auf Vordermann gebracht werden muss - und dabei finden sie einen Toten im Haus, den es nun zu entsorgen gilt.
Das muss natürlich alles geheim vonstatten gehen - doch wie erwartet stellen sich die beiden etwas dümmlich dabei an, sodass am Ende insgesamt 6 Personen von dieser Aktion wissen. Gemeinsam wollen sie den großen Familienschatz finden und somit Geld aus den Vicomtes pressen, die, angeführt von Marie Yolante, wegen eines Geschäfts mit eben jenem Toten angereist sind.

Jeder Charakter der "Unverbesserlichen", wie sie sich selbst nennen, hat eine andere hilfreiche Eigenschaft für den großen Coup: Lipaire ist der der Kopf und Planer der ganzen Sache; Petitbon ist Fahrer des Taxibootes, und ein Boot wird oft gebraucht); dann sind noch der Belgier Paul Quenot dabei, der immer im Tarnfleckenanzug herumläuft, kräftig ist und Militärerfahrung hat; die etwas übergewichtige Delphine Berté, die einen Handyshop betreibt und alle Handys knacken kann; Jacqueline Venturino, die Tochter des Bürgermeisters, die sich sehr gut in der Geschichte des Ortes auskennt, was für die Jagd nach den Symbole durch den Ort natürlich äußerst hilfreich ist; und die 84-jährige Lizzy Schindler mit ihrem Hund Louis Quatorze, eine Lebefrau aus den 70ern, die den Architekten noch von damals kennt und somit natürlich auch hilfreiche Tipps geben kann.
Und dann ist da noch der klischeehafte einfältige commissaire Marcel, von dem ich mir eigentlich eine größere (tragendere) Rolle erwartete hätte. Irgendwie geht er unter; wenn er keinen Part gehabt hätte, wäre es quasi auch egal gewesen.

Die Geschichte ist im Stil alter Louis de Funès-Filme gehalten und komplett anders als die beliebte Kluftinger-Reihe des Autorenduos (aber dann irgendwie doch nicht ;D); alles ist chaotisch, eine Katastrophe jagt die nächste; die Personen sind teilweise dümmlich; viele Zufälle spielen die Gruppe in den Vorteil; und das alles ist natürlich sehr humorvoll, wenn auch teilweise sehr überzogen - aber zu jeder Zeit äußerst unterhaltsam.
Am Ende des Buches gibt es ein hilfreiches Glossar mit allen vorgekommenen französischen Wörtern/Redewendungen (die im Text kursiv gedruckt sind).


Fazit:
Auftakt der Reihe um einen Klein-Ganoven und seine illustre Truppe, die DEN großen Coup landen wollen, im etwas überzogen-humorigen Louis de Funès-Stil.

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