Cover-Bild All die verdammt perfekten Tage
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.12.2015
  • ISBN: 9783809026570
Jennifer Niven

All die verdammt perfekten Tage

Roman
Alexandra Ernst (Übersetzer)

Ein Mädchen lernt zu leben - von einem Jungen, der sterben will

Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tief berührend mit einem unfassbaren Schluss

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Finch und Violet könnten gemeinsam, wie die Figuren auf dem Cover des Buchs „All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven, bis zum Mond reisen. Doch bevor die beiden sich auf den Weg machen ganz ...

Finch und Violet könnten gemeinsam, wie die Figuren auf dem Cover des Buchs „All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven, bis zum Mond reisen. Doch bevor die beiden sich auf den Weg machen ganz besondere Orte für sich zu entdecken, begegnet der Leser ihnen zu Beginn des Romans hoch oben auf dem Glockenturm der Schule. Die zwei kennen sich aus dem Kurs „Amerikanische Landeskunde“. Auf dem Turm sind sie nicht etwa verabredet, wie man denken könnte, sondern sie sind unabhängig voneinander dort hinaufgestiegen, um in den Tod zu springen. Für Finch ist es nicht das erste Mal, dass er darüber nachdenkt, sich umzubringen. Glücklicherweise hat er immer noch genügend Motive, die ihn nach weiterem Nachdenken zum Weiterleben bewegen. Diesmal schafft er es sogar, Violet davon zu überzeugen, zusammen den Turm zu verlassen.

Violet hat vor einiger Zeit ihre ältere Schwester bei einem Unfall verloren. Viele Dinge haben sie gemeinsam unternommen und jetzt sieht sie selbst keine Perspektive mehr für ihr Leben. Ihr Ausflug auf den Glockenturm ist nicht unbemerkt geblieben. Doch statt das Finch, der bei seinen Mitschülern aufgrund vergangener Handlungen als Freak bekannt ist, als Retter von Violet angesehen wird, ist es umgekehrt und Violet wird zur Heldin. Ihr Landeskundelehrer sieht für die folgende Zeit das Projekt vor, den Heimatstaat Indiana zu erwandern. Teamarbeit ist angesagt und er teilt die beiden dazu ein, gemeinsam zu arbeiten. Violet ist davon nicht begeistert. Aber je öfter die beiden sich treffen, um ihr Projekt zu planen und die ausgesuchten Orte zu besuchen, desto besser lernen sie sich kennen und schätzen. Während bei Violet langsam wieder Freude am Leben findet, ändern sich wesentliche Umstände für Finch nicht. Er kämpft weiter gegen seine Rolle an, als Freak angesehen zu werden und auch seine Familie bietet ihm kein geborgenes Zuhause. Die Schatten, die sein Bewusstsein umnachten, werden immer dichter.
Die Reise zum Mond ist natürlich nur ein Platzhalter für all die schönen Erlebnisse, die Violet und Finch auf ihren Reisen haben. Der Erzählung merkt man an, dass Jennifer Niven ihren Heimatstaat liebt und sehr gut kennt. Ich fand es sehr interessant mit den beiden Protagonisten an Orte zu gelangen, von denen ich noch nie vorher gehört hatte, die aber etwas ganz Besonderes sind, jenseits der üblichen Sehenswürdigkeiten, die ein Tourist in der Regel aufsucht.

Mit sehr viel Einfühlungsvermögen schildert die Autorin die langsame Annäherung von Finch und Violet. Sie lässt die beiden die Geschichten in der Ich-Form schildern, wobei die Kapitel ständig zwischen ihr und ihm wechseln. Zum Ende hin ändert sich das aber. Bemerkenswert dabei sind die Anmerkungen unterhalb der Kapitelüberschriften, die bei Violet die Tage bis zum Schulabschluss benennen, bei Finch aber die Tage die er bei wachem Verstand bleibt. Finchs Gehirn hat durch Schläge anscheinend Schäden zurück behalten. Daher ist er für jeden normalen Tag mit klarem Geist dankbar. Als Leser hofft man schon bald, dass die Zählung der wachen Tage von Finch nicht abreißt, denn man ahnt, dass ein Abbruch zu einem furchtbaren Ereignis führen wird.

Je mehr Violet ins Leben zurückfindet, desto mehr bemüht sie sich darum, Finch davon zu überzeugen, sich auf die Schule und die Zukunft zu konzentrieren. Aber sie traut sich als durchaus beliebte Schülerin nicht, sich gegen die Machenschaften ihrer Mitschüler zu stellen um ihre Rolle im sozialen Gefüge nicht zu verlieren. Es macht traurig zu lesen, dass ihr der Mut fehlt, andererseits kann man nachvollziehen, dass die Anerkennung ihrer Freunde ihr hilft wieder zurück in das Leben vor dem Tod ihrer Schwester zu finden. Freundschaften, Mobbing, Depressionen und Gewalt in der Familie sind die ganz großen Themen die die Autorin feinfühlig in diesem Buch verarbeitet.

Jennifer Niven hat ihre Protagonisten sehr unterschiedlich gestaltet. Desto mehr ich über beide erfahren konnte, umso mehr wurden mir beide sympathisch. Der Schluss des Romans ist kaum zu fassen. Die Geschichte hat mich tief berührt und mir wieder einmal gezeigt, wie nah Freude und Leid beieinander liegen. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rezension zu "All die verdammt perfekten Tage"

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Ich war absolut begeistert von diesem Buch. Es geht um zwei Jugendliche, die sich treffen, als sie beide darüber nachdenken, sich das Leben zu nehmen.

Violet hat im letzten Jahr ihre Schwester bei einem ...

Ich war absolut begeistert von diesem Buch. Es geht um zwei Jugendliche, die sich treffen, als sie beide darüber nachdenken, sich das Leben zu nehmen.

Violet hat im letzten Jahr ihre Schwester bei einem Autounfall verloren und ist seitdem erfüllt von einer Leere, die dem Leser direkt ins Herz schneidet. Man kann sich so gut in sie hineinversetzen, wie sie zwar versucht, wieder Anschluss an das "normale Leben" zu finden und dann doch wieder davor zurückscheut. Während der Geschichte wächst Violet (mit Finchs Hilfe) wieder in ihr altes selbst hinein. Sie wird mutiger und fröhlicher. Beginnt, wieder einen Sinn in ihrem Leben zu sehen und über die Zukunft nachzudenken. Die Entwicklung ist dabei so mitfühlend beschrieben und so sanft vollzogen, dass man sich als Leser nicht überrumpelt fühlt, sondern sich vielmehr mit Violet über jeden kleinen Fortschritt freut.

Finch ist ein ganz anderes Kapitel. Er hat noch nie dazugehört und hat das auch nicht vor. Er wandelt sich ständig wie ein Chamäleon und ist überall "der Freak". In diesem Buch trifft der Leser verschiedene Seiten von ihm und gleichzeitig mit Finch lernt man die jeweilige Seite kennen. Er ist auf sympathische Art schräg, da man gut erkennen kann, was tatsächlich unter der durchgeknallten Oberfläche schlummert: Tiefer Schmerz.

Trotz seiner eigenen Verkorkstheit - oder vielleicht gerade deswegen - schafft Finch es, Violet wieder Spaß am Leben beizubringen.

Ich will hier das Ende nicht verraten, aber so viel kann ich sagen: Ich war tief berührt davon. Es war nicht das, was ich erwartet habe, aber es hat mir sehr gut gefallen, weil es perfekt zu der Geschichte und den Charakteren gepasst hat. Es ist emotional und doch sieht man irgendwie den Silberstreif am Horizont.

FAZIT: Ein unheimlich tolles Buch, das ich jedem nur ans Herz legen kann!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührend

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Finchs Gedanken drehen sich allzu zu oft um den Tod und so kommt es, dass Finch eines Tages auf einem Glockenturm steht und sich die Frage stellt, ob es ein guter Tag zum Sterben ist. Finch ist jedoch ...

Finchs Gedanken drehen sich allzu zu oft um den Tod und so kommt es, dass Finch eines Tages auf einem Glockenturm steht und sich die Frage stellt, ob es ein guter Tag zum Sterben ist. Finch ist jedoch nicht allein, denn auch Violet, eins der beliebtesten Mädchen der Schule, steht oben auf der Turmspitze und denkt über die gleiche Frage nach. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, doch schon nach einem kurzen Augenblick entsteht eine Verbindung zwischen ihnen. Zusammen entdecken sie furchtbar lustige aber auch furchtbar tragische Dinge im Leben. Finch und Violet erden sich gegenseitig und nur zusammen können sie so sein, wie sie wirklich sind, witzig, verwegen, verletzlich. Nur zusammen können sie die Dunkelheit besiegen und so entdeckt Violet das Leben wieder doch Finchs Welt scheint, trotz eines erbarmungslosen Kampfes, zu verschwinden.

Bei „ All die verdammt perfekten Tage“ handelt es sich um einen berührenden und intensiven Roman. Die Geschichte ist voller Trauer und Schmerz aber auch witzige und leichte Momente kommen nicht zu kurz. Kurz um eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die auch noch nach dem Lesen bei mir nachgeklungen hat. Jennifer Niven wagt sich mit dem Roman an ein sehr brisantes und in der Gesellschaft eher totgeschwiegenes Thema, und zwar der Bipolaren Störung. Ich habe eine kitschige und oberflächliche Story erwartet, die nur so vor Teenagerhormonen getränkt ist. Doch zum Glück wurden meine Befürchtungen nicht erfüllt und der Autorin gelingt es, das schwierige Thema durchaus sensibel und sehr empathisch darzustellen.

Die Autorin spielt mit den gängigen Teenagerklischees gekonnt. So ist Finch der typische geheimnisvolle aber verrückte Außenseiter und Violet das beliebteste Mädchen der Schule. Trotz dieser Faktoren gelingt es der Autorin den Figuren etwas eigens und individuelles einzuhauchen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Finch und Violet aus der Ich-Perspektive geschildert, sodass ich die Gefühle und die inneren Konflikte der Figuren sehr gut nachvollziehen konnte.
Finch ist absolut undurchsichtig und ich konnte wirklich nie einschätzen wie er als nächstes reagiert und handelt. Seine verrückten Einfälle um Violas Herz zu gewinnen haben mich einfach nur so dahin schmelzen lassen, grade weil es sich nicht um Durchschnittsideen handelt, sondern um außergewöhnliche und bedeutungsvolle Ideen. Finch lebt sein Leben aufgrund seiner Bipolaren Störung stellenweise sehr Intensiv und verrückt. An sich ist er eine eher schwer zugängliche Figur und ich denke, dass es bestimmt einige Leser und Leserinnen gibt, die mit dem speziellen Charakter von Finch nicht warm werden können. Violet hingegen leidet sehr unter familiären Problemen und findet einfach keinen Halt, erst Finch kann sie aus ihrem dunklen Loch hervorlocken und wieder für das Leben begeistern. Insgesamt ist Violet sehr empfindsam und tief verletz.

Die Autorin schildert die Geschichte rund um Finch und Violet mit einer interessanten Leichtigkeit, ohne das Wichtige oder die Ernsthaftigkeit des Themas aus dem Auge zu verlieren. Witzige Dialoge lockeren die teilweise sehr ernsten Gespräche zwischen den Figuren auf. Die Witze und auch der Sarkasmus von Finch haben mich so unfassbar oft zum Lachen gebracht und so ist mir die Figur schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit gelitten und mitgefiebert, gehofft, dass doch alles irgendwie wieder gut wird.

„ All die verdammt perfekten Tage“ ist ein wundervoller und berührender Roman und der Autorin ist es gelungen, die schwierige Thematik sensibel und realistische in einen grandiosen Roma einzubetten. Die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten wird gefühlvoll dargestellt. Die Liebe zwischen Finch und Violet wirkte nie kitschig oder unangebracht sondern verrückt, eindringlich und einfach nur richtig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

eine sehr traurige, aber berührende Geschichte

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Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Leserunde, vorher hatte ich weder den Titel, noch die Autorin gekannt. Da das Cover ein Blickfang für mich war, hab ich mir den Inhalt angesehen und war dann ...

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Leserunde, vorher hatte ich weder den Titel, noch die Autorin gekannt. Da das Cover ein Blickfang für mich war, hab ich mir den Inhalt angesehen und war dann am hin- und herüberlegen, ob ich es lesen will oder nicht!
Mir kamen einige Zweifel: Selbstmordgedanken im Zusammenhang mit einem Jugendbuch! Puuuuh...
Der Satz auf der Rückseite des Buches: "... Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden ... " ließ auch kein glückliches Ende erahnen! Doch da war ich schon fasziniert und wusste, ich MUSS das Buch lesen, Zweifel hin oder her...

Und ich muss sagen, ich habe es keine Seite bereut! Jennifer Niven erzählt die Geschichte von Finch und Violet so intensiv, dass man als Leser mitfühlt. Ich hab von der ersten Seite an mitgefiebert, gehofft, dass die beiden es schaffen! Mitgefühlt als der ein oder andere Tiefpunkt kam, aber auch alle Höhepunkte miterlebt!

Durch die wechselnden Sichten auf die Geschichte, kann man sich sehr gut in beide hineinversetzen. Man erlebt das "Weiterleben" aus beiden Sichten! Violet und Finch haben zwar beide erstmals die gleiche Absicht, worauf ihr Kennenlernen basiert, doch schnell entwickeln sich die beiden in unterschiedliche Richtungen! Wir erfahren als Leser, was die beiden dazu bewegt hat auf den Glockenturm zu steigen... und hier beginnt ihre Geschichte!

Das Buch hat mich sehr berührt und ich zähle es definitiv jetzt schon zu den Lesehighlights 2016!
Fasziniert hat mich, mit welchen "Kleinigkeiten" er Violet das Leben wieder lebenswert gemacht hat...Finchs offene Art, seine Liebenswürdigkeiten... lassen ihn ganz anders erscheinen, als er in der Schule gesehen wird, denn dort ist er allen als "Freak" bekannt!

Die Tiefe der Geschichte hat mich überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet.
Trotz der Thematik ist das Buch für Jugendliche geeignet, aber ist durch die Tiefe durchaus auch für Erwachsene lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

verdammt perfekt

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Was Violet über diese Geschichte hätte sagen können:

Ich lernte Finch kennen, gerade als ich oben auf dem Glockenturm der Schule stand. Taumelnd auf einem schmalen Sims und unsicher, ob ich lebend von ...

Was Violet über diese Geschichte hätte sagen können:

Ich lernte Finch kennen, gerade als ich oben auf dem Glockenturm der Schule stand. Taumelnd auf einem schmalen Sims und unsicher, ob ich lebend von hier oben runter kommen würde und unsicher, ob ich das überhaupt wollte. Und Finch nahm mich bei der Hand und rettete mir das Leben. Und von da an ließ er mich nicht mehr los. Er eroberte mich mit seinem Charme, überzeugte mich mit Witz und Phantasie, nahm mich mit auf eine große Wanderung. Und während ich aus meiner eisigen Starre erwachte, konnte ich sehen, dass Finch in seiner eigenen Welt voll Alpträumen und Dunkelheit gefangen war und ich ihm ebenfalls helfen musste.

Was Finch über diese Geschichte hätte sagen können:

Ich traf Violet, meine Ultraviolet, oben auf einem Turm. Ob ich sie gerettet habe an diesem Tag, oder wir einander, ist eigentlich unwichtig. Und sie hat es tatsächlich zugelassen, dass ich sie liebe; und was kann es Größeres geben. Und ich habe ihr gezeigt wer ich bin und wie ich die Welt sehe. Und sie ist mit mir in meinem Wandschrank gesessen, mit mir im Blauen See getaucht und für eine Weile habe ich es geschafft, meinem dunklen Schlaf zu entrinnen.

Was ich über die Geschichte sage:

Ich wusste anfangs nicht so genau, auf was ich mich mit diesem Buch eingelassen hatte. Irgendwie dachte ich, dass es zwar einen ernsten Kern hat aber doch vor allem ein Jugendbuch wäre. Das wunderschöne Cover hat mich magisch angezogen. Und der Titel „All die verdammt perfekten Tage“ ist genau nach meinem Geschmack. Aber die Geschichte entwickelt sich zu viel mehr als einem reinen Unterhaltungsroman. Von der ersten Seite an war ich gefangen. Vor allem bei den Gesprächen zwischen ihren Hauptdarstellern Violet und Finch trifft die Autorin Jennifer Niven genau den richtigen Ton zwischen humorvoll und intelligent, zwischen jugendlicher Leichtigkeit und reifer Weisheit. Zwischen Violet, die schwer am Verlust ihrer älteren Schwester zu kauen hat und Finch, dem unangepassten Außenseiter, der abends die verschiedenen Möglichkeiten protokolliert, wie man Selbstmord begehen könnte, entwickelt sich schnell eine große Anziehungskraft. Beide werden füreinander zu einer Art Rettungsanker, beide versuchen aus ihrer depressiven Stimmung rauszukommen und die Vergangenheit zu überwinden.

Viel mehr will ich über den Inhalt gar nicht sagen, denn es ist einfach schön, dieses Buch unvoreingenommen selbst zu entdecken. Die Autorin hat es u.a. geschrieben, um eigene Erlebnisse zu verarbeiten und anderen Menschen zu helfen, die mit dem Tod eines geliebten Menschen fertig werden müssen und auch mit denen, die eine psychische Erkrankung haben oder jemanden kennen, der damit lebt. Sie lotet die Tiefen der Seelen von Violet und Finch in einer fast lyrischen und oft sehr ergreifenden Weise aus, findet Worte für den Schmerz, den Verlust, für die Lebensängste der Figuren. Aber auch die Liebe, das Glück und die Freude kommen nicht zu kurz. Es ist ein Buch zum Lachen und zum Weinen, eines zum Nachdenken und eines, aus dem ich ständig etwas zitieren und herausschreiben musste. Ein Buch für alle Generationen. Ein Buch das Mut macht und Zuversicht schenkt.

Mein Lieblingszitat:

Wenn alle anderen zugrunde gingen und er übrig bliebe, würde ich fortfahren zu sein; und wenn alle anderen blieben und er würde vernichtet, so würde sich das Weltall in etwas vollkommen Fremdes verwandeln….