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Veröffentlicht am 25.11.2023

Ausbaufähig

Eine Blume ohne Wurzeln
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Nachdem ich vom Haymon Verlag "All die Frauen, die das hier überleben" gelesen und geliebt habe, griff ich gern zur neuesten Veröffentlichung zu.

Ich habe bisher nichts von Nada Chekh gehört oder gelesen ...

Nachdem ich vom Haymon Verlag "All die Frauen, die das hier überleben" gelesen und geliebt habe, griff ich gern zur neuesten Veröffentlichung zu.

Ich habe bisher nichts von Nada Chekh gehört oder gelesen und bin daher aufgrund des Klappentexts mit großem Interesse und hohen Erwartungen herangegangen. Leider ist das Buch in meinen Augen noch ausbaufähig. Chekh hat das Buch nicht gut strukturiert, da sie leider oft in ihrer Erzählung springt und dabei auch noch Lücken hinterlässt. Wie kam es beispielsweise zur Akzeptanz ihres Auszugs? Dann kritisiert sie viel an der arabischen Community, deren Punkte ich oftmals gut nachvollziehen konnte und ich die meisten für wahr und wichtig erachte, wie zum Beispiel, dass Frauen einen großen Anteil an der Unterdrückung und den Repressalien der nächsten Generation an Frauen haben oder, dass der Begriff PoC rassistisch ist, da er erneut die Weißen in die elitäre Klasse emporhebt und alle anderen in einen Topf wirft. Gleichzeitig ist Chekh aber absolut nicht selbst reflektierend und nur ihre Meinung scheint allgemeingültig zu sein. Sie sieht nur schwarz oder wei0. Grautöne scheinen für sie nicht zu existieren.

Ich empfehle die Autobiografie allen muslimischen, strengen Eltern. Hier wird ein radikales Beispiel gezeigt, was komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Mit ein wenig mehr Feingefühl, Konversation und Entscheidungsfreiheit, wie das Kind zu den Werten der Eltern stehen könnte, wäre sicherlich schon viel gerettet, ohne dass es in solch einen Fall wie Chekhs eskaliert, die sich nicht nur selbst irreparable Schäden zugefügt hat, sondern auch komplett dem Islam den Rücken gekehrt hat. Mit ein bisschen mehr Ausführlichkeit und Klarheit und Struktur wären das 4 oder gar 5 Sterne geworden. Nichtsdestotrotz empfehle ich den Autobiografie allen Frauen, die sowohl in der Community stecken und die Community langsam hinterfragen, als auch allen Menschen, die die Community verstehen wollen.

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Die Desserts sind gut

Österreich express
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Nachdem ich von Seisers Kochbuch "Schnell mal vegan" ganz angetan war, war ich in ihrem Österreich Klassiker interessiert. Leider wurde ich negativ überrascht. Im Anfang beginnt sie mit dem Standartrepertoire, ...

Nachdem ich von Seisers Kochbuch "Schnell mal vegan" ganz angetan war, war ich in ihrem Österreich Klassiker interessiert. Leider wurde ich negativ überrascht. Im Anfang beginnt sie mit dem Standartrepertoire, den jeder in der Küche an Gerätschaften besitzen und an Nahrungsmittelkenntnissen wissen sollte. Anschließend geht es zu den Rezepten. Zum Frühstück gibt es zwei ganze Kapitel, kalt und warm. Kalt besteht dabei oftmals aus einer Scheibe Brot mit Butter bestreichen und diversem Gemüse als Topping anordnen. Dafür sollte man kein Buch benötigen. Manche Fotos wirkten zudem grau, trist und langweilig und weckten keinen Appetit in mir aus. Anschließend gibt es sehr viele Fleisch- und Fischgerichte und daran im Anschluss Suppen und Kartoffelklassiker. Die Desserts konnte aber noch immerhin 3 Sterne herausholen. Ich kann das Buch daher jeder Person empfehlen, die nicht kochen kann und es von den Basics auf lernen möchte.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Ein Ausschnitt ihres Lebens

Ich bin Frida
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Ich bin kein Fan von Frida Kahlo, kenne ein paar ihrer Selbstporträts, die ich nicht schön finde. Insgesamt bin ich aber neutral in das Buch gestartet. Es beginnt im Jahr 1938 als Frida nach langer Krankheitsphase ...

Ich bin kein Fan von Frida Kahlo, kenne ein paar ihrer Selbstporträts, die ich nicht schön finde. Insgesamt bin ich aber neutral in das Buch gestartet. Es beginnt im Jahr 1938 als Frida nach langer Krankheitsphase und großer Schaffenspause wieder die Leidenschaft in sich spürt und zu malen beginnt, um aus dem Schatten ihres geliebten Ehemanns Diego Rivera zu springen und selbst berühmt zu werden und Anerkennung als Künstlerin zu gewinnen. Dies schafft sie, jedoch mit Vitamin B in Form ihres Ehemanns, der sie mit all den Malern und Galeristen bekannt macht. So reist sie allein nach New York, um dort ihre erste eigene Ausstellung zu eröffnen und wird anschließend, nach großem Erfolg auch nach Paris eingeladen.

Es hätte spannend und interessant werden können, doch leider wurde ich mit Frida kein bisschen warm. Statt sich in einem Zwiespalt zwischen ihren beiden Männern und der Malerei zu sein, war beispielsweise in der Zeit in Paris so gar nichts los. Das Buch wirkte für mich belanglos, fad und es fehlte an Fokus. Ich konnte ihren Charakter nicht fassen. Warum liebte sie Diego? Warum Nick? Warum waren beide so viel älter als sie? Ein psychologischer Ansatz wäre hier viel interessanter gewesen, wenn man ihren scheinbaren Vaterkomplex mit Rückblenden in ihre Kindheit und Jugend eingebaut hätte. Auch wird andauernd erwähnt, dass sie krank ist, aber was genau hat sie? All das wird immer wieder in Nebensätzen eingestreut, aber nie richtig aufgeklärt. Was für ein Ekzem ist das? Was für einen Busunfall hatte sie? Etc. Mir fehlte extrem viel Background. Frida bleibt sehr blass. Nur die Krankheiten, Liebschaften mit Nick und Arbeiten waren gut erzählt.

Wer sich daher für den Surrealismus und das Leben Frida Kahlos interessiert, dem empfehle ich das Buch. Das ist eine erzählende Biographie über einen kurzen, aber wichtigen Abschnitt in ihrem Leben. Frida ist eine mutige und starke Frau, die zu ihren Prinzipien vehement steht. Schade, dass es so wenige von ihnen gibt. Heutzutage scheint es nur noch oberflächliche Menschen zu geben, die Kleidung in der Fast-Fashion-Ära nicht mehr wirklich schätzen und gleichzeitig einander extrem gleichen. Sie haben keinen Wiedererkennungswert wie Frida. Sie strahlte mit ihrer Kleidung voller Zigarettenlöchern und Farbflecken von der sie sich dennoch nicht trennte.

Stilistisch ist der Roman sehr einfach geschrieben, aber auch langweilig.

Insgesamt bin ich daher etwas überfragt und enttäuscht. Für Fans ist das Buch sicher etwas, aber Einsteigern würde ich raten mit einem anderen Roman über sie zu beginnen. Das hier wirft mehr Fragen auf, als Antworten zu geben.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Bleibt nicht lange im Kopf

Wo die Liebe dich findet
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Das Cover ist echt hübsch. Mir gefällt auch, dass kein Mann abgebildet ist. Die Farben sind zart und erinnern einen definitiv an die schönen Seiten Schottlands. Leider kann der Inhalt jedoch nicht mit ...

Das Cover ist echt hübsch. Mir gefällt auch, dass kein Mann abgebildet ist. Die Farben sind zart und erinnern einen definitiv an die schönen Seiten Schottlands. Leider kann der Inhalt jedoch nicht mit dem schönen Cover mithalten.

Die Protagonistin Holly redet von Mädchen, wenn es um Frauen, die Männer daten, geht. So etwas sollten gerade Schriftstellerinnen nicht schreiben. Sie untergraben die Würde der Frauen.

Ansonsten gibt es ein bisschen viele Charaktere, die man alle konzentriert im Kopf behalten muss. Jedoch handelt es sich um eine kleine Dorfgemeinschaft. Da kennt sich jeder und außerdem hat gerade Holly mit den meisten im Dorf mindestens einmal zu tun, da sie als Veterinärin arbeitet und die meisten im Dorf von Landwirtschaft leben oder Haustiere haben. Eine Szene fand ich zudem verwunderlich, da Holly sich über Feuerwerk freut statt sich darüber aufzuregen. Noch dazu hat der Roman seine Längen.

Insgesamt handelt sich hierbei leider um eine klassische Liebesgeschichte, bei der die Frau nahezu sofort in den Mann verliebt ist. So bleibt keine Spannung. Das ganze Buch bis zum großen Drama durch haben sie sich dabei nur dreimal gesehen und noch ein paar SMS geschrieben. So verliebt man sich doch nicht. Ich bin daher etwas enttäuscht.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Ausbaufähig

Im Prinzip ist alles okay
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Miryam Topals Leben ist von Anfang an schwierig. Ihr Vater, Ibo, schlägt seine Frau Sylvie, die jedoch anstatt einer Scheidung ins Auge zu fassen, lieber zu Flaschen greift, um in das klassische Rollenbild ...

Miryam Topals Leben ist von Anfang an schwierig. Ihr Vater, Ibo, schlägt seine Frau Sylvie, die jedoch anstatt einer Scheidung ins Auge zu fassen, lieber zu Flaschen greift, um in das klassische Rollenbild zu passen. Mit der Zeit findet man heraus, dass beide Familien schon sehr viel Gewalt in ihrem Elternhaus erfahren haben und es daher gar nicht anders kennen. Miryam will daher so schnell wie möglich raus aus der Hölle und trifft dabei Entscheidungen, die in ihre eigene persönliche Hölle führen. Kann sie sich überhaupt von ihrer Familie befreien?

Der Anfang des Romans hat mir wirklich gut gefallen. Polat schreibt ungeschönt über die Erfahrung vieler Menschen, die an Generationentraumas und kulturellen Kämpfen leiden. Jedoch ist mir die Kritik viel zu blass erschienen. Hier hätte sie viel tiefer gehen können. Sie hat jedoch leider nur an der Oberfläche gekratzt.

Außerdem ist mir das Ende viel zu beschönigt und gleichzeitig offen. Sie hat am Ende ihren Frieden gefunden, nur um im Epilog dann nochmal das ganze Kartenhaus in sich zusammenfallen zu lassen. Schade, dass Miryam hier nicht konsequenter war, denn so wird sie eher nicht finden, wonach sie sucht.

Abgesehen davon hat mir auch nicht gefallen, dass sie am Anfang stets von ihrem Baby und Kind spricht und gegen Ende plötzlich sowohl Geschlecht als auch Name erwähnt. Das habe ich nicht verstehen können. Was wollte Polat mit diesem Bruch bezwecken? Zudem schreibt sie gegen Ende, dass ihr Social Media Plattformen bei ihrem großen Problem sehr geholfen haben und wirbt für diese. Das sehe ich zum Beispiel extrem kritisch. Weiterhin baute sie andauernd Brands in ihren Roman ein, was ich von simplen Liebesromanen kenne, aber hier nicht erwartet hätte. Bekommt sie dadurch mehr Follower und ihre Tantiemen wachsen? Das war in meinen Augen daher sehr deplatziert.

Insgesamt kann ich den Roman halb empfehlen. Der Beginn war wirklich gut. Ich bin mir sicher, dass sich viele Leserinnen hier mit Miryam identifizieren können, wenn sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Aber auch Leserinnen, die aus heilen Familien kommen, werden hier durch den markerschütternden Einblick, sich besser in die Leben von Immigrantinnen hineinversetzen können.

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