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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2023

Spannend bis zum Schluss

Bevor die Welt sich weiterdreht
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Dieser Debütroman von Luca Brosch basiert auf der Serie „Davos“, die Ende 2023 gezeigt wird.

Die Hauptrolle spielt hier Johanna, eine junge Schweizer Krankenschwester, die während des ersten Weltkrieges ...

Dieser Debütroman von Luca Brosch basiert auf der Serie „Davos“, die Ende 2023 gezeigt wird.

Die Hauptrolle spielt hier Johanna, eine junge Schweizer Krankenschwester, die während des ersten Weltkrieges von der Front in ihren Heimatort Davos zurückkehrt. Dort betreibt ihre Familie ein Kurhaus, in dem sich Kranke aller Nationalitäten erholen. Doch noch bevor sie ihr Zuhause erreicht, geschieht für Johanna das Unvorstellbare: sofort nach der Geburt, entreißt man ihr das Neugeborene. Sie schwört sich, alles dafür zu tun, ihr Kind zurückzubekommen und gerät dabei immer tiefer in einen Krieg der Agenten, die sich in dem Bergkurort tummeln und den Ausgang des Krieges beeinflussen wollen.

Mich konnte dieser historische Roman von Anfang an fesseln. Diese unbeschreibliche Tat, ihr die Tochter wegzunehmen hat mich gleich zu Beginn mit Johanna mitleiden lassen und ich habe sie im weiteren Verlauf für ihren Mut und ihre Cleverness sehr bewundert.

Die Agentendichte im Kurhaus ist hoch. Offiziell ein Ort der Erholung in der neutralen Schweiz, versuchen Spione verschiedener Länder hier, Einfluss auf das Kriegsgeschehen zu nehmen. Es ist ein ständiges Hin und Her; kaum glaubt man, jetzt endlich den Durchblick zu haben, wird man schon wieder von einer neuen Aktion überrascht. Wem kann man wirklich trauen und wem lieber nicht? Eine Frage, die einen bis zum Schluss beschäftigt.

Ich bin noch sehr unsicher, ob ich die Serie anschauen werde, da ich bei der Lektüre so tolle Bilder im Kopf hatte, an die eine Filmversion erst einmal herankommen muss.



Fazit

Ein spannender Agentenroman aus der Zeit des ersten Weltkrieges mit vielen Wendungen und interessanten Charakteren.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Wirklich lesenswert-nicht nur für Footballfans

Dynasty. Die Insidergeschichte der New England Patriots
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Jeff Benedict‘s „Dynasty- Die Insidergeschichte der New England Patriots“ ist ein wirklich beeindruckendes Werk.
Ich hatte selbst schon ein paar mal die Gelegenheit in den USA ein Footballspiel anzuschauen ...

Jeff Benedict‘s „Dynasty- Die Insidergeschichte der New England Patriots“ ist ein wirklich beeindruckendes Werk.
Ich hatte selbst schon ein paar mal die Gelegenheit in den USA ein Footballspiel anzuschauen und war vollkommen überwältigt von der Atmosphäre und der Leidenschaft der Zuschauer für diesen Sport, dessen Regeln mir immer ein Rätsel bleiben werden.
„Dynasty“ hat mich deshalb auch gleich angesprochen, aber ich hätte trotzdem nicht damit gerechnet, dass mich das Buch so in seinen Bann zieht.
Das liegt eindeutig daran, dass der Autor es schafft, viel Persönliches über die Akteure im Buch unterzubringen. Mächtige Männer wie Robert Kraft, Ikonen wie Bill Belichick und Tom Brady, sie alle werden greifbar, und gespannt verfolgt man ihre wiederkehrenden Hochs und Tiefs. Mit fast 700 Seiten ist es ein sehr umfangreiches Werk, das zu meiner Überraschung keinesfalls langatmig zu lesen ist. Natürlich werden zwischendurch Spielzüge bedeutender Matches beschrieben und als Laie ist es schwer, diese ganz nachzuvollziehen. Doch es ist diese Begeisterung, die aus den Zeilen spricht, die mich gefesselt hat. Die Geschichte des Aufstiegs der New England Patriots ist von vielmehr geprägt als von taktischen Spielzügen und Spielerstars; es geht um Freundschaft, Liebe zum Spiel, Ehrgeiz und natürlich auch viel Geld. Legendäre Ereignisse wie der Auftritt von U2 während der ersten Halbzeitshow eines Superbowls, finden genauso ihren Platz wie private Dramen und Erfolge der einzelnen Akteure.

Fazit:
Ein höchst interessantes Buch, das tiefe Einblicke in eins der größten Footballteams aller Zeiten gewährt.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Ergreifend, tragisch und einfach brillant geschrieben

Endstation Malma
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An Bord eines Zuges befinden sich verschiedene Personen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Alle fahren sie nach Malma, ein kleiner Ort in Schweden, jeder mit seiner eigenen Geschichte im Gepäck: ...

An Bord eines Zuges befinden sich verschiedene Personen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Alle fahren sie nach Malma, ein kleiner Ort in Schweden, jeder mit seiner eigenen Geschichte im Gepäck: Vater mit Tochter, ein Ehepaar in der Krise und eine junge Frau, die das Rätsel ihres Lebens lösen will.

Schon die ersten Seiten sind so emotional und ergreifend, am liebsten möchte man die kleine Harriet, die mit ihrem Vater samt Fotoausrüstung am Bahnsteig steht, einfach fest in den Arm nehmen.

Die Geschichte entwickelt dann einen Sog, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Durch die sich immer abwechselnden Perspektiven wird Spannung aufgebaut und man kann gar nicht anders als immer weiterzulesen. Was anfangs noch wie lose nebeneinander herlaufende Erzählstränge wirkt, fügt sich bald zu einem großen Ganzen zusammen, das man aber auch immer nur erahnen kann. Wie Puzzleteile lässt der Autor mehr und mehr Informationen einfließen, die erst allmählich ein Gesamtbild ergeben und immer hofft man, dem Rätsel um die Ereignisse in Malma endlich näher zu kommen.

Die Tragik des Romans besteht in der Familiendynamik, die sich schleichend entwickelt und von Generation an Generation weitergegeben wird. Das kindliche Bemühen um Aufmerksamkeit und Liebe zerreißt einem als Leser schier das Herz.

Für mich ein echtes Leseerlebnis und Buchhighlight in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Fulminanter Mittelalterroman

Gottes Plagen
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Der Roman „Gottes Plagen“ beginnt mit der Ermordung des Königs von Bosnien im Jahr 1463, doch zuvor lässt uns der Prolog schon einmal einen Blick in „die Zukunft“ werfen, nach Graz im Jahr 1485. Dort wird ...

Der Roman „Gottes Plagen“ beginnt mit der Ermordung des Königs von Bosnien im Jahr 1463, doch zuvor lässt uns der Prolog schon einmal einen Blick in „die Zukunft“ werfen, nach Graz im Jahr 1485. Dort wird das Gottesplagenbild enthüllt, das die Katastrophen der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigt. Von nun an geht der Blick zurück zu Königin Helena, die nach der Ermordung ihres Ehemannes vor den Tätern, einer Gruppe osmanischer Reiter, flieht. An ihrer Seite steht zunächst nur ein kleines Gefolge, doch bald schließt sich ihnen Johannes an, ein Pilger auf dem Weg nach Graz. Dort will er den Kaiser vor der Bedrohung durch die Osmanen warnen. Die Reise der kleinen Gruppe ist gefährlich und mehr als einmal geraten sie in tödliche Gefahr.



„Gottes Plagen“ war für mich eine echte Entdeckung. Der Anfang ist schon so fesselnd und wirklich spannend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.

Atemlos verfolgt man die Reise von Helena, Johannes, Haris und Co. und ist bald ganz vertraut mit den Charakteren. So gut wie jedes Kapitel endet mit einem Überraschungs- oder Spannungsmoment, sodass einem fast nichts anderes übrigbleibt, als weiterzulesen.

Es folgen Jahre, die bestimmt sind von Krieg, Krankheiten und Plagen. Eine Katastrophe folgt der nächsten und immer wieder fragt man sich, wie die Menschen das damals nur ausgehalten haben. Auf sehr bildhafte, eindrucksvolle Weise beschreibt Robert Preis die Zustände der damaligen Gesellschaft, lässt uns teilhaben an den Sorgen der Bauern, genauso wie an den Plänen der Herrscher und Könige und sogar die Vogelfreien finden ihren Platz in diesem großartigen Roman.

Was mich richtig begeistert hat, ist die mittelalterliche Atmosphäre, die der Autor durch seinen bildhaften Schreibstil geschaffen hat. Als wäre man Teil der Szenerie hatte ich fast das Gefühl, selbst durch die düstere Burg Hartstein zu laufen, begleitet von Schmutz und unerträglichem Gestank.

Fazit

Ein historischer Roman, der hervorsticht und mich begeistert zurücklässt.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Ein Krimi der besonderen Art

Ein Mord – drei Tote
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Eigentlich soll Adam Götzki beim LKA in Mainz ein wenig zur Ruhe kommen. Nach einem schwierigen Fall im Bereich der organisierten Kriminalität und in ziemlich angeschlagenem psychischen Zustand, soll er ...

Eigentlich soll Adam Götzki beim LKA in Mainz ein wenig zur Ruhe kommen. Nach einem schwierigen Fall im Bereich der organisierten Kriminalität und in ziemlich angeschlagenem psychischen Zustand, soll er Berlin in Richtung des beschaulichen Rheinland Pfalz für einige Zeit verlassen. Doch gerade angekommen, erwartet ihn ein Fall, der nur auf den ersten Blick einfach zu lösen scheint. Eine Influencerin wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Der angebliche Täter ist schnell gefunden, aber Götzki ist sicher, dass mehr dahintersteckt und stochert bei seinen Ermittlungen in Bereichen, die Einigen in Mainz ganz und gar nicht gefallen.

Dieser Krimi hat mir außergewöhnlich gut gefallen. Der Fall ist sehr interessant und verzwickter als er zunächst erscheint. Die Charaktere haben alle ihren ganz eigenen Charme und Pfälzer Lokalkolorit kommt auch nicht zu kurz.
Außerdem ist mir Adam Götzki richtig ans Herz gewachsen. Er kämpft mit großen psychischen Problemen, seine Aussetzer nehmen erschreckende Ausmaße an, ist ständig in Sorge um seine Tochter und schafft es nicht wirklich, in Mainz Fuß zu fassen.
Auf der anderen Seite bleibt er gegen alle Widerstände am Fall der Toten Influencerin dran und beharrt in Diskussionen, die ich übrigens wirklich herrlich fand, auf seinem Standpunkt.

Richtig Fahrt nimmt die Spannung zwar erst gegen Ende auf, doch die Geschichte an sich ist so unterhaltsam, dass sie mich einfach nicht losgelassen hat.
Der Autor hat viele aktuelle Themen in die Geschichte eingebaut und in teilweise sehr humorvollen Dialogen untergebracht. Diese Schreibweise hat mir ausgesprochen gut gefallen.

„Ein Mord-drei Tote“ hat mich wirklich bestens unterhalten und ich hoffe sehr auf weitere Fälle für Adam Götzki.

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