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Veröffentlicht am 16.01.2024

✎ Anna-Luise Melle - Bedeutende Frauen, die die Welt verändern 15 Die Meisterin der Wachsfiguren

Die Meisterin der Wachsfiguren
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Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur ...

Als wir in der 10. Klasse in London auf Klassenfahrt waren, haben wir auch Madame Tussauds besucht. Ich war damals erstaunt, wie lebensecht die Figuren wirkten. Jetzt etwas über ihr Leben und nicht nur über ihr Werk zu erfahren, machte mich neugierig.

Die meiste Zeit habe ich interessiert zugehört, auch wenn das Leben von Marie Grosholtz nicht sonderlich spannend war. Besonders haben mir die Informationen rund um die Herstellung der Wachsfiguren gefallen. Das sind wahrscheinlich auch die einzig wenig belegten Fakten, die die Geschichte zu bieten hat.
Im Nachwort erklärt die Autorin, was alles ihrer Fantasie entsprungen ist - und das ist wirklich eine Menge.

Diese Romanbiografie ist erneut eine, die man lesen/hören kann, jedoch keine explizite Empfehlung von mir bekommt. Dafür war mir manches einfach nicht ausgereift genug, zu klischeehaft oder übertrieben.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.12.2023

✎ Sherin Nagib - Talking to the Moon

Talking to the Moon
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Von "Talking to the Moon" hatte ich mir sehr viel versprochen und musste letztendlich feststellen, dass meine Erwartungen zu hoch gesteckt waren ...

Das erste Mal war ich sprachlos, als es in Kapitel ...

Von "Talking to the Moon" hatte ich mir sehr viel versprochen und musste letztendlich feststellen, dass meine Erwartungen zu hoch gesteckt waren ...

Das erste Mal war ich sprachlos, als es in Kapitel 5 hieß: "Ich hatte ernsthaft geglaubt, dass sich Cal mit meinem Glauben auseinandersetzen würde, weil er mich liebte. Meine Grenzen und Wünsche respektieren würde, vielleicht sogar mir zuliebe ein Muslim werden, damit wir zusammen sein konnten."

Ich persönlich respektiere jeden Glauben. Und wenn sich jemand einem Glauben aus Liebe zu einerm Menschen anschließen möchte, dann ist dies ebenso ok. Doch ist es nicht auch möglich, dass zwei Personen mit unterschiedlichem Glaube zusammenleben? Ich höre so oft, dass sich vor allem Muslime wünschen, dass man sich ihrem Glauben anschließt. Reicht es nicht aus, dass man den Glauben und dessen "Gesetze" respektiert?

Ansonsten war die Geschichte recht rund für mich. Man merkt, dass es eine Own-Voice-Erzählung ist; dass Sherin Nagib als Hijabi (wahrscheinlich) selbst Rassismus und Diskriminierung aufgrund ihres Auftretens erfahren musste.
Die Charaktere kamen daher sehr authentisch rüber.

Was mich störte, waren die Sprünge. Mir fehlt manchmal der Weg hin zu einer bestimmten Reaktion. Ich brauche keinen ellenlangen Beschreibungen einer Szene. Aber eine Szene hätte ich schon an der einen oder anderen Stelle gerne gehabt. Da hätte man nochmal richtig viel Gefühl reinlegen können.

Denn obwohl es (auch) eine Liebesgeschichte ist, habe ich nicht so sehr mit Judy & Jaad mitgefiebert. Dafür war es mir einfach zu offensichtlich.

Die Darstellung und Entwicklung der verschiedenen Protagonisten fand ich teilweise stark, teilweise nicht nachvollziehbar. Wie bereits erwähnt, fehlen mir einfach manchmal Hintergrundinformationen zu einer Veränderung.

Für mich war dieses Buch kein Pageturner und auch keins, was ich unbedingt weiterempfehlen würde. Ich hoffe dennoch, dass die Autorin die richtigen Menschen erreicht. Denn obwohl es meinen persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen hat, kann es für andere sehr empowernd sein.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 12.12.2023

✎ Tannia E. Ortiz-Lopés - Joey trifft die Zahnfee

Joey trifft die Zahnfee
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Meine 5 3/4-Jährige und ich hatten uns sehr auf dieses Buch gefreut, denn sie wartet sehnsüchtig auf ihren ersten Wackelzahn. Noch zählt sie nicht zu den Spätzahnern, aber ich dachte, mit dieser Geschichte ...

Meine 5 3/4-Jährige und ich hatten uns sehr auf dieses Buch gefreut, denn sie wartet sehnsüchtig auf ihren ersten Wackelzahn. Noch zählt sie nicht zu den Spätzahnern, aber ich dachte, mit dieser Geschichte könnte ich ihr die Zeit ein wenig verkürzen.

Leider trifft sie nicht so ganz meinen Geschmack ...

Zum einen sind da die Bilder: Die Köpfe sehen - bis auf den von der Zahnfee - allesamt aus, als wären sie nachträglich drauf montiert und überdimensioniert. Ansonsten sind sie farbenfroh und kräftig. Meinem Kind haben sie soweit gefallen.

Zum anderen ist da die Erzählung an sich:
Ich habe tatsächlich noch von keinem Kind gehört, welches ausgelacht wurde, weil es noch keine ausgefallenen Zähne hatte. Das fand ich arg schlimm und habe es meinem Kind auch nicht so vorgelesen, um nicht unnötige Ängste zu schüren.
Wir mussten generell viel über das Geschriebene reden. Bei uns soll die Zahnfee einmalig kommen. Für die anderen Zähne steht schon eine Dose bereit. (hat sie von einer Nachbarin geschenkt bekommen) Es wird also keine "besten Geschenke" geben. Ich möchte, dass es etwas Spezielles bleibt und nicht 20x wiederholt wird.

Was mir auch gar nicht zusagte, ist der Schluss. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich nicht direkt darauf eingehen. Mein Mädchen wäre jedoch mit Sicherheit sehr, sehr traurig, wenn dies so bei ihr geschehen würde...

Die ganzen Informationen - Woher weiß die Zahnfee, dass ein Zahn ausgefallen? Wie schafft sie all die Kinder? Was passiert mit den Zähnen? ... - haben uns gut gefallen.
Toll finde ich zudem, dass es mal nicht um Glitzer und Mädchen geht, dass die Zahnfee eine PoC ist und im Rollstuhl sitzt.

Ich werde im Kindergarten anfragen, ob sie unser Exemplar haben wollen, denn zu uns als Familie passt "Joey trifft die Zahnfee" leider nicht. Meiner Tochter habe ich erklärt, dass es verschiedene Bräuche bezüglich der Zahnfee gibt und wie es bei uns ablaufen wird. Sie möchte die Geschichte nicht behalten.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 10.11.2023

✎ Udo Weigelt - Luna und der Katzenbär 1

Luna und der Katzenbär
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Ich bin verliebt in den Zeichenstil von Joëlle Tourlonias. Von ihr illustrierte Bücher kommen grundsätzlich erstmal mit zu uns nach Hause, wenn ich sie in der Schulbibliothek sehe. Auch dieses habe ich ...

Ich bin verliebt in den Zeichenstil von Joëlle Tourlonias. Von ihr illustrierte Bücher kommen grundsätzlich erstmal mit zu uns nach Hause, wenn ich sie in der Schulbibliothek sehe. Auch dieses habe ich bereits mehrfach durchgeblättert, ohne ein Wort zu lesen.

Der Klappentext von "Luna und der Katzenbär" klang vielversprechend. Freundschaft, Umzug, Distanziertheit, ... - Themen, mit denen Kinder immer mal wieder in Berührung kommen. Doch die Geschichte hielt nicht das, was sie versprach - oder unsere Erwartungen waren einfach ganz andere.

Karlo ist kein Sympathieträger. Er ist mürrisch, einnehmend, eingebildet. Aber er kann Geschichten erfinden. Er berichtet zum Beispiel, woher er kommt - angeblich. Das gab bei uns ein paar Schmunzeleinheiten.

Luna ist herzallerliebst. Sie hat sich mit ihrer offenen Art direkt in unser Herz geschlichen. Umso trauriger ist es, mit ansehen zu müssen, wie Karlo ihr begegnet. Außerdem verliert Luna etwas für sie sehr wichtiges. In der Erzählung ist dies nur ein nebensächlicher Gedanke, doch bei meiner 5-Jährigen gäbe es das nicht. Sie würde es NIEMALS beiseite schieben. (wir hatten da echt schon dramatische Szenen deswegen)

Und auf einmal ist die Geschichte zu Ende. Das haben wir beide nicht kommen sehen und waren auch eher enttäuscht bzw. irritiert. Wahrscheinlich war von Anfang an klar, dass es mehrere Bände geben wird, doch in dieser Altersklasse finde ich offene Enden nicht passend. Für uns ist es auf alle Fälle irgendwie unrund. Mein Tochter fragte auch nicht nach weiteren Teilen, weswegen für uns die Reise hier (wahrscheinlich) zu Ende ist.

Aufgrund der großen Schrift, der raumeinnehmenden Bilder und dem wenigen Text auf den Seiten ist die Altersempfehlung ab 5 Jahren passend. Wir haben es an einem Tag ausgelesen. Leseanfänger*innen werden ebenfalls Erfolge erzielen können.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.10.2023

✎ Annika Scheffel - Heldenhörnchen und Drachenfreund

Heldenhörnchen und Drachenfreund
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Eine Fantasygeschichte für kleine Kinder? Das klang interessant!
Doch die vorliegende Erzählung hat unseren Geschmack nicht ganz getroffen ...

Ich habe sie versucht, mit meiner 5-Jährigen zu lesen. 160 ...

Eine Fantasygeschichte für kleine Kinder? Das klang interessant!
Doch die vorliegende Erzählung hat unseren Geschmack nicht ganz getroffen ...

Ich habe sie versucht, mit meiner 5-Jährigen zu lesen. 160 Seiten sind natürlich viel, aber wenn es eine mitreißende Geschichte ist, dann kleben wir auch schon mal mehrere Abende an einem Buch.
Hier wird jedoch alles ziemlich in die Länge gezogen.

Zudem gibt es sehr viele Punkte, die man besprechen muss.
Es wird gelogen, manipuliert. Es kommen verschiedene Gefühle zutage, die nur teilweise erklärt werden. Es gibt Handlungen, die man nicht einfach so im Raum stehen lassen kann. Und es gibt Ereignisse, die Fragen aufwerfen.

Bei einer Erzählung dieser Länge, sollte so einiges passieren, damit es interessant ist und bleibt. Bei dieser hatte ich stattdessen das Gefühl, dass sie zu sehr auf der Stelle tritt. Sie kam uns streckenweise ellenlang vor. Manchmal gab es aber auch so kleine Spannungspunkte, die uns dann doch haben weiterlesen lassen.
Doch gerade zum Schluss hin, passieren nochmals einige Sachen, die wir alle in dieser Ausführlichkeit nicht gebraucht hätten.

Auf der anderen Seite gibt es hin und wieder Andeutungen im Text, bei denen man stutzt, weil man denkt, man hätte etwas überlesen, die hingegen so interessant klingen, dass man gerne Genaueres erfahren hätte.

Im Großen und Ganzen ist dies keine Lektüre für uns, auch wenn ich die Aspekte, die dort angesprochen werden, sehr wichtig finde. Ich denke, die Empfehlung von 6 Jahren ist wirklich tief angesetzt. Das Kind benötigt halt Ausdauer. 7 oder 8 Jahre wäre in meinen Augen geeigneter - gerade auch, um wirklich alles erfassen zu können.

©2023 Mademoiselle Cake