Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2023

Ein spannender Fall für die Young Agents

Young Agents – New Generation (Band 5) – Im Netz der Spione
0

„...Und jetzt spüre ich schon wieder dieses nervöse Kribbeln in mir, das mir sagt: Eine Gefahr steht unmittelbar bevor!...“

Tims Ahnung sollten ihn nicht trügen. Wenige Minuten später werden sie fast ...

„...Und jetzt spüre ich schon wieder dieses nervöse Kribbeln in mir, das mir sagt: Eine Gefahr steht unmittelbar bevor!...“

Tims Ahnung sollten ihn nicht trügen. Wenige Minuten später werden sie fast von einem Motorrad überfahren.
Der Autor hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Im Mittelpunkt steht die nächste Generation der Young Agents. Dazu gehören Billy, Tim und Abena. Das Geschehen wird abwechselnd von Tim und Abena erzählt. Für beide verwendet der Autor eine unterschiedliche Schriftart, so dass man sofort weiß, wer der Berichtende ist. Außerdem beginnen die Teile von Abena mit einer stilisierten Drohne, die von Tim mit einem Hubschrauber.
Abena stammt aus Ghana. Ab und an finden sich im Buch Sprichwörter aus ihrer Heimat wie dieses:

„...Ein Krieg kündigt sich durch Schimpfworte an...“

Sehr schnell stellt sich heraus, dass de Motorradfahrer mit einem Bankraub zu tun hatte. Warum aber wird geheim gehalten, was dabei gestohlen wurde?

„...Bisher haben wir vergeblich auf eine Nachricht vom Prof gewartet, dass wir uns um den Banküberfall kümmern sollen. Vermutlich will der Geheimdienst den Fall der Polizei überlassen...“

Dann aber kommt es zu einer Schießerei bei einer Lagerhalle. Die Agents sollen herausfinden, wer darin verwickelt ist. Hinter dem Bankraub scheint mehr zu stecken als vermutet.
Da nach dem letzten Fall auch die drei älteren Agents noch vor Ort sind, planen sie das weitere Vorgehen gemeinsam. Nur Tim und Abena sind leider außen vor. Auf sie wartet eine Klassenfahrt auf irgendeinen Bauernhof. Abena sieht das so:

„...Wie ich es befürchtet habe: Ausflüge, Streichelzoo, Tiere füttern, in die nächste Kleinstadt ins Museum., Sport in der Freizeit und so weiter. Gähn...“

Doch wie so oft im Leben kommt alles ganz anders. Auf dem Bauernhof erscheint jemand auf dem Motorrad. Abena und Tim nehmen heimlich seine Spur auf. Damit aber gelangt auch die Schulklasse in den Blickpunkt der Täter.
Die Geschichte verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Sie wird kindgerecht erzählt und verknüpft die Agententätigkeit mit dem normalen Leben. Dazu gehören auch Streitereien zwischen den Schülern. Für Tim ist es nicht einfach, Gonzos Beleidigungen hinzunehmen, denn von seinen besonderen Fähigkeiten darf keiner wissen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2023

Schönes Sach´buch für Kinder

Aufklappen und Entdecken: Im Krankenhaus
0

„...In Krankenhäusern werden Kranke und Verletzte behandelt, damit sie wieder gesund werden...“

Mit diesen Zeilen werden die kindlichen Leser auf der ersten Seite unter der Überschrift Ankunft in das ...

„...In Krankenhäusern werden Kranke und Verletzte behandelt, damit sie wieder gesund werden...“

Mit diesen Zeilen werden die kindlichen Leser auf der ersten Seite unter der Überschrift Ankunft in das Buch eingeführt. Gleichzeitig sehen sie ein Bild des Krankenhauses mit seinen verschiedenen Eingängen.
Die nächste Doppelseite widmet sich der Ambulanz. Dann folgt die Notaufnahme. Eine Nacht im Krankenhaus, Untersuchungen, Operationen und Mütter mit Babys sind weitere Themen.
Die Seiten sind sehr schön illustriert. Die Zeichnungen sind farbenfroh und realitätsnah. Zu jeder Zeichnung gehört eine kurze Erklärung. Menschen unterhalten sich in Sprechblasen.
Weitere Informationen sind unter den 55 Klappen versteckt, die ähnlich wie die Seiten Bilder mit Text enthalten. Fachbegriffe werden verständlich und anschaulich erklärt.
Auf der letzten Seite gibt es noch ein Suchspiel. Sieben Krankenhausmitarbeiter sind zu finden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2023

Astrophysik vom Feinsten

Alles Zufall im All?
0

„...Die Geschichte des Universums ist in jedem Fall bemerkenswert. Wir leben in einem Kosmos, der perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt zu sein scheint. Kann das alles Zufall sein?...“

Diese Sätze ...

„...Die Geschichte des Universums ist in jedem Fall bemerkenswert. Wir leben in einem Kosmos, der perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt zu sein scheint. Kann das alles Zufall sein?...“

Diese Sätze stammen aus dem Vorwort zum Buch. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die letzte Frage haben de beiden Astrophysiker Erik Bertram und Dominik Wylezaler nicht beantworten. Sie halten sich an wissenschaftliche Fakten und scheuen sich nicht, darauf hinzuweisen, wenn Ursachen und Zusammenhänge noch nicht geklärt sind. Genau das macht das Buch stimmig.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist weitgehend sachlich, wird aber ab und an durch humorvolle Bemerkungen aufgelockert. Die fachwissenschaftlichen Darlegungen werden allgemeinverständlich heruntergebrochen, ohne ins Triviale abzugleiten. Die Kenntnis manche Begrifflichkeit wird dabei stillschweigend vorausgesetzt. So wollte man von Einsteins Relativitätstheorie und der Quantenphysik zumindest schon gehört haben.
Das Buch ist in drei Kapitel gegliedert.
Im ersten Teil geht es um die Quellen des Wissens. Dominika Wylezalek beschreibt ihre Arbeit als beobachtende Astronomin und die dazu nötigen Gerätschaften. Erik Berg wiederum simuliert als Theoretiker die Prozesse, die im Kosmos ablaufen am Computer. Deutlich wird, dass der erste Versuch nicht der endgültige sein muss. Es gilt eine Vielzahl von Parameter zu berücksichtigen. Anschaulich formuliert klingt das bei ihm so:

„...Nur weil ein Kind zufällig mal Sahne, Erdbeeren und Zucker zusammenrührt, heißt das noch lange nicht, dass dabei automatisch schmackhaftes Erdbeereis rauskommt...“

Im zweiten Kapitel wenden sich die Wissenschaftler dem frühen Universum zu. Wie ist es entstanden? Wie kam es zur Bildung der ersten Elemente? Wo ist die Antimaterie geblieben? Welche Geometrie gilt im Kosmos? Was ist kosmisches Fineturning? Welche Form hat das Universum? Hat es überhaupt eine Form? Wie wird das Universum enden? Die Fakten werden präzise dargelegt. Gibt es verschiedene Theorien, werden sie gleichwertig behandelt. Deutlich wird, dass unser Wissen noch begrenzt ist. Das geht schon mit der Systematik der Elementarteilchen los. Kennen wir alle?

“...Glaubt man nun den Gesetzen der Wissenschaft, hat unser Universum vor rund 13,8 Milliarden Jahren das Licht der Welt erblickt. Die Stunde null...“

Im dritten Kapitel wird das späte Universum betrachtet. Spät meint hier den Zeitpunkt, wo Sterne und Galaxien entstanden. Hier wird dann auch der Frage nachgegangen, welche kosmischen Bedingungen das Entstehen von Leben begünstigen.
Im Buch finden sich ein Vielzahl von Veranschaulichungen, seien es Fotos, Diagramme oder systematische Darstellungen. Sie machen manche Erklärung begreifbar.
Am Ende jedes Kapitels folgt eine kurze Zusammenfassung wesentlicher Fakten.
Quellen und weiterführende Literatur ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. So wird Wissenschaft lebendig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2023

Sehr emotional

Tobias - Der kleine König
0

„...Endlich kam die erlösende Botschaft: Der kleine König wird leben, sein Zustand hatte sich stabilisiert, aber keiner konnte sagen, wie es weitergehen würde...“

Bei Tobias König, im Buch immer nur der ...

„...Endlich kam die erlösende Botschaft: Der kleine König wird leben, sein Zustand hatte sich stabilisiert, aber keiner konnte sagen, wie es weitergehen würde...“

Bei Tobias König, im Buch immer nur der kleine König genannt, gab es kurz nach der Geburt mehrere gesundheitliche Probleme. Schnell war klar, dass der Junge behindert bleiben würde.
Die Mutter hat alles Wesentliche aus den ersten 11 Jahren des Jungen aufgeschrieben und nun als Buch veröffentlicht.
Der Schriftstil ist etwas Besonderes. Die Geschichte wird aus der Sicht des kleine Königs erzählt, ohne dazu aber die Ich-Form zu verwenden. Gleichzeitig würde ich den Schriftstil als liebevoll und wertschätzend bezeichnen.

„...Durch sein Strahlen zeigte der kleine König bei jeder Gelegenheit, wie er sich seines Lebens freute, auch wenn gesundheitlich nicht alles in Ordnung war und er sich langsamer entwickelte als andere Babys. Er war bei allem mit wachen Augen und Ohren dabei und verfolgte neugierig, was sich um ihn herum tat...“

Im Mittelpunkt stehen positive Entwicklungsaspekte und die vielfältigen Aktivitäten der Familie. Der Junge wächst in einem intakten Umfeld auf, das von reichhaltigen Familienbeziehungen getragen wird. Eingebettet ist er außerdem in die katholische Kirchgemeinde.

„...Im Juni war die Königsfamilie mal wieder auf großer Tour in den Norden, um die Oma und die restlichen Verwandten zu besuchen. Auf dem Heimweg machten sie einen Abstecher zu Freunden in der Ortenau...“
Die Eltern legen Wert auf soziale Beziehungen. So geht der Junge bald in eine Kita, in der er gefördert und gefordert wird. Schule ist für ihn kein Muss. Er mag es nicht, wenn er, aus welchen Gründen auch immer, zu Hause bleiben muss. Es wird jede Möglichkeit genutzt, um den Jungen die Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, die seiner Selbstständigkeit und seiner Entwicklung gut tun. Die bürokratischen Hürden klingen nur selten an.
Einen Einschnitt im Leben des kleinen Königs stellt die Geburt seiner Schwester dar. Sie ist lebhaft und schwer zu bändigen. Zwischen beiden Kindern entwickelt sich jedoch eine innige Beziehung.
Dass das Leben der kleinen Familie nicht nur sonnige Seiten hatte, zeigt die Genehmigung mehrerer Rehas für die ganze Familie. Je älter aber Tobias wird, als desto schwieriger erweist es sich, eine Zusage zu bekommen.
Ein umfangreicher Anhang weist auf Hilfesysteme, Therapien und Hilfsmittel hin.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die emotionale Sprache wirkt eindringlich. Sie ist von Liebe nnd Achtung getragen. Außerdem ist das Buch ein Plädoyer für das Leben, selbst wenn die Umstände schwierig sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2023

Tiefgründige Weihnachtsgeschichte

Weihnachtsglück auf Sylt
0

„...Ihr Arzt hatte sie gewarnt, dass die räumliche Trennung allein nicht die komplette Heilung bringen würde. Aber für sie war es die einzige Möglichkeit gewesen, den Demütigungen und Herabsetzungen zu ...

„...Ihr Arzt hatte sie gewarnt, dass die räumliche Trennung allein nicht die komplette Heilung bringen würde. Aber für sie war es die einzige Möglichkeit gewesen, den Demütigungen und Herabsetzungen zu entkommen...“

Leonie hatte nach dem Tod ihres Mannes St. Florian verlassen und sich ein Haus auf Sylt gekauft. Ihr Erbe ermöglichte ihr das. Doch es musste mehr vorgefallen sein, wie das Zitat vom Anfang der Geschichte andeutet.
Die Autorin hat eine bewegende und inhaltsreiche Weihnachtsgeschichte geschrieben. Das Buch verknüpft zwei Schicksale und geht in die Tiefe. Der Schriftstil ist ausgereift. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen und lässt gleichzeitig Raum für Emotionen.
Matties sieht die junge Frau jeden Morgen beim Joggen. Er spricht sie an. Sie aber will in Ruhe gelassen werden. Doch Matties spürt, dass Leonie etwas bedrückt. Er bringt ihr eine Schneekugel vorbei und lädt sie auf dem Weihnachtsmarkt ein.
Langsam beginnt sich Leonie zu öffnen. Auch Matties hat an seiner Vergangenheit zu knabbern. Er war Bergführer. Davon erzählt er Leonie.

„...Die meisten Menschen, die in den Bergen sterben, haben den Berg unterschätzt...“

Seine letzte Bergbesteigung hat bei Matties tiefe Spuren und Schuldgefühle hinterlassen, obwohl er an den Ereignissen nichts hätte ändern können. Danach ist er auf Sylt zurückgekehrt, wo seine Eltern und sein Bruder ein Restaurant haben. Er hat sich hier ein neues Leben aufgebaut.
Bei Leonie fällt auf, das sich manche Worte heftig triggern und in der Folge zu einer Panikatacke führen.

„...Worte waren wie Waffen und trafen ihr Ziel manchmal tödlich...“

Erst nach und nach erfahre ich als Leser, was nach dem Tode ihres Mannes so alles vorgefallen ist. Zwischen Leonie und Matties wächst nach und nach das Vertrauen.
Ganz nebenbei wird deutlich, wo auf Sylt die Probleme für die Einheimischen liegen. Viele der Häuser gehen an Fremde und werden nur wenige Wochen im Jahr genutzt.

„...Ja, Sylt wird ausverkauft und für die Einheimischen gibt es kaum noch erschwinglichen Wohnraum...“

Es gibt aber nicht nur ernste Themen. Gut eingefangen wird die weihnachtliche Stimmung und die . Stunden der Romantik.
Dann aber meldet sich Leonies Anwalt. Plötzlich droht ihr Leben erneut aus den Fugen zu geraten. Wird ihr Matties in dieser schwierigen Situation helfen können? Wird es Antworten auf die noch offenen Fragen geben?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte wird logisch zu Ende geführt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere