Inhalt
Früher eine mächtige Kriegerin der Ghan Aisouri in ihrer Heimat Ardjinna ist Nalia jetzt nur noch eine Sklavin. Die Ifrit haben die Ghan Aisouri gestürzt und abgeschlachtet. Nur Nalia konnte entkommen - wurde dann aber an Malek verkauft. Sie ist an ihn gebunden, muss ihm dienen und im Glanz und Glamour von Los Angeles leben, bis er einen dritten Wunsch äußert - was er aber nicht vorhat, denn er will Nalia niemals gehen lassen.
Der Rebellenführer Raif kann ihren Bund lösen, doch der Preis ist hoch. Gleichzeitig sucht ein alter Feind nach der letzten Ghan Aisouri, daher bleibt ihnen nicht viel Zeit ...
Cover und Titel
Das Cover finde ich sehr hübsch. Jede der fünf Dschinn-Arten hat äußerliche Merkmale, und Lila gehört zu den Ghan Aisouri. Nalia muss ihr wahres Wesen verstecken, aber hier ist ein Mädchen mit violetten Haaren und Augen. Auch die orientalischen Details wie das Tuch und der Kopfschmuck gefallen mir sehr gut!
Der Jadedolch in Nalias Besitz spielt schon eine Rolle, aber meiner Meinung nach ist die nicht so wichtig, dass sie titelgebend sein müsste.
Protagonisten
Nalia gehörte mal zur wichtigsten Gattung der Dschinn, denn als Ghan Aisouri beherrscht sie nicht eins, sondern alle Elemente und hat auch mehr Macht. Darum hat Malek sie auch gekauft. Nalia musste nicht nur mit ansehen, wie alle ihre Freunde getötet wurden, sondern ist nun selbst zur Sklavin geworden, während ihr kleiner Bruder in einem schrecklichen Arbeitslager schuftet. Sie schämt sich sehr für das, was aus ihr geworden ist, und was sie alles tun würde, um sich und vor allem ihren Bruder zu retten.
Sie hat Angst vor Malek und rebelliert, so gut sie kann, ohne sich selbst sehr zu schaden. Sie hasst ihn auch für die Dinge, die er ihr antut und sie tun lässt. Sie möchte ihm entkommen, hat aber kaum noch Hoffnung und fügt sich Malek meistens. Als er sich ihr annähert, ist sie absolut schockiert, sieht darin aber auch eine Chance. Und dafür hasst sie sich dann selbst.
Nalia läuft meist traurig und verstört durch die Welt, weil sie eben kaum noch Hoffnung hat, nach all den Dingen, die sie erlebt hat. Als letzte ihrer Art ist sie selbst ein Ziel für verschiedene Feinde und Malek macht ihr zusätzlich das Leben schwer. Sie versucht wieder einen Sinn in ihrem Leben zu finden und will um jeden Preis ihren Bruder beschützen, da bringt Raif neues Leben in sie: Sie ist wieder deutlich motivierter, etwas zu unternehmen!
Raif ist der Rebellenführer, nachdem sein Vater viel zu früh gestorben ist und ihn ungewollt zu seinem Erben gemacht hat. Er möchte in Ardjinna vieles verändern, weil es seinem Volk sowohl dort als auch auf der Erde wirklich schlecht geht. Viele glauben an ihn und unterstützen ihn, aber sie haben trotzdem keine Chance gegen die Ifrit - darum braucht er Nalias Hilfe, um wirklich etwas bewirken zu können. Seine Familie und Freunde wurden wie alle anderen von den Ghan Aisouri unterdrückt und ausgebeutet, darum sieht er in ihr nur einen Mittel zum Zweck. Als er dann aber Mitgefühl für sie empfindet, als er sieht wie schlecht es ihr geht, fühlt er sich, als würde er seine Leute verraten. Keiner würde seine Gefühle für eine Ghan Aisouri verstehen können.
Er ist sehr ernst, weil eine schwere Last auf seinen Schultern liegt, aber er ist trotzdem ein netter Typ, der einen weichen Kern hat. Man muss ihn einfach mögen.
Zanari ist Raifs ältere Schwester und eine Seherin mit nicht ganz perfektionierten Fähigkeiten. Sie ist sehr freundlich und bildet daher einen Kontrast zu den anderen Hauptcharakteren, und das ist wirklich erfrischend. Sie liebt ihren Bruder und hat eigentlich die gleichen Ziele und Träume wie er. Auch kümmert sie sich um den Jungen, der viel zu früh so viel Verantwortung übernehmen musste.
Eigentlich war Malek immer so schlau und gerissen, hat mit Vorsicht gehandelt und war so berechnend, dass ich schon sehr enttäuscht war, wie dumm er handelt, wenn Nalia ihm schöne Augen macht. Dann ist er auf einmal so naiv und startet, nach allem, was er getan hatte, Annäherungsversuche! Und dann glaubt er auch noch, dass Nalia seine Gefühle erwidert. Also bitte, Malek! Er ist ein Mann voller Widersprüche, weil er eigentlich eiskalt manipuliert, aber wenn es um Nalia geht, wird er sehr sensibel. Er ist auf jeden Fall ein interessanter Charakter.
Handlung und Schreibstil
Letztendlich war ich ein klein wenig enttäuscht. Ich fand es eigentlich nicht langweilig, aber wenn ich zurückblicke, kommt es mir so vor, als wäre kaum etwas passiert. Nalia hat einfach versucht, Malek ihre Flasche zu klauen, was so gefährlich war, dass sie sehr lange dafür brauchte. Das war schon ziemlich frustrierend, wie sie sich immer wieder ganz schrecklich dabei fühlt und dann doch wieder etwas dazwischen kommt.
Sonst gefiel mir die Welt der Dschinn doch ganz gut. Die tollen Ghan Aisouri haben die anderen Arten unterdrückt, die Shaitan waren noch so etwas wie Adlige und die Marid und Djan waren wertlose Bauern und Sklaven. Also, es war nicht alles rosig, aber unter der Herrschaft der Ifrit ist es noch schlimmer. Darum gibt es noch immer die Rebellen, deren Anführer Raif geworden ist. Alle Dschinn hatten ein hartes Leben, egal, zu welcher Art sie gehören.
Also, mir gefiel diese Kulisse, und ich fand es auch gut, dass es nie wirklich gute Zeiten gegeben hat. Es gab immer Sklaverei und Ungerechtigkeit, während es manche viel zu gut hatten, diese Glück aber nicht teilten. Nalia macht neue Erfahrungen und ich denke, dass diese ihr helfen werden, gerechter zu handeln und Empathie zu empfinden.
Fazit
Die Protagonisten fand ich alle sympathisch oder zumindest interessant und die Kulisse gefiel mir auch sehr gut. Mir ist ein bisschen zu wenig passiert, aber ich fand es trotzdem sehr spannend. Also hat "Nalia, die Tochter der Elemente - Der Jadedolch" sehr gut gefallen!