Schöner Auftakt aber zu wenig Emotion
Das göttliche Mädchen„Das göttliche Mädchen“ von Aimée Carter ist der Auftakt einer Trilogie und der erste Band der „Goddess Reihe“. Die Autorin vereint hier eine Geschichte basierend auf der griechischen Mythologie mit den ...
„Das göttliche Mädchen“ von Aimée Carter ist der Auftakt einer Trilogie und der erste Band der „Goddess Reihe“. Die Autorin vereint hier eine Geschichte basierend auf der griechischen Mythologie mit den allgegenwärtigen Themen wie „Liebe, Freundschaft, Mut und Vertrauen“, sowie „Trauer und Tod“. Durch ein paar überraschende Wendungen, wird der Leser auf Trapp gehalten und die Spannung steigt gemächlich an.
Die Protagonistin Kate ist ein Mädchen, dass wirklich viele verschiedene Facetten kombiniert. Sie ist selbstlos und kümmert sich die ganze Zeit um ihre todkranke Mutter, aber sie wirkt manchmal auch sehr naiv und ängstlich, was sich gerade in ihrem Handeln betreffend ihrer Mutter und Henry zeigt. Ich denke es gibt ihr von Anfang an wirklich Potenzial von ihrem Stand aus sich sehr gut weiter zu entwickeln. Sie kann aber auch ihren Willen durch setzen und vor allem ist sie sehr loyal.
Als Gegenpart haben wir den geheimnisvollen Henry, dessen Schicksal irgendwie in Kates Händen zu liegen scheint und der so eine richtig ruhige Ausstrahlung besitzt. Mit seiner sanften Art, seinen dunklen Haaren und diesen besonders leuchtenden Augen faszinierte er mich ab dem ersten Moment. Warum, weshalb, wieso und vor allem, welchen teuflischen Part er hat, müsst ihr selbst herausfinden. Ich mochte Henry total, auch wenn er mir im ersten Teil doch noch etwas zu distanziert gegenüber Kate wirkt. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Die Nebencharaktere sind wirklich liebenswert. Ob die männerbesessene Ava oder der ruhige Pommes-Häusschen-Bauer James, sie zeigen wirklich typische Charakterzüge, da ihr Wesen einfach zu ihrem göttlichen Dasein passt. Die Doppelleben der zwei sind verrückt und die Freundschaft, die beide mit Kate verbindet ist einfach skurril. Aber sie sind auf eine seltsame Art sympathisch.
Die Schreibweise der Autorin ist leicht und flüssig, modern und umgangssprachlich. Die Kapitel weisen lustige Überschriften auf, auf was man sich so gefasst machen darf. Ich habe so manches Mal geschmunzelt. Die Kapitel fliegen nur so dahin und der Stil von Aimée Carter ist recht fesselnd, wenn auch manchmal etwas mehr Tiefgang schön gewesen wäre. Erzählt wird aus der Sicht von Kate, was uns einfach super in ihre Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen lässt.
Ein großes Manko hatte die Geschichte für mich leider schon. Ich konnte die Gefühle nicht wirklich spüren. Ich finde das Hin und Her zwischen Kate und Henry etwas gekünstelt und mir fehlen einfach diese großen echten mitreißenden Gefühle. Ich hoffe, dass da im zweiten Teil einfach mehr passiert.
Das Buch ist eine Neuauflage bei ya! So sind der zweite und dritte Teil bei anderen Verlägen schon veröffentlicht, aber bei Harper Collins wird es noch ein bisschen dauern, bis es weiter geht. Ich bin trotzdem gespannt und werde mich mit dem Zweiten Teil mal befassen.